Zeit |
Ereignis |
1903 |
Aufnahme der Vorarbeiten zur Errichtung eines Elektrizitätswerkes und einer elektrischen Lasten- und Personenbahn in Zusammenarbeit mit der,Allgemeinen Electrizitäts-Gesellschaft' Berlin |
1905 |
Durch den Bau der Industriebahn mit Dampfkraftantrieb ruhen die weiteren Verhandlungen zur Errichtung eines Elektrizitäts werkes |
03.1907 |
Im März Wiederaufnahme der Vorbereitungen zur Errichtung eines Elek trizitätswerkes |
13.05.1907 |
Erste Sitzung des neu gebildeten "Elektrizitätswerksaus schusses" |
17.05.1907 |
Sitzung des Elektrizitätswerksausschusses zur Auswahl der pro jektierenden Firmen |
18.05.1907 |
Öffentliche Bekanntmachung zur Errichtung eines Elektrizi tätswerkes und anschließende Verteilung von Anmeldebogen |
02.08.1907 |
A. U. Holzt hält in der gemeinschaftlichen Sitzung des Stadtrates und des Stadtverordnetenkollegiums in Mittweida einen Vortrag über mögliche Bauvarianten eines Elektrizitätswerkes; er wird für die weiteren Verhandlungen vom Stadtrat als Gutachter bestellt |
10.10.1907 |
Holzt gibt ein erstes Gutachten über die Firmenofferten zum Elektrizitätswerk ab. |
1908 |
Im Jahre 1908 wird auf den der Kratzeschen und Harterschen Grundstücken der Bau des Elektrizitätswerkes begonnen |
02.1908 |
Im Februar Fertigstellung des Vertragstextes zur Stromlieferung an di umliegenden Gemeinden |
07.02.1908 |
Stadtratsbeschluß zum Bau des Elektrizitätswerkes |
10.04.1908 |
Entscheidung zum Bau des Werkes auf Dampfkraftbasis gegen den Ausbau der Wasserkraft in gemeinsamer Sitzung von Stadtrat und Stadtverordneten |
10.04.1908 |
Holzt legt dem Stadtrat und den Stadtverordneten von Mittweida eine Kostenberechnung für zwei Möglichkeiten der Errichtung eines Elektrizitätswerkes vor; man entschließt sich für den Bau eines Dampfwerkes und lehnt den Ausbau der Wasserkraft zu diesem Zeitpunkt ab; Holzt weist bereits an dieser Stelle auf die Unrentabilität der Stromgewinnung durch Dampfkraft hin |
27.08.1908 bis 28.08.1908 |
Zustimmung zum Vertrag mit der Firma HANOMAG zur Lieferung zweier Dampfmaschinen sowie der Kesselanlage von der Firma Oschatz aus Meerane durch den Elektrizitätswerksausschuß und Stadtrat |
07.09.1908 |
Kurt Naumann wird als Betriebsleiter eingestellt |
11.09.1908 |
Stadtratsbeschluß zur Aufnahme einer Anleihe zum Bau des Werkes in Höhe von 550.000 Mark |
27.09.1908 |
Baugesuch des Stadtrates an die Königliche Amtshauptmannschaft Rochlitz |
10.1908 |
Im Oktober Herausgabe der"Bedingungen für die Abgabe von elektrischem Strom durch das städtische Elektrizitätswerk Mittweida" |
05.10.1908 |
Baugenehmigung durch die Königliche Gewerbeinspektion Döbeln und erster Spatenstich zum Bau des Werkes |
17.11.1908 |
Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft Rochlitz zum Bau des Werkes |
12.1908 |
Im Dezember teilweise Fertigstellung der Gebäude des Elektrizitätswerkes |
1909 |
Das Elektrizitätswerk Mittweida nimmt seinen Betrieb auf |
15.05.1909 |
Aufnahme einer Anleihe zum Ausbau des Werkes in Höhe von 700.000 Mark |
06.1909 |
Fertigstellung der Kesselanlage |
10.08.1909 |
Aufnahme des Probetriebes des Werkes und erstmalige Abgabe von Strom in das Netz |
01.09.1909 |
Feierliche Einweihung des Elektrizitätswerkes |
1910 |
Inbetriebnahme |
01.07.1910 bis 31.08.1910 |
Im Juli/August Ausbau und Inbetriebnahme der Netze in Kockisch und Seifersbach sowie der Ortsbeleuchtungen in Schönborn, Lauenhain, Altmittweida und Erlau |
20.10.1910 |
Theodor Greve wird als Betriebsleiter eingestellt |
1911 |
