Nähmaschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Seidel & Naumann

Allgemeines

FirmennameNähmaschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Seidel & Naumann
OrtssitzDresden
OrtsteilAltstadt
StraßeHamburger Str. 19
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenBis 1886 unter der Firma "Seidel & Naumann" (s.d.); 1900 - 1940: "Aktiengesellschaft vorm. Seidel & Naumann" (s.d.); 1940 - 1948: "Seidel & Naumann Aktiengesellschaft".
Quellenangaben[40 Jahre Fabrikationsgeschichte der Firma Seidel u. Naumann (1908)] [Maschinenindustrie (1939/40 288] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 3333]
HinweiseVertreterkatalog von 1896 (Werksabbildung) eBay (2012)




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1886 Die Reserven betragen 6.216,65 Mark; die Dividende für die Aktie 8 %
06.05.1886 Die steigende Entwicklung und die neu aufgenommene Fabrikation von Fahrrädern veranlaßt Naumann zur Umwandlung der offenen Handelsgesellschaft in eine Aktiengesellschaft unter Übernahme der Vorgänger-Firma mit einem Grundkapital von M 2.500.000,00 unter der Firma "Nähmaschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Seidel & Naumann".
1887 Beginn der Fahrradfabrikation
1887 Die Reserven betragen 30.296,50 Mark; die Dividende für die Aktie 8 %
1888 Die Fahrräder finden auf der Leipziger Fahrradausstellung die Anerkennung der Fachkreise
1888 Die Reserven betragen 46.876,35 Mark; die Dividende für die Aktie 12 %
1889 Die Reserven betragen 127.200,85 Mark; die Dividende für die Aktie 15 %
1890-1892 Infolge der enormen Nachfrage nach den Erzeugnissen der Firma wird der Betrieb 1890 und 1892 abermals bedeutend erweitert. Durch die Erhöhung des Hauptgebäudes der Fabrik wird ein etwa 1300 qm großer neuer Raum geschaffen und mit dem Fahrradlager besetzt, während der bisherige Lagerraum durch Neuanschaffung von Maschinen zur Fabrikation eingerichtet wird. Neben der Nähmaschine und dem Fahrrad wird inzwischen die Fabrikation eines Lokomotiv-Geschwindigkeitsmessers aufgenommen, welche gute Erfolge zeitigt.
1890 Die Reserven betragen 337.375,30 Mark; die Dividende für die Aktie 16 %
1890 Die Steigerung der Herstellungsziffern ist in diesem Jahre eine um so erfreulichere, als der Export von Nähmaschinen infolge der politischen Verhältnisse Südamerikas gelitten hat und der Ausfall der dadurch entsteht, durch die Zunahme des deutschen Versands nur teilweise ausgeglichen wird. Der Mehrumsatz an Fahrrädern deckt indessen die Differenz überreichlich, so daß das Endergebnis ein überaus günstiges ist. Immer mehr wird Seidel & Naumanns "Germania" das beliebte deutsche Fahrrad, und immer mehr erobert es sich auch den ausländischen Markt, so daß die Fabrik zeitweise den Lieferungsanforderungen nicht mehr nachkommen kann.
1891 Die Reserven betragen 548.652,10 Mark; die Dividende für die Aktie 18 %
1892 Es muß ein besonderer Neubau für die Fahrradfabrikation auf dem freien Teil des Werkgeländes aufgeführt werden
1892 Die Reserven betragen 683.013,40 Mark; die Dividende für die Aktie 18 %
1893 Der Neubau für die Fahrradfabrikation wird bezogen.
1893 Die Reserven betragen 871.573.30 Mark; die Dividende für die Aktie 20 %
1894 Trotz der Neubauten der letzten Jahre sind die Betriebsräume für die Fahrradproduktion wieder zu klein geworden; nur mit äußerster Mühe läßt sich die erhöhte Produktion durchführen.
1894 Die Reserven betragen 1.062.448,94 Mark; die Dividende für die Aktie 21 %
1895 Zugleich mit der 1895 vorgenommenen weiteren Vergrößerung werden wichtige technische Neuanlagen geschaffen, wodurch der Betrieb nun großen Anforderungen gewachsen ist.
1895 Wegen Überlastung: Zurückstellung eines großen Teils der Fahrrad-Aufträge für das folgende Jahr
