Zwitterstocks-Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameZwitterstocks-Aktiengesellschaft
OrtssitzAltenberg (Osterzgeb)
Postleitzahl01773
Art des UnternehmensErzbergwerk
Anmerkungen[Voith]: "Zwitterstocks Gewerkschaft". [Jahrbuch (1874) / (1889)]: "Vereinigt Feld im Zwitterstock zu Altenberg". Dazu der Römerschacht; dieser löste die durch die Pinge brüchig gewordenen alten Förderschächte ab.
Quellenangaben[Voith-Referenzliste] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 228] [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen 1860) 62 + (1874) 144 + (1889) 101]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1837 Beginn der Teufarbeiten für den Römerschacht. Er löst die durch die Pinge brüchig gewordenen alten Förderschächte ab und ist über ein Jahrhundert lang der Hauptschacht des Altenberger Zinnbergbaues.
1848 Das Schachttreibehaus für den Römerschacht wird errichtet.
1850 Am Römerschacht Inbetriebnahme der Erzförderung mit einem wasserkraftbetriebenen Kehrrad
15.04.1858 Die Dampfmaschine des Pochwerks beim Römer-Treibeschacht wird in Betrieb genommen.
1889 Bei einem Großbrand durch Brandstiftung werden sieben Pochwäschen, eine Schmelzhütte und das Brennhaus vernichtet.
1892 Nach dem Brand von 1889 wird eine neue Zentralwäsche erbaut
1905 Die letzten Altenberger Zinnschachtöfen werden durch Flammöfen ersetzt
1907 Lieferung von 2 Pelton-Turbinen und einer reversierbaren Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim. Das Wasser wird von den Galgenteichen in einer schmiedeeisernen Hochdruckleitung zum Römerschacht geführt. Bis 1908 dient ein Kehrrad der Erzförderung.
1907 Am Römerschacht wird an Stelle eines Kehrrades eine Dampffördermaschine eingebaut.
ab 1909 Die neue Zentralwäsche wird mit Humboldt-Schnellstoßherden ausgestattet
1910 Lieferung einer Pelton-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim, zur Eigenstromerzeugung für die Pumpen der Wasserhebung und den Antrieb des Pochwerks der I. Wäsche.
1919 Umbau der alten Kehrradstube am Römerschacht zu einer modernen Mannschaftskaue mit verschließbaren Spinden und Mannschaftsbad. Errichtung eines Uhrturms
22.12.1923 Gründung mit Wirkung ab 1. Januar 1923. Die Aktiengesellschaft ist durch Umwandlung der vorher bestandenen bergrechtlichen Altenberger Zwitterstocksgewerkschaft entstanden. Alter des Bergbaues ca. 500 Jahre.
1924 Kapital-Umstellung von M 10 Mill. auf RM 189.600,00.
16.05.1924 Eingetragen
1935 Am Römerschacht Ergänzung der Wasserturbine durch einen Elektromotor für wasserarme Zeiten
ab 1937 Seither mit eigener Hütte in Freiberg.
31.05.1938 Laut außerordentlicher Hauptversammlung vom 31. Mai 1938 Umtausch der 9200 Stammaktien zu RM'20,00 in 1840 Stammaktien zu RM 100,00 und Umwandlung der 800 Vorzugsaktien zu zu RM 100,00 und Umwandlung der 800 Vorzugsaktien zu RM 7,00 in 56 Stammaktien zu RM 100,00
05.02.1943 Laut Hauptversammlungs-Beschluß vom 5. Februar 1943 Kapitalherabsetzung um RM 29.600,00 durch Einziehung eigener Aktien, sowie Erhöhung um RM 1.340.000,00 auf RM 1.500.000,00. Die neuen Aktien werden vom Lande Sachsen übernommen und sind ab 1. April 1943 dividendenberechtigt.
1952 Aufbau eines hölzernen Fördergerüstes über dem Römerschacht
1952 Das hölzerne Fördergerüst über dem Römerschacht erhält eine elektrische Zweitrommel-Fördermaschine
1962 Die Leistungsgrenze des Römerschachts wird mit 308.000 t/a Erz erreicht. Die Bruchgrenze der Pinge nähert sich dem Schacht bedrohlich.
1963 Inbetriebnahme eines neuen Zentralschachts und Einstellung der Förderung auf dem Römerschacht (Gesamtförderung seit 1850: 4,4 Millionen t Zinnerz)
1983 Der Römerschacht wird in einen nicht befahrbaren Wetterschacht umgebaut.
1992 Stillegung des Römerschachts und Teilabriß




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Metallerze 1907 Lieferung Voith-Turbine 1943 [Handb Akt.-Ges. (1943)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampffördermaschine um 1874 unbekannt
Dampfmaschine um 1858 unbekannt
Dampfmaschine um 1888 Sächsische Dampfschiffs- und Maschinenbau-Anstalt vorm. Otto Schlick




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
seit ca. 1888 Dampfkessel 1 Vereinigt Feld Sächsische Dampfschiffs- und Maschinenbau-Anstalt vorm. Otto Schlick Heizfläche 120 qm zusammengesetzter Cornwall- und Feuerröhrenkessel Pochwerk




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1874 337        




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Bergdirektor Dr.-Ing. Otto Eisentraut, Altenberg (Erzgeb.}; Bergdirektor Dipl.-Ing. Hans Junker, Freiberg (Sachs). Aufsichtsrat: Berghauptmann Dr.-Ing. Friedrich Wernicke, Freiberg (Sachs.), Vorsitzer; Oberregierungsrat Dr. Max Müller. Dresden, stellv. Vorsitzer; Geh. Bergrat Ministerialdirigent Kurt Pasel, Berlin; Dr. Werner Hartenstein, Freiberg (Sachs.); Dipl.-Volkswirt Dr. Brockhaus, Freiberg (Sachs.). Stimmrecht: Je nom. RM 100,00. Aktie 1 Stimme. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März (bis. 1938 Kalenderjahr). Gewinn-Verwendung: Gemäß Aktiengesetz. Gründkapital: nom. RM 1.500.000,00 Stammaktien in 1600 Stücken zu je RM 100,00 und in 1340 Stücken zu je RM 1.000,00. Großaktionär: Land Sachsen (98%). Dividenden: 1931 - 1938: 0%; 1939 (3 Mon): 0%; 1939/40 bis 1940/41: 0 %
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 228]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Betrieb des Bergbaues auf metallische Mineralien in den Grubenfeldern der ehemaligen Altenberger Zwitterstocks-Gewerkschaft in Altenberg und der Erwerb und die Ausbeutung anderer Bergbaurechte; die Erstellung und der Betrieb von Anlagen zur Ausbeutung der Bergbaurechte und zur Weiterverarbeitung der gewonnenen Erzeugnisse, der Erwerb und die Angliederung anderer Bergwerksunternehmungen und Hüttenbetriebe, sowie Hilfs- und Nebenbetriebe und Beteiligungen an solchen; der Handel mit Gruben- und Hüttenerzeugnissen sowie Erzeugnissen der Nebenbetriebe; der Betrieb eines Schaubergwerkes mit 500 Jahre alter Bergbaukultur.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 228]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTAnlagen: 25 Betriebsgebäude, 12 Wohngebäude. Sonstiger Besitz: Vereinigt Feld im Zwitterstock; Zwitterstocks tiefer Erbstollen und Segen Gottes in Löwenhain.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 228]