Städtisches Gaswerk Aschaffenburg

Allgemeines

FirmennameStädtisches Gaswerk Aschaffenburg
OrtssitzAschaffenburg
Postleitzahl637xx
Art des UnternehmensGaswerk
AnmerkungenLt. [Kuhn-Dampfmaschinenliste (1899)]: "Städtisches Gas- und Wasserwerk Aschaffenburg, Gasfabrik". Eigentümerin um 1885 die Stadt. Dirigent: Herr Püschel. Inspicient: Herr Magistratsrat C. Hosk.
Quellenangaben[Kuhn-Dampfmaschinenliste (1899)] [Reichs-Adreßbuch (1900) 204] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 26]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
09.12.1858 Eröffnet
01.01.1859 Der Betrieb ist seither auf 30 Jahre an den Erbauer Herrn C. Knoblauch-Diez aus Frankfurt a. M. verpachtet
01.01.1871 Die Stadt übernimmt den Betrieb auf eigene Rechnung und entschädigt Herrn Knoblauch durch eine Abfindungssumme.
1899 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1858 Beginn 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1899 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDer Gaspreis beträgt für öffentliche Beleuchtung 17 Pf. pro l m³, für Bahn-, Post- und Telegraphen-Amt 20 Pf., für den Privat-Konsum incl. städtische und fiscalische Gebäude 22 Pf. Am Schluss des Jahres Rabatt Vergütung für Privat-Konsum und zwar bei einem Jahresverbrauch von: 50 - 100 M. 2%, 101 - 200 M. 3%, 201 - 500 M. 4%, 501 - 800 M. 5%, 801 - x M. 6% ; für Motoren gelten die gleichen Preise wie für Privat-Konsum. Lichtstärke ohne Vorschrift 15 - 16 Kerzen bei 127 l stündlichem Verbrauch. Die Produktion betrug 1884: 311.910 m³, die Maximal-Tagesproduktion 1.762 m³, die Minimal-Tagesproduktion 342 m³. 203 Straßenflammen mit einem Konsum pro Stunde von 140 1. l ganznächtige Flamme hat pro Jahr 2730, l halbnächtige 350 Brennstunden. Intensivbrenner sind nicht vorhanden. Die Gasabgabe an die öffentliche Beleuchtung betrug 62.713 m³, an Private incl. städtische und fiscalische Gebäude 152.296 m³, an Bahn-, Post- und Telegraphen-Amt 68.910 m³, der Selbstverbrauch 7.291 m³ und der Verlust 21.100 m³. Im letzten Jahre wurden vergast: 20.520 Ztr. Saarkohlen von der Grube Dechen, 910 Ztr. Ruhr-Cannelkohlen von der Zeche Consolidation, 770 Ztr. böhm. Imit.-Boghead-Kohlen von Radler und 340 Ztr. Austr.-Boghead-Kohlen. Die Koksproduktion 13.183 Ztr., hiervon für Retortenfeuerung 5.190 Ztr., für Selbstverbrauch 265 Ztr. und Verkauf 7.728 Ztr. Die Teerproduktion von 1.127 Ztr. wurde verkauft an die bayer. Lack- und Russfabrik in Kahl a. M. und an lokale Kunden. 1580 l Ammoniakwasser mit durchschnittlich 3° B. wurden verkauft an die Frankfurter Salmiakfabrik in Bockenheim. 2 Stück liegende Gaskraftmaschinen à l Pferdekraft von der Gasmotorenfabrik Deutz. Das Anlagekapital beträgt 433.031,50 Mk. Der gegenwärtige Buchwert 262.200 Mk. Näheres Journ. f. Gasbel. 1859, 187. 1871, 506. 1883. 93.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 26]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 15 Stück Retorten Normalformat Nr. I in 3 Rostöfen (2 Öfen à 6 und l à 3 Retorten), l Kondensator von 54 m Länge mit 200 mm weiten Röhren, 2 Scrubber mit je 1,5 m³ Inhalt, 3 Reiniger (4 x 2 x 1,25 m) à 10 m³ Inhalt (Manganeisen-erz aus dem Spessart und Lux'sche Masse), 2 Gasbehälter mit 1.400 m³ Inhalt (1 à 620 und l à 780 m³). 9650 laufende Meter Hauptrohr von 200 mm bis 32 mm lichten Durchmesser. 390 Stück Gasmesser incl. 85 Stück trockenen. Die nassen Gasmesser sind von A. Faas & Co. in Frankfurt a. M., die trockenen fast ausschließlich von G. Kromschröder in Osnabrück.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 26]