|
Allgäuer Baumwoll-Spinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr
Firmenname | Allgäuer Baumwoll-Spinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr |
Ortssitz | Blaichach (Allgäu) |
Postleitzahl | 87544 |
Art des Unternehmens | Spinnerei und Weberei |
Anmerkungen | Um 1857 unter der Firma "Mechanische Baumwoll-Spinn- & Weberei zu Blaichach". Hat um 1885 ihre eigene Privat-Gasanstalt; Reinigung mit Lux-Masse. |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 228] [Voith-Referenzliste] [Kuhn-Referenzlisten (1898)] [MAN-Dampfmaschinenliste] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2745] |
Zeit |
Ereignis |
1848 |
Die Schweizer Johann Schmid und Franz Bindschädler erwerben das Grundstück der ehemaligen Mahl- und Sägemühle am Schwarzenbach. |
1850 |
Bau einer mechanischen Spinnerei mit 6.000 Spindeln auf dem Grundstück der ehemaligen Mahl- und Sägemühle am Schwarzenbach. |
01.01.1857 |
Zweite Aktien-Emission über 1.000 Gulden |
1871 |
Der Schweizer Heinrich Gyr kauft den Betrieb und baut ihn weiter aus. - Es entstehen Filialen in Oberdorf, Vorderhindelang und Oberstdorf. |
1889 |
Bau des Stauweihers. Es sind für 51.200 Spindeln und 582 Webstühle in Betrieb |
09.03.1896 |
Gründung unter Übernahme der Firma Heinrich Gyr in Blaichach mit einem Grundkapital von M 3.000.000,00. |
1898 |
Lieferung einer Dampfpumpe durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1898 |
Aufstellung von 2 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
10.03.1898 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1901 |
Lieferung einer Spiralturbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1922/1923 |
Die Fabrik wird durch Neubauten erheblich vergrößert und weiter modernisiert. |
1926 |
Infolge Rückganges der Baumwollpreise tritt eine Absatzstockung ein, die für längere Zeit zu einschneidenden Betriebseinschränkungen zwingt. |
1927 |
Bau eines neuen Baumwollmagazins und Putzereigebäudes für die Spinnerei |
1927 |
Anschaffung moderner Spinnerei- und Webereimaschinen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit. |
01.01.1931 bis 31.03.1931 |
Die Gesellschaft legt infolge der schlechten Wirtschaftslage und zwecks rationellerer Ausnutzung ihrer Anlagen im Frühjahr 1931 die beiden Filialwebereien Lexenmühle und Hindelang still und arbeitet in den Blaichacher und Oberstdorfer Webereien in Doppelschicht. |
1931 |
Einrichtung eines Auslieferungslagers für Fertigwaren in Mönchengladbach |
02.05.1932 |
Die Generalversammlung vom 2. Mai 1932 beschließt in Anpassung an die derzeitigen Wertverhältnisse der Vermögenswerte der Gesellschaft die Herabsetzung des Stammaktienkapitals in erleichterter Form um RM 1.050.000,00 durch Herabsetzung des Nennbetrages der Stammaktien von RM 200,00 auf RM 100,00 und zur Verstärkung der Betriebsmittel die Ausgabe von bis zu RM 525.000,00 mit 110 % rückzahlbaren Vorzugsaktien Lit. B. Diese Aktien werden den alten Stammaktionären im Verhältnis 2 : 1 zum Kurse von 100 % zum Bezug angeboten. |
1935 |
Von der neugegründeten Süddeutschen Zellwolle A.-G., Kelheim, werden Aktien übernommen. |
25.05.1935 |
Die Generalversammlung vom 25. Mai 1935 beschließt die Umwandlung der Vorzugsaktien Lit. B in Stammaktien mit rückwirkender Kraft per 31. Dezember 1934 gegen Gewährung einer Barentschädigung von 10 % für den Verzicht der Vorrechte. Des weiteren beschließt die gleiche Generalversammlung eine Erhöhung des Grundkapitals um RM 638.000,00 auf RM 2.000.000,00 durch Ausgabe von 6380 auf den Inhaber lautenden Stammaktien zu je Reichsmark 100,00. Die neuen Aktien werden von einer Aktionärgruppe zu pari übernommen. |
1936 |
Weitere Übernahme von Aktien der Süddeutschen Zellwolle A.-G. in Kelheim. |
1938 |
Übernahme weiterer Zellwollaktien, und zwar von der Süddeutschen Zellwolle A.-G., Kelheim, der Thüringischen Zellwolle A.-G., Schwarza, der Spinnstoffwerk A.-G., Glauchau, und der Zellwolle Lenzing A.-G., Lenzing. |
