Ernst Gessner, Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameErnst Gessner, Aktiengesellschaft
OrtssitzAue (Sachsen)
StraßeWettinerstr. 4
Postleitzahl08208
Internet-Seitehttp://www.xetma.com/de
Art des UnternehmensMaschinenfabrik
AnmerkungenGründer: Erst Geßner ([NDB] und Wikipedia: mit "ß"). Straßenbezeichnung während der NS-Zeit bis 22.05.1945: Dr.-Todt-Straße. Nach 1990 Aue-Alberoda, Basteiweg 3. War ursprünglich eine Tuchfabrik, der eine Maschinenbauanstalt angegliedert war; aus dieser gingen die Erfindungen von Ernst Geßner: die Doppelrauhmaschine (1853), die endlose Band- und Pelzbildung bei Reißkrempeln (1857) und der Florteiler für die Vorspinnkrempel hervor. Die Fabrik sollte nach Chemnitz verlegt werden, blieb aber infolge eines Brandunglücks in Aue. Die neu entwickelten Maschinen wurden in der Fabrik der Gebr. Lauckner (Aue). Gessner stattete in Geyer stattete eine alte Spinnmühle mit Maschinen seines Systems aus als "Geßner Urtyp". Nach 1990: "Gematex Textilveredlungsmaschinen GmbH" (Eigentümer: "Samuel Vollenweider AG").
Quellenangaben[Neue Deutsche Biographie 6 (1964) 351] [Reichs-Adreßbuch (1900) 3219] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 258] http://de.wikipedia.org/wiki/Gematex; Homepage (2013)




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
01.12.1848 Ernst Geßner erwirbt das Fabrikgebäude der Holberg'schen Bleich- und Appreturanstalt im Stadtzentrum von Aue an der Zwickauer Mulde.
1850 Gründung der Textilfabrik
1851 Geburt von Ernst Geßner jun. (ältester Sohn des Gründers)
1853 Erfindung der Doppelrauhmaschine
1855 Die Geßner'schen Maschinen werden auf der Weltausstellung in Paris gezeigt.
1857 Erfindung der endlosen Band- und Pelzbildung bei Reißkrempeln
15.03.1859 Nach seiner Rückkehr aus Dessau wird C. E. Kircheis Leiter von "Ernst Gessner" in Aue
1861 Patenterteilung auf Verbesserungen an Krempeln
15.03.1861 C. E. Kircheis Leiter scheidet bei "Ernst Gessner" in Aue aus und erhält am 15.03.1861 ein sehr positives Arbeitszeugnis "für die practische Leitung der Maschinenbauanstalt".
1862 Patenterteilung für einen Querlegtisch
1867 Patenterteilung für Walzenpressen, Kalander-Muldenpressen, Zylinderwalken und Hammerwalken
1870 Baubeginn von Eisenbahnwagen für den sächsischen Staat
1872 Umfirmierung in "Textilmaschinenfabrik und Eisengießerei Ernst Geßner" nach der Spezialisierung auf Maschinenbau
1877 Ernst Geßners Sohn David geht von Aue nach Amerika und gründet in Massachussetts eine Maschinenfabrik.
1886 Patentierung der Universal-Rauhmaschine mit 24 rotierenden Walzen
bis 1893 Es werden für E. Geßner immer neue Erfindungen patentiert.
1893 Die Geßner'schen Maschinen werden auf der Weltausstellung in Chicago gezeigt.
28.04.1897 Tod von Ernst Geßner in Aue. - Sein gleichnamiger Sohn führt das Unternehmen weiter
1907 Die Geßner'schen Maschinen werden auf der Industrie- und Gewerbeausstellung in Aue gezeigt.
1910 Ausstellung von Textilmaschinen auf der Weltausstellung in Brüssel
27.10.1918 Beteiligung an der Gründung der Interessengemeinschaft und Verkaufsorganisation "Unionmatex", Berlin
1920 Tod von Ernst Geßner, jun.
Herbst 1920 Gründung unter der Firma "Ernst Geßner A.-G., Textilmaschinenfabrik" mit Wirkung ab 1. Juli 1920. Kapital: 1.500.000 Mark
09.02.1921 Eintragung des Unternehmens als Familienaktiegesellschaft
1922 Kapitalerhöhung um M 1.500.000,00
18.12.1924 Lt. H-V. vom 18. Dez. 1924 Umstellung des Kapitals von 3 Millionen Mark auf RM 2.100.000,00 (10 : 7)
1925 Die Fabrik hat bisher mehr als 10.000 Raumaschinen an Kunden in aller Welt ausgeliefert.
11.12.1926 Änderung der Firma aus "Ernst Geßner A.-G., Textilmaschinenfabrik" in "Ernst Gessner, Aktiengesellschaft"
06.01.1932 Lt. Hauptversammlung vom 6. Januar 1932 Herabsetzung des Aktienkapitals auf RM 2.000.000,00
22.03.1934 Lt. Hauptversammlung vom 22. März 1934 Herabsetzung des Aktienkapitals um RM 400.000,00 auf RM 1.600.000,00.
30.11.1942 Lt. Beschluß des Aufsichtsrats vom 30. November 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 12 1/2 % von RM 1.600.000,00 auf RM 1.800.000,00 mit Wirkung zum 30. Juni 1942. Die zur Durchführung der Berichtiguno erforderlichen Beträge werden gewonnen mit RM 160.000,00 aus freien Rücklagen und mit RM 40.000,00 aus Zuschreibung zum Anlagevermögen.
02.12.1942 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
Dez. 1945 Es beginnt der Wiederaufbau der demontierten Produktionsanlagen mit etwa 30 Beschäftigten.
Sommer 1946 Wiederaufnahme der Produktion von Rauhmaschinen
30.06.1946 Nach dem Volksentscheid in Sachsen am 30. Juni 1946 wird die Textilmaschinenfabrik "Ernst Geßner AG" neben weiteren sechs Betrieben unter Zwangsverwaltung und Kontrolle durch die SMAD gestellt - verbunden mit einer umfangreichen Demontage von Produktionsanlagen.
1948 Überführung in Volkseigentum und Bildung des "VEB Textima Aue"
1990 Übernahme des VEB durch die "Samuel Vollenweider AG", Horgen, Schweiz. - Die neuen Eigentümer verkaufen die innerstädtischen Fabrikgebäude und Firmenflächen. Umzug und Fortsetzung des Unternehmens unter dem neuen Markennamen GEMATEX (abgeleitet von Geßner Maschinen Textilien) in das Gewerbegebiet Aue-Alberoda (Basteiweg 3). Gemeinsam mit der Schweizer Firma wird eine breite Palette an Textilveredlungsmaschinen hergestellt und weltweit vertrieben.
1991 Erfindung und Patentierung der MULTISYSTEM-Rauhmaschine durch die GEMATEX
1997 Präsentation des patentierten Spezialtambours mit innenliegender Ausputzung durch die GEMATEX
1998 Entwicklung eines neuartigen Tambourschmirgelsystems durch die GEMATEX




