Max Hauschild, Baumwollspinnerei und Zwirnerei


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Max Hauschild, Baumwollspinnerei und Zwirnerei: Ansicht Max Hauschild, Baumwollspinnerei und Zwirnerei: Aufkleber


Allgemeines

FirmennameMax Hauschild, Baumwollspinnerei und Zwirnerei
OrtssitzHohenfichte (Sachsen)
Postleitzahl09573
Art des UnternehmensSpinnerei und Zwirnerei
AnmerkungenHat auch Bleicherei. Hat um 1885 eine Privat-Steinkohlen-Gasanstalt. Um 1853 (Verkaufskontor) und bei [v.d.Kerchove (1873)]: in Chemnitz; deren Maschine: Corliss-Zwilling, 300 PS. Seit ca. 1874 (Bau der Eisenbahn) Sitz in Hohenfichte (Spinnerei dort seit 1833/34; nach [Sächs. Biografie] bis 1838 in Falkenau). Fabrikgemälde (19. Jh.) von Heinrich Müller aus Poltava. Zur Fabrik gehört ein großer Garten mit Gewächshaus (um 1860). Markenzeichen: stehende Ellipse mit einer schlanken Fichte und Umschrift "Max Hauschild Hohenfichte".
Quellenangaben[Voith-Referenzliste (o.J.)] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3370] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 336] [75 Jahre Kgl. Gewerbeakademie Chemnitz (1911)] http://www.hohenfichte.de/Baumwolle.htm




