Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft

Allgemeines

FirmennameOtavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft
OrtssitzTsumeb (Namibia)
Art des UnternehmensKupferbergwerk
AnmerkungenSiehe auch die Hauptverwaltung mit Sitz in Berlin
Quellenangaben[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5224] [Dornseif: Glanzlichter der Otavi-Minengesellschaft (Internet)]
HinweiseSiehe auch: http://www.golf-dornseif.de




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1892 Bald nach der Errichtung des deutschen Schutzgebietes in Südwest-Afrika wird bekannt, daß sich im Nordosten dieses Gebietes in der Nähe von Otavi ein bedeutendes Kupfervorkommen befinde. Dieses Kupfervorkommen auszubeuten, ist einer der Zwecke der 1892 von deutschen und englischen Kapitalisten in London errichteten "South West Africa Company".
1892 Die Abbauwürdigkeit des Kupfervorkommens wird durch eine von der Gesellschaft 1892 entsandte Minsnexpedition unter Leitung des Bergingenieurs Matthew Rogers festgestellt; durch andere Expeditionen wird die Linie der von Swakopmund nach dem Minengebiete zu errichtenden Eisenbahn erforscht. Das günstige Ergebnis dieser Unternehmungen läßt es wünschenswert erscheinen, die Ausbeutung des Kupfererzvorkommens im Otavigebiete sowie die Erbauung der zur Verbindung der Minen und der Küsten erforderlichen Bahn in die Wege zu leiten.
1892-1893 Die Kupfererzfundpunkte Tsumeb, Groß Otavi, Aisis und Guchab werden in den Jahren 1892 und 1893 seitens der "South West Africa Co." näher untersucht.
1900-1901 In den Jahren 1900 und 1901 werden die Aufschlußarbeiten an den Kupfererzfundpunkten Tsumeb, Groß Otavi, Aisis und Guchab durch die Otavi-Gesellschaft fortgesetzt. Von den genannten Fundpunkten erweist sich die Erzlagerstätte Tsumeb, deren Ausgehendes von 168 m Länge, 12 m Breite und 9 bis 10 m Höhe aus einem reichhaltigen Gemenge von Carbonaten und Sulfiden des Kupfers und Bleies besteht, als die zunächst abbauwürdigste. Durch 4 Schächte bis zur späteren ersten Sohle (20 m) und 2 Schächte bis zur zweiten Sohle (50 m), sowie durch Strecken und Querschläge wird eine von Ost nach West streichende, unter einem Winkel von ca. 60-70 ° nach Süden einfallende Lagerstätte aufgeschlossen. Ihre Mächtigkeit an ihren stärkeren Ausbildungen schwankt zwischen 10 und 23 m, und ihre streichende Erstreckung wird damals auf der ersten Sohle bis ca. 100 m und auf der zweiten Sohle bis 125 m festgestellt. Es lassen sich in der Streichrichtung zwei mächtigere, erzreichere Teile und ein in der Mitte derselben auftretendes, wenig mächtiges, erzärmeres Mittel unterscheiden, welches eruptiven Ursprungs ist und bezüglich der Genesis der Erzlagerstätte als der Erzträget eine große Rolle spielt. Dieser sogenannte Eruptivkörper nimmt zunächst bis zu einer Tiefe von 85 m an Mächtigkeit ab, erweitert sich jedoch von da ab und zeigt eine Erzführung, die für die bergbauliche Zukunft von großer Bedeutung sein wird.
Juni 1900 Eine zweite Expertenkommission reist nach Deutsch-Südwestafrika, um im Auftrag der jüngst gegründeten Gesellschaft zu prüfen, ob die sensationellen Funde auch den Bau einer Bahnlinie rechtfertigten. Der amerikanische Bergbauingenieur Christopher James, angeworben von der Exploration Company, leitet das Team. Er gilt weltweit als Kupfer-Fachmann von hohem Rang. Die USA, Mittelamerika und Spanien schätzen seine Qualifikationen über viele Jahre. Jetzt begleiten James Beamte und 27 erfahrene Bergleute, unterstützt durch mehrere hundert Eingeborene vor Ort.
