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Baumwollspinnerei Kolbermoor
Firmenname | Baumwollspinnerei Kolbermoor |
Ortssitz | Kolbermoor (Obb) |
Straße | Hasslerstr. 2 |
Postleitzahl | 83059 |
Art des Unternehmens | Spinnerei |
Anmerkungen | Um 1885: "Aktiengesellschaft für Baumwollspinnerei" [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 384]. |
Quellenangaben | [Voith-Referenzliste] [MAN-Dampfmaschinenliste] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1367] |
Zeit |
Ereignis |
15.11.1860 |
Gründung als Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von fl 1.500.000,00 = M 2.571.428,00 auf Anregung von Theodor Haßler |
1861 |
Bau einer Privat-Gasanstalt durch L. A. Riedinger in Augsburg |
03.1861 |
Der Bau der Fabrik beginnt. Zur gleichen Zeit werden zwischen Mangfall und Kanal sechs Wohnhäuser, zwei Brücken und eine Verbindungsstraße von der Landstraße bis zum Bahnhof Kolbermoor errichtet. |
1862 |
Aufnahme des Geschäftsbetriebs |
1862 |
Theodor Haßler bildet sich in England weiter und übernimmt anschließend die Leitung der Baumwollspinnerei Kolbermoor. |
02.01.1863 |
Im sechsstöckigen Hauptgebäude wird der Betrieb mit 11.000 Spindeln aufgenommen. |
1864 |
Es sind 41.000 Spindeln in Betrieb |
1897 |
Lieferung von 2 Francis-Turbinen und einer Zwillings-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
26.11.1898 |
Um 08.30 Uhr, bricht im 4. Stockwerk des Hauptgebäudes ein Brand aus, dessen Ursache nie restlos aufgeklärt werden kann. Das Feuer greift schnell um sich, so daß alle Löschversuche vergeblich sind und das sechsstöckige Hauptgebäude vernichtet wird. |
1899 |
Die im Vorjahr abgebrannte Spinnerei wird in Form von zwei dreigeschossigen Gebäuden neu errichtet. |
18.08.1900 |
Inbetriebnahme der wieder aufgebauten Spinnerei |
1904 |
Bau des Elektrizitätswerks 2, eines Wasserkraftwerks am Mangfallkanal mit einer Zwillingsturbine von J. M. Voith, Heidenheim |
1908 |
Lieferung einer Wasserturbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1920 |
Die Gesellschaft erwirbt einen erheblichen Teil der Aktienkapitalien der "Baumwollspinnerei Unterhausen" sowie die Aktienmehrheit der "Spinnerei und Weberei Pfersee". |
1922 |
Ein weiterer Ausbau der Beteiligungen erfolgt durch Interessennahme an der Mech. Baumwoll-Spinn- und Weberei Kempten. |
19.02.1926 |
Unter Führung der Baumwollspinnerei Kolbermoor wird gemeinsam mit den Unternehmungen "Baumwollspinnerei Unterhausen", der "Spinnerei und Weberei Pfersee" und der "Mech. Baumwoll-Spinn- und Weberei Kempten" als Dachgesellschaft zur Verwaltung der gemeinsamen Angelegenheiten der Gruppe die "Kolbermoor-Union A.-G." errichtet, in welche die Baumwollspinnerei Kolbermoor den größeren Teil ihrer Beteiligungen einbringt und dafür die Atkienmehrheit der neugegründeten Gesellschaft übernimmt. |
1934 |
Die Beteiligung an der Mechanischen Baumwoll-Spinn- und Weberei Kempten wird an die Spinnerei und Weberei Pfersee, Augsburg, abgestoßen. |
1935 |
Ãœbernahme weiterer Aktien der Kolbermoor-Union A.-G. |
1935 |
Beteiligung an der neugegründeten Süddeutsche Zellwolle A.-G., Kelheim. |
29.04.1935 |
Die Hauptversammlung vom 29. April 1935 beschließt die Herabsetzung des Grundkapitals von RM 5 Mill. auf RM 4 Mill. durch Einziehung von RM 1 Mill. eigener Aktien. |
1936 |
Durch den Einsatz von Zellwolle werden Mischgarne produziert |
1936 |
Die Beteiligung an der A.-G. für Bleicherei, Färberei, Appretur und Druckerei, Augsburg, wird abgestoßen. |
1936 |
An der Erhöhung des Aktienkapitals der Süddeutschen Zellwolle A.-G., Kelheim, beteiligt sich die Gesellschaft durch Zeichnung eines weiteren Betrages. |
1937 |
Vervollkommnung der Werksanlagen und Anpassung des Spinnprozesses an die veränderten Rohstoffverhältnisse. |
