Baumwollspinnerei Unterhausen

Allgemeines

FirmennameBaumwollspinnerei Unterhausen
OrtssitzUnterhausen (Württ)
Postleitzahl72805
Art des UnternehmensSpinnerei
AnmerkungenDazu seit 1884: Spinnerei in Honau; ferner Cord- und Feinzwirnerei in Pfullingen
Quellenangaben[Kuhn-, Voith-, SulzerReferenzlisten] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3860] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1277] http://www.bsu-gewerbepark.de




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1852 Gründung des Vorgänger-Betriebs, die von den Herren Solivo & Firz erbaute Baumwollspinnerei mit 10 700 Spindeln (nach anderer Quelle: 5.000 Spindeln]
1874 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
04.11.1883 Gründung unter Übernahme der offenen Handelsgesellschaft "Solivo & Firz" in Stuttgart mit einem Grundkapital von M 1.900.000,00.
1884 Bau der Spinnerei Honau Echaz-aufwärts mit 17.000 Spindeln
1884 Bau einer zweiten Spinnerei mit 17 000 Spindeln.
1887 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1888 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1889 Das Werk Unterhausen wird 1889 durch ein Brandunglück vollständig zerstört. Die Fabrik wird alsobald neu erstellt, im Laufe der Zeit wiederholt erweitert
1903 Lieferung von 2 Spiralturbinen durch J. M. Voith, Heidenheim
13.11.1907 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.
07.05.1908 Baubeginn (?) einer Dampfpumpe durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.
1911 Den Werken Unterhausen und Honau wird eine Feinspinnerei mit 22 000 Spindeln angegliedert
1925-1926 Auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik J. Krauss Erben in Pfullingen wird eine Zwirnerei mit 15 000 Spindeln gebaut.
1934 Fertigstellung eines kleinen Anbaues an ein Fabrikgebäude, Beschaffung neuer Maschinen und Umänderung älterer Maschinen.
1935 Im Verfolg des Reorganisationsprogramms wird die Elektrifizierung der Spinnerei weiter gefördert, ebenso die Verbesserung des Maschinenparkes.
1935 Die Gesellschaft beteiligt sich an der neugegründeten Süddeutsche Zellwolle A.-G., Kelheim
1937 Umbau älterer Spinnereimaschinen. Verbesserungen an bestehenden Einrichtungen
1937 Für das Zweigwerk Pfullingen wird eine Brunnenanlage erstellt.
1937 Die Gesellschaft beteiligt sich an der Neugründung der Schwäbischen Zellstoff A.-G., Ehingen a. D.
1939 Erhöhung der Beteiligung an der Schwäbischen Zellstoff A.-G., Ehingen
1939 Beteiligung an der Kurmärkische Zellwolle und Zellulose A.-G., Wittenberge.
1940 Ein Teil des Besitzes der Aktien der Schwäbischen Zellstoff A.-G., Ehingen (Donau), wird in Aktien der Thüringischen Zellwolle A.-G., Schwarza (Saale), umgetauscht.
1941 Umtausch eines größeren Teiles der Aktien def Kurmärkischen Zellwolle und Zellulose A.-G. in Aktien der Phrix-Werke A.-G., Hamburg.
31.03.1942 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 31. März 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um Reichsmark 600.000,00. Der erforderliche Betrag einschließlich RM 60.000,00 für Pauschsteuer wird gewonnen durch Zuschreibung zum Anlagevermögen mit RM 560.000,00 (davon Fabrikgebäude und andere Baulichkeiten RM 160.000,00, Maschinen und maschinelle Anlagen RM 400.000,00); auch Auflösung aus der Werkerneuerungsrücklage RM 100.000,00.
1942 Bemerkungen zum Abschluß per 31. Dezember 1942: Das Unternehmen der Gesellschaft war im Jahre 1942 an der Lösung der der Textilindustrie gestellten Aufgaben unter Anspannung aller Kräfte beteiligt. Obwohl sich die Personalknappheit durch weiteren Abzug von Arbeitskräften noch verschärfte, ist es der Gesellschaft doch gelungen, ihre Produktion annähernd auf der Höhe des Vorjahres zu halten. Ein lebhafter Auftragseingang und ausreichend zugeteilte Spinnstoffe ermöglichten volle Beschäftigung der verbliebenen Gefolgschaftsmitglieder und einen bescheidenen Produktionserfolg. Baumwolle trat für den Verbrauch zugunsten der Zellwolle weiter zurück. Neben der Verarbeitung von Normal-Zellwolle widmete sich die Gesellschaft in großem Umfang der Verspinnung von Spezialqualitäten, wie hochfester und Langfaser-Zellwolle. Da deren spinntechnischen Eigenschaften von jeher mit besonderer Sorgfalt Rechnung getragen wurde, konnte die Gesellschaft mit ihren Gespinsten günstige Werte erreichen. Die Produktion war überwiegend für den Bedarf der Wehrmacht bestimmt. Einige Räume des Werkes Hpnau wurden für fremde Fertigung vermietet.
