Zeit |
Ereignis |
1836 |
Die Firma Gebr. Förster & Co. errichtet auf der Grenze zum Hesseldieck eine Eisenhütte in Beckerode bei Hagen. Sie besteht nur aus einem kleinen Holzkohle-Hochofen und einer Eisengießerei. |
1837 |
Übernahme der Beckeroder Hütte durch "D. W. Meyer & Co.". Später wird die Anlage durch ein Stabeisenwalzwerk, einen kleinen Dampfhammer und eine mechanische Werkstätte erweitert. |
01.1856 |
Anfang 1856 beabsichtigt der derzeitige Besitzer, Jul. Meyer, die Beckeroder Grube mit Gruben zu verkaufen |
14.03.1856 bis 25.04.1856 |
Auf Veranlassung des Bankiers und Fabrikanten Adolph Meyer bildet sich in Hannover ein Comite, bestehend aus den Herren von Malortie, von Alten, von Hedemann, H. W. Hagen, Adolph Meyer und Dr. H. Müller für eine zu bildende Aktiengesellschaft, deren Zweck die Errichtung eines großen Eisenhüttenwerks im Fürstentum Osnabrück sein soll. Ein vorläufiger Kaufvertrag wird am 14. März / 25. April abgeschlossen. Der Kaufpreis wird zu 350.000 Taler vereinbart. |
24.04.1856 |
Der Regierungsausschuß des Königreichs Hannover unterzeichnet den Gründungsvertrag für die neue Aktiengesellschaft. |
03.05.1856 |
König Georg V. gestattet infolge einer Immediat-Eingabe, daß der Gesellschaft nach dem Namen ihrer Majestäten des Königs und der Königin die Firma "Georgs-Marien-Bergwerks- und Hütten-Verein" beigelegt werde, und erklärt sich zugleich bereit, das Protektorat über die Gesellschaft zu übernehmen. |
05.05.1856 |
In dem vom Comite ausgegebenen Prospekt der zu bildenen Aktiengesellschaft wird die Errichtung eines Hochofenwerks, bestehend aus vier Kokshochöfen, eines Puddel- und Walzwerks und einer Eisengießerei in Aussicht genommen. |
09.05.1856 |
Das am 09. Mai genehmigte Statut stellt das Grundkapital der Gesellschaft "bis zur Summe von 2.500.000 Taler" fest und bestimmt, daß zunächst 1.500.000 Tahler durch Aktienzeichnung aufzubringen sind. |
05.06.1856 |
Hüttenbesitzer Jul. Meyer übergibt die Beckeroder Hütte nebst Bergwerken an den Bevollmächtigten des Verwaltungsrats. |
06.06.1856 |
Es erfolgt die Umschreibung der Kaufobjekte der Beckeroder Hütte in dem Hypothekenbuch des Amtgsgerichts Iburg auf den Namen des Georgs-Marien-Bergwerks- u Hüttenvereins |
12.07.1856 |
Zum Bau von Wohnhäusern wird von der GMH ein 20 Morgen großes Grundstück am Osterberge bei Oesede angekauft und dort der Bau von Arbeiterwohnhäusern betrieben |
16.08.1856 |
Die Erlaubnis zum Beginn der Bergwerksarbeiten am Steinkohlenfeld wird erteilt |
18.10.1856 |
Die Verleihung des Steinkohlenfeldes erfolgt erst am 18. Oktober |
28.10.1856 |
Durch Kaufvertrag wird wird von der Klosterkammer der Schultenhof zu Bühne, Gemeinde Malbergen (350 Morgen) für 40.346 Taler erworben. |
01.1857 |
Es wird mit dem Bau des Hüttenwerks begonnen. |
18.01.1857 |
Hütteninspektor Brand aus Königshütte (OS) wird vertraglich die Stelle des Hüttendirektors der GMH übertragen |
15.02.1857 |
Dem belgischen Staatsingenieur Wittenauer wird die Stelle des Grubendirektors übertragen |
28.04.1857 |
Der Grundstein zum Hochofen 2 wird gelegt. |
17.06.1857 |
Der Grundstein zum Hochofen 1 wird gelegt. |
1857 |
Ende 1857 stehen am Osterberge bei Oesede 31 große und 39 kleine Wohnhäuser der GMH zur Verfügung |
14.07.1858 |
Hochofen 2 wird in Betrieb gesetzt |
30.10.1858 |
Hochofen 1 wird in Betrieb gesetzt |
1868 |
Gründung der Aktiengesellschaft "Eisen- und Stahlwerk zu Osnabrück" |
1873 |
Der Hüttenverein zahlt eine Rekorddividende von 33 Prozent |
1875 |
Fusion mit dem Stahlwerk Osnabrück |
1877 |
Pacht der Eisensteingrube "Vereinigter Marienberg" am Dörrel auf zehn Jahre |
