Zeit |
Ereignis |
14.02.1850 |
Geburt von Max Aicham |
08.1862 |
Der als Köln gebürtige Vergolder Peter Horst heitratet die Ulmerin Wilhelmine Hermann mit läßt sich in der Donaustadt nieder, wo er einen Rahmenvergolderbetrieb aufmacht. - Er wohnt um 1865 im Rebengäßchen, zwei Jahre später bei der Hauptwache. |
1868-1870 |
Kaufmann Friedrich Aicham (ältester Sohn des Papierer-Ehepaars Jakob und Walburga Aicham; geboren am 05.05.1834 in Mühlhofen) tritt in die Werkstätte von Peter Horst als Teilhaber ein. Die Firma nennt sich seither "Horst & Aicham". Die Firma ist um diese Zeit in einem Hintergebäude der "Stadt Athen" in Neu-Ulm, Augsburger Straße ansässig und beschäftigt sechs bis acht Leute. - Aufgrund der günstigen Geschäftslage nach dem Deutsch-Französischen Krieg zieht man in einen Neubau (mit Dampfheizung und Petroleumbeleuchtung) in der Kasernstr. 13/15 um. |
01.06.1877 |
Lt. Abtretungsvertrag erwirbt Friedrich Aicham von dem Ehepaar Horst dessen Anteil am Grundstück an der Kasernstr. 13 für 38.000,00 Mark |
1878 |
Der Name "Horst" verschwindet aus der Firmierung, und der Bruder von Friedrich Aicham, Maximilian (Kaufmann und Reisender für eine Pforzheimer Porzellan- und Bijouteriefirma), tritt als Teilhaber ein. Teilhaber Horst hatte sich vmtl. Veruntreuungen zuschulden kommen lassen und war ins Ausland geflüchtet. |
06.11.1883 |
Max Aicham heiratet seine Nichte Adelheid Bühler. Sie wohnen in der Kasernstr. 13 |
1888 |
Das Fabrikgebäude muß nach hinten verlängert werden. |
05.01.1890 |
Der unverheiratete Friedrich Aicham stirbt an einer Lungenentzündung. Sein Bruder Max übernimmt die Firma allein. |
1897 |
Errichtung eines Fabrikneubaus für Maschinenbetrieb mit Kraftanlage und elektrischer Beleuchtung. |
1899 |
Für einen Erweiterungsbau kauft die Firma das Anwesen Kasernstr. 17 und 19 mit deren rückliegenden Werkstätten. Diese werden abgebrochen, und an deren Stelle wird ein großes, massives, unterkellertes Fabrikgebäude für Grundiererei und Lagerung errichtet. Man stellt eine Grundiermaschine auf, ferner eine Verziermaschine und verschiedene Verzierungspreßwalzen. |
1905 |
Die Verzierungen werden seither maschinell aufgebracht. |
1911-1912 |
Max Aicham baut ein großes Wohnhaus in der Paulstraße in Neu-Ulm |
01.08.1914 |
Max Aicham stirbt an Arterienverkalkung in einer Münchener Klinik |
1919 |
Die Söhne von Max Aicham, Erwin (*1882) und sein Teilhaber Max (*1892, erwerben in der Reuttierstr. 48 ein 8.000 qm großes Grundstück zum Bau einer Kehlleistenfabrik. Mit Hilfe von zwei hölzernen Flugzeughallen wird ein einstöckiger, massiver Bau mit Kessel- und Dampfmaschinenhaus sowie Trockenräumen errichtet. Es dauert einige Zeit, bis der neue Betriebszweig floriert. |
19.11.1932 |
Erwin Aicham stirbt an einer Blutvergiftung, die er sich durch einen Holzsplitter in der Hand zugezogen hatte. - Er war viele Jahre lang Mitglied des Stdtrates von Neu-Ulm und amtierte als stellvertrender Bürgermeister und bekleidete zahlreiche Ehrenämter. |
12.1932 |
Nach dem Tode von Erwin Aicham tritt der jüngste Bruder Fritz (* 1894) in die Firma ein. Er war einige Jahre im Schiffsbau in einer Bremer Werft tätig gewesen, hatte dann die Firma Gustav Müller, Maschinen- und Werkzeughandlung in Ulm, übernommen. - Nach einigen Jahren Reisetätigkeit übernimmt er den Prokuristenposten im väterlichen Geschäft. |
17.12.1944 |
Die Aicham'schen Wohnhäuser in der Kasernstraße werden durch einen Bombenangriff teilweise zerstört. |
01.03.1945 |
Luftminen und Brandbomben verwüsten das Fabrikanwesen in der Kasernstraße vollständig. - Das Anwesen darf nach 1945 nicht mehr bebaut werden, und das Trümmerrückgebäude wird verkauft, um Geld für den Aufbau in der Reuttierstraße aufzubringen. |
03.03.1945 |
Bei einem Bombenangriff wird die Kehlerei in der Reuttierstraße schwer getroffen: Kesselhaus, Schornstein und Trocknerei brennen nieder. Die Anlage wird zu 95 Prozent zerstört. - Wiederaufbau nach 1945 |
10.1945 |
Der Firma wird die Weiterführung des Betriebs vom Landrat untersagt. Nur noch als Hilfskräfte dürfen die Teilhaber und der Prokurist im eigenen Geschäft arbeiten. Als kommissarischer Geschäftsleiter wird der Vergoldermeister Wenninger eingesetzt. |
1949 |
Die Produktion von Barockrahmen wird aufgenommen |
1951 |
Die Produktion von Türen und Fenstern wird aufgegeben. |
1951 |
Günther Aicham, der älteste Sohn von Max, tritt als Teilhaber in die Firma ein. |
1953 |
Die Fertigung von Gardinenleisten wird aufgegeben. |
1953 |
Für die Vergolderei wird neuer Raum geschaffen. |
1960 |
Die Herstellung von kompletten Wechselrahmen wird aufgenommen. |
1964 |
An der Finningerstraße wird von der Stadt Neu-Ulm ein neuer Holzlagerplatz gepachtet. |