Aug.-Sept. 1900 Die Expertenkommission unter Christopher James inspiziert Minen in Asis, Nagaib, Guchab und Tsumeb
Dez. 1900 Christopher James legt in Berlin ein ausführliches Gutachten vor. Im Zentrum steht hierbei Tsumeb, während die Ausbeutung der übrigen Vorkommen kaum lohnend erscheinen. Nach James' Urteil stellt Tsumeb das reichste Kupfer-Vorkommen der Erde dar. Bis in eine Tiefe von etwa 50 Metern entdeckte der Ingenieur rund 300.000 Tonnen reicher Erze mit einem durchschnittlichen Gehalt von 13 Prozent Kupfer und 25 Prozent Blei, dazu fast 200.000 Tonnen armer Erze mit einem Gehalt von etwa drei Prozent Kupfer und vier Prozent Blei.
Sept./Okt. 1902 Da in London Zweifel an der Seriösität des James-Gutachtens auftreten, schickt die Windhoeker Bergbaubehörde einen Beamten, den Berg-Ingenieur Theodor Gathmann, ins Otavi Gebiet. In seinem Bericht schließt er sich in vielen Punkten der Kritik aus London an, bestätigt aber die von James berechneten Erzaufschlüsse. "Dass obige Qualitäten vorhanden,
erscheint mir nicht zweifelhaft ... In welchem Maße die bis heute nachgewiesenen Vorkommen sich noch vermehren werden und ob noch eine gleiche Menge Erz anstehen wird, wie James glaubt annehmen zu dürfen, darüber könne nur eine weitere Untersuchung sicheren Aufschluß geben ..."
1903 Die Gesellschaft beschließt, nicht auf die Fertigstellung der geplanten Eisenbahnverbindung zu warten, sondern so schnell wie möglich die Untersuchungen des Ingenieurs James fortzusetzen. Zur Leitung des Minenbetriebs wird der bisher im Dienst des Kaiserlichen Gouvernements stehende Ingenieur Gathmann eingestellt, von dem das letzte positive Gutachten stammt.
1903 Ingenieur Gathmann studiert Gruben in Transvaal und der Kapkolonie und kehrt 1903 nach Tsumeb zurück.
12.05.1903 Auf Grund der geologischen Untersuchungen von Chr. James (vergl. 1899) entschließt sich die Otavi-Gesellschaft von dem ihr zustehenden Optionsrecht Gebrauch zu machen.
Nov. 1904 Ingenieur Gathmann siedelt während des Herero-Aufstandes (bis Nov. 1905) mit seiner Familie nach Omaruru über, um vorübergehend den Bahnbau zu unterstützen
1905 Die OMEG kann sich nicht länger dem Wunsch des Kolonialregierung widersetzen, in beschränktem Umfang auch Fahrgäste zu befördern, obwohl die Gesellschaft eigentlich nur an ihren Erztransporten interessiert ist. Drei Abteilwagen kommen hinzu, ähnliche Konstruktionen wie bei der Bahn Swakopmund - Windhuk, geliefert von Orenstein & Koppel. Erste
Klasse innen acht Personen, vier Sitzplätze auf dem Balkon. In der Zweiten Klasse gibt es 10 Plätze innen und vier Balkonplätze.
23.05.1905 Die Otavi-Bahn wird bis Karibib fertiggestellt, wo die OMEG-Bahn Anschluss an die Staatsbahn findet.
1906 Die Eisenbahn von den Minen der Otavi-Minengesellschaft bis zur Küste des Schutzgebietes wird in Betrieb genommen.
04.07.1906 Fertigstellung der Otavi-Bahn bis Otavi
12.11.1906 Der Abschnitt der Otavi-Bahn zwischen Omaruru und Tsumeb wird seiner Bestimmung übergeben. - Zwischen Swakopmund und Tsumeb wurden 110 stählerne Brücken für eine Achslast von 6,5 t errichtet. Der Bahnbau kostet rund 20 Millionen Mark. Betriebsmaterial: 36 Lokomotiven, 20 Wasser-Tender für die Loks, vier Abteilwagen, 240 Güterwagen und
68 Streckenkontroll-Draisinen.
1907 In Verfolg der seit Beginn des Abbaues im Jahre 1907 fortgesetzten Untersuchungsarbeiten wird im Westen der Lagerstätte Tsumeb durch Abteufen des Westschachtes bis auf 70 m eine neue Sohle vorgerichtet, wobei die Fortsetzung der Lagerstätte nach Westen mit Erzen nachgewiesen wird, welche die der zweiten Sohle an Kupfergehalt noch übertreffen.