1895 Die Reserven betragen 1.255.293,49 Mark; die Dividende für die Aktie 24 %
1896 Die Vergrößerung der Fahrradfabrik läßt sich nicht mehr vermeiden. Wiederum wird ein größerer Neubau errichtet, mit den erforderlichen Hilfsmaschinen und Apparaten ausgerüstet und 1896 in Betrieb genommen.
1896 Ausgabe von 5000 Genußscheinen
1896 Die Reserven betragen 1.453.142,24 Mark; die Dividende für die Aktie 16 %, je Genußschein 80 Mark
1897 Die Amerikaner Edwin Barney und Frank J. Tanner bieten das Fabrikationsrecht für die von ihnen konstruierte Schreibmaschine an.
1897 Um einen Ausgleich für den Rückgang der Fahrradbranche zu schaffen, nimmt die Fabrik die Herstellung von Musikautomaten auf.
1897 Erhöhung des Kapitals von 2.500.000 Mark auf 3.000.000 Mark
1897 Erhöhung der Genußscheine von 5000 auf 6000 (so noch 1907)
1897 Die Reserven betragen 3.137.002,30 Mark; die Dividende für die Aktie 20 %, je Genußschein 100 Mark
1897 Goldene Medaille auf der Deutschen Sportausstellung Berlin 1897
1898 Weitere Verstärkung der Betriebskraft durch Aufstellung zweier neuer Kessel, elektrischer Motoren und einer großen Zahl neuer Automaten und teilweise im eigenen Betriebe hergestellter Hilfsmaschinen. Die bisherige Dampfmaschine von 250 PS wird durch eine von 500 PS ersetzt.
1898 Die Reserven betragen 3.136.958,30 Mark; die Dividende für die Aktie 20 %, je Genußschein 100 Mark
1899 Der Kaufvertrag mit Edwin Barney und Frank J. Tanner für das das Fabrikationsrecht für die von ihnen konstruierte Schreibmaschine wird abgeschlossen
1899 Für die 1899 aufgenommene Fabrikation der "Ideal"- und später der "Erika"-Schreibmaschine ersteht ein besonderer Neubau. Das Werk ist überreichlich beschäftigt und erfährt in den folgenden Jahren fortgesetzt beträchtliche Erweiterungen; als neuer Fabrikationszweig ist inzwischen die Rechenmaschine aufgenommen worden.
1899 Während Nähmaschinen und Geschwindigkeitsmesser eine befriedigende Produktionszunahme zeigen, setzt die bekannte Krisis in der Fahrradindustrie ein, die für einen großen Teil der deutschen Fabriken verderblich ist. Seidel & Naumann vermag auch diese schwere Zeit, dank ihrer vorzüglichen Organisation und des wohlbegründeten Rufes, den ihre Räder genießen, verhältnismäßig gut zu überstehen. Nur ein relativ kleiner Gewinnausfall trifft die Fabrik in diesen Jahren; die maschinelle Überlegenheit der Fabrikation und die Anhänglichkeit der Kundschaft schützen die Fabrik vor erheblichen Einbußen und Schäden, wie sie andern Werken zustoßen.
1899 Um einen weiteren Ausgleich für den Rückgang der Fahrradbranche zu schaffen, wird die Fabrikation der Schreibmaschine "Ideal" aufgenommen, die nach dem Urteil von Sachverständigen als die beste der existierenden Maschinen gelten darf.
1899 Die Reserven betragen 3.136.958,30 Mark; die Dividende für die Aktie 16 %, je Genußschein 80 Mark
26.04.1900 Änderung der Firma in "Aktiengesellschaft vorm. Seidel & Naumann"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Fahrräder 1887 Beginn 1900 Umfirmierung  
Lokomotiv-Geschwindigkeitsmesser   vmtl. vor 1900     Bauart Haußhälter: registrierend, mit zwangläufiger Bewegung; DRGM 185649 + 185650
Lokomotiv-Geschwindigkeitsmesser   vmtl. vor 1900     Bauart Haußhälter: registrierend, mit zwangläufiger Bewegung; DRGM 185649 + 185650
Musikautomaten 1897 Beginn      
Nähmaschinen 1886 Umfirmierung 1900 Umfirmierung  
Schreibmaschinen 1899 Beginn 1900 Umfirmierung "Ideal". Massenfabrikation ab 1900




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine   unbekannt
Dampfmaschine um 1896 unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1886 1000       als AG




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1900 Umbenennung danach Aktiengesellschaft vorm. Seidel & Naumann  
1886 Umbenennung zuvor Seidel & Naumann