Elektrische Straßenbahn zu Como

Allgemeines

FirmennameElektrische Straßenbahn zu Como
OrtssitzComo (Italien)
Art des UnternehmensStraßenbahn
AnmerkungenMeterspur. Anläßlich der Volta-Ausstellung durch Helios (Köln) gebaut.
Quellenangaben[Weltausstellung in Paris 1900. Ausstellung deutscher Ingenieurwerke (1900) 46]




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Straßenbahnbetrieb 1899 Beginn vmtl.      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine um 1899 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
ab 1899 Dampfkessel 1   unbekannt Heizfläche 85 qm kombinierter Feuerrohrkessel  
ab 1899 Gleichstromgenerator 1   Helios, Actien-Gesellschaft für elektrisches Licht und Telegraphenbau Leistung 66 kW vierpolig, n= 520 U/min, U= 500 V, I= 132 A  




Allgemeines

ZEIT1900
THEMAFa. Helios auf der Weltausstellung Paris
TEXTDie Straßenbahn nimmt an der Piazza Cavour ihren Anfang und zieht sich über Straßen und Plätze, gegen das Ende eine beträchtliche Steigung überwindend, bis zum Bahnhof der Ferrovia Mediterranea hin. Sie wurde anläßlich der Volta-Ausstellung von der Gesellschaft Helios erbaut. Der oberirdischen Stromzuführung ist insofern besondere Sorgfalt zuteil geworden, als völlig neue Konstruktionen des Oberleitungsmaterials von leichtester Bauart die sonst erforderlichen Unterzugdrähte entbehrlich machen und so die Leitung möglichst unauffällig erscheinen lassen.
Die eingleisige Bahn von 1 m Spurweite ist mit 2 Endweichen und einer Weiche in der Mitte versehen. Die Gleise, aus Rillenschienen bestehend, sind auf einem 15 bis 20 cm starken Steinbett verlegt. Eiserne Gittermasten, von denen einige zum Aufhängen der Bogenlampen dienen, tragen die aus hart gezogenen Kupferdrähten bestehende Oberleitung von 50 qmm Querschnitt. Die ebenfalls oberirdisch angeordnete Speiseleitung führt auf der Mitte der Strecke dem Fahrdrahte den Strom zu. Zur Erzeugung des Stromes wurde auf einem der Volta-Ausstellung benachbarten Grundstück eine Kraftstation erbaut, die einen kombinierten Feuerrohrkessel von 85 qm Heizfläche und eine liegende Tandemmaschine 70 PS e bei 150 Min.-Umdr. enthält. Eine Akkumulatoren-Pufferbatterie, bestehend aus 242 Tudor-Elementen ist parallel zur Maschine geschaltet; sie wird mit 320 V in der Art geladen, daß mit Hilfe eines Umschalters die Batterie vorher in 2 Teile geteilt wird. Die Länge der Wagen mit je 16 Sitzen und 14 Stehplätzen
beträgt 7,3 m hei 1,55 m Radstand. Doppelte Federn schützen den Wagenkasten gegen Schwanken und Stofsen bei hoher Geschwindigkeit. Am Untergestell des Wagens sind 2 Helios- Straßenbahnmotoren für je 20 PS Leistung angebracht; es sind Kapselmotoren mit Hauptstromwicklung, die sich durch das verhältnismäßig geringe Gewicht von 720 kg und durch hohe Widerstandsfähigkeit gegen Überlastung auszeichnen. Durch 2 Fahrschalter auf jeder Plattform wird die Fahrgeschwindigkeit durch Widerstände, Reihen- und Parallelschaltung der Motoren geregelt, wobei unter Vermittlung elektrischer Bremsen selbst der in voller Fahrt befindliche Wagen mit abgestufter Geschwindigkeitsverminderung, und im Notfälle fast plötzlich zum Stillstand gebracht werden kann. Aus einer mit dem Wagen angestellten Versuchsreihe ergab sich, dass bei 6,3 % Gefälle, 29,6 km Fahrgeschwindigkeit und einem mittleren Bremsstrom von 50 Amp der bis zum Stillstand zurückgelegte Weg 18 m betrug, während er bei 16 km Geschwindigkeit, sonst aber wesentlich gleichen Bedingungen nur 8 m erreichte.
QUELLE[Weltausstellung in Paris 1900. Ausstellung deutscher Ingenieurwerke (1900) 46]