Zeit |
Ereignis |
1886 |
Die Reserven betragen 6.216,65 Mark; die Dividende für die Aktie 8 % |
06.05.1886 |
Die steigende Entwicklung und die neu aufgenommene Fabrikation von Fahrrädern veranlaßt Naumann zur Umwandlung der offenen Handelsgesellschaft in eine Aktiengesellschaft unter Übernahme der Vorgänger-Firma mit einem Grundkapital von M 2.500.000,00 unter der Firma "Nähmaschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Seidel & Naumann". |
1887 |
Beginn der Fahrradfabrikation |
1887 |
Die Reserven betragen 30.296,50 Mark; die Dividende für die Aktie 8 % |
1888 |
Die Fahrräder finden auf der Leipziger Fahrradausstellung die Anerkennung der Fachkreise |
1888 |
Die Reserven betragen 46.876,35 Mark; die Dividende für die Aktie 12 % |
1889 |
Die Reserven betragen 127.200,85 Mark; die Dividende für die Aktie 15 % |
1890-1892 |
Infolge der enormen Nachfrage nach den Erzeugnissen der Firma wird der Betrieb 1890 und 1892 abermals bedeutend erweitert. Durch die Erhöhung des Hauptgebäudes der Fabrik wird ein etwa 1300 qm großer neuer Raum geschaffen und mit dem Fahrradlager besetzt, während der bisherige Lagerraum durch Neuanschaffung von Maschinen zur Fabrikation eingerichtet wird. Neben der Nähmaschine und dem Fahrrad wird inzwischen die Fabrikation eines Lokomotiv-Geschwindigkeitsmessers aufgenommen, welche gute Erfolge zeitigt. |
1890 |
Die Reserven betragen 337.375,30 Mark; die Dividende für die Aktie 16 % |
1890 |
Die Steigerung der Herstellungsziffern ist in diesem Jahre eine um so erfreulichere, als der Export von Nähmaschinen infolge der politischen Verhältnisse Südamerikas gelitten hat und der Ausfall der dadurch entsteht, durch die Zunahme des deutschen Versands nur teilweise ausgeglichen wird. Der Mehrumsatz an Fahrrädern deckt indessen die Differenz überreichlich, so daß das Endergebnis ein überaus günstiges ist. Immer mehr wird Seidel & Naumanns "Germania" das beliebte deutsche Fahrrad, und immer mehr erobert es sich auch den ausländischen Markt, so daß die Fabrik zeitweise den Lieferungsanforderungen nicht mehr nachkommen kann. |
1891 |
Die Reserven betragen 548.652,10 Mark; die Dividende für die Aktie 18 % |
1892 |
Es muß ein besonderer Neubau für die Fahrradfabrikation auf dem freien Teil des Werkgeländes aufgeführt werden |
1892 |
Die Reserven betragen 683.013,40 Mark; die Dividende für die Aktie 18 % |
1893 |
Der Neubau für die Fahrradfabrikation wird bezogen. |
1893 |
Die Reserven betragen 871.573.30 Mark; die Dividende für die Aktie 20 % |
1894 |
Trotz der Neubauten der letzten Jahre sind die Betriebsräume für die Fahrradproduktion wieder zu klein geworden; nur mit äußerster Mühe läßt sich die erhöhte Produktion durchführen. |
1894 |
Die Reserven betragen 1.062.448,94 Mark; die Dividende für die Aktie 21 % |
1895 |
Zugleich mit der 1895 vorgenommenen weiteren Vergrößerung werden wichtige technische Neuanlagen geschaffen, wodurch der Betrieb nun großen Anforderungen gewachsen ist. |
1895 |
Wegen Überlastung: Zurückstellung eines großen Teils der Fahrrad-Aufträge für das folgende Jahr |
1895 |
Die Reserven betragen 1.255.293,49 Mark; die Dividende für die Aktie 24 % |
1896 |
Die Vergrößerung der Fahrradfabrik läßt sich nicht mehr vermeiden. Wiederum wird ein größerer Neubau errichtet, mit den erforderlichen Hilfsmaschinen und Apparaten ausgerüstet und 1896 in Betrieb genommen. |
1896 |
Ausgabe von 5000 Genußscheinen |
1896 |
Die Reserven betragen 1.453.142,24 Mark; die Dividende für die Aktie 16 %, je Genußschein 80 Mark |
1897 |
Die Amerikaner Edwin Barney und Frank J. Tanner bieten das Fabrikationsrecht für die von ihnen konstruierte Schreibmaschine an. |
1897 |
Um einen Ausgleich für den Rückgang der Fahrradbranche zu schaffen, nimmt die Fabrik die Herstellung von Musikautomaten auf. |
1897 |
Erhöhung des Kapitals von 2.500.000 Mark auf 3.000.000 Mark |
1897 |
Erhöhung der Genußscheine von 5000 auf 6000 (so noch 1907) |
1897 |
Die Reserven betragen 3.137.002,30 Mark; die Dividende für die Aktie 20 %, je Genußschein 100 Mark |
1897 |
Goldene Medaille auf der Deutschen Sportausstellung Berlin 1897 |
1898 |
Weitere Verstärkung der Betriebskraft durch Aufstellung zweier neuer Kessel, elektrischer Motoren und einer großen Zahl neuer Automaten und teilweise im eigenen Betriebe hergestellter Hilfsmaschinen. Die bisherige Dampfmaschine von 250 PS wird durch eine von 500 PS ersetzt. |
1898 |
Die Reserven betragen 3.136.958,30 Mark; die Dividende für die Aktie 20 %, je Genußschein 100 Mark |
1899 |
Der Kaufvertrag mit Edwin Barney und Frank J. Tanner für das das Fabrikationsrecht für die von ihnen konstruierte Schreibmaschine wird abgeschlossen |
1899 |
Für die 1899 aufgenommene Fabrikation der "Ideal"- und später der "Erika"-Schreibmaschine ersteht ein besonderer Neubau. Das Werk ist überreichlich beschäftigt und erfährt in den folgenden Jahren fortgesetzt beträchtliche Erweiterungen; als neuer Fabrikationszweig ist inzwischen die Rechenmaschine aufgenommen worden. |
1899 |
Während Nähmaschinen und Geschwindigkeitsmesser eine befriedigende Produktionszunahme zeigen, setzt die bekannte Krisis in der Fahrradindustrie ein, die für einen großen Teil der deutschen Fabriken verderblich ist. Seidel & Naumann vermag auch diese schwere Zeit, dank ihrer vorzüglichen Organisation und des wohlbegründeten Rufes, den ihre Räder genießen, verhältnismäßig gut zu überstehen. Nur ein relativ kleiner Gewinnausfall trifft die Fabrik in diesen Jahren; die maschinelle Überlegenheit der Fabrikation und die Anhänglichkeit der Kundschaft schützen die Fabrik vor erheblichen Einbußen und Schäden, wie sie andern Werken zustoßen. |
1899 |
Um einen weiteren Ausgleich für den Rückgang der Fahrradbranche zu schaffen, wird die Fabrikation der Schreibmaschine "Ideal" aufgenommen, die nach dem Urteil von Sachverständigen als die beste der existierenden Maschinen gelten darf. |
1899 |
Die Reserven betragen 3.136.958,30 Mark; die Dividende für die Aktie 16 %, je Genußschein 80 Mark |
26.04.1900 |
Änderung der Firma in "Aktiengesellschaft vorm. Seidel & Naumann" |