Cornelius Heyl Akt.-Ges.

Allgemeines

FirmennameCornelius Heyl Akt.-Ges.
OrtssitzWorms (Rhein)
StraßeSpeyerer Schlag
Postleitzahl675xx
Art des UnternehmensLederfabrik und -handlung
AnmerkungenSiehe auch: "Heyl'sche Lederwerke Liebenau"; diese 1960 separat angegeben. Schutzmarke: Wappen mit Ligatur "CH", von zwei Drachen gehalten. Auch genannt: Werk "Speyerbenn", im Kirschgartenweg (in den Gebäuden der ehem. Klosteranlage Kischgarten am Eisbach). Um 1900 noch keine Aktiengesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg an die Schuhfabrik Salamander als "J. Maier & Sohn, Cornelius Heyl AG" weitergeführt 1960: Rechtsform: AG, Gerichtsstand: Worms. Vertriebsnamen: Cornelia-Box, Angolack, Serica, Seta. Um 2016 sind alle Fabrikanlagen vollständig beseitigt.
Quellenangaben[Kuhn-Dampfmaschinenliste (1895)] [Reichs-Adreßbuch (1900) 1000] [A. Stotz, Stuttgart (um 1900) No. 73] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6322] [Handbuch dt. Lederind. (1960) 119]
HinweiseWeiterführende Literatur:
-- Bickel, Wolfgang: Wo einst Arbeit war : die Lederwerke Cornelius Heyl AG in Worms. - 1998
-- Bürgel, Judith: Die Kunstsammlung Cornelius Wilhelm und Sophie von Heyl in Worms. - 1992
-- Bönnen, Gerold: Wormser Industriellenfamilie von Heyl. - 2010
-- Hitziger, Margit: Die "soziale Frage" : was Cornelius Heyl für seine Mitarbeiter tat. - 2008 (Heimatbuch für die Stadt Worms ; 3, S. 140-144)
-- Brecher, Volker: Kriegswirtschaft in Worms. - 2003 (Wormsgau ; Beih. 37)
-- Brecher, Volker: Arbeitsbedingungen in den Wormser Lederwerken Heyl-Liebenau 1939 - 1945. - 2002 (Examensarbeit, Univ. Mainz)




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
vmtl. 9. Jh. Gründung des Klosters Maria Münster als dem Bistum Worms zugehöriges Frauenstift. Die örtliche Überlieferung berichtet, Kaiser Ludwig der Fromme habe es 838 gestiftet, nachdem er in Worms ein Erdbeben mit großen Zerstörungen und vielen Opfern miterlebt hatte.
1016 Erste urkundliche Erwähnung des Klosters Maria Münster, als "abbatia S. Mariae", nachdem Mechthildis, die Schwester von Bischof Burchard, das verfallene Stift erneuert hatte
um 1226 Der Wormser Bischof Heinrich II. von Saarbrücken (1217–1234) stimmt der Ansiedlung von Nonnen im Gartengebiet südwestlich der Stadt Worms zu. Als Stifter der Gemeinschaft werden der bischöfliche Kämmerer Richezo und seine Gemahlin Agnes genannt. Sie stellen dafür einen Garten mit einem vom Eisbach gebildeten Weiher zur Verfügung, den sie als Lehen vom Domkapitel inne haben. Es entsteht daraus ein bischöfliches Eigenkloster Kirschgarten
1236 Umwandlung des Stifts Maria Münster in ein Zisterzienserinnenkloster auf Bestreben des Bischofs Landolf von Hoheneck. - Es wird acht Jahre später dem Kloster Eberbach bei Eltville inkorporiert.
1428 Das Zisterzienserinnenkloster Kirschgarten ist ausgestorben, eine Seuche hat alle Insassen hinweggerafft, und es lebt nur noch die Äbtissin Guda von Büches.
1443 Augustinerchorherren entsenden Regularkanoniker aus dem Kloster Böddeken (auch genannt: aus Windesheim in der Diözese Utrecht), welche im Kloster Kirschgarten einziehen, das ehemalige Nonnenkloster reformieren und es schnell zu einem lokalen Zentrum der kirchlichen Erneuerung machen.
