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Berliner Kindl Brauerei AG
Firmenname | Berliner Kindl Brauerei AG |
Ortssitz | Berlin |
Ortsteil | Neukölln |
Straße | Rollbergstr. 26-80 |
Postleitzahl | 12053 |
Art des Unternehmens | Brauerei |
Anmerkungen | Bis 1910: "Vereinsbrauerei Rixdorf" (Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte in Neukölln). Seit 1910 "Berliner Kindl". [Hoppenstedt: Brauereien (1982) D 34]: Chronik --> Ereignis! Straßenname bis zum 2. WK: Jägerstr. 16-40. Dazu ab 1896 ein Betrieb in Potsdam als Abteilung II. Ausstoß: 1913 ca. 320.000 hl/a (mit Potsdam); Ausbau ab 1924/25 auf 600.000 hl/a. Siehe auch die Teil-Betriebe! Um 2004: Werbellinstr. 50, 12053 Berlin; Postfach 440603, 12006 Berlin. Adresse (1943): Berlin W 62, Kurfürstenstr. 57. |
Quellenangaben | [Hoppenstedt: Brauereien (1982) D 34] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 305] [Brauerei-Forum März 2014, S. 9] [Rieseler: Frühe Großbrauereien in Dtld. (2003) 135] |
Zeit |
Ereignis |
01.02.1872 |
Gründung mit einem Grundkapital von M 3.000.000,00 (1 Million Thalern Preußisch Kurant) als "Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte" (1879 in "Vereinsbrauerei Rixdorf" umbenannt) |
Juli 1873 |
Betriebsaufnahme der "Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte" |
1910 |
Lagerkellervergrößerung |
17.12.1910 |
Umfirmierung aus "Vereinsbrauerei Rixdorf" in "Berliner Kindl Brauerei Aktiengesellschaft" |
1911 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1913 |
Erweiterung der Flaschenbier-Ladehalle |
1914 |
Vergrößerung der Mälzerei I, Einbau von Silos |
1915/16 |
Sudhausumbau |
1920 |
Übernahme der Brauerei "Gabriel & Richter" in Berlin-Weißensee |
1920 |
Die Gesellschaft erhöht das Kapital zur Beschaffung der nötigen Mittel zum Erwerbe der Brauerei Gabriel & Richter in Weißensee und der Brauerei F. Happoldt in Berlin. |
1920 |
Anschluß der Brauerei Happolt in Berlin-Kreuzberg |
1921 |
Das Areal der Brauerei F. Happoldt in Berlin wird verkauft |
1921 |
Kapitalserhöhung zum Zwecke des Erwerbs der Brauerei Königstadt A.-G. in Berlin-Prenzlauer Berg, einschließlich der dazugehörigen Kontingente der Deutschen Bierbrauerei, Habelbrauerei, Münchener Brauhaus in Berlin und der Franz Lamm Brauerei in Potsdam. |
30.05.1921 |
Zur Abwehr einer etwaigen Überfremdungsgefahr beschließt die Hauptversammlung vom 30. Mai 1921 die Ausgabe von 1000 Vorzugsaktien über je M 1.000,00 mit achtfachem Stimmrecht und einer auf 6 % beschränkten Dividendenberechtigung. Begeben werden die Vorzugsaktien an ein aus Mitgliedern der Verwaltung bestehendes Konsortium, in dem sie für die Dauer ihres Bestehens gebunden sind. |
02.1924 |
Der im Februar 1924 beschlossene Erwerb der Brauerei W. Senst A.-G., deren Betrieb inzwischen auf die Abteilung in Potsdam übergeleitet ist, hat sich als richtig und vorteilhaft erwiesen. |
23.02.1924 |
Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 23. Februar 1924 erfolgt noch einmal eine Erhöhung des Kapitals um nom. M 500.000,00 Prioritäts-Stammaktien, die zum Erwerb der Brauerei Senst A.-G. in Potsdam benutzt werden. |
25.10.1924 |
