Brauerei zum Salmen, Aloys Dietschy

Allgemeines

FirmennameBrauerei zum Salmen, Aloys Dietschy
OrtssitzRheinfelden (Schweiz)
Art des UnternehmensBierbrauerei
AnmerkungenBis 1842: "Brauerei zum Salmen, Franz Joseph Dietschy". Ab 1892: "Salmenbräu Rheinfelden, C. Habich-Dietschy". Später Eingliederung in Sibra Holding AG ("Cardinal"), Fribourg.
Quellenangaben[Kessel- u. Dampfmaschinen-Referenzlisten Kuhn (1854)] http://www.cybeer.ch/web/cybeer/cybeer5.nsf/0/2866B73E143E1E51C1256B37006E3F55?OpenDocument




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
04.04.1799 Der aus dem Wiesental (Baden) stammende Schweinehändler Franz Josef Dietschy kauft die Gaststätte "Zum Salmen" in der Rheinfelder Innenstadt sowie das damit verbundene Braurecht vom bisherigen Salmenwirt, Joseph Kiene. Die Reichsstadt Rheinfelden gehört zu Österreich und wird durch die Truppen des französischen Diktators Robespierre belagert. Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass der bisherige Eigentümer seine Gaststätte verkauft.
1842 Tod von Franz Josef Dietschy. Das Salmenbräu wird von seinem Sohn Alois Dietschy (1810-1858) übernommen, der in München eine gründliche Brauerausbildung erhalten hatte.
1844 Baubeginn für die Felsenkellerbauten zur kühlen Bierlagerung auf dem Gelände in der Kloos
1854 Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg
20.06.1854 Bau einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg., als einer der ersten in der schweizerischen Brauindustrie
1858 Tod von Alois Dietschy im Alter von 48 Jahren. Seine Witwe Catharina Dietschy-Walz (1815-1887) leitet das immer umfangreicher gewordene Geschäft. Neben der Erziehung ihrer Kinder und der Leitung des Unternehmens ist es ihr allerdings nicht möglich, die Pläne ihres verstorbenen Mannes weiter zu verfolgen.
1869 Catharina Dietschy-Walz übergibt die Leitung der Brauerei ihrem Schwiegersohn Carl Habich-Dietschy (1845-1928), nachdem das Gasthaus verpachtet worden war. Habich, ein junger, unternehmenslustiger Ingenieur, besucht noch im selben Jahr die grossen Zentren der Bierindustrie um sich über die technischen und maschinellen Möglichkeiten der Bierbrauerei zu informieren.
1878 Carl Habich-Dietschy übernimmt die Brauerei und beginnt, die Absichten umzusetzen, die schon Alois Dietschy vorschwebten. So werden z.B. am neuen Standort in der Kloos zuerst neue Eiskeller, dann neue Gär- und Lagerkeller errichtet.
1884 Fertigstellung des Sudhauses. Der gesamte Brauereibetrieb wird von der Innenstadt an den neuen Standort in der Kloos verlegt
1885 Herstellung eines Gleisanschlusses der neuen Brauerei an die Bözberg-Bahn
1890 Einrichtung eines mustergültigen Betriebskontrollaboratoriums, um die Roh-, Halb- und Fertigprodukte zu überwachen
1900 Umwandlung der Brauerei in eine Aktiengesellschaft. Die Söhne von Carl Habich-Dietschy, Arthur Habich (1874-1941) und Carl Habich-Schilplin (1878-1931), übernehmen die technische Leitung der Brauerei, während er selbst als Delegierter des Verwaltungsrates wirkt.
1903 Inbetriebnahme einer feuerlosen Dampflokomotive, um die Bierwagen von der Brauerei zum Bahnhof zu ziehen.
1919 Sämtliche Dampfmaschinen werden stillgelegt, und alle Maschinen werden durch elektrische Motoren angetrieben.
1927 Errichtung eines grossen Neubaus mit Gärkeller und Flaschenfüllerei
1929 Tod von Carl Habich-Dietschy, der seit 1900 als Delegierter des Verwaltungsrates wirkte.
1931 Ein Silobau wird erstellt, der 2.500 Tonnen Malz aufnehmen kann und mit vollautomatischer Ein- und Auslagerung ausgerüstet ist.
1962 Ausstoß: 158.000 hl
1963 Ausstoß: 160.000 hl
1971 Ausstoß: 139.000 hl
12.10.1971 Die "Salmenbräu Rheinfelden AG" tritt als Gründungspartner der "Sibra Holding AG" in Fribourg bei.
1972 Ausstoß: 127.000 hl
1973 Die "Sibra Holding" lanciert die nationale Biermarke "Cardinal". Von 1973 bis 1978 erhalten die "Cardinal"-Bieretiketten aus der Salmenbräu Rheinfelden den zusätzlichen Aufdruck "gebraut von Salmen".
1975 Ausstoß: 129.000 hl
1976 Ausstoß: 153.000 hl
1978 Aus marktstrategischen Gründen wird der Firmenname der Biermarke "Cardinal" angepaßt, und das bekannte und beliebte Salmenbräu verschwindet vollständig aus der Bierlandschaft.
06.09.2002 Die letzten 230.000 Flaschen werden abgefüllt. Damit ist das letzte Kapitel in der Geschichte des ehemaligen "Salmenbräu" abgeschlossen. Das Brau- und Abfüllvolumen von jährlich gegen 400.000 Hektolitern wird in die "Feldschlösschen"- bzw. in die Brasserie du Cardinal nach Freiburg verlagert. Das Areal soll künftig anderweitig genutzt werden.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1799 Beginn als "Brauerei zum Salmen" 1978 weiter als Marke "Cardinal" bis 2002  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 06.1854 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn