Zeit |
Ereignis |
1821 |
Hermann Diedrich Piepenstock übernimmt den väterlichen Betrieb in Iserlohn, der neben "Panzerwaren" aus Draht, wie Nadeln, Haken, Ösen und Fischangeln auch verschiedene Drahtsorten und Bleche herstellt. Als erster Fabrikant in Deutschland produziert Piepenstock verzinktes [?] Weißblech. |
1839-1841 |
Das Unternehmen geht aus dem 1839-41 errichteten Puddel- und Walzwerk "Hermannshütte" (Phoenix Ost) hervor. Er ist auf verschiedenen Gebieten des Eisenhüttenwesens bahnbrechend. Als eines der ersten deutschen Werke nimmt das Unternehmen die Herstellung von Schienen und Radsätzen auf. Die Hermannshütte wird im östlichem Teil von Hörde durch den Iserlohner Industriellen Hermann Diedrich Piepenstock gegründet (Konzessionserteilung 1841 für ein Puddel- und Walzwerk auf dem Gelände der ehemaligen Hörder Burg). - Zuletzt nimmt sie eine Fläche etwa zwischen der Hörder Burg, der Hermannstraße, der Straße Am Remberg sowie der neugebauten B236n ein. |
1840 |
Der Iserlohner Fabrikant Hermann Diedrich Piepenstock übernimmt die Hörder Burg. |
1843 |
Tod des Gründers der Hermannshütte, H. D. Piepenstock. - Da er kinderlos ist, geht das Werk zunächst in den Besitz seiner Frau und seines Schwagers und Mitinhabers Karl Dietzsch über. |
1852 |
Die 1841 gegründete Hermannshütte und das um 1851 westlich von Hörde gebaute Hochofenwerk gehen in den "Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein KG" über, die erste Aktiengesellschaft der Eisenindustrie im Revier. Zugleich bilden beide Anlagen eines der ersten gemischten Werke mit Hochofenwerk, Puddel- und Walzwerk sowie Kohleneisensteinwerk. |
1852 |
Die sogenannte "Hermannshütte" expandiert schnell. Es werden primär Schienen, Achsen und Räder für die aufkommende Eisenbahn hergestellt. Als "Hörder Bergwerks- und Hüttenverein" wird das Unternehmen 1852 eine der ersten Aktiengesellschaften der Region. |
1852 |
Gustav Mevissen (Aktiengesellschaft A. Schaaffhausen'scher Bankverein in Köln) beteiligt sich an der Gründung des "Hörder Bergwerks- und Hütten-Vereins" |
1854 |
An der Straße nach Brünninghausen nimmt der Hörder Verein den ersten Hochofen im späteren Dortmunder Stadtgebiet in Betrieb. |
1855 |
Die Anlagen der ehemaligen Dortmunder Union gehen auf eine zu Anfang des 19. Jahrhunderts errichtete Eisenbauanstalt zurück. Der ursprünglich nur der Eisenverarbeitung dienende Betrieb wird im Laufe der Zeit durch Errichtung einer Hüttenanlage zu einem eisenschaffenden Unternehmen erweitert, aus dem dann die 1855 erstmals urkundlich erwähnte "Dortmunder Bergbau- und Hüttengesellschaft" entsteht. |
1856 |
Gründung des zweiten Werks des Hoerder Bergwerks- und Hüttenvereins |
1857 |
Das Hüttenhospital der Hermannshütte wird gegründet. Es ist das erste Krankenhaus in Hörde und eines der ersten Hüttenhospitäler Deutschlands. |
1858 |
Errichtung eines fünften Hochofens. Er erhält erstmalig eine Einrichtung zum Abfangen des Gichtgases, das zum Heizen verwendet wird. |
1864 |
Aufstellung eines sechsten Hochofens. Damit erhöht sich die Gesamtproduktion auf 50.000 t im Jahr. |
1864 |
Das Patent für die Erzeugung von Bessermerstahl wird erworben. - Da für den Bessemer-Prozeß phosphorarmes Roheisen benötigt, wird kann der bisher Kohleneisenstein (Eisenspat = FeCO3 mit einem Kohlenanteil von 12?35 %) nicht mehr eingesetzt werden. Auch die vorhandenen Hochöfen eignen sich nicht zur Erzeugung des Bessermereisen. |
1865 |
Wie bereits vorher bei Krupp wird das Bessermer-Verfahren eingeführt. Hierdurch verkürzt sich die Gewinnung von Schmiedeeisen von 24 Stunden auf 20 Minuten. |
1872 |
Überführung in die "Union A.-G. für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie". Diese hat danach größere Schwierigkeiten zu überwinden und wird besonders durch die Krisen der sechziger und siebziger Jahre finanziell stark gehemmt. |
1874 |
Bau des 7. Hochofens. Er erhält eine eigene Gebläsemaschine und zur Erhitzung des Gebläsewindes Whitwell-Winderhitzer (erfunden von Thomas Whitwell in Stockton-on-Tees). Die Tageserzeugung von 45 Tonnen ist fast dreimal so hoch wie bei den alten Öfen. |
1878 |
Bau des 8. Hochofens mit eine eigene Gebläsemaschine und Whitwell-Winderhitzer. Die Tageserzeugung beträgt 45 Tonnen. |
