Freiherrlich von Burgker Steinkohlenwerke

Allgemeines

FirmennameFreiherrlich von Burgker Steinkohlenwerke
OrtssitzFreital (Sachsen)
OrtsteilBurgk
Postleitzahl01705
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenIm Plauenschen Grund. Vergl. auch das "Freiherrliches von Burgk'sches Eisenhüttenwerk". Schachtanlagen um 1819: Alter Schacht, Kunst-Schacht, Wilhelminen-Schacht, Berger-Schacht, Bormann-Schacht; in den 1830ern auch: Erdmann-Schacht, Augustus-Schacht und Fortuna-Schacht; 1837-1886 entstanden: Neue-Hoffnung-Schacht, Segen-Gottes-Schacht, Glückauf-Schacht und Marienschacht (mit Malakoff-Turm, ab 1959 Teil des "VEB Steinkohlenwerks 'Willi Agatz'" und ab 1968 an die "SDAG Wismut"). Auch gemeinsame Bezeichnung "Freiherrlich von Burgker Steinkohlen- und Eisenhüttenwerke".
QuellenangabenWikipedia [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1887) II,130]
HinweiseDie Dampffördermaschine des Neuhoffnungsschachts wurde um 1885 als Abteufmaschine auf dem Marienschacht weiter verwendet.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
11.06.1819 Carl Friedrich August Freiherr Dathe von Burgk übernimmt das Rittergut Burgk samt der dazugehörigen Bergbauanlagen aus dem Erbe seiner Tante Wilhelmine Sophie Dathe. Die Bergbauanlagen umfassen fünf Schächte: Alter Schacht, Kunst-Schacht, Wilhelminen-Schacht, Berger-Schacht, Bormann-Schacht und einen Entwässerungsstolln.
11.06.1822 Auf dem Wilhelminen-Schacht wird die erste Dampfmaschine zur Wasserhaltung in Betrieb genommen.
1823 Versuche zur Verkokung der geförderten Kohle
1826/27 Das Unternehmen wird um zwei kleine, veraltete Eisenhämmer in Obercarsdorf und Dölzschen erweitert.
1828 Beginn der Stadtgaserzeugung. In Burgk wird eine öffentliche Gasbeleuchtung installiert.
1835-36 Der Fortuna-Schacht wid abgeteuft. Er erhält als erster eine Dampffördermaschine.
1837 Die Abteuf-Arbeiten des Neue-Hoffnung-Schachts im Oberen Revier beginnen.
1839 Im Unteren Revier wird der Alte Schacht stillgelegt, dessen Kohlefeld abgebaut ist.
1843 Dathe von Burgk kauft das Freigut Kohlsdorf zur Erschließung neuer Kohlefelder.
1848 Dathe von Burgk kauft das Rittergut Pesterwitz zur Erschließung neuer Kohlefelder.
1849 Im Unteren Revier wird der Bormann-Schacht stillgelegt, dessen Kohlefeld abgebaut ist.
1852 Dathe von Burgk kauft das Rittergut Roßthal zur Erschließung neuer Kohlefelder.
1856 Die Abteuf-Arbeiten des Gottes-Segen-Schachts im Oberen Revier beginnen.
1865 Im Unteren Revier wird der Fortuna-Schacht stillgelegt, dessen Kohlefeld abgebaut ist.
1867 Im Unteren Revier werden der Berger- und der Wilhelminen-Schacht stillgelegt, deren Kohlefelder abgebaut sind.
1867 Die Abteuf-Arbeiten des Neue-Hoffnung-Schachts im Oberen Revier beginnen.
02.08.1869 Bei einer Schlagwetterexplosion in den Grubenfeldern des Segen-Gottes-Schachtes und des Neue-Hoffnung-Schachtes sterben 276 Bergleute.
12.06.1886 Beginn der Abteufarbeiten für Marien-Schacht (Bannewitz) im Oberen Revier als letzte Burgker Schachtanlage. Er erhält einen rechteckigen Schachtquerschnitt (6,60 x 2,90 m)
1890 Am Marien-Schacht (Bannewitz) wird eine Teufe von 220 m erreicht
1891 Die Übertageanlagen für den Marien-Schacht in Bannewitz werden errichtet.
1893 Der Marien-Schacht in Bannewitz erreicht in einer Teufe von 545 m unter der Hängebank das ca. 6 m mächtige Hauptsteinkohleflöz.
1894 Ausmauerung und Zimmerung des Marien-Schachtes sind vollendet, und der Abbau der Kohle beginnt.
1914 Einstellung der Förderung auf dem Marienschacht aufgrund von Personalmangel
1921 Wiederaufnahme der Förderung auf dem Marienschacht
ab 1927 Die Förderung auf dem Marienschacht wird wegen der zur Neige gehenden Kohlevorräte schrittweise zurückgefahren.
ab 1928 Die die Aufbereitungsanlagen des Marienschachts werden stillgelegt und abgebrochen
11.04.1930 Einstellung der Förderung auf dem Marienschacht
14.04.1930 Einstellung der Förderung auf dem Glückauf-Schacht (Gesamteinstellung)
1930 Konkurs
ab 1959 Der Marienschacht wird als Teil des "VEB Steinkohlenwerks 'Willi Agatz'" wieder aufgewältigt.
1968 Die "SDAG Wismut" übernimmt die Förderung der sogenannten Erzkohle auf dem Marienschacht
1989 Die "SDAG Wismut" stellt die Uranförderung auf dem Marienschacht ein




