Zeit |
Ereignis |
1849 |
Eduard Kauffmann geht mit einem Segelschiff unter, als er 1849 nach Amerika auswandert. - Er wollte seine Familie später nachholen. |
1850 |
Die Witwe von Eduard Kauffmann, Amalie, geb. Baunach, aus Mosbach, Mutter von sechs Kindern, gründet eine Landesprodukten-Großhandlung. - Daraus entsteht am Handelshafen der erste der Mannheimer Mühlenbetriebe. Erhält nach Übernahme durch drei Söhne, in Erinnerung an den Vater, den Namen "Erste Mannheimer Dampfmühle von Ed. Kauffmann Söhne". |
1867 |
Die "Erste Mannheimer Dampfmühle" geht aus der im Jahre 1867 von den Brüdern Friedrich, Ludwig und Eduard Kauffmann im Schriesheimer Tal gegründeten Firma "Ed. Kauffmann Söhne" hervor. Diese Vorgängerfirma betreibt einen Großhandel mit Mühlenfabrikaten, Hülsenfrüchten und Sämereien und geht auf das 1850 gegründete mütterliche Handelsgeschäft (Material-, Farbwaren- und Landesprodukte) zurück. |
1875 |
Ludwig Kauffmann verläßt die Firma und befaßt sich weiter mit dem ursprünglich von der Firma betriebenen Großhandel mit Hülsenfrüchten. |
1875 |
Die durch den Deutsch-Französischen Krieg hervorgerufene Geschäftslage ist den Erfolgen der jungen Firma günstig, so daß die Inhaber den Gedanken verwirklichen können, einige ihrer Haupthandelsartikel, geschälte Erbsen und Graupen, selbst herzustellen. Die Inhaber erwerben zu dem Zweck zwei kleine Wasserkraftanlagen im Schriesheimer Tal, die sie 1875 für ihre Zwecke einrichten |
1883 |
Die Gebr. Kauffmann verlassen das Schriesheimer Tal und bauen eine Mühle am Verbindungskanal als erste Dampfmühle Mannheims und erste Großmühle Mannheims. Nach dort wird die Erbsenschälerei übertragen und die Produktion von Weizenmehl nach "ungarischer Art" [also sicher mit Ganz'schen Walzenstühlen] in großem Umfang aufgenommen. Die Mühlen im Schriesheimer Tal werden verkauft, und die Landesprodukten-Großhandlung wird von einem Bruder in eigener Regie weitergeführt. |
1883 |
Die Eduard Kauffmann & Söhne GmbH gründet die erste Mannheimer Dampfmühle. |
1888 |
Eduard Kauffmann tritt aus der Firma aus, siedelt nach Freiburg über und gründet dort eine Bankfirma. Seither ist Friedrich Kauffmann alleiniger Besitzer der Firma |
21.12.1898 |
Gegründet [wohl als Aktiengesellschaft] |
01.01.1900 |
Der alleinige Inhaber der Mühle, Friedrich Kauffmann, wandelt das Unternehmen in eine GmbH mit einem Grundkapital von 1,5 Millionen Goldmark um und nimmt seinen Sohn Otto in die Geschäftsführung auf. |
10.06.1907 |
Tod von Friedrich Kauffmann (vmtl. in Mannheim) im Alter von 67 Jahren |
1907 |
Nach dem Tod von Friedrich Kauffmann übernimmt sein ältester Sohn, Otto Kauffmann, die Leitung des Unternehmens. |
01.01.1914 |
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg muß die Produktion der Mühle infolge der starken Nachfrage durch Erweiterung der maschinellen Anlage erhöht werden. Die Mühle kommt auf eine Leistungsfähigkeit von ca. 1800 dz Weizen pro Tag. - Nach 1900 wird ein eigenes, 60.000 Sack fassendes Getreidesilo gebaut, und die Mühle erreicht eine Tagesleistung von 1200 - 1500 Sack |
01.01.1914 bis 01.08.1914 |
Zugleich mit der Erweiterung der Mühle auf 1800 dz/d wird kurz vor dem Ersten Weltkrieg ein Silo mit einem Fassungsvermögen von 60.000 dz Weizen erstellt |
1918 |
Die Hartweizengrießfabrikation der Actiengesellschaft für Mühlenbetrieb, Neustadt a.d.H., wird um 1918 in die Erste Mannheimer Dampfmühle von Ed. Kauffmann eingebaut. Das Aktienkapital befand sich in den Händen der Pfälzischen Mühlenwerke, die späterhin, nach dem Ausscheiden des letzten Mitgliedes der Gründerfamilie auch die GmbH-Anteile der Ersten Mannheimer Damfmühle von Ed. Kauffmann Söhne GmbH erwirbt. |
1918 |
Otto Kauffmann verkauft seinen Anteil an die "Pfälzischen Mühlenwerke Mannheim" |
1918 |
"Die Aktiengesellschaft für Mühlenbetrieb" in Neustadt (Weinstr) brennt ab und siedelt nach Mannheim über, wo sie bei "Ed. Kauffmann Söhne" ein neues Domizil findet |
