k.k. priv. Baumwoll-Spinnerei zu Rankweil


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k.k. priv. Baumwoll-Spinnerei zu Rankweil: Neues Kessel- und Maschinenhaus (1889)


Allgemeines

Firmennamek.k. priv. Baumwoll-Spinnerei zu Rankweil
OrtssitzRankweil (Vorarlberg)
Art des UnternehmensSpinnerei
Anmerkungen[Kuhn]: "Spinnerei Rankweil". Gründer: Johann Michael Ohmeyer. 1873: Verarbeitet jährlich 3600 Zoll-Zentner Baumwolle; Niederlagen in Wien und Prag. Inhaber seit 1866: Ivan Rosenthal (Stifter eines Männergesangvereins im Jahre 1868). Vmtl. 1916 an "Adolf Schwab - Hammersteiner Spinnerei und Weberei AG" [Melichar: Verdrängung und Expansion (2004) 62] und noch in [Adreßbuch Wollen-...-Industrie (1928) 710]. Nach 1990 Umwandlung in Gewerbepark und Kommunikationszentrum.
Quellenangaben[Weitensfelder: Firmen und Fabrikanten Vorarlb. Betr.] [Madritsch: Textilfabriken in Vorarlberg; in: http://www.bay-bezirke.de] [Amtl. Cat. d. Ausst. (1873) 157]
HinweiseVielen Dank an Herrn Robert Bösch für seine Informationen (III.2010)!




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1841 Johann Michael Ohmeyer aus Feldkirch erhebt Beschwerde wegen verweigerten Müllergewerbes in Rankweil; dieser wird stattgegeben.
nach 1842 Errichtung eines zur Straße hin orientierten viergeschossigen Hochbaus, elf Achsen lang und vier breit.
1843 Johann Michael Ohmeyer kauft von der Gemeinde Rankweil ein Grundstück für eine Baumwollspinnerei.
1844 Die Spinnereibefugnis wird erteilt.
Ende Juli 1844 Der erste Probelauf des Wasserrades findet statt.
01.1845 Johann Michael Ohmeyer kündigt in Feldkirch seine Geschäftseröffnung an: "Ich habe hiermit die Ehre, dass ich eine 'K.K. priv. Baumwoll-Spinnerei zu Rankweil' eine Stunde von hier entfernt, errichtet habe und deren Geschäfte unter meinem eigenen Namen 'Johann Michael Ohmeyer' und für meine alleinige Rechnung besorgen lasse. Ich ersuche Sie, von meiner Unterschrift Vormerkung zu nehmen und dem Etablissement, welches mit den besten Maschinen und den neuesten Systemen ausgerüstet und ein ganz vorzügliches Product zu liefern befähigt ist, Ihr gütiges Zutrauen zu schenken und sich der besten Würdigung desselben zum voraus versichert zu halten. Meinem Sohne Adreas, welcher sowohl im Handeln - als im Spinn-Fache die erforderlichen Kenntnisse sich erworben hat, ertheile ich zur Erleichterung meiner Geschäfte die Unterschrift per Procura. Wollen Sie sich auch diese gefälligst bemerken und übrigens die Versicherung meiner ganzen Hochachtung genehmigen. [Unterschriften von Johann Michael und von Andreas Ohmeyer]"
16.12.1845 Der Geschäftsfreund von Rieter, Richter in Prag, empfiehlt in einem Brief die Aufstellung einer 30-PS-Hochdruckdampfmaschine mit Meyer-Expansionssteuerung. Die Maschine soll bei Thomas und der Kessel wegen der geringen Entferung bei Escher gebaut werden. Er rechntet mit Kosten von 4.600 Gulden. - Unbekannt, wer die Maschine tatsächlich geliefert hat.
1847 Antrag zur Aufstellung einer Wasserturbine
1866 Die Gebrüder Rosenthal aus Hohenems erwerben die Fabrik von Johann Michael Ohmayers Erben.
1868 Lieferung einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1888/1889 Bau der niedrigen, quer stehenden Bauwerke
1889/1890 Der Oberwassergraben der Turbine (bisher ein hölzernes Gerinne) wid durch zwei Tunnel mit je 400 m Länge und einen 100 m langen Aquädukt ersetzt.
1889/1890 Kauf einer 500-PS-Wasserturbine von der Maschinenbaugesellschaft Basel.
1889/1890 Aufstellung einer Zwillingsdampfmaschine mit 300 PS und drei Dampfkesseln. Hersteller: Prager Maschinenbau AG
05.1889 Die Pläne für ein neues Kessel- und Maschinenhaus sind fertig. Die Anlage umfaßt einstöckige Gebäude mit flachen Satteldächern: Das 12 m breite Kesselhaus mit Blechdach enthält drei Zweiflammrohrkessel und das 9 m breite Maschinenhaus mit Holzzementdach eine Zweikurbel-Dampfmaschine.
1894 Der Nordflügel für die Mischerei wird gebaut. Er ist zweigeschossig, besteht aus Backstein, hat eine Ventilation, wird elektrisch beleuchtet und mit Dampf beheizt.
1910 Bau des Wasserturms
1932 Franz M. Rhomberg übernimmt die Spinnerei Rankweil.
1932 Nach der Übernahme durch Rhomberg wird der Kraftwerksbetrieb wieder aufgenommen. Es werden Pläne bei der Bezirkshauptmannschaft Feldkrich eingereicht, die die Instandsetzung der großen und kleinen Turbine, das Ausschöpfen des Oberwasserkanals von Kies und Steinen und die Instandsetzung der Dampfkessel und der Zwillingsdampfmaschine vorsehen.
1937 Aufstellung von zwei Voith-Wasserturbinen, die über Kegelradgetriebe mit der Dampfmaschine gekuppelt sind.
1960 Die gesamte Spulerei wird modernisiert und durch eine Kämmerei, Spulerei und Zwirnerei erweitert.
1990 Die Fabrikanlage wird unter Denkmalschutz gestellt.
1991/1998 Umbau der Anlage zu einem Gewerbepark und Kommunikationszentrum, das auch Gastbetriebe und eine Poststelle umfaßt. Sämtliche Dächer werden neu gedeckt, die Fassaden verputzt. 450 Fenster werden saniert, die Bruttogeschoßfläche beträgt 10.000 qm. Das Kostenvolumen beträgt 7.267.283,00 Euro.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Baumwollgarne 1845 Beginn im Januar 1960 Modernisierungen unter Rhomberg  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1868 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine vor 1900? Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine 1889 Prager Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ruston & Co.




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1873 Dampfkraft     unbekannt          
1873 Wasserkraft     unbekannt          
um 1890 Dampfkessel 3   Röhrenkesselfabrik Mödling, vorm. Dürr, Gehre & Co. AG       Zweiflammrohrkessel; unsicher, ob Erstausstattung von 1889/90  
um 1890 Wasserturbine 1   Maschinenbaugesellschaft Basel Leistung 500 PS    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1849 150        
1873   150