1525 Im Pfälzischen Bauernkrieg wird das Kloster Kirschgarten durch Wormser Bürger und Horchheimer, Hochheimer und Pfiffligheimer Bauern geplündert, und die Klosterkirche wird zerstört. Die Chorherren werden vertrieben, und die Stadt zieht den Besitz an sich und trägt die Gebäude ab. Die letzten 22 Chorherren siedeln mit Erlaubnis des Pfälzer Kurfürsten ins augustinische Nachbarkloster Groß-Frankenthal über.
1709/15 Die Familie Heyl (evangelisch Reformierte) aus Bacherach läßt sich in Worms nieder.
1792 Geburt des Unternehmensgründers Cornelius Heyl
1797 Tod des Schiffmannes, Wein-, Salz- und Brennholzhändlers Cornelius I Heyl (*1721)
1802 Nach dem Frieden von Lunéville wird das Kloster Maria Münster aufgelöst, und das Kloster wird von Napoleon zur Kaserne bestimmt. - Daran ändert sich auch nach Ende der Franzosenzeit nichts.
1805 Cornelius II Heyl ersteigert den Bischofshof
1807 Die Gärten des ehemaligen Klosters Maria Münster gehen in Privatbesitz über
1810 Die Gebäude des ehemaligen Klosters Maria Münster werden nebst anderen Liegenschaften durch kaiserliches Dekret der Stadt Worms überwiesen, unter der Verpflichtung, daß die Stadt jederzeit für geeignete Kasernierung ihrer Garnision zu sorgen habe.
1810 Die Gebäude des ehemaligen Klosters Maria Münster werden nebst anderen Liegenschaften durch kaiserliches Dekret der Stadt Worms überwiesen, unter der Verpflichtung, daß die Stadt jederzeit für geeignete Kasernierung ihrer Garnision zu sorgen habe.
1818 Tod des Güterbesitzers Cornelius II Heyl (*1758)
14.04.1821 Der Hochaltar, die Nebenaltäre und die Kanzel aus der zum Abbruch bestimmten Kirche des Frauenklosters Maria Münster werden in die St. Martinskirche gebracht und dort aufgestellt.
1822 Die Kirche und sonstigen Gebäude des bis dahin als Kaserne genutzten Klosters Maria Münster in der Speyerer Vorstadt werden zur Versteigerung angeboten.
1822 Die Militärbehörde entscheidet wegen sanitärer Mißstände sich zur Aufgabe der Kaserne im ehemaligen Kloster Maria Münster und fordert den Bau einer neuen Kasernenanlage.
1826 Die Stadt schreibt das ehemalige Kloster Maria Münster zur Versteigerung aus.
1834 Gegründet als Saffianledermanufaktur "Heyl & Martenstein"
1834 Cornelius Heyl (1792–1858) erwirbt das Areal des ehemaligen Klosters Kirschgarten und gründet dort seine Lederwerke.
1839 Johann Cornelius III. Heyl gründet zusammen mit seinem Schwager Johann K. Martenstein eine Fabrik zur Herstellung von lackiertem Kalbsleder auf dem Gelände des vormaligen Klosters Nonnen- bzw. Mariamünster. Vorgängerin ist die 1834 gegründete Saffianledermanufaktur "Heyl & Martenstein"
10.02.1843 Geburt von Hermann Wilhelm (später: Cornelius Wilhelm) Heyl in Worms als Sohn von Daniel Cornelius Heyl (1818–1844) und Enkel des Unternehmensgründers Cornelius Heyl.
1858 Tod des Unternehmensgründers Cornelius Heyl
1861 Inbetriebnahme des Gaswerks am Kirschgartenweg
1872 Von den im Jahre 1872 in Worms verarbeiteten Kalbsfellen entfallen 800.000 Fell auf Heyl.
1877 Gründung der Heyl'schen Stipendienstiftung durch die fünf Enkel der Eheleute Cornelius
Heyl und Wilhelmine Heyl geb. Martenstein. Die Unterstützung soll begabten Kindern aus Arbeiterfamilien zur persönlichen Ausstattung und für eine angemessene Ausbildung zur Verfügung stehen.
1883 Lord John Dalberg-Acton veräußert den gesamten Herrnsheimer Besitz, Schloss, Park usw.
an Cornelius Wilhelm Heyl.
