Firmenname | Rheinschiffahrt Actiengesellschaft, vorm. Fendel |
Ortssitz | Mannheim |
Straße | Rheinstr. 10 |
Postleitzahl | 68159 |
Art des Unternehmens | Reederei |
Anmerkungen | Vmtl. bis 1899: "Gebr. Fendel". Um 1943/1957: "Fendel Schiffahrts-Aktiengesellschaft" (s.d.). Auch in Duisburg-Ruhrort und Rotterdam. 1909: Lagerhäuser und Werftanlage, am Rheinufer; Länge der Uferfront 600 m. Rheinkaistr. 8b: Reparatur-Werkstätten der Reederei; Rheinkaistr. 11-13: Silospeicher; Rheinkaistr. 15: Getreidelagerhaus und Silospeicher (Architekten: Plöttner & Weiß, Mannheim), beide Lagerhäuser besitzen je 2 Elevatoren und je 1 elektrischen Kran; die Lagerhäuser haben ein Fassungsvermögen von je 300 000 Sack Getreide; Rheinkaistr. 17: Werfthalle und Hauptbüro der Gesellschaft; in diesem Gebäude befindet sich die Zollabfertigungsstelle IV; die Werfthalle dient hauptsächlich dem Stückgutverkehr und ist mit elektrischen Kranen ausgerüstet; die Reederei unterhält einen regelmäßigen Schiffahrtsverkehr zwischen Mannheim und den belgischen und holländischen Seehäfen und zwischen Mannheim, Karlsruhe-Straßburg-Kehl und neuerdings auch bis Basel. |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 120] [Dt. Städte: Mannheim (1922)] [Führer durch die Ind.- u. Hafenanlagen von Mannheim (1909) 165] [Mannheim im Aufbau (1955) 257] [350 Jahre Mannheim (1957) 172] |
Hinweise | 1909: Die Reederei verfügt über 7 Radschleppdampfer, 10 Schraubenschleppdampfer, 4 Güterschraubendampfer (von je 1300 t Tragkraft), 73 Kähne mit zus. 82.000 t Ladefähigkeit und 35 Mietkähne von 35.000 t Ladefähigkeit, sowie 3 Kranenleichter. 1956: Einschl. der Tochtergesellschaften steht ein Frachtraum von 370.000 t zur Verfügung; ausschließlich Schleppmotorschiffe und Dieselschlepper (nur noch zwei von ehemals 20 Raddampfern); Tochterunternehmen: "Rhenus Gesellschaft für Schiffahrt, Spedition und Lagerei"; Stützpunkte in der Schweiz und in Holland; Tochtergesellschaft seit 1921: "Schiffs- und Maschinenbau AG" (s.d.), Mannheim. Auch Getreidelagerhaus und Werfthalle in Ludwigshafen (Luitpoldhafen). [Mannheimer Hafenanlagen (1928) Anzeige]: Teilansicht Rheinhafen |
Zeit |
Ereignis |
1875 |
Der 33jährige Josef Conrad Fendel erwirbt sein erstes Schiff, einen hölzernen Aak. |
19.09.1899 |
Gegründet unter der Firma "Rheinschiffahrt Aktiengesellschaft vorm. Fendel" mit einem Kapital von 2.000.000 Mark |
Sept./Okt. 1899 |
Bei der Umwandlung der Familiengesellschaft in eine Aktiengesellschaft werden sieben Dampfer und 23 Kähne übernommen |
03.11.1899 |
Eintragung der Aktiengesellschaft |
1900 |
Das Kapital wird um M 1 Mill.erhöht. |
1909 |
Das voll einbezahlte Kapital beträgt 3 Millionen Mark. |
1911 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (hervorgegangen aus der offenen Handelsgesellschaft Gebr. Fendel) - vergl. 1899! |
1911 |
Der Rheinischen Kreditbank gelingt durch den Erwerb der Aktienmehrheit der alten Mannheimer Schiffahrtsgesellschaften Fendel und Gutjahr, eine Interessengemeinschaft von Schiffahrtsgesellschaften zu gründen und so die für die Schiffahrt Mannheims wichtige Selbständigkeit zu erhalten. |
