Zeit |
Ereignis |
1650 |
Gründung der Calwer Zeughandelscompagnie als Ursprung der Deckenfabriken |
01.01.1895 |
Zusammenschluß von "Schill & Wagner" und "Gustav Friedrich Wagner" zu "Vereinigte Deckenfabriken Calw Zoeppritz, Wagner & Co. KG" |
1896 |
Lieferung einer Francis-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
01.09.1899 |
Erwin Sannwald ist seit 1.9. in der KG tätig |
19.07.1901 |
Erwin Sannwald wird Direktor der Vereinigten Deckenfabriken |
01.08.1901 |
Carl Zilling wird Prokurist der KG |
04.07.1905 |
Auf der außerordentlichen Generalversammlung wird beschlossen, die bisherige Kommanditgesellschaft rückwirkend zum 1. Januar in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln unter der Firma "Vereinigte Deckenfabriken Calw AG" mit einem Kapital von 1,2 Mio Mark |
24.07.1905 |
Eingetragen |
1905 |
Der Geschäftsabschluß des Jahres 1905 fängt gut an mit einem Gewinn von 140.000 Mark. 13% Dividende |
1906 |
Die gesamte Wolferei wird in die frühere Färberei verlegt |
1906 |
Die Jacquardweberei in Nagold wird vergrößert |
1907 |
In Calw wird in der Spinnerei, Weberei und Asurüstung weiter investiert |
1907 |
Für Nagold wird ein Spinnerei-Neubau geplant, in dem drei Sortimente und sechs Selfaktoren aufgestellt werden sollen |
1907 |
In Nagold soll eine 100-PS-Dampfmaschine für die neue Spinnerei aufgestellt werden |
1910 |
Heinrich Wagner tritt as dem Vorstand aus |
1910-1911 |
1910/11 wird die Herstellung feiner Wollstoffe aufgenommen |
1910 |
Um 1910 werden Verhandlungen mit der benachbarten Wolldeckenfabrik Beyerle & Fink in Weil der Stadt aufgenommen. Sie führen 1910 zur Gründung der Wolldeckenfabrik "Weilderstadt AG", die 10 Jahre später in deine AG verwanndelt wird. |
15.03.1910 |
In Anbetracht der Ausweitung des Betriebs beschließt der Aufsichtsrat, das Kapital auf 1,5 Mio Mark zu erhöhen |
1912-1914 |
Die Gewinne in den Jahren bis 1914 liegen zwischen 12 und 22 % |
31.03.1914 |
Der Prokurist Ernst Zoeppritz und verzieht nach Kirchheim |
1918 |
Die Färberei Schönlen wird nach einem Brand liquidiert. Von ihr kann man günstig einen Farbapparat, zwei Zentrifugen und einen Baumwollöffner erwerben. |
09.1918 |
Als im September die Kohlenzufuhr ganz zusammenbricht, kommt der größte Teil der Calwer Fabrik zum Stillstand |
Herbst 1918 |
Der Kohlemangel hält auch in der Übergangszeit noch an, so daß man sich entschließt, die Dampfmaschine in Calw stillzulegen und den Kraftbedarf von Elektrizitätswerk Teinach zu beziehen |
1919 |
Als die Reißerei Aug. Reichert & Cie., Nagold, eine ehemalige Ölmühle, feilgeboten wird, zögert Erwin Sannwald nicht, sie mit anderen zusammen zu übernehmen und dort die gut eingerichtete Loh-Reißerei zu betreiben |
17.12.1919 |
Sechs Deckenfabriken gründen eine Interessengemeinschaft |
1920 |
Kapitalerhöhung von 1,5 Mio Mark auf 3,0 Mio Mark |
1920 |
Die Inflation 1920 bringt eine starke Nachfrage |
1920 |
Die beiden Wassertriebwerke der Insel werden durch eine neue Anlage mit zwei Francisturbinen ersetzt |
1921 |
Kapitalerhöhung von 3,0 Mio Mark auf 6,5 Mio Mark (Kapitalerhöhung um M 3.500.000,00, davon M 500.000,00 Vorzugsaktien.) |
1921 |
Otto Georgii wird Prokura erteilt |
1921 |
Der Calwer Betrieb wird von Gleich- auf Wechselstrom umgestellt |
18.11.1922 |
Lt. Hauptversammlung vom 18. November 1922 wird das Kapital erhöht um Mark 6.000.000,00 in 6000 Aktien zu M 1.000,00. |
1924 |
Der Gewinn beträgt 11 %. Es werden 7 % Dividende verteilt |
28.07.1924 |
Der Vorsitzende des Ausichtsrats, Dr. Adolf Römer, Stuttgart, verstirbt |
29.11.1924 |
Lt. Hauptversammlung vom 29. November 1924 Umstellung des Kapitals von M 12.500.000,00 nach Einziehung von M 2.000.000,00, also von verbleibenden M 10.500.000,00 auf RM 3.005.000,00 Stammaktien 10:3, Vorzugsaktien 100 : 1) |
1927 |
Es werden zwei Farbapparate gekauft |
