Zeit |
Ereignis |
1885-1886 |
Gründung der Ursprungsfirma "Fahlberg, List & Co." in Salbke von dem Entdecker des Saccharins, Dr. Constantin Fahlberg, und Dr. Adolph List. Die Fabrikation wird zunächst nur zu dem Zwecke der Herstellung von künstlichem Süßstoff aufgenommen, für den der Entdecker sich das Warenzeichen "Saccharin" schützen läßt. Entsprechend der Neuartigkeit dieses Artikels ist die Ausdehnung des Betriebes zunächst eine kleine. Indes läßt die epochemachende Bedeutung des Saccharins die Firma aus bescheidensten Anfängen heraus eine machtvolle Entwicklung nehmen. |
26.03.1902 |
Es erweist sich als angezeigt, die bisherige Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, um sie auf eine breitere Fabrikationsbasis zu stellen. Das erfolgt mit Wirkung ab 1. Januar 1902 unter Ãœbernahme der Firma "Fahlberg, List & Co." in Salbke mit einem Grundkapital von M 3.000.000,00 als "Saccharin-Fabrik Aktiengesellschaft vorm. Fahlberg, List & Co.". |
1902 |
Nach Umwandlung in eine Aktiengesellschaft wird neben der Produktion von Saccharin die Erzeugung von Schwefelsäure und verschiedenen technischen Artikeln aufgenommen. |
1906 |
Constantin Fahlberg verläßt krankheitsbedingt das Unternehmen und übergibt die Leitung an August Klages. |
15.08.1910 |
Tod von Constantin Fahlberg in Nassau (Lahn). Er wird nach Magdeburg überführt und auf dem Südfriedhof der Stadt beigesetzt. |
1912 |
Der Fabrik wird auch eine pharmazeutische Abteilung angegliedert, die insbesondere während des Ersten Weltkrieges zur Befriedigung der Ansprüche bedeutend ausgebaut werden muß. |
1916 |
Seither machen sich laufend Erweiterungen notwendig, einmal um den stärker hervortretenden Süßstoffbedarf für die Volksernährung zu befriedigen, dann aber auch der regen Nachfrage nach den übrigen Produkten zu entsprechen. Auch neue Fabrikationszweige werden aufgenommen. Unter letztere fallen verschiedene Farbenprodukte, von denen hauptsächlich Blanc fixe hervorzuheben ist. |
1917 |
Bei dem Eintritt Amerikas in den Ersten Weltkrieg wird die dortige Niederlassung der Firma (die Fahlberg Saccharine-Works in Brooklyn) von der amerikanischen Regierung beschlagnahmt. |
nach dem 1. Weltkrieg |
Mit Beendigung des Ersten Weltkrieges wird die Warschauer Filiale von Fahlberg-List auf Grund der deutschfeindlichen Haltung der Polen eingezogen. |
1919 |
Außer den neuen Fabrikationseinrichtungen wird das wissenschaftliche Laboratorium durch einen Neubau erweitert, in welchem sich eine Anzahl von Chemikern mit wissenschaftlichen Forschungen beschäftigt. |
1921 |
Die benachbarte "Metallhütte Magdeburg G. m. b. H." wird erworben, um vor allen Dingen die bei der Schwefelsäure-Erzeugung anfallenden Abbrände zu entkupfern und Kupfer und hochwertiges Eisenerz zu gewinnen. Nebenher werden auf demselben Terrain auch noch andere wichtige Fabrikationsanlagen geschaffen, wie z. B. eine Anlage zur Gewinnung von Zink und anderen Metallen. |
1926 |
Erwerb des Grundbesitzes der Glashütte A. Grafe Nachf. in Westerhüsen. Bau einer Fabrikationsanlage zur Herstellung von Superphosphat, Ammoniak-Superphosphat und Volldünger. |
1926 |
Die Beteiligung an der Kokswerke und Chemische Fabriken A.-G., Berlin, und die 1923 mit derselben eingegangene Interessengemeinschaft wird gelöst. |
1926 |
Im Umtausch der im Besitz der Oberkoks und Chemische Fabriken A.-G., Berlin, befindlichen RM 4.500.000,00 Saccharin-Fabrik-Aktien veräußert die Gesellschaft ihren Besitz an Kokswerke und Chemische Fabriken A.-G.-Aktien und Genußscheinen an ein Konsortium unter Führung der Commerzbank A.-G., Berlin. Die buchmäßige Durchführung des Vertrages kommt im Laufe des Jahres 1927 endgültig zum Abschluß. |
Anfang 1927 |
Die Fabrikation von Superphosphat und anderen Düngemitteln wird in größtem Umfange aufgenommen. |
1927 |
Ankauf der Mitteldeutschen Superphosphatwerke G. m. b. H., Rehmsdorf, mit den Werken Köthen i. Anhalt und Dodendorf b. Magdeburg. (um 1927) |
25.12.1928 bis 31.12.1928 |
Der Betrieb der "Metallhütte Magdeburg G. m. b. H." wird Ende des Jahres stillgelegt und die Gesellschaft liquidiert. |
1931 |
Es werden zwecks Ausgleichung der Wertminderungen und zur Anpassung an die Ertragsverhältnisse nom. Reichsmark 3.000.000,00 eigene Stammaktien eingezogen und dann die restlichen nom. RM 7.500.000,00 Stammaktien und nom. RM 72.000,00 Vorzugsaktien im Verhältnis 4 : 1 auf nom. RM 1.875.000,00 Stammaktien und nom. RM 18.000,00 Vorzugsaktien zusammengelegt. |
25.05.1932 |
Durch Beschluß der Generalversammlung vom 25. Mai 1932 wird die Firma aus "Saccharin-Fabrik Aktiengesellschaft vorm. Fahlberg, List & Co." in "Fahlberg-List Aktiengesellschaft Chemische Fabriken" geändert. |