1884 Das im Auftrag von Kommerzienrat C. W. Heyl nach Plänen des Schweizer Architekten
Alfred Friedrich Bluntschli in Formen den Neubarock errichtete schloßähnliche Palais
Heylshof wird vollendet.
1886 Cornelius Wilhelm Heyl (zu Herrnsheim) (1843-1923) wird geadelt. Er ist nationalliberaler Abgeordneter des Reichstages und der ersten Kammer der hessischen Landstände und Mitglied der Stadtverordnetenversammlung (1874-1911) und nimmt er eine herausragende politische, wirtschaftliche und kulturelle Position in der Stadt ein.
1895 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1895 Anläßlich eines Besuches des Hessischen Großherzogspaares stellt Cornelius Freiherr von
Heyl zu Herrnsheim sein Gelände im Liebenauer Feld im Westen der Stadt nahe dem Vorort
Neuhausen zur Errichtung von Arbeiterwohnungen zur Verfügung.
15.11.1897 Auf Initiative von Cornelius Wilhelm Freiherr von Heyl zu Herrnsheim wird die "Aktiengesellschaft zur Erbauung billiger Wohnungen namentlich zum Besten von Arbeitern
in Worms", auch unter maßgeblicher Beteiligung der übrigen Wormser Geschäftswelt (29 Wormser Bürger) gegründet.
1898 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
22.12.1899 Cornelius Wilhelm Freiherr Heyl zu Herrnsheim wird die Ehrenbürgerrechte für seine
finanzielle und ideelle Förderung, die er dem Stadtarchiv angedeihen ließ, verliehen
26.03.1900 Freiherr von Heyl stiftet einen Prunkpokal mit einem Modell der Straßenbrücke über den Rhein (Ernst-Ludwig-Brücke), die am 26. März in Anwesenheit des Großherzogs Ernst Ludwig und seiner Familie sowie Vertretern der Regierung eingeweiht wird.
1901 Cornelius Heyl kauft die in Worms-Neuhausen ansässige Firma "Schlösser & Cie.", die auf Kleintierfelle spezialisiert ist. Die Ziegenlederfabrikation wird vom Hauptwerk nach hierhin verlegt.
1903 Cornelius Wilhelm Freiherr von Heyl läßt in der Paulusstr. 9 das Diakonissenheim mit der Privatklinik "Sophienhaus", benannt nach der Ehefrau des Stifters, einrichten.
1910 Das Cornelianum mit Festsaal und Nibelungenbildern, gestiftet von C. W. Freiherr von Heyl,
erbaut von Th. Fischer, wird fertiggestellt.
1912 Fertigstellung des Kernstücks der Arbeitersiedlung im Liebenauer Feld mit 42 Häusern (84 Wohnungen) für die Arbeiter der eigenen Lederwerke.
12.11.1912 C. W. Freiherr von Heyl und seine Frau stiften die Orgel für die am 12. November eingeweihte Lutherkirche.
1920 Außerbetriebnahme des Gaswerks am Kirschgartenweg
15.05.1920 Freiherr Cornelius von Heyl stiftet das Kunsthaus Heylshof mit seinen reichen Sammlungen
der Öffentlichkeit.
23.03.1923 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit einem Kapital von M 50 Mill. in 43.000 Stammaktien und 7.000 Vorzugsaktien zu M 1.000,00
17.04.1923 Eintragung der Aktiengesellschaft
1923 Das Kapital wird um M 250 Mill. in 215 000 St.-Aktien und 35 000 Vorz.-Aktien zu M 1.000,00 erhöht.
25.09.1923 Freiherr Cornelius Wilhelm Heyl zu Herrnsheim, Ehrenbürger von Worms, Oppenheim u.a., stirbt auf Schloß Pfauenmoos am Bodensee (Schweiz). - Er wird in der von ihm in Auftrag gegebenen Gottliebenkapelle in Worms-Herrnsheim neben seiner 1915 verstorbenen Ehefrau Sophie beigesetzt.
1923 Nach dem Tod von Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim werden seine beiden Lederwerke, die im Wormser Süden gelegene "Cornelius Heyl AG" und die im Wormser Stadtteil Neuhausen gelegenen "Heyl'sche Lederwerke Liebenau" auf seine beiden Söhne Ludwig von Heyl zu Herrnsheim und Cornelius Wilhelm Karl von Heyl zu Herrnsheim aufgeteilt.