1927 |
In Nagold kommen 10 neue Jacquardwebstühle in Betrieb |
1928 |
Der Geheime Kommerzienrat Paul Zilling scheidet aus |
01.01.1928 |
Rolf Sannwald, Sohn von Erich Sannwald, tritt am 1.1. ein |
1929 |
Kurt Sannwald, Sohn von Erich Sannwald, tritt am 1.1. ein |
1929 |
Mildes Wetter im Herbst und Winter beeinträchtigt das Geschäft, dazu fallende Wollpreise. Der Gewinn von 4% und gleiche Dividende sind immer noch befriedigend |
08.06.1929 |
Lt. Hauptversammlung vom 8. Juni 1929 Erhöhung des Kapitals um RM 600.000,00 auf RM 3.605.000,00 durch Ausgabe von 2000 Stammaktien zu RM 300,00, RM 300.000,00 im Verhältnis 10:1 zu 110% zum Bezuge angeboten. |
1929 |
Zum Jahresende wird die IG mit Bruckmühl aufgelöst |
1931 |
Das Kapital wird auf 3.245 Mio Mark heraufgesetzt |
1931 |
Im Werk Ölmühle (Reißerei) wird eine neue Wasserturbine um 36.000 Mark eingebaut |
18.06.1932 |
Lt. Hauptversammlung vom 18. Juni 1932 Herabsetzung des Grundkapitals in erleichterter Form um RM 360.000,00 durch Einziehung eigener Stammaktien |
01.12.1932 |
Hermann Georgii wechselt zur Schweizerischen Deckenfabrik Pfungen |
06.05.1933 |
Lt. Hauptversammlung vom 6. Mai 1933 nochmals Herabsetzung des Aktienkapitals in erleichterter Form um Reichsmark 90.000,00 auf RM 3.155.000,00 durch Einziehung eigener Stammaktien. |
1935 |
Umstellung des Werks Calw von 220 auf 380 V |
1935 |
In Nagold wird ein Stromvertrag mit dem Elektrizitätswerk abgeschlossen und der Betrieb auf elektrischen Antrieb umgerüstet |
1937 |
Die AG eteiligt sich an der Neugründung der Thüringischen Zellwolle AG in Schwarza mit 30.000 Mark |
14.07.1938 |
Das Aufsichtsratsmiglied, Fabrikant Ernst Zoeppritz, verstibt in Kirchheim |
08.1940 |
Der langjährige Prokurist Carl Zilling verstirbt im August |
11.1943 |
Die Firma Daimler-Benz zieht mit einem Teil ihrer Fertigung in einen Teil des Werks Nagold der Vereinigten Deckenfabriken ein. |
1944 |
Das Anwesen Ölmühle muß der Flugzeugfabrik Klemm zur Verfügung gestellt werden |
1945 |
Für das Geschäftsjahr 1945 gibt es keine Dividende |
12.04.1945 |
Einige kleine Splitterbomben fallen auf die Dächer der Magazingebäude |
13.04.1945 |
Vor der Kantine explodieren zwei mittelschwere Bomben, wodurch die benachbarten Gebäude beschädigt werden |
28.05.1945 |
Das Werk Calw kann die Arbeit mit etwa 30 Webstühlen wieder aufnehmen |
18.06.1945 |
Sämtliche Bestände an Rohstoffen, Garnen, Roh- und Fertigwaren werden beschlagnahmt |
20.06.1945 |
Der Abtransport der Bestände an Rohstoffen, Garnen, Roh- und Fertigwaren in eine Tübinger Lagerhalle beginnt |
Anfang Okt. 1945 |
Anfang Oktober kommen Offiziere einer französischen Dieststelle in Tübingen. Sie geben den Auftrag zur Anfertigung von Decken in Lohn für die I. Französische Armee. Für diesen Auftrag werden die von der Deckenfabrik weggenommenen Materialien zur Verfügung gestellt. |
12.1945 |
Im Dezember gelten die Bestände wieder als von der Militärregierung beschlagnahmt |
Frühjahr 1946 |
Eine französische Militärkommission beschlagnahmt im Frühjahr den Maschinenpark von einem Drittel der Calwer Spinnereikapazität. Die neuesten Krempelsätze mit den zugehörigen Selfaktoren werden abgeführt. 14 Eisenbahnwaggons rollen nach Frankreich. Gesamtschaden: rd. 2 Mio Mark. |
1946 |
Nach langen Bemühungen bekommt die Spinnerei Calw von der Tuchfabrik Marx in Lambrecht ein älteres Zweikrempelsortiment. Marx wehrt sich anfänglich mit Händen und Füßen. |
02.06.1946 |
Rolf Sannwald kann erstmals an einer Aufsichtsratssitzung teilnehmen, nachdem er aus Krieg und Kriegsefangenschaft zurückgekehrt ist. |
10.1946 |
Im Oktober sind in Calw und Nagold wieder 185 Leute beschäftigt |
17.10.1946 bis 02.06.1946 |
Richard Sannwald kann erstmals an einer Aufsichtsratssitzung teilnehmen, nachdem er aus Krieg und Kriegsefangenschaft zurückgekehrt ist. |
1946 |