1907-1914 Die Produktion der Hütte beträgt 1907/08 bis 1914: Kupferstein 12 130 t, Werkblei 9785 t; 1938/39: Kupferstein 7400 t, Werkblei 3380 t.
01.01.1907 Fertigstellung der Hochdruck-Trinkwasserleitung vom Otjikoto See nach Tsumeb
06.12.1909 Elf Siegerländer Bergleute fahren nach Deutsch-Südwestafrika, um in Tsumeb in der Mine zu arbeiten. Es sind August Mockenhaupt, Joseph Schmidt, Albert Helmert, Emil Sandert, Johann Jörg, August Euteneuer, Wilhelm Böcher, Louis Molzberger und Steiger Wilhelm Oerter, alle aus Herdorf, Fritz Weber aus Neunkirchen und Ernst Krumm aus Schutzbach.
1910-1912 In den Jahren 1910/12 wird durch Abteufen von Gesenken im West- und Osterzkörper das Niveau der vierten (100 m) Sohle erreicht. Die Aufschlußarbeiten auf dieser Sohle werden für die Entwicklung der Tsumeb-Mine insofern von besonderer Bedeutung, als sie den Nachweis dafür erbringen, daß der Erzkörper unterhalb des Grundwasserspiegels, der in Tsumeb bei 85 m Tiefe liegt, in unveränderter guter Qualität in größere Tiefen sich fortsetzt. Sowohl der Eruptivkörper (erzarmes Mittelstück) wie auch die Kontaktschichten des Dolomits zeigen reiche und abbauwürdige Vererzung.
06.01.1910 Die elf Siegerländer Bergleute fahren zum ersten Mal in die Grube ein. Sie erhalten Löhne bis zu 800 Mark
01.04.1910 Die Eisenbahn von den Minen bis zur Küste wird an den Fiskus des Südwestafrikanischen Schutzgebietes für M 22.650.000,00 verkauft. Vom Tage des Verkaufes ab pachtet jedoch die Otavi-Gesellschaft die Bahn zunächst bis zum Jahre 1920 mit dem Optionsrecht auf Verlängerung von fünf zu fünf Jahren bis zum Jahre 1940
1912 Beim Niederbringen des Hauptförderschachtes durchfährt man um 1912 ein Erztrum, welches auf der vierten, Sohle nach Osten und Westen in einer Gesamterstreckung von 130 m verfolgt wird. Die weiteren Untersuchungsarbeiten ergeben, daß es sich um eine Abzweigung des Erzkörpers in Form eines Ganges handelt, der auf allen oberen Sohlen abbauwürdiges Schmelz- und Aufbereitungserz liefert und infolge seiner stärkeren Ausbildung - besonders in der Streichrichtung - beträchtliche Erzreserven erwarten läßt.
1912 In der Mine stößt man in einer Tiefe von 70 Metern auf riesige Mengen Grundwasser, die abgepumpt als Trink- und Brauchwasser dienen. Dieses Wasser ist kristallklar, geruchlos und hat einen angenehmen Geschmack.
Juni-Sept. 1912 Es wird im Juli mit dem Abteufen des Hauptschachtes von der vierten Sohle begonnen und dieser bis Anfang September auf 132.5 m niedergebracht. Bei 130 m Teufe (fünfte Sohle) wird der Eruptivkörper in einer Mächtigkeit von 15.6 m und der Erzkörper in einer Mächtigkeit von ca. 10 m festgestellt. Der Gehalt, der durch eine große Reihe von Schlitzproben festgestellt wird, entspricht dem der oberen Sohlen.