Genehmigung der Goldmark-Eröffnungsbilanz und der darin enthaltenen Umstellung, nach welcher das Grundkapital hinsichtlich a) der Stamm- und Prioritäts-Stammaktien auf RM 5.100.000,00 herabgesetzt wird durch Umwertung dieser Aktien im Verhältnis von 2 : 1, b) der Vorzugsaktien auf RM 70.000,00 herabgesetzt wird durch Umwertung dieser Aktien im Verhältnis von 100 : 7. |
1927-1928 |
Erwerb des Grundstückes Berlin, Bendlerstraße 7, in welcher die Verwaltung der verschiedenen Betriebe zu einem Zentralbüro zusammengelegt werden. Ferner erwirbt die Gesellschaft ein Grundstück in Neukölln, Jägerstr. 12, sowie je ein Grundstück in Mittenwalde und Erkner. |
1927 |
Neubau eines Wohlfahrtsgebäudes |
1928-1929 |
Ankauf eines Grundstückes in Steglitz, auf dem ein neuzeitliches Niederlagsgebäude errichtet wird. Zur Abrundung des Grundbesitzes der Abteilungen I und II werden weitere Grundstücke für dieselben erworben. |
1928 |
Neubau eines 18 x 24 m großen Kesselhauses. Es bildet den westlichen Teil einer Gebäudegruppe, zu der auch das Sudhaus und das Gärkellergebäude gehören. |
1929 |
Zur Vergrößerung des bis 1929 geltenden Bauereirechtsfußes und zur weiteren Aufschließung des Marktes Erwerbung mehrerer örtlicher Brauereien (in den 20er Jahren) |
1929-1930 |
Die Gesellschaft nimmt in der Abteilung I Neukölln ein neues Sudhaus in Betrieb. In der Abteilung II Potsdam wird eine neue Kesselanlage mit erhöhtem Schornstein geschaffen und die Belegung der Lagerabteilungen mit Aluminiumtanks beendet. Die Mälzerei in der Abteilung III Weißensee wird ebenfalls in Betrieb genommen. |
1929/30 |
Auf dem Gelände der 1920 übernommenen Brauerei "Gabriel & Richter" in Berlin-Weissensee wird eine neue Mälzereianlage errichtet. |
1929 |
Neubau des Sudhauses auf dem Gelände des alten Kesselhauses, das nach der Fertigstellung des neuen Kesselhauses abgetragen wurde. |
1930 |
Aufstockung des Gärkellers um eine Etage |
20.12.1930 |
Die ordentliche Hauptversammlung vom 20. Dezember 1930 genehmigt, um den Aktionären für die bei der Umstellung auf Goldmark vorgenommene starke Herabsetzung des Aktienkapitals ein kleines Äquivalent zu bieten, die Erhöhung des Kapitals um RM 1.080.000,00 durch Ausgabe von nom. RM 14.000,00 Vorzugsaktien, nom. RM 190.000,00 Stammaktien und nom. RM 876.000,00 Prioritäts-Stammaktien, dividendenberechtigt ab 1. Oktober 1930. |
1931-1932 |
Erwerb des bisher gepachteten Ausschankgrundstückes Kaiserdamm 75/76 am Adolf-Hitler-Platz |
30.09.1932 |
Der Rest der Genußscheine Lit. A von RM 533.000,00 wird zum 30. September 1932 satzungsgemäß gekündigt und zurückgezahlt. |
1933-1934 |
Erwerb von zwei Grundstücken für die Niederlagen in Spandau und Swinemünde. |
16.12.1933 |
Die Hauptversammlung vom 16. Dezember 1933 beschließt, an Stelle der getilgten Genußscheine Lit. A die Genußscheine Lit. B mit dem gleichen Wert und den gleichen Rechten auszustatten und dementsprechend am Reingewinn zu beteiligen. |
1934-1935 |
Erwerb des Grundstückes Saarmunder Straße 6 in Potsdam für die Abteilung II und eines Grundstückes in Mittenwalde. |
1935-1936 |
Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes in der Neuköllner Abteilung und durchgreifende Neugestaltung mehrerer Lagerkeller. Erwerb der Linden-Restaurant G. m. b. H.-Anteile und Gründung der Grundstücksgesellschaft Kurfürstendamm 225/226 m. b. H. mit einem Kapital von RM 500.000,00 Anteilen. |