1939 |
Verkauf eines Wohnhauses in Vorderhindelang und Erstellung eines Werkswohnhauses in Blaichach. |
06.05.1939 |
Die Hauptversammlung vom 6. Mai 1939 beschließt die Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien. |
2. Weltkrieg |
Große Teile der Fabrikationsstätten werden von verlagerten Rüstungsbetrieben in Anspruch genommen. |
1942 |
Kauf eines Siedlungshauses. |
1945 |
Wiederaufnahme der Produktion in beschränktem Umfang |
1948 |
Die volle Produktion wird wieder erreicht. |
1953 |
Lieferung einer Francis-Spiralturbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1960 |
Robert Bosch GmbH zieht mit dem "Zünderwerk" in die Fabrikhallen der Spinnerei ein. |
1960 |
Auflösung der Gesellschaft |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Baumwollgarne |
1850 |
Beginn als "Schmid & Bindschädler" |
1960 |
Ende |
|
Baumwollgewebe |
1889 |
582 Webstühle |
1960 |
Ende |
|
Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfpumpe |
1898 |
Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn |
Dampfmaschine |
03.1898 |
Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn |
Dampfmaschine |
1906 |
Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Vorstand: Fritz Gradner, Bihlerdorf. Aufsichtsrat: Dr. jur. Alfred Wolff, München, Vorsitzer; Dr.-Ing. e. h. Emil Gminder, Reutlingen, stellv. Vorsitzer; Kommerzienrat Ludwig Hammon, München; Emil A. Gminder, Reutlingen; Manfred Gminder, Reutlingen; Dipl.-Chem. Walter Gradner, Uhingen. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Bayerische Treuhand-Aktiengesellschaft, München. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): nom. RM 100,00 Stammaktien l Stimme. Reingewinn-Verwendung: Von ihm werden: 1. zunächst mindestens fünf vom Hundert dem gesetzlichen Reservefonds zugewiesen, solange, bis derselbe zehn vom Hundert des Grundkapitals erreicht hat; 2. besondere Rücklagen nach Bestimmung der Hauptversammlung vorgenommen; 3. hierauf bis zu 4 % Gewinnanteile auf die Aktien gezahlt; 4. von dem alsdann verbleibenden Betrag erhält der Aufsichtsrat eine Vergütung von 10 %; 5. der Rest wird zur Zahlung eines weiteren Gewinnanteils auf die Aktien verwendet, soweit die Hauptversammlung nicht eine andere Verwendung oder Vortrag auf neue Rechnung beschließt. Grundkapital: nom. RM 2.000.000,00 Stammaktien in 20.000 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-20.000). Der größte Teil der Aktien (ca. 70 %) befindet sich in gebundenen Händen. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2745] |
| |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Betrieb von Baumwollspinnereien und Webereien und verwandten Fabrikations- und Handelszweigen. Innerhalb dieser Grenzen ist die Gesellschaft zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen, insbesondere zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, zur Beteiligung an anderen Unternehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Interessengemeinschaftsverträgen. Erzeugnisse: Baumwollgarne, Mischgarne aus Baumwolle/Zellwolle, Baumwolle/Flockenbast, Baumwolle/Zellwolle/Flockenbast usw. in den Nummern 6'50 engl. Glatte und schäftige rohe Baumwollgewebe, ferner Mischgewebe und reine Zellwoll- sowie Kunstseidengewebe wie Cretonne, Renforce, Kattune, Köper, Croise-finettes, Wäschestoffe, Herrenhemdenstoffe, Futterstoffe. Modische Kleiderstoffe aus Baumwolle, Kunstseide, Mischgarnen sowie aus Zellwolle, in Uni und Druck, Gminderhalblinnendruck, Genuacord, Velveton, Duvetine, Vistra-Dura-Künstlerdecken, Halbleinen-Tischdecken. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2745] |
| |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: 1. Werk Blaichach. Anlagen: Spinnerei, Zwirnerei, Weberei, mit 53484 Spinnspindeln, 1600 Zwirnspindeln, 700 Webstühlen; Kraftanlagen. 2. Webereien in Bad Oberdorf und Oberstdorf. Anlagen: 690 Webstühle. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2745] |
|