ab 1882 |
Fusion mit dem "Eisen- und Stahlwerk zu Osnabrück" |
1885 |
Die Fusion mit dem "Eisen- und Stahlwerk zu Osnabrück" erfolgt vertraglich |
27.07.1889 |
Die Georgsmarienhütte entschließt sich zum Ankauf des Steinkohlenbergwerks Piesberg. Die Forderung der Stadt beträgt rd. 5 Millionen Mark. |
1890 |
A. Haarmann leitet die Georgs-Marien-Hütte als alleiniger Vorstand. |
26.02.1900 |
Die mit Schienenlieferungen beauftragte Georgsmarienhütte wird von der Straßenbahn Mannheim schriftlich gebeten, in den Schienen mit einem Radius von 15 m eine Spurerweiterung von 10 mm vorzusehen, weil der Achsstand der bestellten Triebwagen von 1,80 m auf 2,00 m vergrößert wird. Die Georgsmarienhütte hat zu diesem Zeitpunkt den Auftrag zur Lieferung aller Schienen für den Erstausbau des Mannheimer Streckennetzes. |
18.06.1900 |
Die Georgsmarienhütte legt das Lieferprogramm von Schienen für die Mannheimer Straßenbahn (Ringstrecke, Betriebshof Collinistraße, Gleisanlage in den Planken, in der Rheinstraße, in der Neckarstadt, in der Seckenheimer Straße, in der Schwetzinger Straße, in der Meerfeldstraße usw.) vor, soweit es noch nicht erledigt ist. |
1906 |
Siemens-Schuckert liefert den ersten Umkehrwalzmotor Deutschlands für die Georgs-Marien-Hütte. Doppelankermotor mit Höchstleistung von 6,8 MW, Ausschaltmoment 110 mt, gesamte Nennleistung 5 MW bei 69 - 90 U/min, Vierlager-Ausführung, ohne Kompensationswicklung. |
01.07.1911 |
Die Amtszeit von A. Haarmann als alleiniger Vorstand endet; er tritt in den Aufsichtsrat der Georgs-Marien-Hütte über. Danach besteht das Direktorium aus drei Personen, darunter ist sein Sohn Allan (1873-1953). |
07.08.1913 |
Tod von August Haarmann in Osnabrück |
1923 |
Unter "Klöckner-Werke AG" firmieren das "Eisen- und Stahlwerk Haspe", die "Mannstaedt Werke", die "Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie", der "Georgsmarien-Bergwerks -und Hüttenverein" und das "Eisen- und Stahlwerk Osnabrück" zu einem neuen Montankonzern. |
1971 |
Erste Massenentlassungen |
1984 |
Es gibt den Plan, die Hütte ganz zu schließen |
1988 |
Jürgen Großmann wird Werkschef des "Klöckner Edelstahl" in Georgsmarienhütte. Es ist das Stiefkind im Klöckner-Konzern, der die Schulden des Mutterkonzerns in die Sparte abschiebt. |
1992 |
Mit einer Verschuldung von 2,6 Mrd. Mark steht der Klöckner-Konzern kurz vor der Pleite. Während man nach einem Vergleich sucht, schaltet sich die Landesregierung in Niedersachsen ein. Sie will die Arbeitsplätze in Georgsmarienhütte erhalten und dafür Mittel zur Verfügung stellen. Die Gelder soll es nur geben, wenn Großmann die Hütte übernimmt. |
1993 |
Der Werkschef und Mitglied des Klöckner-Vorstands Jürgen Großmann kauft die veraltete, mit 100 Millionen Mark Schulden belastete Georgsmarienhütte für 2 DM. Der Mutterkonzern Klöckner hatte bereits versucht, die Hütte loszuwerden, fand jedoch keinen Käufer. |
05.1994 |
Die Roheisenerzeugung wird im Mai mit dem letzten Abstich am Hochofen 3 eingestellt. Damit endet nach 136 Jahren die Geschichte des Hochofens, in dem seit den Anfängen 26 Mio Tonnen Roheisen erzeugt wurde |
24.08.1996 |
Teile der stillgelegten Hochofenanlage werden gesprengt. |
2001 |
Die Gießerei der vormaligen "Thyssen Umformtechnik + Guss GmbH" (Friedrich Wilhelms-Hütte GmbH) wird von der Holding erworben und wird ein eigenständiges Unternehmen in deren Geschäftsbereich Guß. |
01.03.2002 |
Mit Wirkung zum 1. März 2002 übernimmt die Holding die "Rheiner Maschinenfabrik Windhoff" in Form eines Asset-Deals komplett. |
2005 |
Der Umsatz beträgt 1,8 Mrd. Euro, und der Gewinn beträgt 74 Millionen Euro. |