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1819 an Frhr. Dathe von Burgk 1930 Ende auf dem Glückauf-Schacht  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine um 1891 unbekannt
Dampfgebläsemaschine um 1871 Brod & Stiehler
Dampfmaschine um 1874 Maschinenbau-Anstalt Humboldt
Dampfmaschine um 1875 Maschinenbau-Anstalt Humboldt
Dampfkompressor um 1876 unbekannt
Dampfkompressor um 1881 Maschinenbau-Anstalt Humboldt
Dampfmaschine um 1883 unbekannt
Dampfkompressor um 1885 Maschinenbau-Anstalt Humboldt
Dampfpumpen um 1886 H. A. Hülsenberg Söhne
Dampfmaschine um 1885/86 Ph. Swiderski
Dampfmaschine um 1898 unbekannt
Dampfmaschine um 1898 unbekannt
Dampfkompressor um 1901 Königin-Marienhütte Actien-Gesellschaft
Dampfpumpen um 1902 Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art
Dampfmaschine   Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1878 Dampfkessel 2 Segen-Gottes-Schacht König-Friedrich-August-Hütte Heizfläche je 59.6 qm Hauptkessel (D= 1750 mm, l= 9325 mm) mit unten liegendem Sieder (D= 1220 mm, l= 8175 mm). Rostfläche: 3,6 qm, p= 3 atm  
1880 aufgestellt Dampfkessel 2 Glückauf-Schacht unbekannt Heizfläche je 59.6 qm Hauptkessel (D= 1750 mm, l= 9325 mm) mit untenliegendem Sieder (D= 1220 mm, l= 8175 mm), Rostfläche: 3,5 qm, p= 4 atm  
1885 (interimistisch) Dampfkessel 2 Marienschacht unbekannt Heizfläche je 45 qm Zylinderkessel mit untenliegendem Sieder  
ab 1902 Dampfkessel 2 Glückaufschacht unbekannt Heizfläche je 115 qm kombinierte Zweiflammrohrkessel für 8 at Überdruck für die Antriebsmaschinen der Brikettfabrik und der Wäsche, sowie für die Speisepumpen
um 1888 Dampfpumpen 3 Marienschacht H. A. Hülsenberg Söhne       direkt wirkend, ohne Schwungrad Wasserhaltung
um 1888 Pulsometer 3 Marienschacht unbekannt         Wasserhaltung




Allgemeines

ZEIT1902
THEMABrikettfabrik auf dem Glückaufschacht
TEXTDurch die Zeitzer Eisengießerei und Maschinenfabrik wurde eine Brikettfabrik erbaut. Diese enthält zwei Pressen, System "Jeadon", von denen die eine 6000 Stück kleine Briketts von 0,7 kg Gewicht, die andere 5000 Stück große Briketts von 1 kg Gewicht stündlich erzeugt. Das Gebäude ist aus Eisenfachwerk mit Ziegeleinsatz errichtet. Die stauberzeugenden Apparate und Behälter, als Sammelrumpf, Desintegrator und die beiden Becherwerke mit ihren Gruben, sind staubdicht abgeschlossen. Der Antrieb sämtlicher, für sich ausrückbarer Apparate erfolgt durch Riemenübertragung von einer Einzylinder-Dampfmaschine aus. Diese leistet bei 120 Spielen in der Minute bei 8 at Admissionsspannung und 1,5 at Gegendruck des Auspuffdampfes 50 - 70 Pferdestärken. Der zur Erhitzung der Masse im Rührzylinder erforderliche Dampf wird in einem aus stehenden Bohren bestehenden Überhitzer erzeugt. Die Wärme des überhitzten Dampfes kann an einem Pyrometer abgelesen und reguliert werden. Bisher wurde eine Wärme von 200 °C eingehalten. Die Fabrikbeleuchtung erfolgt durch 18 Glühlampen und l Regina-Bogenlampe. Diese erhalten den erforderlichen Strom von einem durch den Motor der Brikettfabrik mittels Riemens angetriebenen Gleichstrom-Nebenschlußdynamo von 120 Volt Spannung und 21 Ampere Stromstärke. Außerhalb der Fabrik speist dieser noch 2 Bogenlampen, sowie einen in der Schmiede aufzustellenden 2 pferdigen Motor zum Antriebe einer Bohrmaschine.
QUELLE[Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1903) 156]