Cotta'sche Verlagsbuchhandlung

Allgemeines

FirmennameCotta'sche Verlagsbuchhandlung
OrtssitzStuttgart
StraßeHauptstätter Str. 107-109
Postleitzahl70xxx
Internet-Seitehttp://www.klett-cotta.de
Art des UnternehmensVerlag und Buchdruckerei
AnmerkungenBis 1810 in Tübingen. Auch genannt als "Cotta'sche Druckerei" (für diese um 1900 kein Adreßbuch-Eintrag); die "Hof- und Kanzleibuchdruckerei" (ab 1730) blieb bis zur Zerstörung im Cotta'schen Besitz. 1889 bis 1956 als "J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger"; Seit 1899 "J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf. GmbH", Hauptstätter Str. 107/109. Ab 1977 Teil von "Verlagsgemeinschaft Ernst Klett - J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf. GmbH". Siehe auch in Augsburg.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 3829] [Kuhn-Dampfmaschinenliste (1866)] Wikipedia
HinweiseZeichnung der Druckerei (um 1870), Originalzeichnung von R. Aßmus [Illustrierte Zeitung, Bd. 54 (1870), S. 97 + Wikipedia]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
22.11.1659 Gründung der Cotta'schen Verlagsbuchhandlung in Tübingen: Johann Georg Cotta heiratet die Witwe des Buchhändlers (akademischen Buchführers) Philibert Brunn und übernimmt dabei dessen Betrieb und gründet eine zweite Firma unter seinem Namen.
1722 Johann Georg III. Cotta erweitert den Verlag in Tübingen um eine Druckerei. Sie geht später auf seinen Bruder Christian Gottfried über.
1730 Johann Georg III. Cotta (Tübingen) erhält vom Herzog von Württemberg das Privileg für die Hof- und Kanzleibuchdruckereien in Ludwigsburg, die er 1735 nach Stuttgart verlegt. - Die Druckerei verbleibt bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg im Besitz seiner Nachkommen.
1787 Johann Friedrich Cotta (1764-1832) übernimmt die wirtschaftlich angeschlagene Firma in Tübingen von seinem Vater. Unter seiner Führung wird die Cotta'sche Verlagsbuchhandlung zum wichtigsten Literaturverlag der Zeit. Auslöser dafür ist Cottas Zusammenarbeit mit Friedrich Schiller.
1793 Johann Friedrich Cotta lernt Friedrich Schiller auf Vermittlung eines gemeinsamen Bekannten kennen. Schiller bringt Cotta in Kontakt zu den Weimarer Klassikern und vor allem zu Johann Wolfgang von Goethe.
1795 Bei Cotta kommt Schillers literarische Programmzeitschrift "Die Horen" heraus (erscheint zwei Jahre)
01.01.1798 Die "Allgemeine Zeitung" erscheint erstmals in Tübingen unter dem Titel "Neueste Weltkunde". - Sie wird zu einer der führenden deutschen Tageszeitungen des 19. Jahrhunderts.
1798 Gründung einer Filiale in Stuttgart
1800 Nach Schillers Musenalmanachen bringt Cotta den "Wallenstein" und seitdem fast alle Dramen Schillers heraus.
1803 Auflösung der Filiale in Stuttgart
ab 1806 Die dritte rechtmäßige Gesamtausgabe von Goethes Werken erscheint bei Cotta, der von da an bis 1867 Goethes und Schillers einziger Verleger bleibt.
1806 Der Cotta-Verlag hat den Jahren 1806-1867 als einziger das Recht, Werke von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe zu veröffentlichen.
1807 Das "Morgenblatt für gebildete Stände" kommt heraus
1810 Cotta verlegt Redaktion und Druckerei der "Allgemeinen Zeitung" wegen Zensurschwierigkeiten von Stuttgart über Ulm nach Augsburg. Die ersten 13 Jahre sind Redaktion und Druckerei dort im Gebäude Martin-Luther-Platz 3 untergebracht.
Dez. 1810 Der Sitz wird von Tübingen nach Stuttgart verlegt
1816 Verkauf des Geschäfts von Cotta in Tübingen
1820 Das Morgenblatt bekommt zwei selbständige Beilagen, das Kunstblatt und das Literaturblatt, die bis 1849 erscheinen und auf ihrem Gebiet maßgebend werden.
