Zeit |
Ereignis |
04.04.1799 |
Der aus dem Wiesental (Baden) stammende Schweinehändler Franz Josef Dietschy kauft die Gaststätte "Zum Salmen" in der Rheinfelder Innenstadt sowie das damit verbundene Braurecht vom bisherigen Salmenwirt, Joseph Kiene. Die Reichsstadt Rheinfelden gehört zu Österreich und wird durch die Truppen des französischen Diktators Robespierre belagert. Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass der bisherige Eigentümer seine Gaststätte verkauft. |
1842 |
Tod von Franz Josef Dietschy. Das Salmenbräu wird von seinem Sohn Alois Dietschy (1810-1858) übernommen, der in München eine gründliche Brauerausbildung erhalten hatte. |
1844 |
Baubeginn für die Felsenkellerbauten zur kühlen Bierlagerung auf dem Gelände in der Kloos |
1854 |
Aufstellung eines Dampfkessels. Hersteller: G. Kuhn, Stuttgart-Berg |
20.06.1854 |
Bau einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg., als einer der ersten in der schweizerischen Brauindustrie |
1858 |
Tod von Alois Dietschy im Alter von 48 Jahren. Seine Witwe Catharina Dietschy-Walz (1815-1887) leitet das immer umfangreicher gewordene Geschäft. Neben der Erziehung ihrer Kinder und der Leitung des Unternehmens ist es ihr allerdings nicht möglich, die Pläne ihres verstorbenen Mannes weiter zu verfolgen. |
1869 |
Catharina Dietschy-Walz übergibt die Leitung der Brauerei ihrem Schwiegersohn Carl Habich-Dietschy (1845-1928), nachdem das Gasthaus verpachtet worden war. Habich, ein junger, unternehmenslustiger Ingenieur, besucht noch im selben Jahr die grossen Zentren der Bierindustrie um sich über die technischen und maschinellen Möglichkeiten der Bierbrauerei zu informieren. |
1878 |
Carl Habich-Dietschy übernimmt die Brauerei und beginnt, die Absichten umzusetzen, die schon Alois Dietschy vorschwebten. So werden z.B. am neuen Standort in der Kloos zuerst neue Eiskeller, dann neue Gär- und Lagerkeller errichtet. |
1884 |
Fertigstellung des Sudhauses. Der gesamte Brauereibetrieb wird von der Innenstadt an den neuen Standort in der Kloos verlegt |
1885 |
Herstellung eines Gleisanschlusses der neuen Brauerei an die Bözberg-Bahn |
1890 |
Einrichtung eines mustergültigen Betriebskontrollaboratoriums, um die Roh-, Halb- und Fertigprodukte zu überwachen |
1900 |
Umwandlung der Brauerei in eine Aktiengesellschaft. Die Söhne von Carl Habich-Dietschy, Arthur Habich (1874-1941) und Carl Habich-Schilplin (1878-1931), übernehmen die technische Leitung der Brauerei, während er selbst als Delegierter des Verwaltungsrates wirkt. |
1903 |
Inbetriebnahme einer feuerlosen Dampflokomotive, um die Bierwagen von der Brauerei zum Bahnhof zu ziehen. |
1919 |
Sämtliche Dampfmaschinen werden stillgelegt, und alle Maschinen werden durch elektrische Motoren angetrieben. |
1927 |
Errichtung eines grossen Neubaus mit Gärkeller und Flaschenfüllerei |
1929 |
Tod von Carl Habich-Dietschy, der seit 1900 als Delegierter des Verwaltungsrates wirkte. |
1931 |
Ein Silobau wird erstellt, der 2.500 Tonnen Malz aufnehmen kann und mit vollautomatischer Ein- und Auslagerung ausgerüstet ist. |
1962 |
Ausstoß: 158.000 hl |
1963 |
Ausstoß: 160.000 hl |
1971 |
Ausstoß: 139.000 hl |
12.10.1971 |
Die "Salmenbräu Rheinfelden AG" tritt als Gründungspartner der "Sibra Holding AG" in Fribourg bei. |
1972 |
Ausstoß: 127.000 hl |
1973 |
Die "Sibra Holding" lanciert die nationale Biermarke "Cardinal". Von 1973 bis 1978 erhalten die "Cardinal"-Bieretiketten aus der Salmenbräu Rheinfelden den zusätzlichen Aufdruck "gebraut von Salmen". |
1975 |
Ausstoß: 129.000 hl |
1976 |
Ausstoß: 153.000 hl |
1978 |
Aus marktstrategischen Gründen wird der Firmenname der Biermarke "Cardinal" angepaßt, und das bekannte und beliebte Salmenbräu verschwindet vollständig aus der Bierlandschaft. |
06.09.2002 |
Die letzten 230.000 Flaschen werden abgefüllt. Damit ist das letzte Kapitel in der Geschichte des ehemaligen "Salmenbräu" abgeschlossen. Das Brau- und Abfüllvolumen von jährlich gegen 400.000 Hektolitern wird in die "Feldschlösschen"- bzw. in die Brasserie du Cardinal nach Freiburg verlagert. Das Areal soll künftig anderweitig genutzt werden. |