Zeit |
Ereignis |
1435 |
Der Vorgänger-Betrieb, die Brettmühle, wird erstmals erwähnt. Sie ist auch als Schindlers Mühle, Pretzschens große Mühle, Funtes große Mühle, Plenzmühle und Schönbornmühle bekannt. |
1869 |
Friedrich Hengst erhält die Genehmigung zur Ausübung des Tischlerhandwerks. Seine erste Tischlerwerkstatt ist in der Pirnaer Altstadt, Schuhgasse 13. |
1872 |
Aufgrund der gut gehenden Geschäfte kauft Fr. Hengst das Grundstück Schloßstraße 8 und richtet in einer ehemaligen Druckerei eine große Werkstatt ein. |
1880 |
Friedrich Hecht läßt die auf dem Grundstück Schloßstraße gelegenen Räume der damaligen Vorschußbank zum ersten Möbelausstellungsraum in Pirna umbauen. Auf der Gartenstraße gegenüber der Post wird ein großer Holzlagerplatz eingerichtet. |
1890 |
Es werden die ersten Holzbearbeitungsmaschinen Pirnas einschl. Dampfmaschine und Kessel aufgestellt. |
1890 |
Hengst kauft ein rund 2,2 Hektar großes Feldgrundstück an der Dresdner Straße. Hier wird ein neuer Holzlagerplatz eingerichtet, und der bestehende auf der Gartenstraße wird aufgegeben. |
1897 |
Zusammen mit dem Baumeister Kemnitzer und der Firma Otto Schmidt Sandsteinindustrie kauft Hengst das an der späteren Maxim-Gorki-Straße in der Westvorstadt gelegene Mühlengrundstück zum Bau einer neuen Fabrik. Davon werden für die "Pirna Schleifsteinwerke", das Wohnhaus Gottsche und weitere Wohnhäuser und die Gewerbebank (Reichsbank-Nebenstelle) Grundstücke abgetrennt. |
1899 |
Es wird mit dem Bau einer Fabrikanlage in der Westvorstadt begonnen. Diese bezieht auch den Holzlagerplatz an der Dresdner Straße mit ein und wird auf Basis von Entwürfen, die Friedrich Hengst und seine beiden Söhnen selbst erstellten, von dem Leipziger Bauingenieur Paul Ranft geplant und gebaut. Sie nutzt die vorhandene Wasserkraft durch eine Turbine, enthält Holzbearbeitungsmaschinen, eine Dampfmaschine mit Kessel, eine Exhaustor-Anlage sowie eine Aufzugsanlage. |
1900 |
Inbetriebnahme der neuen Fabrik unter der Firma "Holzindustrie Pirna Friedrich Hengst". Neben Fenstern und Türen werden auch Ladeneinbauten und Inneneinrichtungen hergestellt. |
1906 |
Die Söhne des Gründers, Max und Richard Hengst, werden Teilhaber. |
1907 |
Bau eines Holzschuppens und Ausbau der Kantine |
1912 |
Erweiterung des Holzplatzes |
1913 |
Am Eingang des Fabrikgeländes an der späteren Maxim-Gorki-Straße werden zwei Geschäftshäuser mit Ausstellungsräumen errichtet. |
1913 |
Brand in einem Trockenraum |
1914 |
Bau einer Gleisanlage zum Holztransport |
1921 |
Friedrich Hengst scheidet altersbedingt aus der Firma aus. |
05.01.1925 |
Tod von Friedrich Hengst |
1943 |
Tod von Max Hengst |
1944 |
Tod von Richard Hengst |
Juli/Nov. 1945 |
Nahezu vollständige Demontage der Maschinen der Fabrik. Diese gehen als Reparationsleistungen in die UdSSR. - Der wirtschaftliche Neubeginn für das Familienunternehmen ist schwierig. In den ersten Jahren mangelt es nicht nur an Holz und Baumaterialien, sondern auch an Maschinen und Ersatzteilen. So werden z. B. Feuerwehrschläuche als Treibriemen benutzt und von befreundeten Firmen leihweise alte Maschinen zur Produktion eingesetzt. |
1946 |
Der Umsatz beträgt 400.000 Mark |
1946 |
Kauf eines Dampfkessels und Inbetriebnahme der Heizung |
1957/58 |
Hochwasser der Gottleuba mit Schäden am Betrieb |
1959 |
Der Umsatz beträgt 900.000 Mark |
1961 |
Das Familienunternehmen wird ein Betrieb mit staatlicher Beteiligung |
Ende 1960er |
Es wird mit der Produktion von Thermofenstern begonnen. |
1969 |
Die Holzindustrie Pirna produziert Fenster im Wert von ca. 1,5 Mio. Mark. |
1970 |
Modernisierung des elektrischen Anschlusses mit 200-kVA-Erdkabeln |
1971 |
Übernahme der Geschäftsführung durch Christian Dinter |
1972 |
Vollständige Verstaatlichung |
1976 |
Der Betrieb wird als selbständige Einheit in das Kombinat Hoch- und Tiefbau Pirna eingegliedert. |
Juli 1990 |
Reprivatisierung |
Dez. 2003 |
Das Unternehmen muß wegen zu geringer Auftragslage eine erste Insolvenz anmelden. Das neue Geschäftsführerpaar ist Ina und Oliver Klose. |
2007 |
Mit der zweiten Insolvenzanmeldung wird die Produktion endgültig stillgelegt. |
ZEIT | 1910 |
THEMA | Produktion und Kunden |
TEXT | Neben Fenstern und Türen wurden auch Ladeneinbauten und Inneneinrichtungen hergestellt. In Pirna wurden alle Neubauten für die Behörden sowie das Hospital und Krankenhaus ausgeführt. Weitere größere Arbeiten waren zum Beispiel der Ausbau der Heilstätte Gottleuba, das Finanzministerium und das Ständehaus in Dresden, der Hauptbahnhof und die Technische Hochschule. In Leipzig wurden Arbeiten für den Hauptbahnhof, die Pianofortefabrik und verschiedene Universitätsgebäude, in Freiberg für die Bergakademie, in Berlin für das Postscheckamt und für zahlreiche Staatsbauten in Hamburg durchgeführt. Insgesamt etwa 40 Kirchen wurden mit Bänken, Türen und Emporenbrüstungen versehen sowie Decken- und andere Tischlereiarbeiten ausgeführt. - In Zusammenarbeit mit Architekten und Baufirmen wurden Fenster, Türen und hochwertige Inneneinrichtungen hergestellt, unter anderem für die Bastei, die Oberpostdirektionen in Dresden, Meißen und Berlin, für die Bahnhöfe in Stadt Wehlen, Bad Schandau, Großsedlitz, Heidenau und Pirna, die Stadtsparkasse Pirna, die Internationale Hygieneausstellung in Dresden, das Schloss Pillnitz und die Reichsbank Berlin. - Die Firma Hengst lieferte nach 1945 im Zuge des Wiederaufbaus in Dresden u.a. Fenster, Türen und Innenausstattungen für den Zwinger, die Katholische Hofkirche, die Semper-Oper, das Japanische Palais, das Landhaus und die Neubauten am Altmarkt. |
QUELLE | Wikipedia |