04.05.1925 Lt. Hauptversammlung vom 4. Mai 1925 Umstellung des Kapitals von M 300 Mill. auf RM 15.000.000,00 in 12900 St.-Aktien und 2100 Vorz.-Aktien zu RM 1.000,00.
30.10.1935 Lt. Hauptversammlung vom 30. Oktober 1935 Herabsetzung des Kapitals um RM 3.000.000,00 durch Einziehung von nom. RM 3.000.000,00 St.-Aktien, für die Obligationen gereicht werden, gleichzeitig Umwandlung von weiteren RM 3.000.000,00 St.-Aktien in Vorz.-Aktien B.
30.10.1935 Herausgabe von Teilschuldverschreibungen über RM 3.000.000,00, rückzahlbar 1985, ausgegeben lt. G.-V. vom 30. Oktober 1935 zur Abfindung von nom. RM 3.000.000,00 zurückgereichter St.-Aktien der Gesellschaft. - Die Teilschuldverschreibungen sind ab 1. November 1935 mit jährlich 3 % verzinslich, sie sind ferner mit einer Zusatzausschüttung ausgestattet derart, daß zu dem Satz von 3 %, falls auf die St.-Aktien eine Dividende ausgeschüttet wird, ein Viertel dieser Dividende zusätzlich auf die Teilschuldverschreibungen gezahlt wird, jedoch mit der Maßgabe, daß die Teilschuldverschreibungen, wenn die Stammaktien-Dividende 5 % erreicht oder übersteigt, mit dem gleichen Dividendenbetrag verzinslich sind. Im Umlauf Ende 1943: RM 2.000.000,00.
1943 Lt. Beschluß des Aufsichtsrats erfolgt 1943 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 20 % von Reichsmark 12.000.000,00 auf RM 14.400.000,00 mit Wirkung zum 31. Oktober 1942. Der zur Berichtigung erforderliche Betrag wird gewonnen mit RM 2.100.000,00 durch Zuschreibung zum Anlagevermögen und mit RM 500.000,00 durch Aufwertung von Beteiligungen.
1958 Siegfried Freiherr von Heyl verkauft das Schloß Herrnsheim an die Stadt Worms
Anfang 1960er Die Produktion von Salamander wird zu "Doerr & Reinhart" an die Schönauer Straße verlagert.
1971 Die "J. Mayer & Sohn, Cornelius Heyl AG" wird liquidiert
2008 Abbruch der Gebäude im Speyerer Schlag
07.11.2014 Die Stadt Worms erwirbt lt. Vertrag vom 7. November die rund 9 ha große Freifläche zwischen Kirschgartenweg und Speyerer Schlag. In Anlehnung an die frühere Eigentümerin ist dafür der Name "Salamander"-Gelände gebräuchlich. - Zehn Jahre zuvor begannen die Energiewerke Baden-Württemberg (EnBW) mit den Sanierungsarbeiten am ehemaligen Lederindustriestandort. Die Stadt übernimmt nun ein komplett saniertes Grundstück.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Handel mit Leder 1895 [Dampfmaschinenliste Kuhn (1895)] 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)]  
Kalblackleder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119]  
Kalbleder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119]  
Leder 1834 Beginn (Gründung) 1960 [Handbuch dt Lederind (1960) 119]  
Mastbox 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119]  
Rindbox 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119]  
Rindlackleder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119]  
Velour-Leder 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119] 1960 [Handb dt Lederind (1960) 119] (chrom)




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1895 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1898 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1902 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1903 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1869-1871 Dampfmaschinen 3   unbekannt Leistung gesamt 66 PS Pumpen- und Lohmühlenantrieb  
