Zeit |
Ereignis |
30.03.1857 |
Konstitionierung der Actien-Spinnerei als bedeutendste Aktiengesellschaft in Sachsen. Leipziger und Berliner Banken beteiligen sich mit einer Million Taler an der Gesellschaft. |
19.05.1857 |
Das Bauvorhaben wird unterhalb des Anger-Marktes begonnen. |
06.08.1857 |
Genehmigung des "Statuts" durch die königlich-sächsische Staatsregierung |
12.1859 |
Die Spinnerei wird fertiggestellt. Sie ist überwiegend mit Maschinen aus Chemnitzer Maschinenbaubetrieben ausgestattet. Die Dampfmaschinen lieferte Rich. Hartmann. |
1860 |
Die Aktienspinnerei nimmt die Produktion mit 972.000 Pfund Garn auf 60.000 Spindeln auf. |
1861/1865 |
In den Jahren des amerikanischen Bürgerkrieges 1861- 1865 und der damit verbundenen Baumwollnot kommt es zu wirtschaftlichen Rückschlägen, so daß u.a. das Kapital auf ein Drittel gekürzt werden muß. |
1862 |
Es laufen 51.120 Spindeln, angetrieben von fünf Dampfmaschinen mit insgesamt 566 PS |
1867 |
Die Garne werden auf der Chemnitzer Industrieanstellung mit dem Ersten Preis ausgezeichnet. |
1879 |
Das Unternehmen plant eine beträchtliche Erweriterung des Spinnbetriebs um 120.000 Mule-Spindeln. Am alten Standort ist eine derartige Erweiterung nicht zu realisieren. |
1885 |
Übernahme der Neefschen Fabrik und Erhöhung des Aktienkapitals wieder auf 1.5 Millionen Mark |
1886 |
Baubeginn in Altchemnitz und schrittweise Fertigstellung bis 1903 [vergl. auch andere Nennungen] |
1887/1891 |
Die alten Spinnmaschinen werden durch neue aus englischer Produktion ersetzt. |
1895 |
Die Aktiengesellschaft erwirbt in Altchemnitz vor den Toren der Stadt ein Mühlengrundstück nahe der im selben Jahr in Betrieb genommenen Eisenbahnstrecke nach Stollberg zum Bau einer neuen Spinnerei. |
13.08.1896 |
Grundsteinlegung des Neubaus von zwei Spinnereien für die "Chemnitzer Aktienspinnerei" in Altchemnitz, Schulstraße. Die Spinnerei für 60.000 Spindeln plant Sidney Stott |
Ende 1897 |
Wegen des widrigen Wetters kann der Rohbau der Spinnerei I erst zum Jahresende fertig gestellt werden. Asea Lees, Soho Works, Greenacre/Oldham erhält den Zuschlag für die Lieferung der kompletten Maschinenausstattung. Über Asea Lees wird der Kontakt zu Sidney Stott vermittelt, der zu dieser Zeit mit den Planungen für "F. A. Kümpers" in Rheine beschäftigt ist. |
Ende 1897 |
Durch den unvorhergesehenen Lohnkampf der englischen Maschinenbauer führt zu einer Verzögerung der im Herbst zu liefernden Spinnmaschinen, so daß Ende des Jahres anstelle von 30.000 Spindeln nur ca. 12.000 in Gang kommen. |
03.1898 |
Für März wird die Lieferung weiterer 18.000 Spindeln von Asa Lees avisiert. |
30.07.1898 |
Bis 30. Juli wird die Restlieferung von 28.000 Spindeln in Aussicht gestellt. Somit kann der volle Betrieb erst im Spätherbst erfolgen. |
Herbst 1902 |
Baubeginn für die Spinnerei II. Die Pläne stammen nach der Vorplanung von Sidney Stott vom Leipziger Architekturbüro "Händel & Franke". Die Ziegelfassaden werden beibehalten, die Decken bestehen jedoch aus Stahlbeton, System Hennebique. |
1903 |
Fertigstellung der Spinnerei II in Altchemnitz |
1904 |
Nach der Fertigstellung der Spinnereien in Altchemnitz wird das alte Spinnereigebäude an die Stadt Chemnitz verkauft. |
1925 |
Der gute Geschäftsgang ermöglicht die Umstellung auf Elektroantrieb. |
Mitte 1920er |
Übernahme der Trikotagenfabrik Ehrenfriedersdorf, der Weberei Harnisch & Oertel in Glauchau und der Spnnerei Trübenbach & Reißig in Schellenberg. |
1926 |
Die Gesellschaft gerät durch den Ankauf weiterer Textilbetriebe in wirtschaftliche Schwierigkeiten und erwirtschaftet ein Defizit von 1,4 Mio Mark. |
1929 |
Einstellung der Produktion infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten |
04.07.1929 |
Nach hohen Verlusten wird Konkurs angemeldet |
1930 |
Liquidation |
31.08.1931 |
Josef Witt in Weiden übernimmt das Unternehmen für 770.533 Mark. Die Kommenditgesellschaft "Josef Witt, Spinnerei, Chemnitz" wird auf Grundlage des Gesellschaftsvertrags vom 31. August 1931 begründet und existiert als Zweigniederlassung. Als Geschäftsführer werden der Großkaufmann Kommerzienrat Josef Witt und Frau Monika Witt geb. Katzenberger, beide aus Weiden (Oberpfalz), bestellt. Der Betrieb wird durch neue Ringspinnmaschinen aus der "Sächsischen Textilmaschinenfabrik, vorm. Rich. Hartmann AG" eine grundlegende Modernisierung. |
30.10.1945 |
Die Kommenditgesellschaft "Josef Witt, Spinnerei, Chemnitz" wird unter Sequester gestellt. Der nunmehr volkseigene Betrieb firmiert unter der Bezeichnung "VEB Chemnitzer Baumwollspinnerei". |
04.1947 |
Die nicht demontierte Spinnerei nimmt ihren Betrieb mit 70.591 Spindeln wieder auf. |
1948 |
Die "Spinnerei Joseph Witt" wird entschädigungslos enteignet. |
1955 |
Der Betrieb wird als "VEB Baumwollspinnerei Chemnitz" als "Aufbaubetrieb eingestuft und mit neuen Ringspinnmaschinen ausgestattet. - Im Rahmen der Kombinatsbildung wird er als Betriebsteil in den "VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Flöha" eingegliedert. |
1975/1977 |
Bereitgestellte Mittel ermöglichen eine grundlegende Erneuerung der Maschinen aus aktueller DDR-Produktion (TEXTIMA) |
1984 |
Die Spinnerei wird zum Stammbetrieb des "VEB Kombinat Baumwolle Karl-Marx-Stadt". |
1989 |
Der Betrieb produziert mit 566 Personen 2.130 t/a Garn. |
1990 |
Nach 1990: Umnutzung zum "Europark" (Modezentrum, Archive, Büros) |