Zeit |
Ereignis |
1814 |
Wilhelm Ernst Haas sen. (1787-1864) stammt aus einer bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Dillenburg nachweisbaren Familie. Sein Vater Johann Daniel Haas (1731-1798) gründet dort neben einer Wein- und Colonialwarenhandlung auch die älteste nassauische Tabakfabrik Joh. Dan. Haas [Zeit unbekannt]. Nach seinem Tode gehen die Firmen zunächst an seine drei Söhne Johann Daniel, Johann Carl und Wilhelm Ernst über, bis Johann Daniel im Jahre 1813 das Unternehmen allein weiterführt, nachdem er seine Brüder ausbezahlt hatte. Über die Tätigkeit von Wilhelm Ernst in den folgenden Jahren ist nur bekannt, daß er ebenfalls im Bereich Weinhandel und Tabakfabrikation tätig ist. |
1818 |
Die Neuhoffnungshütte wird von dem aus Oberroßbach im Dillkreis stammenden Daniel Treupel (1766-1840) gegründet, nachdem er von dem herzoglich nassauischen Amt in Dillenburg die Genehmigung zur Errichtung einer Eisenhütte in der Nähe von Hof Sinn erhalten hatte. Der Standort ist wegen der nahegelegenen Eisensteingruben günstig, weil die umliegenden Wälder und das Gefälle der Dill für den Betrieb der Hütte genutzt werden können. Nach dem Tode Daniel Treupels geht das Unternehmen auf seine Söhne Johann Heinrich und Daniel über, die das Unternehmen schließlich an die Familie Haas verkaufen. |
1822 |
Schon früh engagiert sich Wilhelm Ernst Haas auch im Bereich des Eisenhüttenwesens. Im Jahre 1822 kauft er gemeinsam mit seinem Verwandten Ludwig August Göbel die Burger Hütte, die von nun an "Göbel & Haas" firmiert. |
1831 |
Wilhelm Ernst Haas wird Pächter des Herzoglich Nassauischen Eisenhammers in Niederscheld. Außerdem beteiligt er sich zeitweise an der Gewerkschaft des Schelder Eisenwerks. |
1832 |
Wilhelm Ernst Haas gründet zusammen mit zwei Teilhabern die Tabakfabrik "W. Ernst Haas & Co.". |
1838 |
Das Pachtverhältnis von Wilhelm Ernst Haas und des Herzoglich Nassauischen Eisenhammers in Niederscheld endet. |
1852 |
Seither betreibt W. E. Haas die Veräußerung seiner Anteile an "Göbel & Haas". |
1854 |
Die Zahl der Beschäftigten beträgt 70 |
26.05.1854 |
W. E. Haas kauft zusammen mit seinem Sohn Wilhelm Ernst Haas jun. (1815-1865) und dessen Ehefrau Magdalene, geb. Silbereisen (1821-1896), die Neuhoffnungshütte zum Preis von 185.500 nassauischen Gulden. Zum Zeitpunkt des Kaufs umfassen die Werksanlagen einen Holzkohlenhochofen, eine Eisengießerei, zwei Puddelöfen, einen Schmelzofen, ein Walzwerk, eine Reihe von Grubenfeldern und ein Wohnhaus. Die neuen Besitzer führen das Unternehmen, das von nun an unter "W. Ernst Haas & Sohn" firmiert, als offene Handelsgesellschaft, bis es in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt wird. - Die Mitbegründerin und Mitgesellschafterin Magdalene Haas tritt erst nach dem frühen Tode ihres Mannes, der seinen Vater nur um ein Jahr überlebt, offiziell in Erscheinung und beweist in der Folgezeit einen ausgeprägten Geschäftssinn. Gemeinsam mit ihrem Schwager Friedrich (Fritz) Haas lenkt sie in den kommenden Jahrzehnten erfolgreich die Geschicke der Hütte. Haas & Sohn ist ursprünglich vorwiegend ein Grundstoffbetrieb mit Erzbergbau auf 168 eigenen Grubenfeldern, Hochofen und Stahlwerk. Die Produktion ist in der ersten Zeit aufgrund der unentwickelten Verkehrsverhältnisse und des dadurch bedingten verhältnismäßig kleinen Absatzgebietes noch recht bescheiden. |
1859 |
Friedrich (Fritz) Haas (Bruder von Wilhelm Ernst Haas jun.) tritt als Gesellschafter in die Firma ein. |
1862 |
W. E. Haas betreibt seine Tabakfabrik seither allein. |
1862 |
Erst durch den Anschluß Sinns an die neuerbaute Bahnstrecke Deutz-Gießen der Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft im Jahre 1862 ist es möglich, die Produktion zu steigern. |
1866-1868 |
Die Tabakfabrik wird nach 1865 an die Firma Joh. Dan. Haas verkauft. |
1872 |
Die Beschäftigtenzahl steigt auf 312 |
1874 |
Die seit 1862 ständig erweiterten Werksanlagenwerden durch einen eigenen Bahnanschluß ergänzt. Diese Entwicklung wird durch den allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Deutsch-Französischen Krieg und die damit verbundene gestiegene Nachfrage nach Eisen und Eisenprodukten stark begünstigt. |
1890 |
Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
1891 |
Bestellung/Lieferung einer Dampfmaschine durch Maschinenbau-AG Nürnberg |
1892 |
