Prangmühlen Aktiengesellschaft


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Prangmühlen Aktiengesellschaft: Prangmühlen Aktiengesellschaft


Allgemeines

FirmennamePrangmühlen Aktiengesellschaft
OrtssitzGumbinnen (Ostpr)
Art des UnternehmensMühle
AnmerkungenUm 1910: Dampf- und Wassermühlenwerke; Roggenmühle 50.000 kg, Weizenmühle 35.000 kg in 24 Stunden. [Referenzlisten]: "A. Prang, Dampfmühlenwerke". Um 1943: "Prangmühlen Aktiengesellschaft"
Quellenangaben[Voith-Referenzliste] [Görlitzer Maschinenbauanstalt: Ventildampfmaschinen (um 1920)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1593] [Amme, Giesecke & Konegen: Referenzen (1910)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
02.08.1753 Die Anfänge des Werkes gehen zurück auf einen Erbkaufkontrakt, der zwischen der Preußisch-Litauischen Kriegsund Domänenkammer und dem Mühlenmeister Michael Frank geschlossen und am 2. August 1753 von Friedrich dem Großen signiert wird.
1877 Gründung der Ursprungs-Firma "A. Prang Dampf- und Wassermühle"
1877 Nachdem die Besitzer verschiedene Male gewechselt hatten, geht das Werk im Jahre 1877 an den Stadtrat Arthur Prang über, der es laufend weiter ausbaut.
1897 Lieferung einer Dampfmaschine durch A. Borsig
1902 Die Mühle brennt vollkommen ab
1903 Lieferung von 3 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
1903 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1903 Nach einem vernichtenden Brande im Jahre 1902 entsteht schon ein Jahr später das Werk in größerem Umfange.
08.1903 Inbetriebnahme der zum größten Teil durch "Amme, Giesecke & Konegen", Braunschweig, neu eingerichteten Weizen- und Roggenmühle
13.11.1909 Gründung unter Übernahme der Firma "A. Prang Dampf- und Wassermühle" mit Wirkung ab 1. Juli 1909 mit einem Grundkapital von M 1.000.000,00 unter der Firma "A. Prang Dampf- und Wassermühlenwerke Aktiengesellschaft". Seit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft wird das Werk ständig erweitert, und die Mühle ist zur Zeit des Zweiten Weltkriegs der größte Betrieb von Ost- und Westpreußen.
1918 Bau eines Rieselspeichers.
1918 Seit 1918 sind neu errichtet: ein Futter- und Düngemittelspeicher, ein Werkstättengebäude, ein Beamtenwohnhaus, eine selbsttätige Feuerschutzanlage (Sprinkler). Ferner werden neu eingebaut: zwei Dampfkessel, eine Lokomobile, eine Turbine, diverse Müllereimaschinen. Die Mühle baute weiter ein 2 km langes Anschlußgleis und erwibt einen Getreide- und Mehlspeicher in Königsberg (Pr).
1918 Der Grundbesitz wird durch Zukauf von wertvollem Industriegelände wesentlich vergrößert.
1927 Umfangreicher Um- und Erweiterungsbau des maschinellen Teiles der gesamten Werke, durch welchen die Leistungsfähigkeit ganz bedeutend erhöht wird.
1927 Erwerb der Majorität der Stammaktien der Pinnaumühlen Aktiengesellschaft in Wehlau und Übernahme einer Dividendengarantie von 5 % auf die Pinnau-Stammaktien bis einschließlich 1930.
1932 Bau eines automatischen Wehres auf Anordnung des Bezirksausschusses Gumbinnen und Verleihung des Rechtes zur Ausnutzung der Wasserkraft auf zunächst 60 Jahre.
1934 Durchführung von Ersatz- und Neuinvestitionen im Werte von rd. Reichsmark 375.000,00; u. a. völlige Erneuerung der Weizenmühleneinrichtung.
1934 Ankauf einer kleineren Wiesenfläche
1934 Durchführung von Erweiterungsbauten.
1935 Ausbau einer Getreidetrocknungsanlage, ferner Anschaffung von Apparaten, Maschinen usw.
1938 Errichtung eines massiven Turbinenhauses und einer Tankanlage.
12.04.1938 Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 12. April 1938 Änderung der Firma aus "A. Prang Dampf- und Wassermühlenwerke Aktiengesellschaft" in "Prangmühlen Aktiengesellschaft"
1939-1940 Aufstellung einer Dieselmotoranlage, Erweiterungsbauten, maschinelle Verbesserungen und Neueinrichtungen.
1939-1940 Neubau eines Fabrikschornsteins und eines Unterfahrtschuppens.
1939-1940 Bau eines zweiten Getreidesilospeichers im Zuge der "Göringschen" Silobauaktion von 5000 t.
20.04.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Mehl 1903 Lieferung Voith-Turbine 1910 [AKG: Referenzen (1910)] Wassermühle




