Elektrizitätswerk Rheinau

Allgemeines

FirmennameElektrizitätswerk Rheinau
OrtssitzMannheim
OrtsteilRheinau
StraßeRhenaniastr. 118
Postleitzahl68219
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
AnmerkungenDie Aktien des Elektrizitätswerks befanden sich um 1906 mehrheitlich in den Händen des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats (deren Hauptgesellschafter: Hugo Stinnes und die Stadt Essen). Eigentümerin: Zunächst: Betriebsgesellschaft für den Rheinauhafen m.b.H.; später: Oberrheinische Eisenbahngesellschaft (OEG). 1909: versorgt die industriellen Anlagen des Rheinau-Hafen-Gebietes und die umliegenden Ortschaften mit elektrischer Energie für Licht, Kraft und sonstige Zwecke. [ETZ (1897)]: Vergabe an die AEG, Spannung 3.000 V, Gesamtleistung: 1.200 PS. Betriebseröffnung im Jahre 1899. Leistungsfähigkeit: 2500 kW. Energieerzeugung im Jahre 1908: 4.270.000 Kilowattstunden. 2005: Gebäude im Eigentum von Bilfinger-Berger, Sanierungsabteilung (Herr Starke, Herr Bulawa, 0621/804120)
Quellenangaben[Mannheim, Kultur- u. Wirtsch.-Zentr. (1928) CXXVIII] [Führer Ind.- u. Hafenanlagen (1909)] [ETZ (1897) 709] [Stephan: Lange Weg zur OEG (1996) 45]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1897/98 Errichtung des Werks im Auftrag des Betreibers für den neu angelegten Rheinauhafen durch die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft. Dem Werk werden vertraglich einige Rechte eingeräumt, an denen vorbei die Stadt Mannheim nur eingeschränkt eine eigene Stromversorgung aufbauen kann. Dazu gehören Monopolrechte an Straßen der Rheinau und bis nach Seckenheim, die für die Kabelverlegung von großer Bedeutung sind. Des weiteren schließt die Gemeinde Seckenheim mit dem Elektrizitätswerk ein Abkommen, in dem das Werk die ausschließliche Stromversorgung für Seckenheim und Rheinau zugesichert bekommt.
1899 Inbetriebnahme mit drei Sulzer'schen Dampfmaschinen von je 400 PS. Die Maschinenleistung wird schon bald erhöht.
1906 Die "Neue Rheinau AG" übernimmt das Vermögen der liquidierten Rheinau GmbH. Dazu gehört auch das Elektrizitätswerk. Die Mannheimer Stadtverwaltung hat das Werk zum Objekt ihres energiepolitischen Interesses erwählt, damit sie einerseits einen Energieerzeuger für den steigenden eigenen Bedarf habe und andererseits durch die Monopolrechte auch die umliegende Region an die eigene Stromnversorgung anbinden kann. Seit 1906 werden daher von Seiten der Stadt Verhandlungen mit der "Neuen Rheinau AG" geführt, um der öffentlichen Hand einen Einfluß auf die Eigentums- und Betriebsverhältnisse zu verschaffen. Es kommt zu keiner Einigung.
ab1909 In Verhandlungen zwischen SEG, der "Neuen Rheinau AG" und der Stadt Mannheim wird die Gründung einer Aktiengesellschaft mit Sitz in Mannheim projektiert, die "Oberrheinische Eisenbahngesellschaft" heißen soll. In ihr sollen die Stadtgemeinde und die Privatwirtschaft vertreten sein und ihre Interessen koordinieren. Anschub dafür sind die positiven, gewinnträchtigen Erfahrungen einer privaten und kommunalpolitischen Zusammenarbeit, welche die kommunalen und privaten Partner des RWE miteinander gemacht hatten. Beide Seiten in Mannheim sind daran interessiert, zur den Vorortbahnstrecken auch die für den Betrieb notwendigen Versorgungsunternehmen unter die eigene Regie zu bringen.
1912 Kabelverbindung vom Kraftwerk Industriehafen zum Kraftwerk Rheinau der Oberrheinischen Eisenbahngesellschaft. Damit wird ein Verbundbetrieb beider Kraftwerke ermöglicht.
1913 Die Erzeugung des städtischen Elektrizitätswerks reicht nicht aus und wird durch Bezug vom Kraftwerk Rheinau ergänzt
1915 Herstellung einer 20-KV-Leitung Ober-Ramstadt – Heppenheim als Verbindung der "Hessischen
Eisenbahn-Aktiengesellschaft" (HEAG) mit dem Elektrizitätswerk Rheinau der Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Nun besteht für die HEAG die Möglichkeit, im Störungsfall von dort Strom zu beziehen. 1915 werden erstmals 230.000 kWh aus Mannheim fremdbezogen.
1924-1926 Nach einem Brand wird das Gebäude vereinfacht wieder aufgebaut (flacheres Dach, stark vereinfachte Giebelfronten)




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
elektrischer Strom          




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschinen 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1911 Nebenwerk zuvor Oberrheinische Eisenbahngesellschaft AG  
1 Beiteiligung zuvor Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG  
1906 Nebenwerk zuvor Neue Rheinau-Aktien-Gesellschaft  
1898 Nebenwerk zuvor Rheinau GmbH