Robert Leicht AG


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Robert Leicht AG: Lagerkeller (Deutsche Stahlbottich-Ges., Ahlen)


Allgemeines

FirmennameRobert Leicht AG
OrtssitzStuttgart
OrtsteilVaihingen
StraßeHauptstr. 26-44
Postleitzahl70563
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenSeit 1951 eine Aktiengesellschaft; Kapital 1980: 10.080.000 DM. Marke "Schwabenbräu". Grundbesitz 1980: 206.150 qm, davon bebaut: 158.806 qm. Seit 1996 zu Dinkelacker als "Dinkelacker-Schwabenbräu" und Schließung der Braustätte. Vorhandene Kessel (um 1997): Esslingen Nr. 5151 (1954), Q= 13 t/h, h= 750 qm, p= 45 bar, t= 450 °C (Kohlefeuerung); Esslingen 5276 (1959) 16 t/h, H= 1041qm, p= 45, t= 450 (Ölfeuerung); Streicher 12513 (1968) 10 t/h, h= 250 qm, p= 10 (Ölfeuerung); mit AEG-Kanis-Dampfturbine. Frühjahr 2002: Übernahme durch "Häussler Baumanagement GmbH"; dann Abriß der Brauerei durch Dresdener Tief- und Straßenbau / Fa. Kruschel, Großharthau zwecks Errichtung der "Schwaben-Galerie"
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 3862] [Hoppenstedt: Brauereien und Mälzereien (1982) D 240] Auskunft Herr Stickel (VIII./X.2001) [Stuttgarter Zeitung, 20.03.2002, S. 23 + 30.06.2004 + 13.09.2008]
HinweiseDie Sulzer-Dampfmaschine ist im November 2001 noch vorhanden; ehemals blanke Teile haben Rostansatz. Sie steht eigentlich unter Denkmalschutz, doch wurde ihre Erhaltung nicht durchgesetzt. Das gesamte Areal soll von der Dinkelacker-Brauerei an die "Häussler Immobilienmanagement GmbH" veräußert werden, nachdem eine Baugenehmigung vorliegt (XI.2001: bisher nur Abruchgenehmigung erteilt). Häussler wird den Abbruchunternehmer beauftragen. Interessenten sind der Verein des Stuttgarter Feuerwehrmuseums (dort vorerst nur Einlagerung möglich) und Herr Fredy Hanz, Diez (Lahn), der den Bau eines Öko-Kraftwerks auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks Dr. Geier, Waldalgesheim, plant. Es ist sehr zu hoffen, daß "im letzten Moment" vor dem Abriß eine Rettung der Maschine durch ein Zuammenspiel von altem und neuem Eigentümer, Abbruchunternehmer, Denkmalpflege und den Interessenten eine Rettung der kostbaren Maschine möglich wird. Kommentar der Unteren Denkmalbehörde Stuttgart (Herr Schindelin) am 28.05.2002: "Man muß nüchtern feststellen, das es nicht möglich war, die Dampfmaschine zu halten".




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
16.05.1849 Geburt des Gründers der "Robert Leicht AG" in Schwäbisch Hall als Sohn eines Posthalters. Eigentlich will der Landwirt werden, entdeckt bei seinem Lehrherrn, der nebenbei eine Brauerei betreibt, seine Vorliebe für das Brauen. Ein Studium am Stuttgarter Polytechnikum und Praktika bei mehreren Brauereien folgen.
1878 Gründung durch den späteren Kommerzienrat Dr. h.c. Robert Leicht. Dieser erwirbt das "nicht in bestem Ruf stehende" Gaustahus Ochsen und beginnt als Konkurrent zur bereits seit zwei Jahren bestehenden Adler-Brauerei Adolf Widmaier mit dem Bierbrauen. Leicht hatte vorher beim Bierbrauer Karl Widmaier in Möhringen gearbeitet und dessen Tochter Fanny geheiratet. Das Unternehmen hat anfangs nur einen Arbeiter, der Ausstoß beträgt im Gründungsjahr nur 150 Hektoliter, von dem ein guter Teil an die Kundschaft des Schwiegervaters verkauft wird.
12.09.1882 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
20.07.1883 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1884 Leicht läßt nach dem Hauptbahnhof den zweiten Dynamo in Stuttgart zur Beleuchtung seiner Keller und Mälzerei in Betrieb nehmen
1886 Einführung der künstlichen Kühlung und Erzeugung von Eis. Bis dahin wurde das Eis aus dem Wasser zweier Vaihinger Seen gewonnen.
1891 Anschaffung eines 4-PS-Daimler-LKWs - der erste Bier-Lastwagen in Deutschland
1893 Bau einer 800 m langen Seilbahn mit Kippwagen und einer Verladestation am Vaihinger Bahnhof zum Transport von Rohstoffen und fertigen Produkten
20.01.1911 Baubeginn (?) eines Dampfluftkompressor-Zylinders durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.
vor dem 1. Weltkrieg Kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs beträgt der Bierausstoß schon 308.000 hl, und es sich mehrere Hundert Beschäftigte vorhanden.
1921 Tod des Firmengründers. Sein gleichnamiger Sohn (* 10.06.1885) übernimmt die Leitung des Familienunternehmens
1921 Nach der Übernahme der Brauerei durch den Sohn des Gründers nimmt die Entwicklung einen positiven Verlauf
1923 Schwaben-Bräu steigt zur größten Privatbrauerei Deutschlands auf.
1930 Die "Vaihinger Fruchtsaft-Gesellschaft mbH" wird gegründet
nach dem 2. Weltkrieg Die durch Bomben teilweise zerstörte Brauerei wird zunächst durch die Besatzungsmächte beschlagnahmt.
1951 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
Mitte 1950er Jahre Es werden wieder die Ausstoßzahlen der Vorkriegszeit erreicht.
1981 Die Produktion steigt, von wenigen Stagnationsjahren abgesehen, auf 900.000 Hektoliter. In den Folgejahren beginnt der Rückgang.
1995 Schwabenbräu gründet zusammen mit Dinkelacker eine Vertriebsgesellschaft
1996 Rob. Leicht und Dinkelacker schließen sich zu "Dinkelacker-Schwabenbräu" zusammen.
1997 Die Bierproduktion in Vaihingen wird eingestellt.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1878 Beginn (Gründung) 1997 Ende in Vaihingen Seit 1996: "Dinkelacker-Schwabenbräu"




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 12.09.1882 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 20.07.1883 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfluftkompressor-Zylinder 20.01.1911 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1884 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1886 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1886 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1893 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1892 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine vor 1914 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine vor 1914 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine   Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1996 Zusammenschluß, neuer Name danach Dinkelacker-Schwaben Bräu AG