Zeit |
Ereignis |
Herbst 1863 |
Alfred Krupp besichtigt das Gut Klosterbuschhhof, das Gelände der späteren Villa Hügel. |
Jan. 1864 |
Alfred Krupp beschließt im Januar, so viel Gelände wie möglich vom Gut Klosterbuschhhof für seine Villa Hügel zu erwerben. - Um den Umzug zu beschleunigen, wird der vorhandene Klosterbuschhof um einen Turm erweitert und zu einer Villa umgebaut. Erste Skizzen des Baues werden von Krupp selbst angefertigt und vom unternehmensinternen Baubüro, zunächst unter der Leitung von Ferdinand Barchewitz, weiter bearbeitet. |
27.06.1865 |
Vertrag zwischen der preußischen Regierung und Alfred Krupp für die Entnahme von 10 Kubikfuß Wasser pro Minute (= 4,7 l/s). - Die erlaubte Wassermenge wird später zur Versorgung der Krupp'schen Arbeitersiedlung auf 0,08 cbm/s erhöht. |
14.04.1869 |
Krupp sucht per Anzeige in der Deutschen Bauzeitung einen Architekten, der sich jedoch nicht findet. |
30.09.1869 |
Weitere Anzeigen zur Suche Architekten. - Sie sind erfolglos. Krupp drängt auf eine Ausschreibung der Materialien für den Bau der Villa und die Anlage eines Hafens für deren Antransport, obwohl noch keine konkreten Planungen für die Gebäude vorliegen. Die Pläne von Ferdinand Barchewitz werden als nicht ausführbar erachtet. |
04.10.1869 |
Gustav Kraemer schlägt vor, sich mangels Architekten an den Kölner Dombaumeister Karl Eduard Richard Voigtel zu wenden, um zumindest die Materialfrage klären zu können. Das Haus soll vollständig aus nicht-brennbaren Materialien errichtet werden, also aus Stein, Stahl und Glas, da Krupp Angst vor Feuer hat. |
23./24.01.1870 |
Die Architekten Karl Eduard Richard Voigtel, Paul Emanuel Spieker, Julius Emmerich, Gustav Hans Karl Diechmann und Gustav Kraemer treffen sich zu einer Konferenz über den Bau der Villa. Ferdinand Barchewitz ist seitdem nur noch für die Neben- und Wirtschaftsgebäude zuständig. Spieker erklärt sich bereit, die Pläne Barchewitz' zu überarbeiten. Zusammen mit Johann Eduard Jacobsthal legt er Krupp eine überarbeitete Planung vor. Die Änderungen wie Loggien oder Balkone wurden von Krupp abgelehnt und müssen aus den Plänen gestrichen werden. |
01.04.1870 |
Einstellung von Eduard Schwarz als Bauleiter |
15.07.1870 |
Nach der Fertigstellung der Kellerdecke wird bei der Baupolizei der Antrag für den Bau eines Wohnhauses gestellt. |
01.09.1870 |
Antrag auf Einrichtung einer Gasfabrik |
30.11.1870 |
Fertigstellung des Rohbaues trotz Verzögerungen infolge des Deutsch-Französischen Krieges |
17.12.1870 |
Genehmigung zum Bau einer Gasfabrik durch die Bezirksregierung Düsseldorf |
23.12.1870 |
Infolge heftiger Regenfälle im Herbst sind die Fundamente unterspült, und der Boden unter der südwestlichen Ecke sackt rund 20 cm ab, so daß der Erker vom Gebäude abgerissen wird. Krupp macht den Bauleiter Eduard Schwarz dafür verantwortlich, und die Bauleitung wird an die Baufirma "Funcke & Schürenberg" übertragen. |
1871 |
Errichtung eines Beamtenwohnhauses südlich des Ökonomiehofes |
1871 |
Das Treibhaus wird errichtet. |
04.01.1871 |
Architekt Gustav Kraemer beschwert sich schriftlich über die Absetzung von Eduard Schwarz als Bauleiter. Ihm schließen sich dem etliche leitende Angestellte des kruppschen Baubüros an. Auch der Fertigstellungstermin, den Krupp eigenmächtig auf Oktober 1871 festgelegt hat, wird nicht akzeptiert. Krupp richtet daraufhin ein separates Baubüro für die Baustelle ein und beauftragt Julius Rasch mit der Leitung des Büros. Kraemer ist ab diesem Tag nur noch für die Bautätigkeiten auf dem Werksgelände zuständig, und Schwarz wird Rasch unterstellt. |
01.03.1871 |
Eduard Schwarz, bis Ende 1870 Bauleiter, wird auf seinen Wunsch hin von Krupp entlasssen. |
10.1871 |
Eröffnung einer Privat-Gasanstalt für die Villa Hügel |
10.1871 |
Inbetriebnahme der Gasanstalt für 360.000 cbm/a |
1872 |
Errichtung eines zweiten Beamtenwohnhauses an der Hauptzufahrt |
1872 |
Bau von Blumen-, ein Ananas- und drei Weintreibhäusern sowie einer Orangerie |
Mai 1872 |
Das Verhältnis zwischen Friedrich Krupp und dem Bauleiter Julius Rasch verschlechtert sich, und Krupp setzt sich mit Paul Emanuel Spieker in Verbindung, damit dieser, zusammen mit Johann Eduard Jacobsthal, Rasch fachlich in seine Schranken weisen soll. Auch Rasch wird wie sein Vorgänger E. Schwarz vom Bauherrn mit Rügen und Mahnungen überhäuft. |
15.12.1872 |