1875-1879 Dampfmaschinen 6   unbekannt Leistung gesamt 172 PS Betriebsmaschinen  
1880-1881 Dampfmaschinen 7   unbekannt Leistung gesamt 260 PS Betrieb von Arbeitsmaschinen und Pumpen zur Leder-, Leim und Degras-Fabrikation  
1882-1884 Dampfmaschinen 6   unbekannt Leistung gesamt 285 PS Betriebsmaschinen  
1882-1884 Dampfmaschine 1   unbekannt Leistung 24 PS Reservemaschine  
1885-1886 Dampfmaschinen 6   unbekannt Leistung gesamt 310 PS Betriebsmaschinen  
1885-1886 Dampfmaschinen 2   unbekannt Leistung gesamt 34 PS Reservemaschinen  
1886-1887 Dampfmaschinen 8   unbekannt Leistung gesamt 344 PS Antrieb von Arbeitsmaschinen zur Leder-, Leim- und Degras-Fabrikation  
1888 Dampfmaschinen 8   unbekannt Leistung gesamt 515 PS Antrieb von Arbeitsmaschinen zur Leder-, Leim- und Degras-Fabrikation  
1889 Dampfmaschinen 8   unbekannt Leistung gesamt 594 PS Antrieb von Arbeitsmaschinen zur Leder-, Leim- und Degras-Fabrikation  
1890 Dampfmaschinen 11   unbekannt Leistung gesamt 930 PS Antrieb von Arbeitsmaschinen zur Leder-, Leim- und Degras-Fabrikation  
1891-93 Dampfmaschinen 12   unbekannt Leistung gesamt 1085 PS Antrieb von Arbeitsmaschinen zur Leder-, Leim- und Degras-Fabrikation  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1845 220        
1857 650       2 Dampfmaschinen
1860 607        
1862 620        
1863 700        
1864 675        
1865 819        
1866 600        
1867 600        
1869   1017      
1870 850        
1871   893      
1874 965        
1875 950        
1876   985      
1877   1050      
1879 1293       auch genannt: 1164
1880   1293      
1881   1484      
1882   1979     Jahresdurchschnitt
1883 2011 1962     Im Jahresdurchschnitt 1962 Arbeiter
1884   1820     Jahresdurchschnitt
1885   2005     Jahresdurchschnitt
1886 2154 2090 64   Jahresdurchschnitt
1887 2020        
1888 2093        
1889 2238 2124      
1890   2458      
1893 2743       auch 2720 Arbeiter genannt
1896 3344        
1903 3806        
1913 5127        
1927 4600        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1901 Nebenwerk danach Heyl'sche Lederwerke Liebenau, vormals Cornelius Heyl Werk Liebenau AG  




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Ordentl. Vorst.-Mitgl.: Dr. jur. Dr. rer. pol. Cornelius Frhr. Heyl zu Herrnsheim, Worms, Vorsitzer; Dir. Dr. Hermann Scotti (gleichzeitig Vorstandsmitglied der Lederfabrik Blankenburg-Mark A.-G.), Worms; Hermann Buschmann, Worros, stellvertretend. Aufsichtsrat: Geh. Reg.-Rat, Prof. Dr. jur., Dr. phil., Dr. rer. pol. h. c. Christian Eckert, Köln, Vorsitzer; Max Frhr. Heyl zu Herrnsheim, Schloß Rennhof, stellv. Vorsitzer; Dr. Albert Kirnberger, Mainz; Geh. Komm.-Rat Dr. Jakob Klein, Frankenthal. Stimmrecht: Je nom. RM 1.200,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 1.200,00 Vorzugsaktien A 1 bzw. 6 Stimmen. Geschäftsjahr: 1. November bis 31. Oktober. Grundkapital: RM 14.400.000,00 in 6900 Stammaktien zu RM 1.200,00, 2100 Namens-Vorzugsaktien A und 3000 Inhaber-Vorzugsaktien B zu je RM 1.200,00. Die Vorzugsaktien A erhalten 5,833 % Vorzugsdividende mit Nachzahlungspflicht. Am Abwicklungserlös nehmen sie mit 97,222 % vor den Stammaktien teil. - Die Vorzugsaktien B erhalten eine Mindestdividende von 2,5 % mit Nachzahlungspflicht und sind mit einer Zusatzdividende ausgestattet, die den Bestimmungen für die Teilschuldverschreibungen entspricht. Großaktionäre: Familie Freiherr Heyl. Dividenden [%]: Stammaktien: 1937/38: 1, 1938/39: 4.5, 1939/40: 6, 1940/41: 6, 1941/425**), 1942/43: 5; Vorz.