Karl Beisser geht in Ruhestand. Er hatte die Lohnabrechnung und die Krankenkasse inne |
1952 |
Bau eines neuen Kraftwerks. 1,5 Mio Mark Kosten, 18 Monate Bauzeit. Ein 42-atü-Hochdruckkessel der Firma Babcock in Oberhausen mit einer Leistung von 12,5 t/h, Überhitzer auf 450ø Dampftemperatur. Eine Dampfturbine mit 10.000 U/min, gekuppelt mit SSW-Generator 1400 kVA, 1500 U/min. Zwischendampfentnahme 4 atü |
22.05.1954 |
Kurt Sannwald wird der Deckenfabrik Calw auf der Höhe seines Wirkens gänzlich unerwartet während einer Geschäftsreise durch einen Herzschlag entrissen |
01.07.1954 |
Fritz Döttinger wird Direktionsassistent der Deckenfabrik Calw |
30.09.1954 |
Hermann Georgii bleibt noch für eine Übergangszeit bis 30.9. im Vorstand der Calwer Deckenfabrik |
1957 |
Lieferung einer Kaplanturbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1959 |
Der Firmenname wird aus "Vereinigte Deckenfabriken Calw AG" in "Calwer Decken- und Tuchfabriken AG" geändert. |
20.03.1959 |
Fritz Döttinger wird Direktor und stellvertr. Vorstandsmitglied der Deckenfabrik Calw |
1963 |
Die ehemalige Reißerei Aug. Reichert & Cie., Nagold, Werk "Ölmühle" wird an Fahrzeugbau Gebr. Wackenhut verkauft |
16.05.1976 |
Fritz Döttinger wird Direktor und Vorstandsmitglied der Deckenfabrik Calw |
ca. Juli 1997 |
Die "Gaenslen + Völter KG" übernimmt den Textilveredlungsbetrieb der seit Jahresbeginn in Konkurs befindlichen "Calwer Decken- und Tuchfabriken AG i.K.". |
30.01.1998 |
Das Amtsgericht Calw eröffnet das Anschlußkonkursverfahren über die Calwer Decken- und Tuchfabriken AG. Konkursverwalter Dr. Jobst Wellensiek aus Heidelberg betont. - Der Vergleichsantrag wurde Mitte November 1997 gestellt. |
2000 |
Auf dem südlich gelegenen Gelände der "Calwer Decken- und Tuchfabriken AG" errichtet ein Handelskonzern ein großes Einkaufszentrum. |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Erwin Sannwald, Calw; Stellv.: Kurt Sannwald, Calw; Rolf Sannwald, Calw; Dipl.-Ing. Hermann Georgii, Calw. Aufsichtsrat: Fabrikant Richard Sannwald, Bregenz, Vorsitzer; Direktor Konsul Paul A. Zilling, Stuttgart, stellv. Vorsitzer; Eberhard Haug, Karlsruhe (Baden); Adolf Hopf, Amsterdam; Willy Staelin, Stuttgart; Dr. Hanns Waldhör, Wien; Prof, Dr. med. Bernhard Zoeppritz, Düsseldorf. Abschlußprüfer für 1943: Dr. Max Bansbach, Stuttgart. Stimmrecht: Je nom. RM 300,00 Stammaktie 1 Stimme, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktie 1 Stimme. Gewinn-Verwendung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des Aktienkapitals), 6 % Dividende an Vorzugsaktien, 4 % an die Stammaktien, 10 % Tantieme an Aufsichtsrat (neben einem Fixum von Reichsmark 1.500,00 je Mitglied, Vorsitzer das Doppelte), Rest nach Hauptversammlung-Beschluß. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Gründkapital: nom. RM 3.155.000,00, davon: nom. Reichsmark 3.150.000,00 Stammaktien in 10500 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. zw. 1-12.000) und nom. RM 5.000,00 Vorzugsaktien in 50 Stücken zu je RM 100,00. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1853] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von Wollwaren aller Art, insbesondere von Wolldecken, Fortführung der Firma "Vereinigte Deckenfabriken Calw, Zoeppritz, Wagner u. Cie. in Calw sowie Beteiligungen an Unternehmungen ähnlicher Art. Erzeugnisse: Wolldecken, Kamelhaardecken (Schlafdecken), Reisedecken, Woilache. Säureloden, Schuhstoffe. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1853] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Grundbesitz: Insgesamt etwa 286.000 qm. 17 Wohnhäuser für Angestellte und Arbeiter mit insgesamt 39 Wohnungen. Anlagen: Kunstwollreißerei, Wollwäscherei, Färberei, Spinnerei, Weberei, Walke und Appretur. Zweigniederlassung in Nagold. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1853] |