1913 Eine neue Aufbereitungs- und Klaubeanlage wird in Auftrag gegeben
1913 Seither liefert die Grube ein einwandfreies gutes Trinkwasser.
April 1914 Hans Schneiderhöhn, Assistent des Mineralogisch-Geographischen Instituts der Universität Berlin, wird von der Otavi-Gesellschaft mit ergänzenden Nachforschungen beauftragt, und reist im April für einen dreimonatigen Studien-Aufenthalt nach Tsumeb. - Während des Ersten Weltkriegs wird er bis Februar 1919 festgehalten.
01.08.1914 Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges ist die sechste Sohle 160 m unter Tag nur zum geringen Teil aufgeschlossen.
1. Weltkrieg Während des Ersten Weltkrieges ist der Hüttenbetrieb wegen Mangels an geeignetem Personal und Brennmaterial ganz eingestellt.
08.06.1915 Mit der Kapitulation von Khorab vom 8. Juni 1915 kommt die Otavi-Bahn endgültig in die Hände der Union-Regierung. Nach Verhandlungen mit der Südafrikanischen Union über die Entschädigung des mitübernommenen rollenden Materials werden mit der neuen Bahnverwaltung Vereinbarungen über die von der Otavi-Gesellschaft zu zahlenden Pachtsätze getroffen.
07.1915 Es wird die völlige Ausschließung der sechsten Sohle beendet, deren Erzführung einen vollständig sulfidischen Charakter trägt. Zugleich mit der Vorrichtung dieser Sohle werden die Abteufarbeiten nach der siebenten Sohle bei 190 m begonnen.
10.1915 Die neue Aufbereitungs- und Klaubeanlage wird in Betrieb genommen. Diese bewährt sich für die Anreicherung der ärmeren Erzklassen. (Die Erzseparation ist ursprünglich in der Weise ausgeführt worden, daß man eine Trennung der reicheren Exporterze mit Hand von den geringhaltigeren Schmelzerzen vornahm. Die letzteren sind in Tsumeb auf Kupferstein und Werkblei verhüttet worden. Daneben sind auch zinkische und bleireiche Erzsorten aus hüttentechnischen Gründen ausgehalten.)
Anfang 1918 Nachdem auch die siebente Sohle aufgeschlossen war, wird Anfang des Jahres durch Abteufen von Gesenken die achte Sohle erreicht. Die Arbeiten im Hauptschacht werden auf der siebenten Sohle eingestellt, da infolge des geneigten Einfallens des Erzkörpers der Förderschacht diesen letzteren durchteuft hätte. Aus diesem Grunde und aus Gründen der Sicherheit ist es erforderlich, eine neue Schachtanlage zu schaffen, die zunächst bis zu einer Tiefe von 300 m ausgeführt wird. Die Aufschlüsse aus den unteren Sohlen zeigen befriedigende Ergebnisse, auch der Flächeninhalt des Erz- und Eruptivkörpers auf den tieferen Sohlen bleibt im allgemeinen gleich. Ebanso auch die Gesamtmenge der Ausfüllung der Erzlagerstätte, wobei das Zink im Erzkörper nach der Tiefe zu stärker hervortritt.
17.11.1920 Wenn auch der Ausgang des Krieges 1914/18 den Verlust des deutschen Kolonialbesitzes besiegelt, so gehen damit doch nicht die Rechte der Gesellschaft verloren. Das Protektorate of South West Africa beschränkt sie zwar und knüpft ihre Erhaltung an gewisse in der Proklamation vom 17. November 1920 enthaltene Bedingungen, welche indes ohne allzu große Opfer erfüllt werden können. Die wesentlichsten Bedingungen bestehen in Satzungsänderungen, durch welche die Aufsichtsrechte der Kolonialbehörden und die Sonderstellung deutscher Staatsangehöriger beseitigt werden.
1921 Um die großen Mengen der auf Halde liegenden ärmeren Erze bestmöglich zu verwerten, wird sofort nach Wiederherstellung geklärter Verhältnisse (um 1921) eine Vergrößerung der Aufbereitungsanlage in die Wege geleitet worden, so daß nach deren Fertigstellung die doppelte Menge Erze gegen früher auf naßmechanischem Wege angereichert werden kann.
