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Ludwigshafener Walzmühle
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Firmenname | Ludwigshafener Walzmühle |
Ortssitz | Ludwigshafen (Rhein) |
Straße | Rheinuferstr. |
Postleitzahl | 67061 |
Art des Unternehmens | Mahlmühle |
Anmerkungen | Durch Kaufmann, Strauß & Co. 1885 von Frankenthal nach Ludwigshafen verlegt. Um 1910: Weizen-, Roggen-, Hartgrieß- und Graupenmühle. Um 1943: Zweck: Kunstmüllereibetrieb. |
Quellenangaben | [Mühlen-Adreßbuch (1957), Bd.2] [VDI (1888) 159 + (1896) 1069: Geißler] [Dt Städte XXI (1927) 411] [Gesch d Stadt Ludwigshafen (1903) 562] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4447] |
Hinweise | [VDI-Zeitschr. 32 (1888) 160]: Ansichten und Schnitte. Um 1898 wurde eine 800-PS-Dampfmaschine von Gebr. Sulzer (dazu ein Leinhaas-Kessel) geliefert; Sulzer garantierte einen Dampfverbrauch von 5,5 kg/PSh bis zu einer Leistung von 754 PS, benötigte jedoch nur 5,318 kg/PSh Dampf (p= 12 atm, Wassergehalt: 1,13 - 1,8 %) lt. Versuch des Pfälzischen Dampfkesselrevisionsvereins i, 1898/99 [Dinglers Polytechnisches Journal 313 (1899) 93]. |
Zeit |
Ereignis |
1872 |
"Kaufmann, Straus & Co." gründen eine kleine Mühle in Frankenthal (Vorläuferin der Ludwigshafener Walzmühle) |
1885 |
Übersiedlung von Frankenthal und Bau einer Mühle mittleren Umfangs. Sie wird durch die Herren "Kaufmann, Straus & Co." zunächst für eine Leistung von 300 Sack in 24 Stunden erbaut |
1894 |
Aufstellung einer 600-PS-Sulzer-Dampfmaschine im Zuge der Vergrößerung der Mühle. Erstausstattung (1885) war eine Sulzer-Maschine, die vor 1894 zur Verbundmaschine erweitert wurde. |
08.1894 |
Im August Baubeginn der neuen Roggenmühle |
20.08.1894 |
Baubeginn des neuen Mehlspeichers |
01.10.1894 |
Beginn des vollständigen Neu- und Umbaus der Mühle zur Steigerung der Vermahlungsleistung |
30.10./11.12.1894 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Mannheim mit einem Kapital von 1.200.000 Mark am 30. Oktober bzw. 11. Dezember 1894 mit Wirkung ab 1. Januar 1895 unter Übernahme der von der Firma "Kaufmann, Straus & Co." in Ludwigshafen betriebenen Kunstmühle |
20.12.1894 |
Vollendung des vollständigen Neu- und Umbaus der Mühle auf eine Vermahlungsleistung von 1.000 - 1.200 Sack/d |
1895 |
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft [vergl. 1894] |
15.01.1895 |
Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Roggenmühle (oder 1899?). Die gesamten Baupläne und mechanischen Einrichtungen der Weizen- und Roggenmüle und des Speichers werden von "Gebr. Seck" in Dresden ausgeführt, die Dampfmaschine stammt von "Gebr. Sulzer", die elektrische Beleuchtung erstellte die AEG, die Kessel lieferten "Simonis & Lanz" in Frankfurt, und die Bauarbeiten wurden von "Gebr. Hoffmann" ausgeführt. |
12./13.12.1905 |
Die Mühle wird durch einen Großbrand zerstört. Das Feuer bricht nachts 0.00 Uhr im nördlichen Flügel wohl infolge einer Mehlstaubexplosion aus, und binnen einer halben Stunde steht das mächtige, siebenstöckige Gebäude nebst den großen Silospeichern in ihrer ungeheuren Ausdehnung in einem Flammenmeer. Unter den in der Mühle befindlichen Müllern bricht eine große Panik aus. Einer stürzt sich vom sechsten Stockwerk auf die Straße und wird mit zerschmettertem Kopfe aufgefunden. Einer bricht ein Bein. - Von der großen Mühle stehen nur noch die Mauern. Der Schaden beläuft sich zwei bis drei Millionen Mark. Der Warenschaden allein wird auf eine Million geschätzt. |
Dez. 1905 |
Das vom Brand gerettete neue Silo enthält Getreide im Werte von 1.100.000 Mark, während im alten Silo für 600.000 Mark Getreide gelagert waren. Vom letzteren dürfte ein beträchtlicher Teil gerettet sein. Nur die oberste Schicht ist brandgeschädigt, und da das Silo luftdicht abgesperrt war, so haben, wie eine Probe ergab, die unteren Schichten nicht gelitten. Die Graupenmühle wird in einigen Tagen wieder betriebsfähig sein. (Bericht vom 15. Dezember) |