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1903 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1897 August Borsig




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Heinr. Carl Wolff, Gumbinnen. Aufsichtsrat: Landwirt Bruno Prang, Steingrabenhof (Kr. Goldap), Vorsitzer; Bankdirektor Hans Kehl, Königsberg (Pr), stellv. Vorsitzer; Diplomlandwirt Franz Boehncke, Domäne Zweilinden (Kr. Gumbinnen); Kaufmann Max Roßbacher, Gumbinnen; Kaufmann Paul Wolff, Königsberg (Pr). Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Treuverkehr Deutsche Treuhand Aktiengesellschaft, Berlin. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember (bis 1922 Juli/Juni). Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 10 Stimmen, in den drei Sonderfällen 180 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen einschließlich der Einstellung in die gesetzliche Rücklage und des Gewinnvortrages auf neue Rechnung ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. zunächst erhält der Vorstand den ihm vertragsmäßig zustehenden Anteil am Jahresgewinn; 2. alsdann erhalten die Vorzugsaktien 6 % Gewinnanteil; 3. erfolgt die Nachzahlung von rückständigen Gewinnanteilen auf die Vorzugsaktien aus Fehljahren; 4. erhalten die Stammaktionäre bis 4 % des Nennwertes ihrer Aktien als Abschlagsgewinnanteil; 5. von dem verbleibenden Reingewinn erhält der Aufsichtsrat 10 % des nach § 98 Aktiengesetz zu berechnenden Betrages als Tantieme; 6. der Rest wird zur Zahlung eines weiteren Gewinnanteiles verwendet, soweit nicht die Hauptversammlung abweichend beschließt. Grundkapital (1943): nom. RM 1.800.000,00 Stammaktien in 1800 Stücken zu. je RM 1.000,00 (Nr. 1-1800), nom. RM 5.000,00 Vorzugsaktien in 50 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 1-50). RM 1.805.000,00
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1593]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb von Dampf- und Wassermühlen für Getreide, ferner die Errichtung und der Betrieb von ähnlichen Anlagen sowie der Betrieb aller mit derartigen Geschäften unmittelbar oder mittelbar in Beziehung stehenden Handelsgeschäfte und Nebengewerbe und die Beteiligung an solchen Geschäften und Nebengewerben in jeder Weise. Die Gesellschaft ist befugt, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, sich an diesen zu beteiligen, Interessengemeinschaftsverträge abzuschließen. Grundstücke zu kaufen oder zu veräußern, Zweigniederlassungen im In- und Auslande zu errichten. Erzeugnisse: Weizenmehl, Roggenmehl, Speisegrieß, Ölkuchenbrecherei und -schroterei.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1593]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Mühlenwerke Gumbinnen. Produktion: Vermahlung von Weizen, Roggen, Gerste und Mais. Betriebsanlagen: Fünfstöckige Handelsmühle mit sechsstöckigem Mehlspeicher; Getreidesilos, sechsstöckiger Rieselspeicher; dreistöckiger Kleiespeicher, Lagerräume für Getreide und Mehl, Düngemittelspeicher, dreistöckige Kundenrnühle, Ölkuchenbrechanlage, Maschinenbaus, Kesselhaus, Turbinenhaus, Werkstättenhaus. Maschinelle Einrichtungen: Mahl- und Schrotgänge; doppelte selbsttätig ausrückende Walzenstühle; Doppelplansichter. Kraftanlagen: Dampfkessel, Dampfmaschine und Lokomobile, Wasserturbinen und Dynamos, Dieselmotoranlage. Häuser: Verwaltungsgebäude, 6 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser; 3 Wirtschaftsgebäude. Kraftwagenpark: 4 Lastwagenzüge, 3 Personenkraftwagen. Sonstiger Besitz: Selbsttätige Feuerlöscheinrichtung; Mehl- und Getreidespeicher in Königsberg (Pr).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1593]