Altenburger Actienbrauerei

Allgemeines

FirmennameAltenburger Actienbrauerei
OrtssitzAltenburg (Thür)
OrtsteilKauerndorf
Postleitzahl04600
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenMit Bierniederlagen auf eigenen Grundstücken in Chemnitz, Grimma, Schmölln und Aue. Ab 1991 als "Altenburger Brauerei GmbH" (s.d.).
Quellenangabenhttp://www.fhw-online.de http://geo.viaregia.org/testbed/pool/Altenburg/T1_5361_Die_Entwicklung_des_Altenburger_Brauwesens.htm




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
31.08.1871 Die Altenburger Bürger Otto Hase, Otto Lingke. Richard Luckner, Friedrich Melzer und Max Wagner treten als "Begründungs-Komitee" zusammen, um die Gründung einer "Actien-Brauerei" zu beschließen. - Die Konstituierung der Gesellschaft ist aber erst möglich, als mindestens 200.000 der insgesamt 350.000 Taler in Aktien gezeichnet sind. Diese Aktien werden auch über eine Altenburger Filiale der "Adca" (Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt) an die Leipziger Aktienbörse vermittelt.
28.09.1871 Gründung (Gründerversammlung)
24.10.1871 Bekanntmachung der Eintragung der Aktiengesellschaft in das Handelsregister des Herzoglich Sächsischen Stadtgerichts Altenburg mit Carl Scheidig aus Fürth als neuem Betriebsdirektor.
Dez. 1871 Errichtung der Brauerei auf dem erworbenen Grundstück im Kauerndorfer Flur bei Altenburg
09.03.1872 Grundsteinlegung. Der Grundstein wird an der Stelle gelegt, wo später die Braupfanne errichtet werden soll. Mit den üblichen drei Hammerschlägen und unter Segenswünschen der Mitglieder des Aufsichtsrates, des Direktors und der bauausführenden Gewerke beginnt der Bau
19.10.1872 Richtfest für das Sudhaus
09.11.1872 Richtfest für das Hauptgebäude. Die Brauerei besteht aus dem Hauptgebäude, der Mälzerei, dem Sudhaus, dem Maschinen- und Kesselhaus, dem Kühlhaus mit Gärkeller, dem Eiskeller und dem Maschinenhaus zur Eisaufbereitung.
31.12.1872 Erst jetzt Kaufvertrag mit dem Rittergutsbesitzer Hermann Herold für ein Grundstück am Deutschen Bach in Kauerndorf. Zu diesem Grundstück gehören ein Feld, ein Weg, eine Wiese, eine Böschung mit Wirtschaftsweg und ein Teich.
Juni 1873 Inbetriebnahme der Mälzerei
01.07.1873 Das erste Braunbier wird fertiggestellt
17.07.1873 Das erste Lagerbier wird fertiggestellt
1873/1874 Im Geschäftsjahr 1873/1874 werden 30.522 hl Bier gebraut
1874 Kauf von weiterem Gelände des Rittergutsbesitzers Hermann Herold zum Bau eines zweiten Sudwerks für 60 Zentner Malzschrot
01.06.1875 Inbetriebnahme des zweiten Sudwerks
Febr. 1883 Neubau eines Eishauses und eines Eiskellers
27.08.1883 Direktion und vom Aufsichtsrat veranstalten ein "Kellerfest" aus Anlaß des Ausstoßes von 500.000 hl Bier.
1884/85 Im Betriebsjahr 1884/1885 erreicht die Brauerei einen Ausstoß von 80.000 hl Bier
1886/87 Im Betriebsjahr 1886/1887 erreicht die Brauerei einen Ausstoß von fast 90.000 hl Bier
1887 Das Aktien-Bier wird auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung mit der Goldmedaille ausgezeichnet
1896 Es wird ein Ausstoß von 130.000 hl erreicht.
1901/02 Bau eines Motorhauses, eines Wasserturms, eines Eismaschinenhauses und eines Brennofens
1905 Bau eines Kesselhauses, eines Maschinenhauses und eines Pferdestalls
1919/20 Angliederung von 20 kleineren Brauereien
1921 Vereinigung mit dem "Brauereiverein Gera", der "Aktienbrauerei Pforten" und der "Vereinsbrauerei Gera" zu den "Vereinigten Geraer Brauereien"
01.06.1921 Nach Vereinigung zum Brauverein Gera: Verschmelzung mit der "Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz, Riebeck & Co."
1925 Neubau eines Eishauses
1925 Der Fuhrpark vergrößert sich auf 5 Lkws und 3 Pkws
15.05.1925 Einweihung eines "Braustüberls"
1936 Ausstoß von 71.000 hl Bier und 346 hl alkoholfreien Getränken
01.07.1948 Der Riebeck-Konzern geht in Volkseigentum über. Die Altenburger Brauerei wird wieder selbstständiger Betrieb unter der Bezeichnung "VEB Altenburger Brauerei". Herbert Ulrich bleibt Betriebsdirektor.
1948 Der Bierausstoß beträgt 33.919 hl, davon 3.547 hl Flaschenanteil
01.04.1949 Angliederung der Brauerei an die Verwaltung Volkseigener Betriebe der Brau- und Malzindustrie Dresden
1952 Die Brauerei wird mit den anderen Betrieben der Bereiche Nord, Südost und Südwest der VVB Brau- und Malzindustrie Potsdam unterstellt.
01.01.1954 Auflösung der "VVB Brau- und Malzindustrie", und die Brauerei wird dem Ministerium für Lebensmittelindustrie, Hauptverwaltung Genußmittelindustrie, unterstellt
01.01.1958 Die Brauerei wird dem Rat des Kreises Altenburg, Abteilung Industrie und Handwerk, unterstellt.
26.05.1962 Der Stammbetrieb "VEB (K) Sachsen-Bräu Leipzig" genehmigt die Herstellung und den Vertrieb von "Vita-Cola"
01.04.1968 Bildung des "VEB Getränkekombinats Leipzig", an den die Altenburger Brauerei angegliedert wird.
1971 Einbindung in das Getränkekombinat Leipzig
24.03.1986 Aufstellung einer neuen Flaschen-Waschmaschine
03.07.1986 Probelauf der neuen Palettierungsanlage
11.04.1990 Die Brauerei kommt unter Treuhandverwaltung. Zuerst wird durch EKU-Vorstand Dr. Carl Reischach und Gerd Jakobitz ein Partnerschaftsvertrag mit der "Ersten Kulmbacher Aktienbrauerei" abgeschlossen. Ab jetzt gibt es das "Pilsator Riebeck-Bräu" in Flaschen, und es wird wieder nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut.
1991 Die Kulbacher EKU zieht sich im Frühjahr zurück, und das Altenkunstädter Brauunternehmen "Andreas Leikeim KG" übernimmt die Brauerei als "Altenburger Brauerei GmbH"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1873 Braunbier ab 1. Juli 1948 Verstaatlichung Um 1896: Bayrisch Bier, Böhmisch Bier, Lagerbier Urtyp Hell und Braunbier




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1898 Balduin Bechstein, Maschinenfabrik und Eisengießerei
Dampfmaschine   unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1924 191        
Okt. 1929 215        
1936 176        
1938 159        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1991 Umbenennung danach Altenburger Brauerei GmbH 1948-1990 verstaatlicht