Auf Dauer kann das im Holzkohlehochofen erzeugte Roheisen nicht mit dem wesentlich billigeren Koksroheisen konkurrieren. Für den Bau eines Kokshochofens fehlt das Kapital. Hinzu kommt, daß die zersplitterte Lage der Grubenfelder, die jahrzehntelang das wirtschaftliche Rückgrat des Unternehmens darstellen, einen rationellen Abbau nicht mehr zulassen. Zudem führen nicht alle Gruben so hochwertige Erze, als daß man damit noch länger der ausländischen Konkurrenz begegnen kann. 1892 findet daher die letzte Ofenreise des Holzkohlehochofens, des letzten seiner Art in Deutschland, statt. Obwohl das Unternehmen ohne Hochofen eigentlich kein Hüttenwerk mehr war, wird der alte Namen beibehalten. |
1893 |
Das Unternehmen hat 605 Beschäftigte. |
1893 |
Die Produktion verlagert sich nach der Außerbetriebsetzung des Holzkohle-Hochofens ganz auf die Weiterverarbeitung, und 1893 wird die Ofenfertigung aufgenommen, mit der Haas & Sohn dank ständiger Anpassung an den jeweils neuesten Stand von Technik und Design stets führend auf dem Weltmarkt ist. |
1894 |
Die Teilhaberin Magdalene Haas stellt in ihrem Testament von 1894 die Weichen für die künftige Entwicklung des Unternehmens und sorgt dafür, daß es in Familienbesitz bleibt. Sie verfügt, daß sämtliche Geschäftsanteile - die Erben von Fritz Haas treten nicht in die Firma ein - auf ihre Kinder übergehen sollen. Dementsprechend verteilen sich die Geschäftsanteile auf zunächst sieben und dann, nach dem Erlöschen des einen Erbstammes, auf sechs Erbstämme. |
01.08.1914 |
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges beschäftigt Haas & Sohn 856 Arbeiter und Angestellte. |
1950-1959 |
Das Unternehmen entwickelt in den 1950er Jahren trotz der Skepsis des Fachhandels und des Publikums als erster deutscher Hersteller einen ölbeheizten Zimmerofen, der dann tatsächlich zu einem großen Erfolg wird und ganz entscheidenden Anteil am Aufschwung des Unternehmens nach dem Zweiten Weltkrieg hat. In der Folge wird entsprechend den Anforderungen des Marktes die Produktpalette mit der Herstellung von Stahlheizkesseln, Stahlradiatoren, Zentralheizungen, Schnellwaschgeräten für Kraftfahrzeuge und Maschinen, Großkochanlagen, Schrankküchen, Laboreinrichtungen und anderen ständig erweitert. |
1970 |
Die Anpassung des Produktionsprogrammes an die wechselnden Märkte beschert dem Unternehmen kräftige Umsatzzuwächse, so daß 1970 der Umsatz 107 Millionen DM übersteigt und die Zahl der Arbeiter und Angestellten einen Höchststand von 2.300 erreicht. |
1970-1979 |
Infolge der Stahlkrise in den siebziger Jahren geht die Produktion stark zurück, die Belegschaft muß drastisch reduziert werden. |
1979 |
Bis zum Verkauf des Unternehmens im Jahre 1979 sind alle der zeitweise bis zu über siebzig Gesellschafter Nachkommen von W. Ernst jun. und Magdalene Haas. Auch die Geschäftsleitung liegt stets in Händen der Familie, wobei die Zahl der geschäftsführenden Gesellschafter auf maximal drei begrenzt ist. Auf diese Weise bleibt die Neuhoffnungshütte bis zum Schluß in jeder Hinsicht ein reines Familienunternehmen mit allen Vor- und Nachteilen, die eine derart weitgehende Einflußnahme einer Familie auf ein Unternehmen mit sich bringt. |
1979 |
Die Gesellschafterversammlung beschließt den Verkauf an die "Deutsche Anlagenleasing" (DAL) in Mainz. |
1981 |
Die "Deutsche Anlagenleasing" (DAL) führt die Neuhoffnungshütte in den Konkurs, in dem die noch verbliebenen 859 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren. Das Werksgelände wird verpachtet. |
1991 |
Der Anschlußkonkurs bedeutet das endgültige Aus für das Traditionsunternehmen. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Drahtstifte |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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Emaillierungen |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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gezogener Draht |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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Gußeisen |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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Herde |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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Hufeisen |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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Kochanlagen für Massenspeisungen |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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Öfen |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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Puddelstabeisen |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
1940 |
[Weltadreßb Emaille-Ind (1940)] |
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Pulsometer |
1885 |
[Chemiker-Zeitung (1885) 1101] |
1885 |
[Chemiker-Zeitung (1885) 1101] |
1885: garantierte Leistung: 100 - 10.000 l/min |