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
28.12.1804 Geburt von Maximilian Hauschild in Dresden als Sohn von Alexander Moritz Hauschild, kurfürstlicher Sächsischer Geheimfinanzsekretär, Enkel des Hofpredigers Christian Hauschild (1693-1756). - Maximilian arbeitet fünf Jahre in einem Materialwarengeschäft in Dresden und arbeitet danach in verschiedenen Betrieben.
1825 Maximilian Hauschild arbeitet im Maschinenbaubetrieb von Evan Evans in Geyer als Buchhalter, wo er seine Begabung für Mechanik und technisches Zeichnen entdeckt.
1829 Maximilian Hauschild übernimmt eine leitende Stellung in der Baumwollspinnerei Gottlieb Ferdinand Heymann in Chemnitz und Gückelsberg und trägt durch verschiedene Erfindungen wesentlich zum Aufschwung des Unternehmens bei.
1833 Maximiliam Hauschild heiratet Marie Elise Kröhe, die Tochter eines Forstinspektors. - Aus der Ehe entstammen zwei Söhne: Maximilian Eugen und Paul Oskar .
1833 Maximiliam Hauschild erwirbt Grund und Boden in Hohenfichte, sowie das Wasserrecht einer an der Flöha befindlichen Mühle.
06.07.1833 Der Grundstein zum Bau der Spinnerei in Hohenfichte wird gelegt.
1834 Inbetriebnahme der Spinnerei in Falkenau unter der Firma "Pansa & Hauschild" mit Wilhelm Pansa als Teilhaber. Pansa ist Kontorchef der Firma A. G. Fiedler, Oederan.
Ende 1830er Das Unternehmen erwirbt Grundstücke und expandiert auf dem Gelände in Hohenfichte. Gleichzeitig wird der alte Betriebswassergraben durch einen breiteren gerade verlaufenden ersetzt.
1841 Versuche zu einer neuartigen Garnherstellung gelingen
1842 Pansa und Haubold schließen mit der Handlung "C. A. Tetzner & Sohn" in Chemnitz einen Vertrag für den Alleinvertrieb des bis dahin als "Rothfitz" benannten Garns, fortan bekannt unter "Viscognia-Estremadura". Mit diesem Produkt entfaltet Tetzner eine bemerkenswerte Werbekampagne mit Garnproben an 500 Vertriebsstandorten in Sachsen und anderen deutschen Staaten. Damit gelingt es, das bis dahin den deutschen Markt beherrschende englische Garn zu verdrängen.
1850 Auszeichnung durch eine Goldmedaille in Leipzig
1851 Hauschild übernimmt selbst den Absatz über sein "Comptoir" in Chemnitz. Die Strickgarne finden bald auch Abnehmer in Holland, der Schweiz und Rußland.
1851 Auszeichnung durch eine Goldmedaille in London
1853 Wilhelm Pansa scheidet wegen eines Gehirnleidens als Teilhaber aus. Firmierung künftig "Max Hauschild, Chemnitz" (Chemnitz ist der Ort des Verkaufskontors).
1853 Das hölzerne Wasserrad durch eine Turbine (Gewicht: 10 t, Hersteller: Escher-Wyss, Zürich) ersetzt.
1853 Bau eines neuen Spinnereigebäudes
1854/1855 Bau eines Bleichereigebäudes
1854 Auszeichnung durch eine Goldmedaille in München
1856 Errichtung eines Shedbaues für Naßzwirne
1858/1859 Erweiterung des Shedbaues für Naßzwirne
1858 Einbau einer zweiten Wasserturbine mit 210 PS von "R. Hartmann", Chemnitz, und Bau eines neuen Betriebsgrabens, der teilweise unterirdisch und unter der Flöha durch verläuft, Gefälle: 5 m; Erbauer: Maurermeister Lindner in Schellenberg. Die Anlage nutzt das Betriebswasser der 1853 eingebauten Turbine.
1862 Maximilian Hauschild übergibt die Firma seinem ältesten Sohn Maximilian Eugen.
1865 Kommerzienrat Max Hauschild stiftet eine bedeutende Summe für die Technische Hochschule Dresden. Die Erträge sollen für Stipendien für bedürftige Studierende oder "in Ermangelung solcher" zur Anschaffung von Lehrmitteln verwendet werden. - Das zinstragende Kapital der Stiftung beträgt im Jahre 1891 etwa 19.425 Mark.
06.05.1869 Explosion in der Bleiche. Es gibt keine Verletzten.
1871 Bau des Packereigebäudes
1874 Der Verkaufskontor wird nach Hohenfichte verlegt und Firmierung als "Max Hauschild, Hohenfichte". Der Grund dafür ist die Inbetriebnahme der Flöha-Komotauer Eisenbahn (24.05.1875), an deren Bau die Hauschilds beteiligt sind.
1877 Tod von Maximiliam Hauschild in Dresden
1878 Errichtung weiterer Bauten für die Zwirnerei- und Häkelgarnfabrikation (auch 1884/88)
1884 Errichtung weiterer Bauten für die Zwirnerei- und Häkelgarnfabrikation (auch 1878/88)
1888 Errichtung weiterer Bauten für die Zwirnerei- und Häkelgarnfabrikation (auch 1878/84)
1907 Der Sohn von Paul Oskar Hauschild, Maximilian Julius (ein Enkel des Gründers), übernimmt das Unternehmen.
1930 Eine Scheune und ein Kesselhaus brennen ab
1937 Der Sohn von Maximilian Julius Hauschild, Maximilian Oskar Richard Alfred Hauschild, übernimmt das Unternehmen. Der Vater wandert nach Liechtenstein aus.
1945 Das gesamte Hauschild'sche Vermögen wird beschlagnahmt.
10.06.1946 Das Hauschild'sche Vermögen wird durch Volksentscheid enteignet. Zuordnung zur VVB Baumwollspinnerei / Vereinigung volkseigener Betriebe der Baumwoll-, Zellwoll- und Vigognespinnerei mit dem Sitz in Chemnitz
1953 Der Betrieb gehört zum "VEB Baumwollspinnereien und Zwirnereien Flöha"
1991 Ein Großteil des Werkes wird stillgelegt.
1992 Die Firma "REFLEXA-Werke Albrecht & Körner GmbH & Co. KG" übernimmt den Westteil der Fabrik und stellt Sonnenschutztechnik, Jalousien, Rollläden und Markisen her.
1992 Der Fabrikschornstein wird saniert und von oben verschlossen.
1993 Der neue Eigentümer (mit Ausnahme des westlichen Betriebsteils) "Sächsische Baumwollspinnerei GmbH" nimmt nach umfangreichen Investitionen eine neue Spinnereianlage im Flachbau und den angrenzenden Gebäuden in Betrieb.
1996 Erneuerung des Betriebswassergrabens und der Wehranlagen, im alten Turbinenhaus soll wieder Strom erzeugt werden. Initiator sind die REFLEXA-Werke.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Baumwollgarne 1834 Beginn (Eröffnung der Spinnerei) 1945 Beschlagnahme, bis 1991 als VEB  
Häkelgarne          
Nähgarne          
Strickgarne          
Zwirne 1856 Shedbau für Naßzwirne 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3370]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1866 unbekannt




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1868 290        
1900 600        
1949 1762       im Dreischichtensystem