Städtisches Gaswerk

Allgemeines

FirmennameStädtisches Gaswerk
OrtssitzSchwäbisch Gmünd (Württ)
Postleitzahl7352x
Art des UnternehmensGaswerk
Anmerkungen[Reichs-Adreßbuch (1900) 3808]: "Städtische Gasanstalt". Eigentümerin: Seit 1862 die Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung in Schwäbisch-Gmünd; Dirigent: Herr A. Geyer.
Quellenangaben[Masch.-Fabr. Esslingen-Dampfmaschinenliste (1931)] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 674]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
04.1861 L. A. Riedinger in Augsburg schließt einen Vertrag mit der Stadt auf 36 Jahre ab
01.07.1861 Die Arbeiten werden begonnen.
28.12.1861 Das Gaswerk wird dem Betrieb übergeben.
05.1862 Die Fabrik geht von L. A. Riedinger auf die Actiengesellschaft für Gasbeleuchtung in Schwäbisch-Gmünd als Eigentum über.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1861 Beginn 1931 [Dampfmaschinenliste Kuhn (1931)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 05.1912 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTWird der auf 36 Jahre laufende Vertrag nicht l Jahr vor seinem Ablauf gekündigt, so besteht er weitere 6 Jahre fort. Bei Ablösung der Fabrik wird die sich in den letzten 10 Jahren ergebende Durchschnittsrente mit 16 multipliziert, und diese Summe ergibt das Ablösungskapital. Die Bevölkerung zählte bei Eröffnung der Anstalt ca. 7500 Einwohner und wuchs nach und nach auf 15.500. Der erste Jahreskonsum war 84.571 m³ und steigerte sich bis heute auf 387.924 m³. Im gleichen Schritt mit der Zunahme des Konsums wurde auch die Vergrößerung des Werkes weiter geführt, so daß heute wohl wenige von den ursprünglichen Apparaten in Funktion sind. Das Gas muß eine Leuchtkraft von 14 Stearinkerzen, 6 auf l Pfd., für 127,41 Konsum besitzen, und steht sowohl der Stadt als auch den Staatsanstalten eine Kontrolle hierüber zu. Der gegenwärtige Gaspreis ist für die Stadt pro l m³ 23 Pf., die Brennstunde zu 128 l gerechnet, bei Privatabnehmern 24 Pf. pro l m³, und für technische Zwecke, wenn das Gas hierzu durch einen Extra-Gasmesser gesondert von der Beleuchtung gemessen wird, 20 Pf. pro l m³. Von der Gassteuer, die 3 Pf. pro l m³ betrug, wurden von der Gesellschaft 2 Pf. in der Weise übernommen, daß dieselbe den Gaspreis bei Privaten nicht ermäßigte und l Pf. Gassteuer einzieht, dagegen der Stadtgemeinde das Gas zu 200.000 Brennstunden gratis liefert. Der letzte Pfennig Gassteuer wird wohl auch noch in dieser Weise übernommen werden, d.h. es bleibt der Gaspreis 24 Pf. und 20 Pf., die Konsumenten haben keine Gassteuer mehr zu zahlen, und die Stadt bekommt von der Anstalt 300.000 Brennstunden gratis. Die Jahresproduktion betrug im Jahre 1862/63: 84.571 m³, 1873: 288.772 m³, 1884: 387.924 m³. 178 Straßenflammen mit 128 l pro Brennstunde verbrauchten in 286.443 Stunden pro Jahr 36.664 m³. l Siemens-Regenerativbrenner Nr. III- 6844 Privatflammen konsumirten zur Beleuchtung 304.281 m³ und zu technischen Zwecken 8.343 m³. l Privatflamme konsumirte durchschnittlich 44 - 45 m³. Die stärkste Tagesabgabe betrug 2.147 m³, die geringste 330 m³. Betrieb mit Saarkohlen und einem Zusatz von 7 % westfälischen Cannelkohlen. 9 liegende Gasmotoren von Otto & Langen in Deutz (1 à 12, 2 à 4, 2 à 2, l à l und 3 ä 0,5 Pferdestärke). Koks und Teer werden verkauft, das Ammoniakwasser soll von jetzt ab zu schwefelsaurem Ammoniak verarbeitet werden. Anlagekapital mit Nachbauten ca. 400.000 Mk. Aktienkapital 214.628 Mk., das nach der Umrechnung in die Reichswährung auf rund 195.000 Mk. gebracht worden ist. Zu technischen Zwecken (abgesehen zum Kochen und Warmhalten von Speisen, sowie Verwendung zu Betriebsmotoren) wird hier das Gas verwendet, zum Löten und Schmelzen von Edelmetallen, Emaillieren, Vergolden, Wärmen von Brenneisen, zur Gewinnung von Quecksilber aus dem Quecksilber-Zink-Amalgam der Batterien und zur Kirchenheizung. Näheres Journ. f. Gasbel. 1881, 485.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 674]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 24 Retorten mit Generatorfeuerung eingerichtet (2 Öfen à 7 und 2 à 5 Retorten), stehende Kondensatoren, Dampfstrahl-Exhaustor, 2 Wascher, 4 Reiniger (Lux-Masse), Stationsgasmesser, 3 Gasbehälter mit zusammen 2.160 m³ nutzbarem Inhalt (2 à 480 m³ und 1 à 1.100 m³), 2 Regulatoren 240 mm und 125 mm Rohrweite, 480 nasse und trockene Gasmesser aus verschiedenen Fabriken, ca. 16.000 laufende Meter Leitungsröhren, von der Fabrik in 4 Strängen (200, 150, 150 und 125 mm) auseinandergehend bis auf 38 mm herab.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 674]