1879 |
Der Hörder Verein übernimmt mit den Rheinischen Stahlwerken als erstes deutsches Hüttenwerk die Lizenzen das Thomasverfahren für das Deutsche Reich. |
06.06.1879 |
Die Wendelschen Werke in Elsaß-Lothringen erwerben als erste von Hörder Verein und den Rheinischen Stahlwerken die Patenrechte das Thomasverfahren |
22.09.1879 |
Die erste Charge Thomasstahl wird erblasen |
1882 |
Einführung des Siemens-Martin-Verfahrens im Werksteil West |
1890 |
Der erste Roheisenmischer wird in Betrieb genommen, was das bisherige Umschmelzen des Roheisens erspart |
25.04.1893 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
1894 |
Umbau der Hörder Burg, in der sich die Verwaltung des Unternehmens befindet |
Juni 1896 |
Das Unternehmen erwirbt zu gleichen Teilen mit der Firma Carl Spaeter in Koblenz und der "Hoesch AG" eine Eisensteinkonzession bei Bollingen in Deutsch-Lothringen namens "Rheinland", die über eine Fläche von 576 ha verfügt, zum Preise von 4.500 Mark pro Hektar = 2.592.000 Mark. |
20.06.1896 |
Der Hörder Bergwerks- und Hüttenverein hat in Berlin eine "Abteilung für feste und transportable Schmalspurbahnen" unter der Firma "Glässing & Schollwer" errichtet, einerseits um für diese Spezialität, die er schon seit Jahren fabriziert, mehr als seither den direkten Verkehr mit den Konsumenten aufzusuchen und dadurch vermehrten Absatz für Feld-, Forst- und Industriebahnen herbeizuführen. Andererseits soll die neue Abteilung dazu dienen, den Abnehmern den direkten Ankauf der Materialien bei dem alles selbst erzeugenden Hüttenwerk, sowie den Verkehr damit bei der mehr zentralen Lage Berlins zu dem in Frage kommenden Abnehmerkreis durch gleichzeitige Errichtung eines Musterlagers in der Reichshauptstadt zu erleichtern. Die Leitung der Abteilung ist zwei seit langen Jahren in der erwähnten Spezialbranche bewährten Fachleuten, den Herren Glässing und Schollwer, übertragen wurden, deren kaufmännisch-technisches Büro sich in Berlin W., Schöneberger Ufer 32 (nahe der Potsdamer Brücke befindet und von dem jede Auskunft erteilt wird. Die langjährige Vertretung des Werkes für Normalbahnmaterial, Träger, Bleche usw. bleibt gesondert von der genannten Abteilung nach wie vor bestehen. |
05.1898 |
Die erste B.A.M.A.G.-Großgasmaschine, ein Gasdynamo mit 600 Pferdestärken, wird in Betrieb genommen. |
Mitte 1906 |
Beteiligung an der Bergbaugesellschaft Jarny bei Longwy zur Sicherstellung der Versorgung mit Minette-Erz. Zu diesem Zweck gründen Hoesch, der "Hörder Bergwerks- und Hüttenverein", das "Hasper Eisen- und Stahlwerk" und die "Hüttengesellschaft d'Huart" in Longwy eine Aktiengesellschaft in Frankreich mit einem Kapital von 6 Millionen Franken. - Dieses Kapital wird 1908 auf 8,5 Millionen Franken erhöht, und die Förderung beginnt im März 1909. |
10.10.1906 |
Verschmelzung mit der "Phoenix Akt.-Ges. für Bergbau und Hüttenbetrieb" in (Duisburg-)Ruhrort-Laar mit Wirkung vom 1. Juli 1906. Der Betrieb in Hörde wird als "Abteilung Hörder Verein" mit den Betrieben Hermannshütte, Hörder Hochofenwerk (Phoenix Ost und West) und Dortmunder Hochofenwerke weitergeführt. |
1907 u. 1911 |
Umbau und Erweiterung des Verwaltungsgebäudes in der Hörder Burg |
1909 |
Zur Sicherung seines Kalkstein- und Dolomitbezugs erwirbt das Werk unter hälftiger Beteiligung des "Eisen- und Stahlwerks Hoesch" das Kalksteinvorkommen Klusenstein im Hönnetal und das zwischen Hagen und Hohenlimburg gelegene Dolomitvorkommen Donnerkuhle. |
1917-1922 |
Die "Vorburg" zur Hörder Burg wird nach Plänen des Architekten Pohl errichtet. |
1922 |
Der Verwaltungssitz des fünftgrößten deutschen Unternehmens mit über 30.000 Beschäftigten wird von der Hörder Burg nach Düsseldorf verlegt. |
14.01.1926 |
Nach mehreren Leitungspositionen initiiert Ernst Poensgen zusammen mit Emil Kirdorf und Fritz Thyssen die Gründung der "Vereinigten Stahlwerke AG" (Vestag, auch: Stahlverein). Die "Vestag" ist ein Zusammenschluß von anfänglich sieben Firmengruppen (Thyssen, Phönix, Bochumer Verein u.a.). |
01.04.1928 |
Mit der Eingemeindung Hördes kommt das Werk an Dortmund |
1956 |
Die Kasseler Waggonfabrik "Gebr. Credé & Co." wird eine hundertprozentige Tochter des Unternehmens. |