11.01.1936 |
Die Hauptversammlung vom 11. Januar 1936 beschließt zum Zwecke der Anpassung des Kapitals an die Vermögenswerte eine Erhöhung des Grundkapitals von RM 6.250.000,00 um RM 3.125.000,00 auf RM 9.375.000,00 durch Ausgabe von RM 42.000,00 Vorzugsaktien, RM 570.000,00 Stammaktien und RM 2.513.000,00 Prioritäts-Stammaktien. Die neuen Aktien werden den Aktionären durch ein Konsortium im Verhältnis 2:1 zu pari angeboten und die im Umlauf befindlichen, zur sofortigen Tilgung zu 150 % aufgerufenen nom. RM 1.066.000,00 Genußscheine Lit. B zum gleichen Kurs in Zahlung genommen. In Erfüllung der für die Durchführung der Kapitalerhöhung übernommenen Verpflichtungen werden nom. RM 750.000,00 4 1/2 % Reichsbahnschatzanweisungen von 1936 (mit Sperrfrist bis Ende 1937) gekauft und der Deutschen Golddiskontbank als Anleihestock für die Gesellschaft RM 1.000.000,00 überwiesen, die für die Berliner Kindl Brauerei in nom. RM 688.800,00 4,5 % Umschuldungsanleihe und nom. RM 398.000,00 4,5 % Reichsschatzanweisungen per 1939 angelegt werden. |
1938-1939 |
Erwerb des Grundstücks Kurfürstenstraße 57, Ecke Derfflingerstraße für die Hauptverwaltung und Umgestaltung des dort befindlichen Gebäudes. Das Hauptverwaltungsgebäude in der Bendlerstraße 7 wird im Zuge der Neugestaltung Berlins beseitigt und wird im Laufe des Jahres 1940 geräumt. |
1938-1939 |
Errichtung eines Werkwohnungsblocks in Neukölln. |
01.05.1938 |
Die Gesellschaft wird zum zweiten Male als "Nationalsozialistischer Musterbetrieb" ausgezeichnet. |
1939 |
Das betriebliche Vermögen umfaßt: 3 Braustätten, 7 Niederlagen in Berlin und Umgebung, 7 Repräsentations-Ausschankstätten bei einem Grundkapital von 9.375.000 RM, einem Ausstoß von rd. 1 Mio hl und einer Belegschaft von rd. 1.600 Beschäftigten. Die Gesellschaft gehört damit zu den vier größten Brauereien Deutschlands. |
1939-1940 |
Das neue Gebäude der Hauptverwaltung wird fertiggestellt und Ende des Berichtsjahres bezogen. |
1939-1940 |
Der Niederlage in Mittenwalde wird ein Nachbargrundstück zugekauft. |
1940-1941 |
Fertigstellung des Werkwohnüngsblocks mit 79 Wohnungen. |
1940-1941 |
Ankauf eines an das Betriebsgrundstück in Weißensee angrenzenden Grundstücks; Überlassung des Grundstücks Bandlerstraße 7 an den Reichsfiskus. |
19.12.1941 |
Durch Beschluß des Aufsichtsrates vom 19. Dezember 1941 wird das Grundkapital durch Berichtigung gem. DAV vom 12. Juni 1941 um RM 937.500,00 auf Reichsmark 18.750.000,00 erhöht durch Entnahme von RM 800.000,00 aus freien Rücklagen, durch Zuschreibung von RM 4.000.000,00 zu Grundstücken, RM 2.150.000,00 zu Maschinen, Lagergefäßen usw., RM 1.200.000,00 zu Beteiligungen, RM 3.100.000,00 aus sonstigen Bilanzposten. Von dem verbleibenden Betrag von RM 1.875.000,00 werden RM 937.500,00 der gesetzl. Rücklage zugeführt und RM 937.500,00 gemäß § 13 DAV für Pauschsteuer zurückgestellt. |
30.09.1942 |
