Städtisches Wasserwerk Darmstadt

Allgemeines

FirmennameStädtisches Wasserwerk Darmstadt
OrtssitzDarmstadt
Postleitzahl642xx
Art des UnternehmensWasserwerk
AnmerkungenSeit 1880 eine 7,7 km von der Stadt entfernte Pumpstation am Griesheimer Eichwäldchen; das Wasser stammt aus einem Grundwasserstrom in einem alten Rheinbett. Zwei Druckrohre (D= 375 bzw. 425 mm) führen zu einem Hochbehälter (Q= 5.100 cbm) auf der Mathildenhöhe. 1890: zwei elektr. Pumpwerke in der Stadt, von dort in das Verteilungsnetz. Später Teil der "Darmstädter Gas- und Wasserwerke" und ab 1950 der "Südhessischen Gas und Wasser AG".
Quellenangaben[Festschrift zum Jubiläum 150 Jahre Gas- und 125 Jahre Wasserversorgung in Darmstadt (2005) 23 ff] [Kessel-, Dampfmaschinen-Referenzlisten Kuhn (1880)] [Hartmann-Referenzliste]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1880 Lieferung einer Dampfpumpe und zwei Dampfmaschinen durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1880 Aufstellung von 3 Dampfkesseln. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
1880 Bau des Wasserbehälters auf der Mathildenhöhe des Wasserwerks in Darmstadt durch Otto Lueger
01.12.1880 Inbetriebnahme der Pumpstation am Griesheimer Eichwäldchen. Die Pumpstation zwischen Griesheim und Eschollbrücken fördert aus sechs Rohrbrunnen mittels zweier Dampfmaschinen das Wasser aus 60 Meter Tiefe und pumpte es zum Hochreservoir auf der Mathildenhöhe. Bei der Einweihung des Wasserwerks wird Baurat James Hobrecht für seine Verdienste zum Darmstädter Ehrenbürger ernannt.
1881 Es werden zwei gemauerte Hauptsammler fertig gestellt, die auch Soderbach und Darmbach aufnehmen.
bis März 1882 Es sind bereits 1.442 Grundstücke (von insgesamt 2.400) an das Wassernetz angeschlossen, das Wasserwerk hat 549.241
cbm Wasser geliefert.
bis März 1883 Das städtische Kanalnetz hat eine Länge von 15.229 Metern
bis März 1884 Es sind 937 Gebäude an das Wasserleitungsnetz angeschlossen, davon 187 mit den neuartigen, aus England übernommenen Spültoiletten.
1892 Bau einer zweiten Brunnenfassung aus 100 Rohrbrunnen
1892 Das Wasserwerk, das eine Abteilung des Tiefbauamtes war, wird von diesem getrennt und erhält in der Adelungstraße 19 ein eigenes Verwaltungsgebäude.
bis Ende 1895 Bisher wurden 76.840 Meter Kanäle verlegt und 3.970 Gebäude daran angeschlossen.
1896/97 Die Wasserwerksverwaltung verlegt einen zweiten Druckrohrstrang bis zur Heinrichstraße (Durchmesser 425 mm), der zum einen Bessungen, zum anderen die neuen, höher gelegenen Stadtteile versorgen soll. Zu diesem Zweck wird an der Nieder-Ramstädter Straße eine Pumpstation errichtet, die das Wasser zu einem Hochzonenbehälter am Dachsberg befördert.
1897 Bau einer dritten Brunnenfassung aus 10 Rohrbrunnen
1903 Ferdinand Rudolph wird Wasserwerksdirektor
27.10.1904 Baubeginn (?) von zwei Dampfmaschinen durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.
1908 Der Wasserbehälter auf der Mathildenhöhe wird von Joseph Maria Olbrich mit den Ausstellungshallen überbaut
13.05.1909 Baubeginn (?) eines Dampfluftkompressors durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.
01.04.1914 Die Stadt Darmstadt vereinigt die Verwaltungen des Gas- und des Wasserwerks zur "Direktion der städtischen Gas- und Wasserwerke" im Hause Frankfurter Straße 29 und verlegt die Wasserwerkstätten in das Werkstätten- und Magazingebäude des Gaswerks an der Frankfurter Straße 100.
vor dem 1. WK Die Wasserförderanlage hat eine Leistungsfähigkeit von 22.000 cbm pro Tag, die von 121 Rohrbrunnen aus bis zu 65 Meter Tiefe geschöpft werden.
1927 Die Förderung erreicht erstmals die Menge von 5 Mill. cbm und pendelt in den kommenden Jahren zwischen 4,5 und 5 Mill. cbm.