-Akt. B: 1937/38:3, 1938/39: 5.25, 1939/40: 6, 1940/41: 6, 1941/42: 5**) 1942/43: 5; Vorz.-Akt. A: 1937/38: 19*), 1938/39: 7, 1939/40: 7, 1940/41: 6, 1941/42: 5.833**), 1942/43: 5.833; *) einschl. Nachzahlung früherer Jahre; **) auf das berichtigte Kapital.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6322]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Herstellung und Vertrieb von Leder aller Art, Betrieb und Vornahme aller damit zusammenhängenden Geschäfte und Maßnahmen. Erzeugnisse: Oberleder für Herren-, Damen-, Kinder- und Arbeitsschuhwerk jeder Art; Unter-, Fahl-, Blank-, Futter- und Spaltleder. Werkstoffe für die Schuhindustrie.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6322]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTZweigniederlassungen: Pirmasens u. Wien; Büro in Berlin, Französische Straße 32. Beteiligungen: 1. Lederfabrik Blankenburg-Mark A.-G. (s.d.), Berlin-Buchholz, Beteiligung: 100 %; 2. Cornelia G. m. b. H. (s.d.), Frankfurt a. M., Beteiligung: Mehrheit; 3. Cornelia S. A. Varese (Italien) und andere ausländische Beteiligungen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 6322]


ZEIT1960
THEMAProdukte
TEXTZiegenleder: Nibelung-Kid schwarz = echtes Chevreauxleder, Nibelung-Kid Satin = echtes Chevreauxleder mit halbmattem Seidenglanz, Nibelung-Kid farbig = echtes Chevreauxleder; Perl-Kid; Perlmutt-Kid (Chevreaux mit Spezialzurichtungen); Fafner-Kid (Ausland), Dorado-Kid (Inland) (Goldchevreaux); Fasolt-Kid (Ausland), Argento-Kid (Inland) (Silberchevreaux); Tonga-Kid (handschuhweiche, vollgriffige Oberleder); Cabana-Kid (weiche, glatte Anilinoberleder); Neva-Kid (weiße Oberleder); Nevada-Kid (feine weiße Oberleder); Lido-Kid (gedeckte Chevreauxleder); Burgund-Kid schwarz und farbig (klassische Samtchevreaux); Setina-Kid (Glanzvelourchevreaux); Tarnan-Burgund-Kid und Tarnan-Kid (gemusterte Oberleder); Marion-Kid (glänzende anilingefärbte Oberleder); Cariba-Kid weiß und farbig (gedeckte Ziegen-Oberleder); Chromziegen weiß und farbig (Futterleder); Palma-Kid (gedeckte Oberleder aus vorgegerbten E. l. Ziegenfellen); Silka-Kid (Glanzvelourleder aus vorgegerbten E. l. Ziegenfellen). Rindleder: Kalbinen schwarz und farbig; Setina-Kalbinen (Schreibvelourleder); Anso-Kipse (Anilin-Softy-Kipse); Lido-Kalbinen (gedeckte Schleifbox); Lido-Seiten (Chromoberleder-Flanken). Schutzmarken: Nibelung-Kid (echtes Chevreauxleder), Baidur-Kid (weißes Chevreauxleder), Burgund-Kid (Ziegen-Velourleder), Fasolt-Kid (Silber-Chevreauxleder), Tarnan-Kid (echt gemustertes Chevreauxleder), Tarnan-Burgund (echt gemustertes Ziegen-Velourleder)


THEMASozialleistungen
TEXT-- Kindergarten für die Kinder der Arbeiter
- Sophienstift (Altenheim, benannt nach Sophie von Heyl, Ehefrau des Firmengründers)
-- Beteiligung an der Arbeiterkolonie im Liebenauer Feld (1897-1912, "Kiautschau", benannt nach dem deutschen Pachtgebiet Kiautschou = Tsingtau in China) mit 42 Häusern und 84 Wohnungen.
-- Ladengeschäft für Mitarbeiter
-- Nähschule für weibliche Mitarbeiter
-- Werksküche und Kantine
-- Verkaufskioske für Getränke
-- eigenes Schwimmbad (unentgeltlich für Mitarbeiter)
QUELLEhttp://www.wormser-lederindustrie.de/videos_wormser-lederindustrie.html