Bemerkungen zum Abschluß per 30. September 1942: Der diesjährige Gersteneinkauf ist im wesentlichen durchgeführt, der Hopfeneinkauf vollkommen beendet. Feinheit und Gehalt der Lieferungen entsprechen den hohen Anforderungen. Auf den Konten des Anlagevermögens sind infolge der Kriegswirtschaft die Zugänge für Neuanschaffungen und Ergänzungen gering. Im Fuhrparkkonto ist ein Abgang durch weitere Ablieferung von Pferden an die Wehrmacht entstanden. Für Grundstücke und Gebäude wurde eine größere Abschreibung für notwendig gehalten, die Abschreibungen auf den übrigen Konten des Anlagevermögens sind in ausreichendem Maße erfolgt. Die Verbindlichkeiten weichen gegenüber früheren Jahren bei den Biersteuern durch Vorverlegung des Fälligkeitstermins, bei den sonstigen Verbindlichkeiten durch anderweitige Verbuchung ab. |
16.01.1943 |
Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44 |
05.1954 |
Angliederung der "Berliner Schloßbrauerei AG" in Berlin-Schöneberg |
01.10.1959 |
Nach übertragender Umwandlung der angeschlossenen "Berliner Schloßbrauerei AG" Weiterführung dieser Gesellschaft als "Berliner Bärenbier Brauerei" |
01.07.1971 |
Übernahme der "Brauerei zur Eiche" in Kiel im Wege der Verschmelzung und Weiterführung als deren Zweigniederlassung |
15.09.1971 |
Übernahme der Aktienmehrheit der "Uelzener Bierbrauerei Ges. AG" |
30.09.1972 |
Übernahme einer 50prozentigen Beteiligung an der neu errichteten "D 1 Rechenzentrum GmbH", Berlin |
01.01.1973 |
Mit Wirkung von 1. Januar erfolgt die Übernahme der "Victoria-Brauerei Friedrich Walter oHG", Bremerhaven durch die "Beriner Kindl Brauerei" und deren Weiterführung als "Victoria Brauerei GmbH" |
01.05.1973 |
Übernahme der "M8-Getränke GmbH & Co. Vertriebsgesellschaft KG", Berlin |
1974-1975 |
Stillegung der Braustätte Schöneberg (= "Berliner Bärenbier Brauerei) |
1974-1975 |
Im Zuge des Kapazitätsausbaus der Braustätte Neukölln mit Erweiterung des neuen Gärhauses um 5 Großraumgärtanks und Anschaffung weiterer moderner Maschinen für Faß- und Flaschenabfüllung. |
1975 |
Einstellung der Produktion der "Victoria Brauerei GmbH" (zu Berliner Kindl Brauerei AG") |
1976 |
Einstellung des M8-Betriebs. Verlagerung der gesamten Produktion und Abfüllung von alkoholfreien Getränken in die Braustätte Neukölln |
1979 |
Stillegung der Produktionsstätte in Kiel |
01.01.1980 |
Abschluß eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der "Uelzener Bierbrauerei-Ges. AG" |
2005 |
Der führende deutsche Bierhersteller Dr. Oetker will 2005 zwei Großbrauereien (Brinkhoff in Dortmund und Kindl in Berlin) schließen. Mit dem Abbau von 450 Stellen soll "Brau und Brunnen" saniert werden. Bei DAB in Dortmund und bei Schultheiss in Berlin sollen 50 Mio Euro investiert werden. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Bier |
1872 |
Beginn (Gründung als Vereinsbrauerei Rixdorf) |
1996 |
in dem Jahr fotografiert |
Seit 1910 "Berliner Kindl" |
Bezeichnung |
Bauzeit |
Hersteller |
Dampfmaschine |
1911 |
Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG |
Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1920 |
Anschluß (Namensverlust) |
zuvor |
F. Happoldt, Lagerbier-Brauerei |
|
1910 |
Umbenennung |
zuvor |
Vereinsbrauerei Rixdorf AG |
Umfirmiert |
1971 |
Anschluß (Namensverlust) |
zuvor |
Brauerei zur Eiche vorm. Schwensen & Fehrs |
verschmolzen und als Zweigniederlassung weitergeführt |
1954 |
Anschluß (Namensverlust) |
zuvor |
Aktien-Gesellschaft Schloßbrauerei Schöneberg |
im Mai angeschlossen |
1921 |
Anschluß (Namensverlust) |
zuvor |
Brauerei Königstadt Actien-Gesellschaft |
|
1920 |