1928/29 Die alten Pumpen werden durch neue, leistungsfähigere ersetzt.
1928/29 Die Heberleitungen werden vergrößert, es werden neue Brunnen gebohrt, und die Tageskapazität wird damit auf 40.000 cbm angehoben.
1929 Die Firma Nohl verlegt einen dritten Druckrohrstrang mit 700 mm Durchmesser bis zur Ecke Eschollbrücker/Hindenburgstraße.
Dez. 1933 Das Rohrleitungsnetz wächst auf eine Länge von 278 km an.
1934 Die alten Dampfmaschinen werden abgerissen und durch eine neue Dampfturbine mit Pumpe ersetzt, die 1000 cbm pro Stunde fördern kann.
1936 Die städtischen Betriebe bestehen noch aus Gas- und Wasserwerk sowie Schlacht- und Viehhof.
1937 Zu den zwei Dampfmaschinen mit je 250 PS für den Antrieb der Kolbenpumpen kommt ein Dampfturbinenaggregat mit 500 PS Leistung hinzu.
1949 Das Wasserwerk Darmstadt fördert 1949 bereits wieder 10,8 Mill. cbm, das Wasserwerk Darmstadt-Eberstadt einschließlich der Quellenzuläufe 580.000 cbm.
01.01.1950 Das Gas- und das Wasserwerk wird Teil der "Südhessischen Gas und Wasser AG" (Gründungsbeschluß: 3.11.1949)
1950 Es werden 150.000 Einwohner mit insgesamt 9,4 Mill. cbm Trinkwasser beliefert.
1953 Die Wasserversorgung in Biblis und in Groß-Rohrheim wird durch ein neues Wasserwerk vor Ort aufgenommen.
1954 Wasserlieferungsverträge des Wasserwerks Darmstadt mit Griesheim, Weiterstadt und weiteren fünf Riedgemeinden.
1958 Das Wasserwerk Darmstadt erwirbt die Wasserversorgungsanlagen der Gemeinden Wixhausen, Gräfenhausen, Erzhausen und Dornheim.
1959 Baubeginn einer Neuanlage für das alte Werk in Eschollbrücken mit seinen zum Teil noch aus der Jahrhundertwende stammenden Anlagen (Tagesleistung: 50.000 cbm)
1962 Traisa geht zum ausschließlichen Wasserbezug durch die Südhessische in Darmstadt über.
1966 Die Wasserversorgungsanlagen der Gemeinden Weiterstadt und Bickenbach werden durch die Südhessische in Darmstadt erworben, und die Belieferung dieser Gemeinden mit Trinkwasser wird von dort übernommen.
1966 Fertigstellung der Neuanlage in Eschollbrücken mit neuem Wassersammelbecken sowie einem Maschinenhaus und einem Kesselhaus, in dem 3 Dampfkessel und 3 Turbopumpengruppen das Wasser aus insgesamt 13 neuen Brunnen förderten. Damit wird die Gesamtförderleistung von 50.000 cbm/d (alte Anlage) auf 80.000 cbm pro Tag heraufgesetzt,
1967 Baubeginn für ein zweites Großwasserwerk (Werk II) für Darmstadt zwischen Pfungstadt und Eich
Febr. 1971 Das neue Großwasserwerk (Werk II) für Darmstadt zwischen Pfungstadt und Eich geht in Betrieb. Es wird vom Werk I ferngesteuert und liefert durchschnittlich 15.000 cbm/d.
1974 Wasserlieferung aus Darmstadt an den Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Landkreis Offenbach
1974 Die Stadt Erbach verkauft ihr Wasserwerk an die Südhessische in Darmstadt, die damit die Trinkwasserversorgung für die Kernstadt und 10 Stadtteile übernimmt.
1979 Es werden 13 Städte und Gemeinden mit 365.000 Einwohnern mit insgesamt 23 Mill. cbm Trinkwasser beliefert.
Sept. 1979 Gründung des "Wasserverbands Hessisches Ried". Er hat vor allem die Aufgabe, zur ökologischen Gesundung des Rieds und zur Sicherstellung des künftigen Grundwasserbedarfs beizutragen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Trinkwasser 1880 Beginn (Pumpstat. Griesh. Eichwäldchen) 1904 [Wuttke: Dt. Städte (1904) I, 325]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfpumpmaschine 1880 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpmaschine 1880 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpe 1880 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 27.10.1904 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 27.10.1904 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfluftkompressor 05.1909 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Pumpdampfmaschine 1891 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfpumpmaschine 1891 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG