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ElektricitÀtswerk an der Lungwitz
Firmenname | ElektricitÀtswerk an der Lungwitz |
Ortssitz | Oberlungwitz (Sachs) |
Art des Unternehmens | ElektrizitÀtswerk |
Anmerkungen | Erbaut von der AEG. Auch bezeichnet als "Ăberlandzentrale ElektrizitĂ€tswerk an der Lungwitz". 1913: Dreileiter-Gleichstromwerk, 1900/05 betrieben mit Kolbendampfmaschinen und Wasserkraft, 1908/20: Dampfturbinen. Maschinenleistung (1913): 4029 PS, 64 kW Akkumulatoren; ferner Drehstrombezug. Gehört um 1913 zur "SĂ€chsischen ElektriziĂ€ts-Lieferungsgesellschaft" |
Quellenangaben | [Dettmar: Statistik der ElektrizitÀtswerke (1913) 290] [Siegel: ElektrizitÀts-Lieferungs-Gesellschaft (1922) 30+148] |
Hinweise | [Siegel: ElektrizitĂ€ts-Lieferungs-Gesellschaft (1922) 30]: Maschinenanlagen + Versorgungsgebiet, [148]: RĂŒckkĂŒhlanlage und Kohlenagerplatz + Anbau der Schaltanlage + Bedienungsschalttafel |
Zeit |
Ereignis |
02.10.1898 |
Inbetriebnahme |
16.02.1913 |
Beginn der Stromlieferung an die neu eröffnete StraĂenbahn Hohenstein-Ernstthal â Oelsnitz |
1964 |
Ende der Stromerzeugung |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
ElektrizitÀt |
1898 |
Beginn |
1964 |
Ende |
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ZEIT | 1922 |
THEMA | Beschreibung |
TEXT | Die Geschichte des ElektricitĂ€tswerkes an der Lungwitz geht zurĂŒck auf einen Vertrag, den die Gemeinde Oberlungwitz, ein in der NĂ€he von Chemnitz gelegener Ort mit lebhafter Strumpf- und Trikotagenfabrikation, im Jahre 1897 mit der noch heute dort ansĂ€ssigen DiamantfĂ€rberei Kunath & Mecklenburg ĂŒber Herstellung und Betrieb eines ElektricitĂ€tswerks in Oberlungwitz abschloĂ. In diesen Vertrag trat alsbald die E. L. G. ein und begann mit dem Bau der Werksanlagen, die bereits Ende 1898, zunĂ€chst in bescheidenem Umfange, in Betrieb gesetzt wurden. In den vorausgehenden BlĂ€ttern ist wiederholt darauf hingewiesen worden, wie sich dieses Unternehmen allmĂ€hlich aus bescheidenen AnfĂ€ngen zu einem umfangreichen Ăberlandwerk entwickelt hat und wie seine Verwaltung jederzeit bemĂŒht war, die Stromerzeugung und -Verteilung jeweils den technischen und wirtschaftlichen Anforderungen anzupassen, was, bei dem raschen Fortschreiten der Technik und der hĂ€ufig wechselnden Wirtschaftslage der ansĂ€ssigen Wirkindustrie dauernd frischen Wagemut und groĂe Geldmittel erforderte. Auch ist weiter dort ausgefĂŒhrt, welchen Aufschwung gerade die Wirkindustrie durch die Verwendung des elektrischen Stromes nahm, indem ihr dadurch die bequeme Möglichkeit gegeben war, mit geringem Kapital und ungehindert durch sonstige mit der Errichtung einer eigenen Krafterzeugungsstelle. verknĂŒpfte Hemmnisse ihre Betriebsanlagen auszugestalten. Die Zahl der Gewerbebetriebe und die Steuerkraft des Gebietes haben sich denn auch seit Errichtung des ElektricitĂ€tswerkes an der Lungwitz betrĂ€chtlich erhöht.â SpĂ€ter als die industriell entwickelten Orte haben die landwirtschaftlichen Gemeinden von der Möglichkeit des Anschlusses, dann aber auch in umfassendem MaĂe, Gebrauch gemacht. Neben zahlreichen unversorgten Gemeinden wurden dem ElektricitĂ€tswerk an der Lungwitz einige bestehende ElektricitĂ€tswerke angegliedert, so im Jahre 1907 die ElektricitĂ€tswerke Burkhardtsdorf und Jahnsdorf, 1911 das ElektricitĂ€tswerk Gelenau, 1920 das Gemeinde-ElektricitĂ€tswerk Dittersdorf, das die Orte Dittersdorf, Gornau und WeiĂbach versorgt. Ein bemerkenswerter Beitrag fĂŒr die Wandlungen kommunaler ElektrizitĂ€tspolitik bietet die im Gebiete des ElektricitĂ€tswerkes an der Lungwitz gelegene Stadt Limbach i. Sa.; die Stadt wurde frĂŒher teilweise ohne AbschluĂ eines besonderen Vertrages von Oberlungwitz aus versorgt, lieĂ sich aber spĂ€ter nicht abhalten, ein eigenes ElektricitĂ€tswerk zu errichten. Unter dem Zwange der VerhĂ€ltnisse hat sie sich nunmehr wiederum entschlossen, dieses Werk stillzusetzen und die von den Einwohnern benötigte elektrische Arbeit von dem ElektricitĂ€tswerk an der Lungwitz zu beziehen. Von dem Kraftwerk in Oberlungwitz aus wird auch die elektrische Bahn HohensteinâOlsnitz mit Strom versorgt. Seit 1911 ist das Kraftwerk in Oberlungwitz durch eine 30 000-Volt-Leitung mit dem Kraftwerk Schwarzenberg verbunden. Die Verteilung der elektrischen Arbeit erfolgte frĂŒher mit einer Spannung von 3000 Volt. Die VergröĂerung des Versorgungsgebietes machte die Erhöhung auf 6000 V und damit den teilweisen Umbau der bestehenden Leitungen erforderlich. SpĂ€ter ergab sich die Notwendigkeit einer nochmaligen Erhöhung auf 10.000 Volt, welche Spannung heute im wesentlichen zur Fortleitung benutzt wird. Die ZufĂŒhrung des Stromes zu den Haupttransformatorenstationen erfolgt durch eine Spannung von 30 000 Volt. Im Kraftwerk stehen folgende Betriebsmittel zur VerfĂŒgung: 7 Wasserrohr- bzw. Hochleistungskessel von rd. 2400 qm HeizflĂ€che, 5 Drehstrom-Turbodynamos von 8000 kW, 2 Bahnumformer von 320 kW. |
QUELLE | [Siegel: ElektrizitÀts-Lieferungs-Gesellschaft (1922) 148] |
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