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Appreturmaschinen 1898 [Trenck: Moderne Dampf-Anlagen (1902)] 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3219] Dankschreiben vom 03.11.1898
Eisenbahnwagen 1870 Beginn   unbekannt für die Sächsische Staatsbahn
Spinnereimaschinen 1857 Verbesserung Reißkrempel 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 3219] 1866: Verbesserung Mule-Spinnmaschine
Tuche 1850 Beginn in Aue 1872 Ende (dann nur noch Maschinenbau  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine unbekannt R. Trenck, Maschinenfabrik und Eisengießerei




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1888 300       über 300 Angestellte
1930er 600       mehr als 600 Menschen
Mitte 1946 30       zur Zeit der SMAD-Zwangsverwaltung




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1918 Interessengemeinschaft zuvor Unionmatex, Gemeinschaft Deutscher Textilmaschinenfabriken G.m.b.H.  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Rieh. Grosser, Aue (Sachs.); Franz Brunner, Aue (Sachs.). Aufsichtsrat: Dr.-Ing. Alexander Lincke, Klotzsche bei Dresden. Vorsitzer; Direktor Curt Pretzsch, Leipzig, stellv. Vorsitzer; Frau Therese Oehlschlaegel, geb. Geßner, Aue; Dipl.-Ing. Rudolf Brauckmeyer, Wurzen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Stimmrecht: Je nom RM 1.000,00 Aktie 1 Stimme. Grundkapital: nom. RM 1.800.000,00 Stammaktien in 1800 Stücken zu je RM 1.000,00. Dividenden 1935/36: 3.5, 1936/37: 5, 1937/38: 6, 1938/39: 6, 1939/40: 6, 1940/41: 6, 1941/42: 5.5 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 258]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Die Herstellung und der Vertrieb von Maschinen für die Textilbranche, Haupterzeugnisse: Textilmaschinen für Appretur und Spinnerei, Eisengießerei.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 258]