Wasserwerk Posen

Allgemeines

FirmennameWasserwerk Posen
OrtssitzPosen
Art des UnternehmensWasserwerk
Anmerkungen1871: Mit Filterpumpen und zwei Filterbassins. Liegt auf dem Gelände der städtischen Gasanstalt und wird mit dieser zusammen geleitet.
Quellenangaben[Journal für Gasbeleuchtung 14 (1871) 97] [Hartmann/Knoke: Pumpen (1906) 336]
Hinweise[Hartmann/Knoke: Pumpen (1906) Taf. IV]: Pumpmaschine




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1865 Erbaut durch den Baurat Moore als Generalunternehmer mit einem Kostenaufwand von 160.000 Tlr.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Trinkwasser          




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpe um 1906/07 Worthington Pumpen-Compagnie Aktien-Gesellschaft
Dampfpumpmaschine(n) um 1865 Paucksch & Freund, Commanditgesellschaft auf Aktien




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
ab 1865 Dampfkessel 2   unbekannt       Zweiflammrohrkessel, L= 6277 mm, D= 1883 mm; Feuerung mit Kohle und Gaskoks  
vor 1906 Kolbenpumpe 1   Weise & Monski, Special-Fabrik für Pumpen aller Art Förderung 600 cbm/h doppeltwirkende Plungerpumpen mit nach außen gekehrten Stopfbüchsen und Umführungsgestänge  




Allgemeines

THEMAPumpen
TEXTDie Druckpumpen arbeiten direkt ins Leitungsnetz und haben folgende Hauptabmessungen: d= 256 mm, h= 350 mm, n= 150 U/min, Wasserlieferung ca. 600 cbm/h, Saughöhe 7 m, Druckhöhe 63 m. Die Pumpen sind doppeltwirkende Plungerpumpen mit nach außen gekehrten Stopfbüchsen und Umführungsgestänge. Die beiden Pumpenkörper sind auf einem gußeisernen Kasten aufgebaut, welcher in das Fundament eingebettet ist und als Saugwindkessel dient Der eintretende Wasserstrom wird durch ein Rohr bis in die Mitte dieses Windkessels geführt und dort durch eine Stauplatte nach oben abgelenkt, um einen möglichst ruhigen Wasserspiegel zu erhalten und Stoßwirkungen des eintretenden Wassers von den Saugventilen fernzuhalten. Durch zwei Tauchrohre, welche mit Luftlöchern versehen sind, damit sich der Wasserspiegel nicht bis zur Mündung der Rohre absenkt, wird das Wasser auf beiden Pumpenseiten angesaugt. Die Plunger sind zur Verminderung der Massenkrafte möglichst leicht gebaut. Sie bestehen aus einem schmiedeisemen Rohr, das einerseits durch den gußeisernen Plungerkopf andererseits durch eine gußeiserne Bodenplatte abgeschlossen ist Diese Teile werden durch eine am Plungerkopf angreifende Zugstange, an deren Ende eine Mutter aufgeschraubt ist, zusammengehalten. Die Stopfbüchse mit Abdichtung nach innen und außen durch Ledermanschetten mit dazwischenliegenden Rotgußringen. Das die beiden Plunger verbindende Umführungsgestange besteht aus zwei Traversen aus Stahlguß, welche durch schmiedeiserne Stangen miteinander verbunden sind. Die vordere Traverse, welche zwischen den Kreuzkopf und den vorderen Plunger durch zwei Keile eingespannt ist, wird vom Kreuzkopf getragen. Die hintere Traverse ist mit der Kolbenstange des hinteren Plungers durch Schraube und Mutter verbunden und stützt sich mit ihrem Fuß auf eine Gleitbahn, welche einerseits an dem hinteren Pumpenkörper
angeschraubt, andererseits von einer Säule getragen ist. Die beiden Stangen sind in Augen geführt, welche an ein zwischen die beiden Pumpenkörper zentrisch eingesetztes Gußstück angegossen sind. Die Saug- und die Druckventile sitzen senkrecht übereinander in dem gemeinschaftlichen Ventilkasten, in welchen auch der Plunger hineintritt. Durch diese Anordnung ist der kürzeste Weg für den Durchgang des Wassers durch den Pumpenraum erzielt. Die Ventile sind als Gruppenventile ausgeführt Auf jedem Ventilsitz sind 18 kleine Ringventile angeordnet, deren Konstruktion von der in Fig. 239 und 240, S. 249 gegebenen Ausführung nur insofern abweicht, als die Ventilbelastung nicht durch eine Drahtfeder, sondern durch eine Gummirohrfeder bewirkt ist Die Sitzplatten der Ventile aus Stahlguß werden durch je 4 zylindrische, am einen Ende abgeschrägte Bolzen, welche durch außerhalb des Gehäuses angebrachte Traversen angedrückt werden und durch kleine Stopfbüchsen gegen die Gehäusewand abgedichtet sind, im Pumpengehäuse festgehalten. Der Durchmesser der Druckventil-Sitzplatte ist etwas größer als derjenige der Saugventil-Sitzplatte, damit die letztere von oben in das Pumpengehäuse eingebracht werden kann. Um bequem zu den Ventilen gelangen zu können, sind mit Deckeln verschlossene Handlöcher vorgesehen. Nach oben sind die beiden Pumpengehause durch Windhauben abgeschlossen, deren Lufträume durch eine Rohrleitung miteinander verbunden sind. Aus den beiden Pumpenseiten tritt das Wasser durch seitliche Stutzen in die gemeinschaftliche Druckleitung, um den Gasmotor unbelastet anlaufen lassen zu können, ist eine Umlaufvorrichtung vorgesehen, durch welche die beiden Pumpenräume bei der Ingangsetzung der Pumpe miteinander verbunden werden können, so daß das Wasser von einem Pumpenraum in den anderen übertritt, ohne daß die Ventile spielen und eine Wasserförderung stattfindet An das vordere Pumpengehäuse schließt sich, durch einen eingelegten Ring zentriert, die Geradführung an. Der dem Zylinder zunächst liegende Teil derselben hat, den Abmessungen der Stopfbüchse entsprechend, einen verhältnismäßig großen Durchmesser und ist zur bequemen Bedienung der Stopfbüchse mit seitlichen Öffnungen versehen. Der anschließende Teil ist als Gleitbahn für den Kreuzkopf ausgebildet. Nach vom ist die Geradführung gegabelt und nimmt zwischen den mit Ringschmierung versehenen Lagern die gekröpfte Kurbelwelle auf. Der Raum zwischen beiden Lagern ist als Trog zum Auffangen des abtropfenden Öles ausgebildet; nach oben erfolgt der Abschluß durch ein Spritzblech. Die Schmierung des Schubstangenlagers geschieht selbsttätig durch beiderseits an der Kurbel befestigte Schmierringe, welchen das Öl durch Tropfapparate zugeführt wird. Zum Anfüllen der Pumpe mit Wasser vor der Inbetriebsetzung dienen Umlaufleitungen zwischen Druck- und Pumpenraum einerseits und Pumpen- und Saugraum andererseits.
QUELLE[Hartmann/Knoke: Pumpen (1906) 336]