1906 |
Nach dem Brand vom Dezember 1905 neu eingerichtet durch "Amme, Giesecke & Konegen". Die Gebäude entstammen einem Entwurf des Ludwigshafener Bezirksbaumeisters Adolf Lipps. |
1914 |
Das Kapital wird erhöht bis 1914 um M 3.000.000,00 |
1922 |
Kapitalerhöhung um M 5.000.000,00 |
17.09.1924 |
Das Kapital wird umgestellt lt. Hauptversammlung vom 17. September 1924 von M 9.200.000,00 auf RM 4.600.000,00 durch Herabsetzung des Nennwertes der Vorz.- und St.-Aktien von bisher M 1.000,00 auf RM 500,00. |
13.05.1931 |
Der Sitz wird von Mannheim nach Ludwigshafen verlegt. |
13.05.1931 |
Die Hauptversammlung vom 13. Mai 1931 beschließt Herabsetzung des Grundkapitals durch: a) Einziehung von nom. RM 400.000,00 St.-Akt. und von nom. RM 100.000,00 Vorz.-Aktien, die sich im Besitze der Gesellschaft befanden, b) Zusammenlegung des restlichen Grundkapitals im Verhältnis von 5 : 3 (St.-Akt. auf RM 2.160.000,00 und Vorz.-Aktien auf RM 300.000,00) durch Herabsetzung des Nennwertes aller St.- und Vorz.-Aktien von bisher RM 500,00 auf RM 300,00. Zweck der Herabsetzung des Grundkapitals ist die Beseitigung des Fehlbetrages für 1930 unter gleichzeitiger Berichtigung der Goldumstellungs-Bilanz und unter Zuhilfenahme der gesetzlichen Rücklage, sowie ferner die Vornahme von Abschreibungen und Bildung von Sonderrücklagen |
01.06.1932 |
Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 1. Juni 1932 werden die noch bestehenden nom. RM 300.000,00 Vorzugs-Aktien in St.-Aktien umgewandelt. |
09.02.1942 |
Lt. Beschluß des A.-R. vom 9. Februar 1942 Kapitalberichtigung um 50 % mit Wirkung für das Geschäftsjahr 1941 durch Erhöhung des G.-K. von RM 2.460.000,00 auf RM 3.690.000,00 (Ausgabe von Zusatzaktien). Berichtigungsbetrag einschließlich Pauschsteuer mit zusammen RM 1.353.000,00 gewonnen durch Entnahme aus Andere Rücklagen RM 350.000,00, aus Zuschreibung zum Anlagevermögen (Maschinen und Anlagen) RM 500.000,00 und Zuschreibung zum Umlaufvermögen (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) RM 503.000,00. |
24.03.1942 |
Lt. Hauptversammlungsbeschluß vom 24. März 1942 weitere Erhöhung des Grundkapitals um RM 310.000,00 auf RM 4.000.000,00 durch Ausgabe von 310 Aktien zu RM 1.000,00, unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zu 115% begeben. |
22.03.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1998 |
Eröffnung eines Einkaufs- und Kinocenters mit 16.000 qm vermietbarer Fläche. Das Einkaufszentrum wird (zumindest um 2010-15) von der MEC, einer Tochtergesellschaft des Metro-Konzerns und der ECE, betrieben. |
ca. Aug. 2015 |
Die israelische Ahouvi-Gruppe verkauft das Einkaufscenter an das niederländische Unternehmen Activum SG Capital |
Ende Sept. 2016 |
Der Real-Markt (Ankermieter, Verkaufsfläche: 6.500 qm) im Walzmühle-Center schließt wegen mangelnder Rentabilität. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Graupen |
1905 |
Wiederaufbau |
1927 |
[Dt Städte XXI (1927) 411] |
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Hartweizengrieß |
1905 |
Wiederaufbau |
1927 |
[Dt Städte XXI (1927) 411] |
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Mehl |
1885 |
Gründung in Ludwigshafen |
1957 |
Mühlen-Adreßbuch (1957)] |
1957: Tageskapazität von mehr als 60 t |
Roggenmehl |
1905 |
Wiederaufbau |
1927 |
[Dt Städte XXI (1927) 411] |
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Weizenmehl |
1905 |
Wiederaufbau |
1927 |
[Dt Städte XXI (1927) 411] |
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Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