Ausbau und inbetriebnahme der Netze in Hermsdorf-Falkenhain, Königshain, Tanneberg und Weißthal sowie Erweiterungen im Stadtgebiet von Mittweida |
1911 |
Zunahme des Strombedarfes und Auftreten von Kapazitätsgrenzen durch ungenügende Stromerzeugung mittels Dampfkraft |
04.1911 |
Aufnahme einer Anleihe für Erweiterungsbauten in Höhe von 450.000 Mark |
21.06.1911 |
Beschluß zur Erweiterung des Werkes durch Anschaffung einer Dampfmaschine für 500 PS und eines Generators von den Firmen Hartmann und Pöge in Chemnitz |
1912 |
Netzerweiterungen in Tanneberg, Altmittweida und Neudörfeben sowie Beginn der Leitungsverlegung nach Zschöppichen/Neusorge |
01.03.1912 |
Rudolf Engelmann wird als Betriebsleiter eingestellt |
03.1913 |
Im März Aufnahme einer Anleihe für Erweiterungsbauten in Höhe von 500,000 Mark |
27.05.1913 |
Beschluß zur wiederholten kapazitätsbedingten Erweiterung des Werkes durch Anschaffung einer Dampfturbine von 2.250 PS und 1.450 kW einschließlich einer Kesselanlage und neuer Schaltanlage |
1914 |
Erweiterung des Hochspannungsnetzes durch Ringleitung Altmittweida-Königshain und Falkenhain-Tanneberg |
1914 |
Obergabe des Wasserkraftprojektes an die Firma Voith in Heidenheim zur Oberarbeitung wegen erneuter Kapazitätsgrenzen der Dampfkraftanlage |
1917 |
Erstmals steigt diejahresstromabgabe in Kilowattstunden über die 1-Millionen-Grenze |
1919 |
Baubeginn der Laufwasserkraftanlage an der Zschopau (im Herbst 1920 wegen des Projekts der Kriebstein-Talsperre unterbrochen, 1921 wieder aufgenommen). |
1919 |
Ab 1919 Umstellung der öffentlichen Straßenbeleuchtung von Gas auf Strom |
1919 |
Das Versorgungsgebiet des Oberlandnetzes umfaßt nunmehr 24 Gemeinden (einschließlich Mittweida) |
1919-1923 |
In den Jahren 1919 bis 1923 Aufnahme von 6 Anleihen und 2 Betriebsvorschüssen für den Ausbau der Wasserkraftanlage -inflationär bedingt- in Höhe von rund 82 Millionen Mark (die Summe entspricht rund 1 Million Mark zu "Friedenszeiten") |
01.09.1919 |
Rudolf Engelmann wird zum Direktor des Elektrizitätswerkes ernannt |
01.10.1919 bis 20.12.1919 |
Im Herbst Beginn der Ausschachtungsarbeiten am Unterwassergraben |
Frühjahr 1920 |
Im Frühjahr Ausstattung eines Dampfkessels von 150 qm Heizfläche mit einer Muldenrost-Regulierfeuerung für den Einsatz von Braunkohle |
1921 |
Lieferung einer Francis-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim |
05.1921 |
Weiterführung der Erdarbeiten am Unterwassergraben im Mai nach einem fünfmonatigen Baustop |
06.1921 |
Beginn der Bauarbeiten am Oberwassergraben und am Wehr sowie am Turbinen- und Generatorenhaus |
1923 |
Inbetriebnahme der Laufwasserkraftanlage an der Zschopau (Q= 30 cbm/s, H= 4,13 m, installierte Leistung: 965 kW, 30 m breites Steinwehr, 20 m breiter Wehrschütze) mit 1 Zwillingsschachtturbine und 2 Schachtturbinen, Generator vom Sachsenwerk, Niedersedlitz (1430 kVA) |
13.02.1923 |
Aufnahme des Probebetriebes der Wasserkraftanlage |
07.04.1923 |
Feierliche Einweihung der Wasserkraftanlage |
07.07.1924 |
Das Ingenieurbüro DrAng. Fritz Maier (Karlsruhe) erhält den Auftrag zur Projektbearbeitung für eine Pumpspeicheranlage |
1926 |
Anschaffung eines vierten Dampfkessels für 150 qm Heizfläche sowie einer zweiten Dampfturbine für 2.239 PS |
04.1926 |
Baubeginn für die Pumpspeicheranlage |
01.04.1926 bis 31.12.1926 |
Vom April bis Dezember Ausschachtungsarbeiten am Speicherbecken und Schüttung des Dammes durch Arbeitslose aus der Region |
12.05.1926 |
Genehmigung der Kreishauptmannschaft Leipzig zum Bau der Speicheranlage |
01.06.1926 bis 30.11.1926 |
Vom Juni bis November Erweiterung des Kesselhauses und des Dampfmaschinenhauses |