1937 |
Ãœbernahme eines Gesellschafteranteiles bei der Bastfaser G. m. b. H., Fehrbellin. |
1938 |
Die planmäßige Vervollkommnung der Werksanlagen wird fortgesetzt, soweit dies die Lage des Maschinenmarktes zuläßt. |
1938 |
Beteiligung an der neugegründeten Zellwolle Lenzing A.-G. |
1938 |
Erhöhung des Gesellschaftsanteils bei der Bastfaser A.-G. |
1939 |
Weitere Erneuerung und Verbesserung der technischen Einrichtungen |
1939 |
Beteiligung an der Kurmärkischen Zellwolle und Zellulose A.-G., Wittenberge, an der Zellwolle und Zellulose A.-G., Küstrin, und Erhöhung der Beteiligung bei der Zellwolle Lenzig A.-G., Lenzig. (Firma um 1943 "Lenzinger Zellwolle und Papierfabrik A.-G."). |
1940 |
Die Erneuerung und Modernisierung der technischen Einrichtung wird fortgesetzt. |
1941 |
Erhöhung des Gesellschafteranteils bei der Bastfaser G. m. b. H. |
1941 |
Umtausch des größten Teils der Aktien der Kurmärkischen Zellwolle und Zellulose A.-G. sowie der Beteiligung bei der Zellwolle und Zellulose A.-G. Küstrin in Aktien der Phrix-Werke A.-G., Hamburg |
1941 |
Verkauf eines Anwesens |
1942 |
Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1942: Die deutsche Wirtschaft hat auch im vergangenen Jahre des gewaltigen Kriegsgeschehens durch Anspannung aller Kräfte Höchstleistungen vollbracht und die ihr gestellten Aufgaben zur Versorgung von Front und Heimat gemeistert. Wenn dabei im Rahmen der gesamten Wirtschaftsplanung die Leistungsfähigkeit der Textilindustrie nur in bestimmten Grenzen eingesetzt werden konnte, so ist doch auch sie durch Ausschöpfung aller Möglichkeiten in bezug auf eine rationelle Verarbeitung der zur Verfügung stehenden Rohstoffe und in bezug auf den Arbeitseinsatz allen Anforderungen gerecht geworden. Infolge der kriegsbedingten Verhältnisse, insbesondere des unzureichenden Ersatzes für ausgeschiedene Arbeitskräfte, konnte das Ausmaß der Erzeugung des Unternehmens nicht ganz auf der Vorjahrshöhe gehalten werden. Wie in den vergangenen Jahren hatte auch im Berichtsjahre die Zellwolle wiederum den Hauptanteil an der Rohstoffversorgung. Daneben wurde die Herstellung von Garnen aus Flockenbast fortgesetzt, während die Verarbeitung von Baumwolle eine Minderung erfuhr. Zu dem Abschluß 1942 wird folgendes bemerkt: Bei der gegenüber der Vorkriegszeit eingetretenen erheblichen Verminderung der Betriebsausnützung sind die vorgeschriebenen Spinnkosten nicht ausreichend. Wenn die Jahresrechnung mit einem Gewinn abschließt, so stellt dieser in der Hauptsache Kapitalerträge und Einnahmen aus der Überlassung von Fabrikräumen für fremde Erzeugung dar. Die auf läftgere Sicht geplante Erneuerung und Verbesserung der technischen Einrichtungen mußte infolge des Krieges fast ganz zurückgestellt werden, so daß der Zugang zu dem Konto Maschinen und maschinelle Anlagen nur gering ist. Bei dem Zugang zu Beteiligungen handelt es sich um die weitere Erhöhung des Gesellschafteranteiles an einem Flockenbastwerk. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen wurden in der bisherigen Weise vorgenommen. |
12.04.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
1953 |
Lieferung einer Francis-Schachtturbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
1976 |
Liquidation der Kolbermoor-Union AG. Die Spinnerei Kolbermoor AG wird beherrschendes Konzernunternehmen |
1987 |
Verschmelzung mit der Spinnerei und Weberei Pfersee, Augsburg, zur Pfersee-Kolbermoor AG |
1993 |
Die Spinnerei stellt ihren Betrieb ein. |
2005 |
