Actien-Bauerei Neustadt-Magdeburg

Allgemeines

FirmennameActien-Bauerei Neustadt-Magdeburg
OrtssitzMagdeburg
OrtsteilNeustadt
StraßeLübecker Str. 127-128
Postleitzahl39124
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenGegr. durch die Gebr. Wernecke. 1841 in die Neustadt, ab den 1850er Jahren gebaut. 1876: Mälzerei und Sudhaus. 1898: große Mälzerei. 1912: Kesselhaus. 1900: Breiteweg 128 (Verwaltung). Ab 1905 der Bezeichnung "Diamant-Brauerei" (seit 1937 Markenzeichen). Ab 1947 als "VEB Diamant-Brauerei Magdeburg-Neustadt" und seit 1991 Tochter der "Ersten Kulmbacher Aktienbrauerei" (EKU), somit Teil von "Brau und Brunnen".
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 2616] Fotografiert am 13.05.1997 [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1241] https://marodes.de/diamant-brauerei




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
05.04.1841 Gründung des Ursprungsunternehmens durch die Brüder Albert und Hermann Wernecke in ihrem Elternhaus, dem Bayerischen Hof an der Berliner Straße unter der Firma "A. &. H. Wernecke". Albert Wernecke ist gelernter Brauer, sein Bruder ist als Kaufmann im Getreide- und Bankgeschäft ausgebildet.
1843 Kauf eines größeren Geländes in der Neustadt zum Bau einer neuen Brauerei
1853 Der Jahresausstoß beträgt 10.000 hl Bier
1870 Der Jahresausstoß beträgt 70.000 hl Bier
18.08.1871 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter Übernahme der von Albert und Hermann Wernecke gegründeten Brauerei mit einem Kapital von 1.200.000 Talern = 3.600.000 Mark, bedingt durch den plötzlichen Tod Hermann Werneckes und eine lange Krankheit seines Bruders Albert.
1905 Erwerb der Feldschlößchenbrauerei nebst Mälzerei in Wittenberge, die als Zweigniederlassung weiterbetrieben wird
1920 Erhöhung des Kapitals um M 1.500.000,00 behufs Übernahme der Cracauer Brauerei G. m. b. H.
1922 Interessengemeinschaft mit der Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck & Co A.-G., später Riebeck-Brauerei A.-G., Leipzig, infolgedessen ein beiderseitiger Aktienaustausch in der Weise, daß gegen nom. M 3.000,00 Neustadt-Magdeburg-Aktien nom. M 3.000,00 Riebeck-Brauerei-Stammaktien und eine bare Zuzahlung von M 3.000,00 gewährt werden.
1925 Umstellung des Kapitals von M 5.100.000,00 auf RM 3.400.000,00 (3:2)
1933-1934 Umbau des Sudhauses, der Schrotereianlage, des Flaschenkellers sowie Ausbau der Gaststätten.
1941 Die Jahresproduktion beträgt fast 250.000 hl Bier, und die Brauerei ist der größte Brauereibetrieb in der Provinz Sachsen.
25.03.1942 Laut Beschluß des Aufsichtsrats vom 25. März 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 mit Wirkung zum 30. September 1941 um 50 % von RM 3.400.000,00 auf RM 5.100.000,00. Der erforderliche Betrag wird aufgebracht durch Zuschreibungen zum Anlagevermögen RM 1 359 303.70, Teilauflösung der Wertpapierreserve RM 40.000,00, Restauflösung der Rücklage B RM 200.000,00, Entnahme aus der Wertberichtigung RM 100 696.30. Die Rückstellung für die Pauschsteuer sowie Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage erfolgt aus dem Jahresgewinn.
24.02.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
1947 Die Brauerei wird verstaatlicht und firmiert nun als "VEB Diamant-Brauerei Magdeburg-Neustadt"
1991 Die Diamant-Brauerei wird 100%ige Tochter der "Ersten Kulmbacher Aktienbrauerei" (EKU)
1994 Einstellung der Bierproduktion




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1841 Beginn (Gründung) 1994 Ende 1947-1990 als VEB; 1991-1994 unter "Brau und Brunnen"




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1891 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1891? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
um 1871 Dampfmaschine 1   unbekannt Leistung 40 PS    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1941 680        




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1991 Anschluß (Namensverlust) danach Erste Kulmbacher Actienbrauerei Diamant dann an Bavaria-St. Pauli