10.10.1926 bis 01.04.1928 |
Vom Oktober 1926 bis April 1928: Bau eines Lager- und Werkstattgebäudes an der Lutherstraße für 200.000 Reichsmark |
07.1927 |
Beginn der sicherheitstechnischen Baumaßnahmen am Turbinenhaus und Erweiterung des Maschinenhauses zur Unterbringung der Maschinentechnik der Pumpspeicheranlage im Juli |
01.10.1927 bis 31.12.1927 |
Von Oktober bis Dezember Verlegung der Holzrohrleitung im oberen Teil der Anlage |
Winter 1927/28 |
Im Winter 1927/28 Verlegung der Eisenrohrleitung im unteren Teil der Anlage |
1928 |
Die Pumpspeicheranlage geht in Betrieb. Ihre Daten: H= 115 m, Inhalt des Speicherbeckens: 136.000 cbm (Arbeitsinhalt: 30.000 kWh), Druckleitung: D= 1250/1100 mm, l= 2100 m, Q= 540 l/s im Pumpbetrieb, Turbinenleistung: 2250 PS (1654 kW). Die Druckpumpen stammen von Escher-Wyss, als Turbinen dienen zwei Spiralturbinen mit 500 kW bzw. 1000 kW. |
01.06.1928 bis 31.07.1929 |
von Juni 1928 bis Juli 1929 Bau eines Wohn- und Verwaltungsgebäudes an der Lutherstraße für 200.000 Reichsmark |
21.06.1928 |
Aufnahme des Probebetriebes der Pumpspeicheranlage |
01.11.1928 |
Einstellung Wilhelm Kirschners als Stellvertreter des Direktors |
20.11.1928 |
Feierliche Einweihung der Pumpspeicheranlage (der Gesamtkostenaufwand für die Anlage beträgt rund 1 Million Reichsmark) |
06.1929 |
Die Firma Weidenmüller (Papierfabrik Dreiwerden) bietet die Liebenhainer Wasserkraftanlage zum Verkauf an |
01.01.1930 |
Einführung der 40-Stunden-Woche mit Lohnkürzung für die gesamte Belegschaft als Auswirkung der Weltwirtschaftskrise |
01.1933 |
Wilhelm Kirschner wird im Januar als "Hochstapler" fristlos entlassen |
1934 |
Direktor Engelmann wird im Januar beurlaubt und im September zwangsweise in den Ruhestand versetzt |
1934 |
Stillegung der Liebenhainer Wasserkraftanlage wegen Uneinigkeit zum Kaufpreis |
11.02.1935 |
Zurücknahme der ungerechtfertigten Versetzung Engelmanns in den Ruhestand durch den Staatsminister des Innern |
1938 |
Bau eines Luftschutzraumes im Kraftwerk |
11.08.1938 |
Kauf der Liebenhainer Wasserkraftanlage für 150.000 Reichsmark durch die Stadt Mittweida |
25.11.1938 |
Inkrafttreten der "Eigenbetriebsverordnung", wonach das Gas-, Wasser- und das Elektrizitätswerk zusammenzufassen und unter dem Betriebsnamen"Stadtwerke" zu führen sind |
03.1940 |
Der Oberbürgermeister verabschiedet im März die "Betriebssatzung der Stadtwerke Mittweida" Rudolf Engelmann wird zum 1. Werkleiter für das Elektrizitätswerk bestimmt |
01.10.1941 bis 31.03.1944 |
Von Oktober 1941 bis März 1944 treten die Stadtwerke in Verhandlungen mit der Stadt Chemnitz, dem Land Sachsen und dem Deutschen Reich wegen Ankauf einer Wasserkraftanlage in Krumbach (Flur: ZschöppichenNeusorge) und scheitern |
1943 |
Zustandekommen einer Absatz- und Betriebsgemeinschaft mit dem Elektrizitätsverband Gröba und Ausbau einer ersten Verbundleitung |
1943-1944 |
Erstmals steigt 1943/44 die Jahresproduktion an Strom 1943 über die 1 0-Millionen-Grenze und erreicht mit Fremdstrombezug 1944 zirka 13 Millionen Kilowattstunden |
01.01.1945 |
Obernahme der Werkführung der Stadtwerke durch die,Aktiengesellschaft Sächsische Werke" |
08.1945 |
Verhaftung von Direktor Engelmann durch die sowjetische Besatzungsmacht im August |
21.04.1946 |
Beginn der Demontage des Kraftwerkes Liebenhain sowie die Zerlegung einer Dampfmaschine des Kraftwerkes Mittweida |
01.06.1946 |
Auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur NSDAP müssen nach 1945 17 Belegschaftsmitglieder aus dem Kraftwerk ausscheiden |
20.06.1946 |