Anschluß (Namensverlust) |
zuvor |
Brauerei von Gabriel & Richter |
angeschlossen |
1896 |
Nebenwerk |
danach |
Berliner Kindl Brauerei AG, Betrieb Potsdam |
|
1 |
Nebenwerk |
danach |
Berliner Kindl Brauerei, Betriebsteil I: Neukölln |
|
1 |
Nebenwerk |
danach |
Berliner Kindl Brauerei, Betriebsteil III: Weißensee |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Organe und Kapital der Gesellschaft |
TEXT | Hier: Direktion (siehe auch die Betriebsteile!): Zentralverwaltung: Werner Janke, Berlin, Vorsitzer des Vorstands; Otto Richter, Berlin; Prof. Dr. Fritz Hayduck, Berlin; Rudi Seifert, Berlin; Abteilung I Neukölln: Paul Sormer, Berlin; Paul Glaser, Berlin; Dr. Joachim Haberecht, Berlin; Dr. Hermann Hollmann, Berlin; Abteilung II Potsdam: Dr. Karl Holze, Potsdam; Carl Pohl, Potsdam; Dr. Heinrich Thüring, Potsdam; Abteilung III Weißensee: Erich von Cölln, Berlin; Fritz Kamfenkel, Berlin; Adolf Wittzack, Berlin. Braumeister: Hermann Raspe, Berlin; Hans-Joachim Laborde, Berlin. Aufsichtsrat: Dr. jur. August Richter, Berlin, Vorsitzer; Geheimer Legationsrat Dr. Walther Frisch, Berlin, stellv. Vorsitzer; Kgl. ungar. Generalkonsul Carl Goetz, Berlin, stellv. Vorsitzer; Kaufmann Fritz Happoldt, Berlin; Betriebsdirektor Karl Labitzke, Berlin; Landwirt Hermann Nette, Adelwitz (Kreis Torgau); Robert F. K. Scholtz, Berlin; Landwirt Karl v. Schultz, Granskewitz. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Hauptversammlung (Stimmrecht): In der Hauptversammlung gewähren je RM 1.000,00 des Vorzugsaktien-Kapitals 75 Stimmen, je RM 100,00 des Stammaktien-Kapitals 1 Stimme, je RM 1.000,00 des Prioritäts-Stammaktien-Kapitals 3 Stimmen. Insgesamt entfallen somit auf die Reichsmark 252.000,00 Vorzugsaktien 18 900 Stimmen, auf die RM 3.420.000,00 Stammaktien 34 200 Stimmen und auf die RM 15.078.000,00 Prioritäts-stammaktien 45234 Stimmen. Reingewinn-Verwendung: 1. 5 % zum gesetzlichen Reservefonds, bis dieser 10 % des Grundkapitals erreicht bzw. wieder erreicht hat; 2. bis zu 3 % und die etwa zur Nachzahlung aus früheren Jahren bis zu diesem Prozentsatz erforderlichen Beträge an die Inhaber der Vorzugsaktien; 3. von dem verbleibenden Betrag bis zur Höhe von insgesamt 2 % an die Stammaktionäre und an die Prioritäts-Stammaktionäre; 4. von dem alsdann verbleibenden Rest an die Inhaber der Prioritäts-Stammaktien ein Gewinnanteil bis zu 2,5 % und dann an die Inhaber der Stammaktien ein solcher bis zu l,5 %; mit der Maßgabe jedoch, daß nach der Ausschüttung eines Betrages von insgesamt 4 % auf das Grundkapital zunächst der Aufsichtsrat 7,5 % als Gewinnanteil erhält; 5. nach einer Verteilung von 4,5 % an die Prioritäts-Stammaktionäre und von 3,5 % an die Stammaktionäre dient der restliche Reingewinn zur gleichmäßigen Verteilung an die Stammaktionäre und Prioritäts-Stammaktionäre. Grundkapital: nom. RM 3.420.000,00 Stammaktien in 335O Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1 - 3350), 3 Stücken zu je RM 300,00 (Nr. 5888, 5982, 7101), 691 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 10 001 - 10 691), nom. RM 15.078.000,00 Prioritäts-St.-Akt. in 15078 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1 - 15078), nom. RM 252.000,00 Vorzugsaktien in 252 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. l - 252); Summe: RM 18 750 000 - In der H.-V. vom 16. Januar 1943 waren RM 16.814.300,00 Aktien vertreten, davon RM 13.824.900,00 durch Rechtsanwalt Dr. Reinicke, RM 700.000,00 durch Max Happold. RM 643.800,00 durch die Commerzbank, RM 634.000,00 durch die Deutsche Bank und RM 463.400,00 durch die Dresdner Bank. |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 305] |