Die Uhr der Villa im Zimmer des Portiers wird zur maßgebenden Uhr für den gesamten Konzern. Jeden Morgen um 9.00 Uhr soll der Verantwortliche für die Turmuhr am Wasserturm des Werks telegrapisch benachrichtigt werden, damit diese gestellt werden kann. |
1873 |
Errichtung eines dritten Beamtenwohnhauses nördlich des Ökonomiehofs an der Hauptallee |
10.01.1873 |
Einzug der Familie Krupp in die unter Leitung von Julius Rasch fertiggestellte Villa Hügel. |
Sommer 1873 |
Entlassung von Julius Rasch, der für das Versagen der Niederdruckwarmwasserheizung verantwortlich gemacht wird. |
10.12.1874 |
Inbetriebnahme des Wasserwerks mit drei Pumpen |
1880 |
Das Wasserwerk wird um eine vierte Pumpe erweitert |
27.03.1882 |
Krisensitzung zum Umbau der bisherigen Warmwasserheizung des Hauptgebäudes in eine Warmluftheizung |
1886 |
Die Villa mit einem Telefonanschluß ausgestattet. Kosten einschl. Genehmigung: 500 Goldmark |
10.07.1889 |
Aufstellung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg, für eine von "Siemens & Halske" installierte Beleuchtungsanlage |
1890 |
In der Gärtnerei entsteht ein Haus für die Lehrlinge |
1894 |
Bau des "Spatzenhauses". Es wird an einem Hang zwischen Schlucht und der Terrassenmauer angelegt und umfaßt unter anderem ein Spielzimmer und eine im bäuerlichen Stil eingerichtete Küche, wo die Krupp-Töchter spielerisch das Hausfrauendasein erlernen sollen. |
1895 |
Im nördlichen Bereich der Anlage wird speziell für die Arbeiter auf dem Gelände die Siedlung Brandenbusch errichtet. |
1895 |
In der Gärtnerei entsteht ein Lorbeerhaus |
1897 |
Die Arbeitersiedlung Brandenbusch wird mit 34 Gebäuden im Stile eines Dorfs mit Wohngebäuden (Doppelhäusern), einem Arbeiterlogierhaus für 24 Personen, einer Dampfwäscherei, einem Spritzenhaus und einer Räucherkammer fertiggestellt. |
1897 |
In der Gärtnerei entsteht ein Küchen- und Wohngebäude |
17.12.1897 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1899 |
Die Kapazität des Akkumulatorhauses mit 1150 Ampere ist erschöpft. |
1901 |
Bau eines neuen Wasserwerks im Wolfsbachtal einer Jahreskapazität von 12.000.000 qbm/a. |
1902 |
Bertha Krupp, die Enkelin des Bauherrn, erbt zusammen mit dem Unternehmen die Villa |
1903 |
Die Orangerie wird durch einen größeren Bau ersetzt. |
29.04.1905 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen. |
1907 |
Bei einem Gasverbrauch von 2.000 cbm/d ist die Kapazität der Gasanstalt erschöpft, und man bezieht zusätzlich Gas aus der Fabrik |
1911 |
Die Gasanstalt an der Ruhr wird aufgegeben |
1912 |
Aufstellung einer durch die amerikanische Orgelbaufirma Aeolian Organ Company erbaute Orgel. Der Bau dieses Instruments wurde von Bertha und Gustav Krupp von Bohlen und Halbach in Auftrag gegeben. |
1914 |
Die Warmluftheizung wird durch eine moderne Dampf-Fernheizung ersetzt. |
1914 |
Einrichtung eines größeren Gewächshauses für Orchideen |
1914 |
Errichtung des zweigesossigen Gästehauses an der südöstlichen Ecke des Werkstatthofes. Es ersetzt das alte Gästehaus (Wohnsitz von Margarethe Krupp). - Später beherbergt das neue Haus die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. |
04.03.1914 |
Zu einem Ball werden 588 Personen eingeladen, von denen jedoch nur 386, also rund 2/3, zusagen. - Insbesondere der rheinische Hochadel, Künstler sowie Vertreter von Montankonzernen und Banken machen von den Einladungen keinen Gebrauch, wohlaber Beamte und Militärs. |
1926 |
Die Gasproduktion geht in die Hände der Stadt Essen über |
1928 |
Die von der "Aeolian Organ Company" erbaute Orgel wird durch die Orgelbaumanufaktur "M. Welte & Söhne", Freiburg (Brsg), restauriert und erweitert. |
ab 1931 |
Teile der Stromversorgung werden vom RWE übernommen. Nun werden zwei Netze von jeweils 100 Volt Gleichstrom und 380 Volt Drehstrom betrieben. |
1935 |
Die letzte Beleuchtung wird von Gas auf Elektrizität umgestellt |
April 1945 |
Das Anwesen wird von der amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und zum Sitz der Alliierten Kohlenkontrollkommission erklärt. |
1952 |
Die Familie Krupp erhält das Anwesen zurück. |
1952 |
Das Wasserwerk im Wolfsbachtal erhält neue Pumpen |
1953 |
Die Familie Krupp stellt ihren Wohnsitz für eine bedeutende Kunstausstellung zur Verfügung. |
1983 |
Die 1983 ins Leben gerufene Kulturstiftung Ruhr veranstaltet seitdem regelmäßig Ausstellungen in der Villa Hügel . |