Dr. Ing. Herbert Schönlebe wird als 1. Direktor eingesetzt |
Winter 1946/47 |
Im Winter 1946/47 kommt es die Kältekatastrophe zu StromversorgungsProblemen |
1948 |
Baubeginn der Entaschungsanlage im Kraftwerk Mittweida |
03.03.1949 |
Mit dem SMAD-Befehl 124/26 und dem Volksentscheid in Sachsen wird das EW Mittweida in kommunales Eigentum überführt |
1951-1952 |
Generalreparatur an der Holzrohrleitung 1951/52 |
1952 |
Auflösung der Stadtwerke Mittweida |
01.01.1953 |
Überführung des Kraftwerkes Mittweida zur Energieverteilung Siegmar |
1953 |
Abschluß des Wiederaufbaus der Liebenhainer Wasserkraftanlage |
01.05.1953 |
VEB Energieverteilung Siegmar wird in den VEB Energieverteilung Karl-Marx-Stadt übernommen, damit ist das Kraftwerk Mittweida strukturell Karl-Marx-Stadt zugeordnet |
1954 |
Einführung neuer Technik im Kraftwerk Mittweida, u.a. Elektrifizierung neuer Antriebe und die Montage von automatischen Turbinenregelungen |
07.1954 |
Hochwasser - Gewaltige Wassermassen reißen im Juli ein Loch von 20 Metern zwischen den Untergraben des Kraftwerkes Mittweida und die Zschopau |
01.08.1954 |
Aus den VEB Energieverteilungen gründet sich die VEB Energieversorgung Karl-Marx-Stadt |
1958 |
Stillegung der veralteten Dampfkraftanlage |
1958 |
Beschluß zur Aufstellung von drei Dieselaggregaten mit einer Leistung vom 4,5 MW im ehemaligen Kesselhaus |
1958 |
Nach nahezu fünfzigjahren wird die Dampfkraft auf Grund der Verschrottung der beiden Dampfmaschinen außer Betrieb genommen |
1959 |
Erarbeitung des Projektes eines Dieselkraftwerkes für das Kraftwerk Mittweida |
1960 |
Das Kraftwerk wird strukturell der Betriebsabteilung Freiberg zugeordnet |
1960 |
Es erfolgt im gleichenjahr die Inbetriebnahme des SpitzenlastDieselkraftwerkes |
1960 |
Durch einen Blitzschlag wird der 750 kW-Generator außer Betrieb gesetzt |
1961 |
Inbetriebnahme der drei Dieselaggregate |
1964 |
Die reparaturanfällige Holzrohrleitung wird vollständig durch eine Stahlrohrleitung ersetzt |
1965 |
Einbau einer teilautomatischen Rechenanlage durch die Fa. "Germania", Montage von elektrischen Reglern und Errichtung des großen und kleinen Schützens |
1971 |
Durch ein Hochwasser werden Teile des Obergrabens des Kraftwerkes Liebenhain weggespült, darauf erfolgt im gleichen Jahr die Stillegung des Kraftwerkes |
1976 |
Entstehung der ersten vorläufigen Konzeption zur Erhaltung der Diesel- und Wasserkraftanlage Mittweida als technisches Museum |
1977 |
Dieselaggregate werden vornehmlich nur noch in Mangelsituationen zur Stromerzeugung eingesetzt |
1978 |
Aufnahme des Kraftwerkes Mittweida mit Wasserkraft, Pumpspeicher, Dieselkraft und Steinbrücke in die Zentrale Denkmalliste der DDR |
1984 |
Auf Grund der Unrentabilität wird der Betrieb der Dieselkraftanlage eingestellt |
1985 |
Erneuerung des kleinen Wehrschützens |
07.1988 |
Der Pumpspeicher wird im Juli nach fast 60 Jahren Betrieb stillgelegt |
1990 |
Durch die Umstrukturierung der Energiewirtschaft erfolgt die Bildung der EVS AG |
1991 |
Im Kraftwerk Mittweida wird mit umfangreichen Sanierungsarbeiten begonnen |
1992 |
Austausch des abgenutzten Rechens |
1994 |
Einbau eines modernen Aggregates in den alten Turbinenregler, um den musealen Charakter der Anlage zu bewahren |
1995 |
Sanierung des Hochbaus am Wehr |
1996 |
Austausch der abgenutzten Getriebe durch moderne Hydrauliksteuerungen am großen Wehrentlastungsschützen |
1997 |
Beginn der Restauration von Turbinen- und Maschinenhaus |
22.05.1998 |
Einweihung des Hochspannungslabors der Hochschule für Technik und Wirtschaft Mittweida (FH) im Wasserkraftwerk |