1820 Bei Cotta erscheint "Dinglers Polytechnisches Journal", die führende technische Zeitschrift des 19. Jahrhunderts
1828 Die Zeitschrift "Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker" wird gegründet.
29.12.1832 Tod von Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf in Stuttgart
1835 Bau einer neuen Druckerei und Schriftgießerei in Stuttgart durch Johann Georg IV. Freiherr Cotta von Cottendorf
1838 Gründung der "Deutschen Vierteljahresschrift", einer Zeitschrift für alle Gebiete des öffentlichen Lebens
1839 Cotta erwirbt die G. J. Göschen'sche Verlagsbuchhandlung des wenige Jahre zuvor verstorbenen Georg Joachim Göschen in Leipzig.
1839 Einführung des Greifen als Verlagszeichen (geflügelter Löwe mit Adlerkopf und Vogelbeinen)
1845 Gründung einer Bibelanstalt
1853 Erweiterung der Druckerei und Schriftgießerei
1865 Das "Morgenblatt für gebildete Stände" erscheint bis 1865
14.05.1866 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1868 Der Cotta-Mitarbeiter Ferdinand Weibert erwirbt den Leipziger Göschen-Verlag und verlegt dessen Sitz nach Stuttgart.
1870 Die "Deutsche Vierteljahresschrift" wird eingestellt
1877 Carl von Cotta übernimmt die alleinige Geschäftsführung.
um 1877 Carl von Cotta verpachtet die verlagseigene Druckerei an Adolf Kröner.
1882 Carl von Cotta verkauft die Cotta'sche Druckerei an Adolf Kröner (Pachtverhältnis bereits seit 1882)
1882 Gründung der "Bibliothek der Weltliteratur" zusammen mit den Gebrüdern Kröner
1884 Das "Finanzarchiv", eine Zeitschrift für das gesamte Finanzwesen, erscheint seither.
1889 Adolf und Paul Kröner erwerben den Verlag und führen ihn unter dem Namen "J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger" weiter. - Sie betreiben bereits seit 1882 die Cotta'sche Druckerei.
1892 Adolfs Kröners Sohn Alfred wird Teilhaber von "J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger"
1894 Die Zeitschrift "Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker" wird wird als selbständiges Organ eingestellt.
1898 "Bismarcks Gedanken und Erinnerungen" erscheinen in zwei Bänden bei Cotta
1899 Umwandlung von "J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger" (Inhaber: Adolf und Paul Kröner) in eine GmbH, mit dem jüngere Sohn von Adolf Kröner, Robert, als Geschäftsführer
1899 Erwerb des Verlags "A. G. Liebeskind", Leipzig, durch Cotta
1901 Erwerb des Verlags Wilhelm Herz, Berlin, und Errichtung eine Filiale der "J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger" in Berlin
1904 Auflösung der GmbH, und "J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger" kommt in den Alleinbesitz von Adolf Kröner
1911 Nach dem Tod von Adolf Kröner übernimmt sein Sohn Robert die "J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger" als Alleininhaber.
1934 Schließung der Filiale von "J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger" in Berlin
1943 Das Verlagsgebäude wird durch Bomben zerstört.
1952-1954 Die Stuttgarter Zeitung kauft von 1952 bis 1954 das Verlagsarchiv von Cotta und übergibt es dem Schiller-Nationalmuseum in Marbach.
1956 Verkauf der "J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachf. GmbH" durch die Familie Kröner an eine Gruppe Stuttgarter Verleger und Buchhändler.
1956 Die Firma geht in den alleinigen Besitz von Wilhelm Schlösser über. Entwicklung eines neuen Verlagsprogramms: Klassiker-Ausgaben, Belletristik, Geschichte, Zeitgeschichte, Kulturgeschichte, Philosophie, Schallplatten.
1977 Der Ernst Klett Verlag erwirbt die Cotta'sche Buchhandlung und vereinigt sie mit dem eigenen Verlag zur "Ernst Klett-J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf. GmbH", abgekürzt Klett-Cotta.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Druckerzeugnisse 1722 Beginn (Eröffnung e. Druckerei in Tübingen) 1866 [Dampfmaschinenliste Kuhn (1866)]  
Verlag von Büchern 1659 Beginn (Ãœbernahme von Brunn in Tübingen) 1977 an Klett, Stuttgart  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 14.05.1866 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1810 Nebenwerk danach Cotta'sche Druckerei