Rositzer Braunkohlenwerke Aktiengesellschaft

Allgemeines

FirmennameRositzer Braunkohlenwerke Aktiengesellschaft
OrtssitzRositz (Thür)
Postleitzahl04617
Art des UnternehmensBraunkohlenwerk
Anmerkungen1913: Gruben bei Rositz (s.d.), bei Gorna, bei Untermolbitz, bei Rehmsdorf und in Haselbach (siehe diese); 5 Brikettfabriken mit 20 Pressen (340.000 t/a), 2 Naßpressen (12.000.000 Steine/a), 5 Abraum- und Kohlenbagger
Quellenangaben[Jahrbuch dt. Braunkohlen ... (1913) 72]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1670 Der Altenbuger Stadtphysikus Dr. Pilling findet nordwestlich von Rositz "brennbare Erde". Auf Grund von Streitigkeiten mit Grundstücksbesitzern und dem Auftreten technischer Probleme besteht sein Bergwerk nicht lange
1672 Dr. Matthias Zacharias Pilling erhält von der fürstlichen Landesregierung ein "Privilegium", welches ihm das Recht zur Förderung mehrerer Bodenschätze wie Schwefel, Steinkohle, Vitriol, Alaunerze oder "schwefliger bituminöser Erde" einräumt.
1700 Eine in diesem Jahr erlassene Bergordnung gesteht jedem das Recht zu, Kohlen und Mineralien aufzusuchen
1785 Geheimrat Griesheim beginnt mit Grabereien im Kammerforst. Sein Betrieb kommt bald wieder ins Stocken.
1806 Die Grube Nr. 37 wird östlich von Altenburg-Wiesenmühle eröffnet. Sie besteht bis 1871
1808 Griesheim versucht, den Abbau auf Aktien zu betreiben
1813 In der Meuselwitzer Flur lagern russische Truppen, die mit einem Lagerfeuer einen Brand des Oberflözes hervorrufen. Dier Verbrennung der Kohle wird bekannt. Die Bewohner der umliegenden Orte stehen dieser sich ausbreitenden Neuigkeit abgeneigt gegenüber. Wollen sie doch von der "schwarzen, klebrichten, stinkenden Masse" nichts wissen, doch der nicht zu deckende Bedarf an Holz verhilft der Kohle aus Hausbrandmaterial zum Durchruch.
1815 Im Garten des Besitzer Fleischers, hinter seinem Gehöft am Dorfwege in Rödigen, entsteht die Grube Nr. 33, die jedoch keine industrielle Bedeutung erlang und nur bis 1907 offen bleibt.
1818 Griesheim betreibt sein Bergwerk auf eigene Kosten mit unermüdlichem Eifer und unter Aufopferung seines Vermögens. Er ist einer der ersten, der den Wert der Braunkohle erkennt.
1820 Westlich des Ausganges des Dorfes Rödigen, in der Weggabelung Rödigen-Oberlödla-Unterlödla, im Garten des Besitzers Scheibe, wird eine weitere Grube mit der Nr. 34 geteuft. Sie fördert bis zum 14.06.1895 und bleibt gleichfalls lediglich von regionaler Bedeutung.
1830 Nördlich des Weges Oberlödla-Unterlödla wird in Rödigen die Grube Nr. 36 aufgemacht, die am 01.01.1873 die Förderung wieder einstellt.
1835 Man zählt im "Altenburgischen" bereits 56 Gruben, davon sind 37 Tagebaue und 19 Tiefbaue. Weiterhin gibt es in der Region 172 Streichtische, die der jährlichen Herstellung von 52.000.000 "Torfziegeln" dienen.
20.12.1838 Die Gebrüder Gottfried und Christian Kluge legen einen Schacht an, aus dem sie bei spärlichem Lampenlicht auf einem Bohlengang mit Schubkarren die Braunkohle zutage fördern. Die nicht zu bewältigenden Wassermassen setzen nach wenigen Wochen diesm Betrieb ein schnelles Ende.
1845 Da der eindringenden Wassermenge nicht beizukommen ist, stellt Christian Kluge die erste Dampfmaschine im altenburgischen Braunkohlenbergbau zur Hebung des Wassers auf.
1853 Westlich des Dorfausganges von Rödigen, südlich des Weges nach Unterlödla, entsteht die Grube Nr. 35. Sie wird am 22.01.1876 wieder stillegelegt.
