Zeit |
Ereignis |
1537 |
Gründung der Saigerhütte |
24.06.1537 |
Hans Leonhardt, Bergmeister von Annaberg, wird mit dem Gebiet oberhalb von Olbernhau bis zur böhmischen Grenze belehnt, wo ausreichend Holz und Wasserkräfte zur Verfügung stehen. |
1538 |
Die Hütte wird in Betrieb genommen. Sie bezieht in den ersten Jahren ihr Schwarzkupfer aus Schlema, Geyer, Annaberg, dem nahen Katharinaberg, Freiberg und Ehrenfriedersdorf sowie von Metallhändlern aus Breslau. |
1538 |
Hans Leonhardt erwirbt im benachbarten Böhmen vom Grundherrn Sebastian von Weitmühl im Dreieck zwischen Flöha und Natzschung drei Hufen Land mit anstehendem Wald. |
18.12.1538 |
Gesellschaftsvertrag über den Saigerhandel zwischen Hans Leonhardt und dem Nürnberger Kaufmann Conrad Weber sowie Webers Geldgebern, seinem Schwager Georg Österreicher aus Augsburg und dem Augsburger Metallgroßhändler Matthias Manlich. Leonhardt muß eine Einlage von 15.000 Gulden einbringen, wofür er sich von Nürnberger Kaufleuten, darunter den Gebrüder Heurig, insgesamt 5000 Gulden leihen muß. Laut Gesellschaftervertrag hat Leonhardt die Geschäftführung inne, und Österreicher kümmert sich um die Zufuhr von Schwarzkupfer. |
Ostern 1544 |
Auf der Leipziger Oster-Messe treffen die Gesellschafter Österreicher, Weber und Silvester Rodt (als Vertreter von Manlich) zusammen. Da Leonhardt auf Reisen ist, erklären sie ihn für flüchtig und geben an, daß er ihnen über 20.000 Gulden schulde. Mit dieser Forderung lassen sie die Saigerhütte samt aller Vorräte beschlagnahmen. |
11.03.1547 |
Urteil zugunsten von Leonhardt, der bei den Abrechnungen ab 1539/40 von Österreicher betrogen worden war. Das Vermögen des Saigerhandels wird mit 10.978 Gulden, 6 Pfennigen ermittelt und soll nach der Abrechnung zwischen beiden Parteien geteilt werden. Allerdings haben die Prozeßkosten Leonhardts die Entschädigung bei weitem überstiegen. |
20.03.1547 |
Bestätigung des Urteils vom 11. März zugunsten von Leonhardt durch den obersten Gerichtsherrn Herzog Moritz |
vmtl. Nov. 1548 |
Tod von Hans Leonhardt |
07.12.1548 |
Die kurfürstliche Kanzlei den Rat der Stadt Freiberg veranlaßt, das Vermögen Hans Leonhardts für seine Erben und Gläubiger freizugeben. |
1550 |
Christoph Uthmann, der aus einem reichen Patriziergeschlecht in Schlesien stammt und auf einem Gut in Wiesa bei Annaberg lebt, erwirbt die Saigerhütte. |
1553 |
Christoph Uthmann stirbt im Alter von 46 Jahren. Seine 39-jährige Witwe Barbara wird die Erbin |
19.02.1554 |
Barbara Uthmann erlangt mit ihren Kindern von den von Berbisdorfs die Belehnung des Grundstücks der Saigerhütte in Lehensnachfolge von Hans Leonhardt. |
24.07.1554 |
Kurfürst August von Sachsen überläßt Barbara Uthmann den Kupferkauf für nur ein Jahr |
22.08.1555 |
Kurfürst August von Sachsen stimmt auf Drängen Barbara Uthmanns einer Verlängerung des Rechts zum Kupfer-Kauf um drei Jahre zu, mit der Einschränkung, dass sich der Preis nunmehr am Silbergehalt orientiere. - Durch jährliche Reskripte regelt der Kurfürst den Preis für Silber und Kupfer. Nach Ablauf dieser Frist hat der Kurfürst die ernsthafte Absicht, den Kupferkauf wieder durch den sächsischen Staat durchzuführen. |
01.08.1559 |
Barbara Uthmann wird das Kupfermonopol auf acht Jahre gegen eine jährliche Zahlung von 5000 Gulden an die kurfürstliche Silberkammer überlassen |
1562 |
Bau der "Langen Hütte" als zentraler Produktionsstandort |
26.06.1567 |
Abschluß eines Kaufvertrags zum Verkauf der Hütte von Uthmann an den Kurfürsten. Von den geforderten 13.665 Gulden zahlt der Kurfürst unter Ausnutzung seiner Machtposition lediglich 8.000 Gulden für die Anlagen und 1680 Gulden, 16 Groschen und 11 Pfennige für die Metallbestände. |
1567 |
Übernahme der Saigerhütte durch den sächsischen Staat |
1846/47 |
Das Saigern wird eingestellt |
13.07.1846 |
Entscheidung zum Bau eines Walzwerks |
1848 |
Umbenennung in "Königlich Sächsischer Kupferhammer Grünthal" |
1850 |
Das Walzwerk wird fertiggestellt |
1850 |
Das Saigern wird wegen finanzieller Schwierigkeiten der Generalschmelzadministration kurzzeitig wieder aufgenommen. |
1. Quartal 1853 |
In Grünthal wird letzmals gesaigert. |
20.07.1859 |
Inbetriebnahme eines neuen Walzwerkes, geliefert von der Maschinenfabrik Richard Hartmann in Chemnitz |
1862/64 |
Planungen für den Bau eines dritten Walzwerks im Kupferhammer Grünthal durch Kunstmeister Schwamkrug |
1873 |
Der sächsische Staat verkauft die Hütte an den Unternehmer Adolph Lange und Umfirmierung in "Sächsische Kupfer- und Messingwerke F. A. Lange in Kupferhammer-Grünthal" |
1902 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1923 |
Lieferung von 2 Francis-Turbinen durch J. M. Voith, Heidenheim |
02.07.1931 |
Umwandlung in "F. A. Lange Metallwerke Aktiengesellschaft" mit Wirkung ab 1. März 1931. Die Gesellschaft entsteht durch Zusammenschluß mit der "Dr. Geitner's Argentan-Fabrik F. A. Lange" in Auerhammer |