1911 |
Die Anzahl der Kähne wird auf 79 vermehrt |
1912 |
Gründung der Betriebsgemeinschaft mit der "Badischen A.G. für Rheinschiffahrt und Seetransport", Mannheim |
13.11.1912 |
Gründung der "Rhenus-Transportgesellschaft mbH" zusammen mit der "Badischen Actiengesellschaft für Rheinschiffahrt und Seetransport" als Ergänzung zum Reedereibetrieb. Sie übernimmt die speditionellen Aufgaben wie Umschlag und Lagerung. |
1913 |
Der Frachtraum beläuft sich auf 130 000 Tonnen. In der zweiten Rheinschifffahrtsgruppe mit 190 000 Tonnen Frachtraum sind die Rhein-See-Schifffahrtsgesellschaft, die Mannheimer Lagerhausgesellschaft und die Mannheimer Dampfschleppschifffahrtsgesellschaft vereinigt mit gemeinsamer Hauptverwaltung in Mannheim. |
1919 |
Kapitalerhöhung um 1 Million Mark |
1921 |
Auf Grund des Friedensvertrages von Versailles muß fast die gesamte Fendel-Flotte abgeliefert werden |
1921 |
Ãœbernahme der "Schiffs- und Maschinenbau A.G.", Mannheim |
1924 |
Umstellung des Kapitals auf unverändert AM 4.000.000,00. |
1926 |
Die "Bergwerksgsellschaft Hibernia" erwirbt Anteile der "M. Strohmeyer Lagerhausgesellschaft", Mannheim, die an der "Oberbayerische AG für Kohlenbergbau", der "Rheinschiffahrts-AG", vormals "Fendel", und der "Badische AG für Rheinschiffahrt und Seetransport" beteiligt ist. Die Aktien der Gesellschaften gehen später in den unmittelbaren Besitz der Hibernia über. |
1929 |
Die Betriebsgemeinschaft wird ausgedehnt auf die Rhein- und See-Schiffahrts-Gesellschaft, Köln und die Mannheimer Lagerhaus-Gesellschaft, Mannheim |
1935 |
Die im Schiffspark 1921 entstandene Lücke ist bis 1935 - unter anderem durch die Neubauten der "Schiffs- und Maschinenbau A.G." erstellten Neubauten - einigermaßen geschlossen. |
09.12.1938 |
Laut Hauptversammlung vom 9. Dezember 1938 wird das Kapital erhöht um Reichsmark 4.000.000,00 auf RM 8.000.000,00, 1 : 1 zu 105 % angeboten. |
1939 |
Die "Bremen-Mindener Schiffahrt AG", Bremen, wird erworben |
01.01.1942 |
Es besteht ein Organvertrag mit dem Großaktionär, der "Bergwerksgesellschaft Hibernia" in Herne, mit Wirkung vom 1. Januar 1942 unter Übernahme der Gewährleistung einer Vergütung von jährlich 6 % auf die außenstehenden Aktien. |
1943 |
Sämtliche auf Grund des Betriebsgemeinschafts-Vertrages zusammenarbeitenden Aktiengesellschaften werden fusioniert und der Name geändert in "Fendel Schiffahrts-Aktiengesellschaft" |
14.09.1943 |
Änderung der Firma aus "Rheinschiffahrt Aktiengesellschaft vorm. Fendel" in "Fendel Schiffahrts-Aktiengesellschaft" |
1956 |
Auf dem Rhein, den deutschen Kanälen und der Weser werden im Jahr 1956 8,5 Millionen Tonnen Güter aller Art befördert. |
Ende 1956 |
Fendel steht einschl. der Tochtergesellschaften mit einem Frachtraum von 370 000 Tonnen Ende 1956 wieder an der Spitze der deutschen und ausländischen Binnenschifffahrtsgesellschaften. |