1921 Der Hüttenbetrieb kann wieder aufgenommen werden.
12.03.1921 Nachdem die ao. Hauptversammlung vom 12. März 1921 den Vorschriften der Proklamation vom 17. November 1920 nachgekommen war, erhält die Gesellschaft durch Eintragung in die Register des Südwestafrikanischen Protektorats als "Foreign Company" auch die Rechtsgrundlage für ihren Fortbestand in Südwest. Der Gesellschaft verbleiben hiernach folgende Rechte: 1. das Eigentum an allen ihren in Betrieb befindlichen Minen; 2. ihre Landrechte in dem 1000 englische Quadratmeilengebiet sowie in einer Zone von je 10 km Breite zu beiden Seiten der Eisenbahn in dem Gebiete der South West Africa Co.; 3. das alleinige Recht zu Schürfungen in dem vorgenannten 1000 englische Quadratmeilengebiet auf die Dauer von 3 Jahren (inzwischen verlängert). Die Otavi-Gesellschaft hat der Südwestafrikanischen Protektaratsregierung von der Gesamtförderung von Erzen aus den von ihr betriebenen Gruben die folgenden Abgaben vom Verkaufserlös zu zahlen: für Gold = 10 %, Vanadinerz = 2 %, Kupfer- und Bleierze = 1 %, Kadmium = 1 %.
21.03.1922 Abschluß von Erzlieferungsverträgen mit der "Société Générale des Minerals", Brüssel, und der "Norddeutschen Affinerie", Hamburg. Wesentlicher Inhalt: Die Kupfererze der Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft werden auf Basis der Elektrolyt-Kupferpreise abgenommen, während nur ein verhältnismäßig geringer Teil des in diesen Raffinerien hergestellten Kupfers wieder zur Rücknahme der Gesellschaft angeboten wird.
1923-1924 Erweiterung der Hüttenanlage durch Erbauung eines neuen Ofens von doppeltem Durchsetzquantum
1925-1926 Erweiterung der Kraftzentrale Tsumeb um 600 PS.
1925-1926 Erbauung eines Lazaretts
1925-1926 Schließung der Asis-Grube.
1928-1929 Es wird mit dem Abteufen eines Gesenkes VOR der 16. Sohle (460 m) aus begonnen.
1928-1929 Es wird die Gewinnung von Vanadinerzen betrieben.
1929-1930 Das Gesenk erreicht die 20. Sohle (580 m). Die im Anschluß daran vorgenommenen Aufschlußarbeiten sind noch nicht beendigt.
1930-1931 Die Untersuchungsarbeiten auf der 17 (490 m) bis 19. (550 m) Sohle werden mit befriedigenden Ergebnissen zum Abschluß gebracht.
1931-1932 Zwecks Verminderung der Wasserhaltungskosten wird der Abbaubetrieb auf obere Sohlen beschränkt.
11.1931 Der Schmelzbstrieb in den großen Schachtöfen wird stillgelegt.
1932-1933 Der Grubenbetrieb wird bis auf weiteres stillgelegt.
1933-1934 Stillegung der Hütte.
1934-1935 Beginn der Verschiffung des in Tsumeb liegenden cadmiumhaltigen Hüttenflugstaubes nach Deutschland, der hier auf Cadmiummetall umgearbeitet wird.
1936-1937 Die Wiederaufnahme der Produktion wird vorbereitet.
1937-1938 Wiederinbetriebnahme des Kupferbergwerkes sowie der Mine und Hütte.
1938-1939 Der Abbau in der Mine Tsumeb bewegt sich zwischen der 13. und 20. Sohle.
1938-1939 Die Hauptschachtstrecke auf der 20. Sohle von der Lagerstätte zum Hauptförderschacht wird in Angriff genommen. Die Vorarbeiten für das Niederbringen eines Gesenkes von der 20. zur 24. Sohle werden fertiggestellt.
1938-1939 Der Hüttenbetrieb wird mit zwei großen Schachtöfen und der dazugehörigen Dwight-Lloyd-Röstanlage und Cottrellanlage planmäßig durchgeführt.
1938-1939 Die Grubenförderung erreicht wieder die gleiche Höhe wie in den letzten Jahren vor der Stillegung.