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ZEIT | 1943 |
THEMA | Zweck und Gegenstand des Unternehmens |
TEXT | Produktion: Ober- und untergärige Biere; Malz für eigenen Bedarf; Eis, Nebenprodukte für eigene Verwertung und Verkauf. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb des Brauereigewerbes und aller dazugehörigen und damit zusammenhängenden Nebengeschäfte. Zu diesem Zwecke darf die Gesellschaft Grundstücke erwerben, Zweigniederlassungen errichten, bestehende Anlagen kaufen oder pachten und sich an anderen, gleichen oder ähnlichen Zwecken dienenden Unternehmungen beteiligen. Produktionsfähigkeit: Brauereibetriebe: etwa 1100 000 hl jährlich; Mälzereibetriebe: etwa 400 000 Ztr. Malz jede Kampagne. Braurechtsfuß: rund l 114 430 hl. Besitz- und Betriebsbeschreibung: Die der Gesellschaft gehörenden Grundstücke haben eine Größe von rund 237 900 qm, wovon rund 61 150 qm bebaut sind. 1.: Abteilung I, Neukölln (s.d.); 2.: Abteilung II, Potsdam (s.d.); 3.: Ateilung III, Weißensee (s.d.); 4. Zentralverwaltungsgebäude Berlin W 62, Kurfürstenstraße 57. Größe: 1285 qm, bebaut 600 qm. 5. Wohnhäuser und Baustellen: Neukölln: Jägerstraße 12, Neckarstraße 20/23, Wohnhäuser mit einer Gesamtgröße von 3880 qm, davon 1637 qm bebaut; Jägerstraße 14, 15 und Neckarstraße 16/19 Baustellen mit 4.004 qm; Potsdam: Sarmunder Straße 5 und 6, Wohnhäuser mit einer Gesamtgröße von 2050 qm, davon 836 qm bebaut; Weißensee, Lichtenberger Straße 93/95, Sortplatz. 6. Niederlagen: Swinemünde, Oranienburg, Spandau, Mittenwalde, Steglitz und Erkner auf eigenen Grundstücken. 7. Repräsentations-Ausschanklokale: 8 Ausschanklokale, die sich teils auf eigenen Grundstücken, teils in gemieteten Räumen befinden: Berlin, Kurfürstendamm 225/6; Kaiserdamm 75, am Adolf-Hitler-Platz; Linkstraße 2, am Potsdamer Platz; Neukölln, Hermannstraße 214-219; Weißensee, Berliner Allee 211-215; Steglitz, Schloßstraße 89; Potsdam, Palast-Hotel an der Langen Brücke; Potsdam, Residenz-Restaurant, Nauener Straße 15. Beteiligungen: 1. W. Senst A.-G., Potsdam, Beteiligung: 100 %; 2. Glöckner-Edelliköre A.-G., Berlin, Beteiligung: 100%; 3. Linden-Restaurant G. m. b. H., Berlin, Beteiligung: 100%; 4. Grundstücksgesellschaft Kurfürstendamm 225/226, Berlin, Beteiligung: 100 %; 5. Berliner Kindl Unterstützungsfonds G. m. b. H., Berlin, Beteiligung: 100 %. Sonstiges: Außerdem besitzt die Gesellschaft RM 20.000,00 Anteile an dem Brauerhaus Kaiserallee 219/20. Buchwert: a) Beteiligungen: RM l.200.000,00. b) Wertpapiere: RM 20.883.514,00 (Kommunal-Obligationen, Pfandbriefe, Reichspostschätze, Steuergutscheine, Deutsche Ablösungsanleihe, Preußische Schatzanweisungen, Deutsche Reichsschatzanweisungen, Kommunale Umschuldungsanleihe). |
QUELLE | [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 305] |
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