Der Investor Quest übernimmt das gesamte Areal der ehemaligen Baumwollspinnerei und verwandelt es zu einem blühenden Stadtteil. Kessel- und Turbinenhaus sowie Färberei der ehemaligen Spinnerei bilden dabei das Zentrum der historischen Industriearchitektur. Hohe Räume, bizarre Einbauten und vor allem die gut erhaltene Dampfkesselanlage von Loos geben den Räumlichkeiten dabei eine ganz spezielle Charakteristik. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Baumwollgarne |
1862 |
Beginn (Aufnahme des Geschäftsbetriebs) |
1993 |
Ende (Betriebseinstellung) |
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Mischgarne |
1936 |
Beginn |
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Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1872/87 |
Maschinenfabrik Augsburg AG |
ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Juristischer Sitz: München Vorstand: Fabrikdirektor Rudolf Hausenblas, Kolbermoor. Aufsichtsrat: Geheimer Kommerzienrat Dr. Hans Chr. Dietrich, Bankdirektor a. D., München, Vorsitzer; Geheimer Kommerzienrat Heinrich Roeckl, Fabrikbesitzer, München, stellv. Vorsitzer; Carl Daniels, Kaufmann, Bamberg; Dr. Eduard Meußdoerffer, Fabrikbesitzer, Kulmbach; Dr. Robert Riemerschmid, Fabrikbesitzer, München; Oskar Weidner, Kaufmann, Flauen (Vogtl.). Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Bayerische Treuhand- A.-G., München. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rücklagen und Rückstellungen ergibt, wird auf die Aktien als Gewinnanteil ausgeschüttet oder nach dem Beschlüsse der Hauptversammlung anderweitig verwendet. Grundkapital: nom. RM 4.000.000,00 Stammaktien in 2000 Stücken zu je RM 1.000,00, 8 500 Stücken zu je RM 200,00, 3000 Stücken zu je RM 100,00. Großaktionär: Kolbermoor-Union A.-G. mit über 50%. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1367] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der Baumwollspinnerei. Die Gesellschaft ist berechtigt, Spinnstoffunternehmungen zu errichten, zu erwerben und zu pachten, auch sich an solchen zu beteiligen. Erzeugnisse: Rohe, gebleichte und gefärbte Garne aus Baumwolle, Zellwolle und Flockenbast. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1367] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Besitzverhältnisse |
TEXT | Besitz- und Betriebsbeschreibung: Werk Kolbermoor. Anlagen: Baumwollspinnerei, Bleicherei und Färberei. Maschinelle Einrichtung: 101 900 Selfaktor- und Trosselspindeln. Kraftanlagen: Wasserkraftanlagen mit Voith-Turbinen; Dampfturbinen; Akkumulatorenbatterie. Häuser: 54 Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser. Sonstiger Besitz: Industrieanschlußgleis von 835 m Länge. Landwirtschaftliches Gut. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1367] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Beteiligung an folgenden Unternehmens |
TEXT | Kolbermoor-Union Akt.-Ges. (s.d.), Kolbermoor (Holdinggesellschaft des Konzerns), Aktienbesitz: Die Gesellschaft besitzt mehr als 50 % der Aktien der Baumwollspinnerei Kolbermoor, Kolbermoor, Spinnerei und Weberei Pfersee (s.d.), Augsburg, Baumwollspinnerei Unterhausen (s.d.), Unterhausen; Süddeutsche Zellwolle A.-G. (s.d.), Kelheim; Bastfaser G. m. b. H. (s.d.), Fehrbellin; Lenzinger Zellwolle und Papierfabrik A.-G. (s.d.), Agerzell (Oberdonau); Phrix-Werke Aktiengesellschaft (s.d.), Hamburg |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1367] |
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ZEIT | 1885 |
THEMA | betriebseigenes Gaswerk |
TEXT | Privat-Gasanstalt, welche im Jahre 1861 von Herrn L. A. Riedinger in Augsburg erbaut wurde. Jahresproduktion 1.553.880 k' engl. Betrieb mit Saar- und böhmischen Braunkohlen und mit Torf. Die Anstalt hat 3 Öfen und zwar l mit 3, l mit 2 und l mit l Retorte, l Gasbehälter mit 24.000 k'. |
QUELLE | [Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 384] |
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