01.1939 Mit dem Weiterteufen des Hauptförderschachtes von der 16. bis zur 20. Sohle (460 bis 580 m) wird im Januar begonnen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Kupfererz 1906 Beginn der Bergbau-Arbeiten      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpanlage 1907 M. Neuhaus & Co.




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1907 (2012 noch da) Dampfkessel 1   Babcock & Wilcox Ltd.       Wasserrohrkessel mit gewichtsbelasteten Sicherheitsventilen und zwei Feuertüren  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1906     17   17 Weiße. - Später waren es 120 Europäer
1907-1914   1300     250 bis 1300 eingeborene Arbeiter. Sie erhalten freie Kost und 1,20 Mark je Schicht




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1904 Nebenwerk zuvor Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft HV in Berlin; Bergwerk in Tsumeb




Allgemeines

ZEIT1906
THEMAOtavi-Bahn
TEXTDie Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft hatte bei ihrer Gründung die Absicht, ihren Abtransport der gewonnenen Erze von Tsumeb in Richtung Swakopmund durch eine Privatbahn exklusiver Natur zu sichern, weil sonst keinerlei Beförderungsmöglichkeit existierte, Diese Bahn mußte allein durch das Schutzgebiet führen und durfte keine Grenzen zu anderer Staaten bzw. fremden Kolonien überschreiten. So beauftragte man die Firma Arthur Koppel & Co in Berlin mit der Trassierung, und das Unternehmen empfahl eine 600 mm Schmalspur über Omaruru und Otavi bis Tsumeb. Ende August 1903 trafen Chef-Ingenieur Soliz und sein Team in der Hafenstadt ein und zum 1. Oktober konnte mit den praktischen Arbeiten begonnen werden. An der Basis wuchs die Arbeiter-Kolonie Koppelsdorf und viele Handelshäuser wie die Woermann Reederei bauten ihre Niederlassungen weiter aus, angespornt von der lockenden Konjunktur. Mitte
November waren 12 Frachter zwischen Deutschland und Südwest unterwegs mit insgesamt 20.000 Tonnen Material für den Bahnbau neben 120 Niederbord-Waggons, 86 Container-Waggons sowie 94 Segmenten für die Montage-Brücken mit
Spannweiten bis zu 20 Metern. Dazu zählten 40 metallische Fertigbauteile unterschiedlicher Größen, die
zu Bahnhöfen, Schuppen, Werkstätten usw. montiert werden sollten. Das größte Kopfzerbrechen bereitete jetzt den Ingenieuren der Wassermangel auf fast allen Streckenabschnitten. Ab Swakopmund mußten Tanks mit Trinkwasser bis zu 60 Kilometer weit mit Ochsengespannen zu den Kolonnen bewegt werden. Die Techniker versuchten ihr Glück mit Brunnenbohrungen längs der Linie, aber das Resultat war ungenießbar (zumindest für Menschen). Es blieb nichts anderes übrig, als später in Usakos ein Trinkwasser-Depot einzurichten. Bis zum Jahreswechsel 1905/1906 beschäftigte die OMEG etwa 200 europäische Bahnarbeiter, vorwiegend beurlaubte deutsche Facharbeiter der Staatsbahn, während die Zahl der eingeborenen Helfer 2000 erreichte. Trotz aller Zuversicht blieben die Wasserversorgung
sprobleme ungelöst. 1906 bestellte die OMEG zwei automatische Wasseraufbereitungsanlagen von der Firma Johann Schumacher in Köln. Eine baute man in Swakopmund auf (acht Kubikmeter Leistung pro Stunde), die andere in Usakos (mit 10 Kubikmeter Produktion stündlich). Beide Tanks faßten 50 bis 60 cbm, viele andere Stationstanks etwa 25 cbm
Wasser. Acht Bahnstationen oder Haltepunkte verfügten über kleine Dampfmaschinen, um Wasser aus nahe gelegenen Flüssen oder aus Quellen zu pumpen. Ab 1904 wurde eine Telefon-Linie längs der Bahn installiert.
QUELLE[Dornseif: Glanzlichter der Otavi-Minengesellschaft (Internet)]