1899 |
Dampfkessel |
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E. Leinhaas, Maschinenfabrik, Kupfer- und Kesselschmiede |
Heizfläche |
181 |
qm |
Patentwasserröhrenkessel mit zwangläufiger Wasserzirkulation mittels Dubiau'scher Rohrpumpe. p= 12 atm, 4347,8 kg/h Dampf = 24,02 kg/h*qm, R= 6 qm, Wirkungsgrad: 71,3%, Wassergehalt: 1,13 - 1,8% |
für Sulzer-Dampfmaschine (800 PS) |
Zeit |
gesamt |
Arbeiter |
Angest. |
Lehrl. |
Kommentar |
1895 |
54 |
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1896 |
112 |
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1897 |
135 |
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1898 |
160 |
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1899 |
180 |
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1900 |
210 |
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1901 |
225 |
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1902 |
225 |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Emil Weber, Heidelberg; Dr. Ernst Kamm, Mannheim. Aufsichtsrat: Dr.-Ing. J. Wilhelm Ludowici (Carl Ludowici K.-G. a. A.), Jockgrim, Vorsitzer; Dipl.-Ing. Kommerzienrat Conrad Schumacher (Süddeutsche Zucker A.-G.), Neuoffstein, stellv. Vorsitzer; Direktor Hermann Pfeifer, Mannheim; Hofrat Fritz Gutleben, München. Abschlußprüfer für 1943: Süddeutsche Treuhand-Gesellschaft A.-G., München. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Aktie 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen und Wertberichtigungen sowie nach Bildung von Rücklagen und Rückstellungen ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien 4 % ihres Nennwertes als Gewinnanteil ausgeschüttet; 2. aus dem hiernach noch verbleibenden Reingewinn erhält der Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der Bestimmung des § 98 Abs. 3 AG eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 12 %; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 4.000.000,00 in 3692 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-3692), 913 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. zw. 1-7964), 341 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. zw. 1 bis 532). Großaktionär: Süddeutsche Zucker A.-G., Mannheim (maßgeblich / Majorität). Dividenden ab 1931: je 6 % ab 1941: 4, 4% (auf das berichtigte Kapital). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4447] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Kunstmüllereibetrieb sowie die Fabrikation und der Handel in allen veiwandten Industriezweigen. Erzeugnisse: Weizenmehl, Weichweizengrieß, Weizendunst. Hartweizengrieß, Roggenmehl, Graupen, Gerstenflocken, Maismehl und Maisgrieß sowie Futtermittel aus Getreide. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4447] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Anlagen: Weizen- und Roggenmühle, Hartgrieß- und Graupenfabrik, Getreidesilos, Lagerräume, Lagerhalle. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4447] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Beteiligung an folgenden Unternehmens |
TEXT | Beteiligungen: 1. Mehlhandelsgesellschaft Burlein & Co. G. m. b. H., Würzburg, Beteiligung: 95 %; 2. Nürnberger Mehlhandelsgesellschaft m. b. H., Nürnberg, Beteiligung: 100 %; 3. Münchener Mehlhandelsgesellschaft m. b. H., München, Beteiligung: 100 %; Diese drei Firmen dienen in der Hauptsache der Förderung des Verkaufs der Produkte der Gesellschaft im rechtsrheinischen Bayern; 4. Württembergisch-Hohenzollernsche Mehlverteilung G. m. b. H, Beteiligung: 100 %; 5. Getreide-Kreditbank A.-G., Berlin, Beteiligung: RM 19.000,00. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 4447] |
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