12.04.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Baumwollgarne 1883 Umwandlung in AG 1993 Ende  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine mmmm11.1907 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 05.1908 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Fritz Appel, Unterhausen. Aufsichtsrat: Geh. Kommerzienrat Dr. Hans Christian Dietrich, Bankdirektor a. D., München, Vorsitzer; Geh. Kommerzienrat Heinrich Roeckl, Fabrikbesitzer, München, stellv. Vorsitzer; Carl Daniels, Kaufmann, Bair.berg; Bankdirektor Hermann Koehler, Stuttgart; Dr. Eduard Meußdoerffer, Fabrikbesitzer, Kulmbach; Dr. Robert Riemerschmid, Fabrikbesitzer, München; Oscar Weidner, Kaufmann, Planen (Vogtl.). Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Bayerische Treuhand-A.-G., München. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 300,00 Stammaktien 3 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn der Gesellschaft, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rücklagen und Rückstellungen ergibt, wird auf die Aktien als Gewinnanteil ausgeschüttet oder nach dem Beschluß der Hauptversammlung anderweitig verwendet. Grundkapital (1943): nom. RM 2.400.000,00 Stammaktien in 600 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1-600), 6000 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. 1-6000). Großaktionär: Kolbermoor-Union A.-G., Kolbermoor (Majorität).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1277]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb der Baumwollspinnerei und -Zwirnerei. Die Gesellschaft ist berechtigt, Spinnstoffunternehmungen zu errichten, zu erwerben und zu pachten, auch sich an solchen zu beteiligen.Gegenstand des Unternehmens: Betrieb der Baumwollspinnerei und -Zwirnerei. Die Gesellschaft ist berechtigt, Spinnstoffunternehmungen zu errichten, zu erwerben und zu pachten, auch sich an solchen zu beteiligen.Erzeugnisse: Kardierte und gekämmte Louisiana-, Mako-und Zellwollgarne bzw. -zwirne, Mischgarne in den Nummern 16 bis 100. Cordzwirne.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1277]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Der Gesellschaft stehen in den 3 Betrieben zusammen 93 500 Spinn- und 15 500 Zwirnspindeln zur Verfügung; 1. Werk Unterhausen (Mako-Feinspinnerei). Maschinelle Einrichtung: 67 560 Spindeln. Kraftanlagen: Wasserkraft, Dampfturbine, Dampfkessel, elektrische Kraftübertragung. Häuser: 2 Hauptfabrikgebäude, 1 Verwaltungsgebäude, 1 Maschinen- und Kesselhaus, 2 Magazingebäude, 1 Baumwollmagazin, 1 Einlegereigebäude, 1 Wirtschaftsgebäude mit 5 Beamtenwohnungen, 1 dreistöckiges Mädchenheim, 37 Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser mit über 140 Wohnungen. 2. Werk Honau (Spinnerei, s.d.); 3. Werk Pfullingen (Cord- und Feinzwirnerei, s.d.); 4. Grundbesitz in Oberhausen. Größe: 12 158 qm, davon bebaut 3000 qm. Einrichtung: 5 moderne Doppelwohnhäuser mit 30 Wohnungen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1277]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTKolbermoor-Union Akt.-Ges. (s.d.), Kolbermoor; Süddeutsche Zellwolle A.-G. (s.d.), Kelheim; Schwäbische Zellstoff-Aktiengesellschaft (s.d.), Ehingen (Donau); 4. Thüringische Zellwolle A.-G. (s.d.), Schwarza (Saale); Phrix-Werke Aktiengesellschaft (s.d.), Hamburg.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1277]