1921 |
Die Anteile der Gesellschaft gehen in andere Hände über, wodurch die Kauffmann-Mühle neben anderen gleichartigen Unternehmungen Bestand des größten deutschen Mühlenunternehmens wird. |
1921 |
Tod von Ludwig Kauffmann (vmtl. in Mannheim) |
25.11.1952 |
Tod von Otto Kauffmann (vmtl. in Mannheim) |
1957 |
Die Mühle hat eine Vermahlungskapazität von 7000 Z je Tag, ihr Silo hat ein Fassungsvermögen von ca. 140000 Z und ihre Entlade-Einrichtungen weisen eine Stundenleistung von 100 Z auf. |
Ende 1960 |
Zum Jahresende wird der Mühlenbetrieb zwecks Abbau von Überkapazitäten eingestellt |
1982 |
Eines der beiden Lagerhäuser erleidet Schaden nach einem Brand |
1983 |
Das durch den Brand beschädigte Lagerhaus wird abgerissen |
01.12.1994 |
Reinhard Suhl kauft die Gebäude und hat Pläne von Lifestyle im Backsteinbau: "Wohnen und arbeiten am Wasser". - Bis 2012 wird dieser Traum nicht verwirklicht: Die Gebäude verfallen zusehends und werden zum Teil einsturzgefährdet. |
2001 |
Ab 2001 bis 2007 wird in den Gebäuden der Mühle auf 4.000 qm das erste "Mannheimer Zunftviertel" entstehen. Die Baugenehmigung soll noch 2001 erfolgen. Geplant ist ein "Ort für manufakturelle Produkte und hochwertige Dienstleistungen mit den Schwerpunkten Küche, Stil und Lebensart. Eine zentrale Rolle in den denkmalgeschützten Räumlichkeiten wird auf über 400 qm eine Vinothek mit über 800 internationalen Spitzenweinen einnehmen. Zudem werden ab Spätherbst 2002 auf über 1.000 qm einzigartige Räumlichkeiten für Eventveranstaltungen unter dem Thema 'Wining, Dining, Clubbing, Lounging' zur Verfügung stehen." [http://www.die-weingueter.de/wein_und_lebensart.html] - Von dem Projekt ist bis 2012 nichts realisiert! |
30.01.2006 |
Der private Rundfunksender "Sunshine live" sendet seither aus der Kauffmannmühle. |
2009 |
Fachleute haben Zweifel, ob die Gebäude überhaupt noch zu retten sind und erlassen Sicherheitsauflagen. Um Klarheit zu schaffen, schreibt die Stadt 2009 eine Machbarkeitsstudie aus. Ziel ist, zu beurteilen, welche Gebäude erhaltenswert sind und was für Kosten bei bestimmten Nutzungsmöglichkeiten auf einen Investor zukämen. |
12.2009 |
Das Rathaus unterbreitet dem Inhaber ein Kaufangebot, auf das dieser bis Januar 2010 nicht eingeht. - Pläne für ein Hotel hatten sich zerschlagen, der von Suhl zeitweise eingeschaltete Bauträger Spannbeton Römerberg war zuletzt abgesprungen. Nun werden aber konkrete Pläne geschmiedet: "Danach werde ich mir einen Investor suchen oder das Gebäude verkaufen", so Suhl. Nach wie vor würde er gerne Loft-Wohnungen bauen. |
2010 |
Der Investor Reinhard Suhl verkauft 800 Quadratmeter des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes an die Stadt Mannheim. Dabei handelt es sich um das zweigeschossige Gebäude an der Hafenstraße südlich des Freigeländes, das zuletzt vom türkischen Exportunternehmer Yaman genutzt wurde. Es läuft eine Machbarkeitsstudie, um auch Fragen des Denkmalschutzes, der Aufstockung des Objektes sowie der Parkmöglichkeiten erörtern zu können. |
20.01.2010 |
Kauffmannmühlen-Besitzer Reinhard Suhl will bis zum 20. Januar eine Bauvoranfrage für den historischen Gebäudekomplex im Jungbusch am Verbindungskanal vorlegen. "Wir werden in dem Jahr voll drangehen", sagte Suhl dem "MM" auf Anfrage. Er sehe "die Notwendigkeit zum Handeln" jetzt ein. Die leerstehenden Hallen - ein denkmalgeschütztes Ensemble mit fünf Gebäuden plus dazugehörigen Beiflächen - sind stark sanierungsbedürftig. Seit Jahren bröselt der Bestand, nagt der Zahn der Zeit am Gemäuer. |
Juni 2012 |
Reinhard Suhl stellt sein dreiteiligs "Dock"-Projekt mit einem Finanzvolumen von 22 Millionen Euro der Stadt vor. Projektleiter Botho Finck zeigt sich dabei wild entschlossen, das große Ding mit Lofts und Luxus nach Entwürfen des Architeken Swara Arif durchzuziehen. |