Peter Bruckmann & Söhne

Allgemeines

FirmennamePeter Bruckmann & Söhne
OrtssitzHeilbronn
StraßeLerchenstr.
Postleitzahl740xx
Art des UnternehmensBesteckfabrik
AnmerkungenAnfangs Marktplatz, ab 1809 Allerheiligenstraße, ab 1898 Lerchenstraße. Produktion 1973 eingestellt
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 3750] [Besteck-Buch, 2. Aufl. (um 1955) S. 8+16+18+23+26+31] [Sänger: Dt. Silber-Besteck (1991)] [Wikipedia (2005)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1805 Gründung durch den Silberschmied Georg Peter Bruckmann (1778-1850) am Marktplatz als Nachfolgebetrieb der Silberschmiede seines Vaters Johann Dietrich Bruckmann (1736-1807). Er ließ sich im Paris im Modellieren und Stempelschneiden ausbilden, und er ist der erste in Deutschland, der diese Fähigkeiten erfolgreich anzubringen weiß.
1809 Bruckmann kauft das "Steinhaus" und Verlegung des Betriebs vom Marktplatz in der Allerheiligenstraße
1810 Bruckmann schneidet eigene Stempel für seine Waren, die auf Handpressen geprägt werden.
1818 Aufstellung einer der ersten Krupp'schen Gußstahlwalzen bei Bruckmann in Heilbronn
1819 Bruckmann prägt zierliche, kleine Ornamente im Empirestil zum Auflöten auf die Bestecke.
1820 Kauf einer gebrauchten größeren Presse
1830 Die Firma darf sich als einziger Edelmetall verarbeitender Betrieb in Heilbronn "Fabrik" nennnen.
1841 Bruckmann errichtet ein neues Fabrikgebäude
1850 Tod des Firmengründers, Georg Peter Bruckmann
1864 Errichtung einer neuen Besteckfabrik
1864 Installation einer 12pferdigen Dampfmaschine. Mit ihr kann die Besteckproduktion auf 7 bis 8 Dutzend gesteigert werden.
1865 Einrichtung einer galvanoplastischen Werkstätte
1866 Aufstellung einer zweiten Exzenterpresse
1868 Anschaffung von mehreren Guillochiermaschinen
1881 Einsatz einer Dampfmaschine mit 45 PS
1881 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1884 Wesentliche Erweiterung der Produktionsstätten durch einen Anbau
1887 Zusammen mit seinem Bruder Ernst Bruckmann Übernahme des väterlichen Betriebs, der Silberwarenfabrik "P. Bruckmann & Söhne" in Heilbronn. Peter Bruckmann ist dabei vornehmlich für den künstlerischen Bereich verantwortlich. - Unter der Leitung der Söhne des Gründers blüht die Fabrik auf.
03.02.1890 Baubeginn (?) einer 100-PS-Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
19.06.1897 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine und zwei Dampfpumpen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1898 Bezug einer neuen Produktionsstätte in der Lerchenstraße, wo alle Werkstätten unter einem Dach zusammengefaßt sind. Das seit der Gründung benutzte Gebäude in der Allerheiligenstraße war zu klein und völlig unzureichend geworden. Die neue Fabrik ist die übersichtlichste und größte aller deutschen Silberwarenfabriken. Es sind 700 Menschen beschäftigt, und der Schwerpunkt der Produktion liegt auf echtsilbernen Tafelgeräten und Bestecken sowie auf versilbertem Besteck.
1898 Aufstellung einer Dampfmaschine von 150 PS
1898 Erweiterung der Kesselanlagen auf 4 Kessel, 1 à 40 und 3 à 80 qm Heizfläche
1909 Bruckmann ist bis 1919 Vorsitzender des Deutschen Werkbundes, ferner von 1926 bis 1932
1923 Peter Bruckmann zieht er sich aus der Firma zurück und überläßt die Geschäftsleitung seinem Sohn (als vierte Generation).
01.07.1923 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch die Maschinenfabrik Esslingen.
1932 Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Deutschen Werkbundes
02.03.1937 Tod von Peter Bruckmann
01.04.1937 bis 31.12.1937 Nach dem Tod von Peter Bruckmann wird dessen Sohn Dietrich Bruckmann (1896-1967) der Besitzer .
04.12.1944 Das Werk wird schwer durch die Bomben getroffen und zu 85 Prozent durch Feuer vernichtet; der Millionenschaden ist bis 1950 noch nicht zu übersehen.
04.1945 Weiterer Schaden durch Artilleriebeschuß und Brandstiftung während der Kampfhandlungen. Der Zerstörungsgrad ist so allumfassend, daß lange Zeit jeder Aufbaugedanke in Frage steht und man sich überlegen muß, ob es überhaupt noch einen Sinn hat, in der alten Heimat des Betriebes wieder ein Werk zu errichten.
09.1945 Mit Rücksicht auf die ansässigen Facharbeiter und Angestellten und die wirtschaftliche Bedeutung in Heilbronn wird doch der Entschluß gefaßt, wieder neu zu beginnen und das werk am alten Platz erstehen zu lassen. In einer Gemeinschaftsarbeit aller, von Betriebsleitung und von Betriebsangehörigen, wird das Spezialunternehmen neu geschaffen. Schon im September können - wenn auch in bescheidenem Umfange - die ersten Erzeugnisse das Werk verlassen. Die teilweise und notdürftig in Gang gebrachten Maschinen stehen teilweise im Freien, wobei die daran Arbeitenden den Unbilden der Witterung ausgesetzt sind. Die handwerklichen Berufe arbeiten behelfsmäßig in Untergeschossen bei ungenügendem Licht und knappstem Raum.
1955 Dietrich Bruckmann wird als erster Heilbronner mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
1968 Nach Dem Tod von Dietrich Bruckmann wird das Unternehmen an die niederländische Gerofabrik verkauft.
1972 Die "Gerofabrik" verlegt den Firmensitz von "P. Bruckmann & Söhne" nach Neckarsulm.
1973 Die Firma (mit Sitz in Neckarsulm) meldet Konkurs an




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bestecke 1805 Beginn (Gründung) 1973 Ende  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1881 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 02.1890 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 06.1897 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 06.1897 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 06.1897 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 07.1923 Maschinenfabrik Esslingen




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1898 700        
1900 750 750     "750 Arbeiter"