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Friedrich Scheffsky, Magdeburg; Karl Reinhardt, Madeburg. Prokuristen: E. Nehrkorn, M. Brandenburg, Otto Heise, Wilhelm Benthues. Braumeister: David Händel. Malzmeister: Wolfgang Lasser. Aufsichtsrat: Brauereidirektor Dr. Adolf Wiedemann, Leipzig, Vorsitzer; Oberst a. D. Christian v. Herff, Magdeburg, stellv. Vorsitzer; Dir. Richard Haberland, Magdeburg; Rechtsanwalt Werner v. Herff, Salzwedel; Wolfgang Schneider, Berlin; Generalkonsul Dr. jur. Ernst v. Schoen, Leipzig; Wilhelm Werhahn, Neuß (Rheinl.); Bernard Randebrock, Naumburg (Saale). Abschlußprüfer für 1942/43: Sächsische Revisions- und Treuhandgesellschaft A.-G., Leipzig. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Aktie 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der aus dem Jahresabschluß sich ergebende Reingewinn ist - nach Berücksichtigung aller satzungs- und vertragsmäßigen Gewinnanteile - unter die Aktionäre als Gewinn auszuschütten, soweit nicht die Hauptversammlung weitere Rücklagen, Vortrag auf neue Rechnung oder sonstige Verwendung beschließt. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Grundkapital: nom. RM 5.100.000,00 Stammaktien in Stücken zu RM 1.000,00, Stücken zu RM 100,00, 19 Stücken zu je RM 400,00 und 1 Stück zu RM 800,00. Großaktionär: Riebeck-Brauerei A.-G., Leipzig ([S. 1241]: 62%; [S. 1490]: 63.9 % = RM 3.258.200,00.). Dividenden ab 1925/26: 10, 10, 12.5, 12.5, 12, 6.5, 6, 6, 6 + 1*), 6 + 1*), 7 + 0.5*), 7.5 + 1*), 8 + 2*), 8 + 2*), 10, 6, 6 %; *) an Anleihestock.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1241]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb der Erzeugnisse des Bierbrauerei- und Mälzereigewerbes und der dazugehörigen Nebenprodukte, darunter auch die Herstellung und der Vertrieb alkoholfreier Getränke. Erwerb und Beleihung von Grundstücken, insofern und insoweit solche Geschäfte zur Förderung des Bierabsatzes dienen, sowie die Wiederveräußerung der erworbenen Grundstücke. Die Gesellschaft ist berechtigt, neue Geschäftszweige aufzunehmen, Zweigniederlassungen zu errichten, sich an anderen Unternehmungen zu beteiligen sowie Interessengemeinschaften mit anderen Unternehmen abzuschließen. Produktion: Unter- und obergärige Biere, ferner Eis, Malz, Biertreber, Malzkeime sowie alkoholfreie Getränke. Nebenprodukte-Verwertung durch Verkauf. Wort- und Warenzeichen: "Diamant"-Biere.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1241]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTGrundbesitz: 9,7 ha. Anlagen: In Magdeburg: Brauereianlage mit großer Mälzerei, 1 Doppelsudwerk für 90 Ztr. Schüttung; in Wittenberge: 1 einfaches Sudwerk für 17 Ztr. Schüttung, 4 Dampfmaschinen mit ca. 800 PS, 3 Elektrogeneratoren mit ca. 400 PS, 6 Eiskompressoren mit ca. 600000 Kai., modernste Faß- und Flaschenreinigungs- und Füllmaschinen. Sonstiger Besitz: Anwesen in Magdeburg: "Fürstenhof" mit Spezialausschank der Brauerei. "Baierischer Hof", "Reichshalle" in der Otto-v.-Guericke-Straße, "Wilhelma" und "Neuer Anker", beide in der Lübecker Straße, "Konzerthaus" in der Leipziger Straße mit 17 850 qm großem Garten sowie außerhalb 34 eigene Niederlagsgrundstücke und Eiskeller mit Stallungen und Wohnungen für das Personal. Zweigniederlassung: Wittenberge (Bez. Potsdam). Bierniederlagen: Aschersleben, Bismarck, Dörnitz, Drackenstedt, Eilsleben, Erxleben, Fermersleben, Güsen, Halberstadt, Jerxheim, Fleetmark, Klötze (Altmark), Loburg (Bez. Magdeburg), Ludwigslust (Mecklenburg), Haldensleben, Oebisfelde, Oschersleben (Bode), Osterburg, Ottersleben, Perleberg, Quedlinburg, Rätzlingen, Salzwedel, Schönebeck (Elbe), Seehausen (Altmark), Stendal, Tangerhütte, Wanzleben, Weferlingen, Wolmirstedt.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1241]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXT1. Brauhaus Carl Pfannenberg G.m.b.H. (s.d.), Zerbst, Beteiligung (s.d.): 33,33 %; 2. Germania-Brauerei A.-G. (s.d.), Oschersleben, Beteiligung: 71 %.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1241]