1860 Im Meuselwitzer Braunkohlenrevier sind bereits neun Gruben erschlossen. Hier haben mehr als 200 Bergarbeiter Beschäftigung.
1865 Die Grube Nr. 11 "Louise" bei Fichtenhainichen (stillgelegt 1910) und die Grube Nr. 19 "Alte Vorwärts" bei Gorma (bis 1871 in Betrieb) werden in diesem Jahre erwähnt.
1866 In unmitelbarer Nähe von Rositz werden meherere Gruben registriert. die Gruben Nr. 13 und Nr. 14 grenzen an das Grubenfeld Nr. 11 an. Die genaue Lage der Gruben Nr. 15 und Nr. 17 ist unbekannt. Sie befinden sich jedoch auch in Fichtenhainichen. Die Grube Nr. 14 wird 1871 und die Grube Nr. 13 im Jahre 1874 stillgelegt. Die Grube "Caroline" bei Fichtenhainichen, westlich am Wege Fichtenhainichen-Obermolbitz fördert etwa 10 jahre lang. Zwischen Gorma-Fichtenhainichen und Obermolbitz befinden sich die Grubenfelder der Grube "Germania" Nr. 16, die 1924 die Prodkuktion einstellt. Ebenfalls bei Gorma, nördlich des Weges Gerstenberg-Gorma, im Osten und Süden von den Feldern der Grube "Vorwärts" begrenzt, liegt vmtl. die Grube Nr. 18, die im November 1872 geschlossen wird.
1873 Gründung. Es finden 36 Bergarbeiter, 2 Beamte, 1 Grubensteiger und eion Kohlenmesser Beschäftigung.
1887 Der Kohlenfeldbesitz der Aktiengesellschaft erweitert sich.
11.08.1895 Gründung des Rositzer Knappschaftsvereins, der sich die Pflege bergmännischer Sitten und Gebräuche zur Aufgabe macht.
1897 Zusammenschluß der "Rositzer Braunkohlewerke AG" mit der Grube "Germania" bei Gorma
1905 Ankauf des Braunkohlenwerks "Neuglück" bei Rehmsdorf und der "Altenburgischen Kohlenwerke GmbH" in Untermolbitz
1908 Die außerordentliche Generalversammlung beschließt eine Erhöhung des Aktienkapitals auf 5.500.000 Mark. Das ermöglicht der Gesellschaft die Erwerbung eines Kohlenfeldes in unmittelbarer Nähe ihrer Gormaer Fabrik und den Beginn der Ausbeute der Kohlenfelder in der Nähe von Haselbach. Die Kapitalaufstockung schafft ferner die Basis für die Gründung der Tochtergesellschaft "Herzogin Adelheid"
1916 Die DEA Berlin erwirbt die Aktienmehrheit der Rositzer Braunkohlenwerke AG, um eine geeignete Grundlage für die Ölgewinnung zu haben. Sie kauft die Grube "Vorwärts" bei Fichtenhainichen dazu. Im selben Jahr wird die Grube Nr. 145 "Neurositz" gegründet.
1919 Angliederung der "Meuselwitzer Braunkohlen- und Brikett-AG"
1919 Die Brikettfabrik "Germania" wird stillgelegt
01.07.1920 Die Rositzer Braunkohlenwerke erhöhen ihr Kapital von 12,5 Millionen auf 33 Millionen Mark
01.07.1921 Die sämtlichen zu den Rositzer Braunkohlenwerken gehörenden Werke werden an die Deutsche Erdöl-Aktien-Gesellschaft zu Berlin-Schöneberg verpachtet
1952 Die Werke der Region werden als "Braunkohlenwerk (BKW) Rositz zusammengeführt
1959 Die Werke Rositz, Kriebitzsch, Haselbach, Zechau und Großröda werden zum VEB Rositzer Braunkohlenwerke zusammengeschlossen.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Braunkohle 1873 Beginn (Gründung)      
Braunkohlenbriketts 1873 Beginn vmtl. (Gründungsjahr)      




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1902 Balduin Bechstein, Maschinenfabrik und Eisengießerei




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1873 40 36 4    
1885 80       verdoppelt seit 1873
1911 1000       in alle Gruben zusammen




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1908 Nebenwerk danach Herzogin Adelheid Kohlenverwertungs GmbH  
1905 Anschluß (Namensverlust) zuvor Altenburger Kohlenwerke