Gasanstalt Warschau


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Gasanstalt Warschau: Vertikalofen-Haus mit Separation Gasanstalt Warschau: Retortenofenanlage Gasanstalt Warschau: Vorderansicht der Vertikal-Retortenöfen


Allgemeines

FirmennameGasanstalt Warschau
OrtssitzWarschau
Art des UnternehmensGasanstalt
AnmerkungenEigentümerin der Warschauer Gasanstalt ist die Deutsche Continental-Gasgesellschaft in Dessau. Deren Generaldirektor: Herr Geh. Kommerzienrat W. Oechelhäuser. Direktor der Anstalt: Herr C. von Rein. Der erste Vertrag wurde am 1. Mai 1856 abgeschlossen. Der letzte um 1885 geltende Vertrag ist am 13. Januar 1883 in Kraft getreten und läuft bis zum 13. Januar 1906. Nach dem laufenden Vertrage ist die Stadt berechtigt, die Verdoppelung der bis zum Jahre 1882 aufgestellten Straßenlaternen, auf den übrigen Straßen aber jährlich 5 km Hauptrohrlegung nebst Aufstellung einer unbeschränkten Anzahl von Laternen zu verlangen.
Quellenangaben[Kuhn-Dampfmaschinenliste (1906)] [Stat. Mitt. Gaswerke (1885) 775]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
01.05.1856 Abschluß des ersten Vertrags
27.12.1857 Eröffnung des Betriebs
13.01.1883 Der letzte, um 1885 geltende Vertrag ist seitdem in Kraft.
08.06.1906 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Stadtgas 1857 Beginn 1906 [Dampfmaschinenliste Kuhn (1906)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 06.1906 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn




Allgemeines

ZEIT1885
THEMAVerträge, Tarife
TEXTDas zur öffentlichen Beleuchtung erforderliche Gas wird mit 62 14/53 Kop. für die ersten 53.000.000 k', für den Mehrbedarf mit 115 Kop. pro 1000 k' russ. bezahlt. Der Privat-Gaspreis beträgt bis zum Jahre 1887 205 Kop., vom 13. Januar 1888 bis 13. Januar 1906 200 Kop. pro 1000 k' russ. Die vertragliche Leuchtkraft des Gases beträgt 12 engl. Spermacetikerzen bei einem Konsum von 6 k' engl. eines offenen Normalbrenners pro Stunde. Der Kerzenkonsum beträgt 7,78 gr pro Stunde. Die Lichtmessungen erfolgen in der städtischen Gasinspection im Beisein eines Abgeordneten der Gasanstalt. Das Gas zum Betriebe von Motoren wird, falls es durch besondere Gasmesser geht, billiger geliefert. Nach Ablauf des gegenwärtigen Vertrages und falls keine 10jährige Prolongation mit Herabsetzung der Gaspreise um 10 % oder kein neuer Vertrag zu Stande kommen sollte, ist die Stadt berechtigt, die Gaswerke gegen einen im laufenden Vertrage festgestellten Preis käuflich zu erwerben oder eine eigene Gasanstalt zu erbauen, wobei freie Konkurrenz in den schon mit Hauptrohr belegten Straßen eintritt. Die Jahresproduktion pro 1884 betrug 12.178.014 m³ und zwar für Straßenbeleuchtung 2.283.055 m³, öffentliche Gebäude 1.177.807 m³, Private 8.139.765 m³, Selbstverbrauch 123.440 m³, Verlust 453.947 m³. Die Maximal-Tagesproduktion war 61.445 m³ und die Minimal-Tagesproduktion 15.290 m³. Am Schlusse des Jahres 1884 betrug die Anzahl der Straßenflammen à 6 k' Konsum pro Stunde 4124, 2 Siemensbrenner Nr. 00, 5 dto. Nr. 1. Die Brennzeit beträgt 3556 Stunden pro Jahr. An Steinkohlen wurden 1884 vergast ca 92 % oberschlesische und ca. 8 % mährische Gasstückkohlen. Die Nebenprodukte werden unverarbeitet verkauft. Ferner waren 30 Gasmotoren mit zusammen 126 Pferdestärken im Betriebe. Das Anlagekapital betrug am 31. Dezember 1884: 2.593.837 Rbl. 37 Kop. Näheres Journ. f. Gasbel. 1859, 177, 232. 1860, 169. 1861, 139. 1862, 181. 1863, 139. 1864, 93. 1865, 128. 1866, 137. 1867, 161. 1868, 125. 1869, 188. 1870, 250. 1871, 206. 1872, 192. 1873, 167. 1874, 180. 1875, 264. 1876, 180. 1878, 201. 1879, 209. 1880, 210, 241. 1881, 287. 1882, 239. 1883, 241. 1884, 205.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 775]


ZEIT1885
THEMAAnlagen
TEXTDie Anstalt hat 46 Öfen à 8 Retorten mit Generatorfeuerung und 3 Öfen à 6 Retorten mit Rostfeuerung. Die Kondensation und Reinigung geschieht durch 2 Apparaten-Systeme, welche sowohl ein jedes einzeln für sich, als auch gemeinschaftlich benutzt werden können. Jedes System enthält l Kondensator, l Pelouze-Apparat, 10 Scrubber von 8' Durchmesser und 20' Höhe und 5 Reiniger von 18' im Quadrat mit à 3 Hordenlagen (Deicke'sche Masse), ebenso l Stationsgasmesser von 60.000 k' stündlichem Durchgang. Die 3 überbauten und 2 offenen Gasbehälter der Anstalt sind sämtlich teleskopiert und haben einen gesamten Nutzinhalt von 1.600.000 k'. Die Gesamtlänge der in den Straßen Warschaus befindlichen Hauptröhren betrug am Schlusse des Jahres 1884 144.412 laufende Meter von l,5" - 24" Durchmesser. Zu derselben Zeit betrug die Anzahl der Gasmesser 5773, unter denen sich nur einige trockene befinden.
QUELLE[Stat. Mitt. Gasanstalten (1885) 775]