Wilh. Hampe jr., Garnhandlung en gros und Spinnerei

Allgemeines

FirmennameWilh. Hampe jr., Garnhandlung en gros und Spinnerei
OrtssitzHelmstedt (Nieders)
Postleitzahl38350
Art des UnternehmensSpinnerei und Garnhandlung
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 638/39] [Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 64]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1823 Wilhelm Hampe sen. gründet eine Garnhandlung.
1866 Der Sohn von Wilhelm Hampe sen. (mit gleichem Namen) übernimmt das väterliche Geschäft unter der Firma "Wilhelm Hampe jun."
1879 Wilhelm Hampe jun. geht zur eigenen Fabrikation über; er kauft die Einrichtung einer sächsischen Fabrik und errichtet in Helmstedt eine kleine Strickgarnspinnerei mit ca. 20 Arbeiterinnen. Sowohl die Meister als auch die Arbeiterinnen werden aus Sachsen beschafft. - Die Fabrikate finden Absatz, die Produktion kann allmählich gesteigert werden. Das junge Unternehmen entwickelt sich in den ersten zehn Jahren zufriedenstellend.
1892 Robert und Hans Hampe (alleiniger Disponent und Zeichner der Firma "Rob. Hampe") übernehmen die Fabrik.
ab 1892 Nach der Übernahme durch Robert und Hans Hampe wird die Fabrik teilweise neu eingerichtet. Es werden neue Maschinen aufgestellt, veraltete durch neue ersetzt. Hierdurch wird es möglich, ein vollkommeneres und zugleich billigeres Fabrikat herzustellen. Die Produktion wird gleichzeitig erheblich gesteigert, die Zahl der Arbeiter und Arbeiterinnen erhöht.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Garnhandel 1823 Beginn (Gründung) 1903 [Referenzliste Sächs Mf]  
Kammgarn 1879 Beginn der eigenen Fabrikation 1903 [Referenzliste Sächs Mf]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1903 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1879 20       20 Spinnerinnen
1899 90       Arbeiter und Arbeiterinnen




Allgemeines

ZEIT1899
THEMAProduktion und Absatz
TEXTDas Absatzgebiet erweiterte sich, besonders in den letzten Jahren, bedeutend. Während die Firma früher nur mit einigen grossen Engroshäusern in Berlin arbeitete, erstreckt sich der Kreis der Abnehmer nun über ganz Deutschland und ist nicht mehr auf Grossisten beschränkt. In den letzten Jahren hat sich die Konkurrenz durch Gründung
neuer Spinnereien (insqesondere Aktiengesellschaften) außerordentlich vermehrt. Die Folge dieses verstärkten Angebotes ist, wie natürlich, ein starker Rückgang der Preise. Die Fabriken müssen daher um so mehr auf guten Einkauf und billige Herstellung bedacht sein. Eine Konvention zur Festsetzung einheitlicher Preise, die
von den älteren Firmen teilweise angestrebt wurde, würde voraussichtlich von fraglichem Wert sein, weil Übertretungen wegen der Schwierigkeit einer genauen Qualitätsunterscheidung kaum mit Sicherheit festgestellt werden könnten. Dasselbe Rohmaterial, von zwei verschiedenen Fabriken bearbeitet, kann ganz verschiedenes Gespinnst ergeben.
QUELLE[Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 64]


ZEIT1899
THEMAArbeiterinnen
TEXTDie Sorgfalt, welche auf die Fabrikation zu legen ist, macht auch Vorsicht in der Anstellung der Arbeiterinnen und große Mühewaltung bei dem Anlernen derselben nöthig. Eine gewisse Intelligenz muß bei jeder Arbeiterin vorausgesetzt werden. Ein Teil der in der Fabrik von Wilhelm Hampe jun. beschäftigten Arbeiterinnen sind Polinnen, die vielfach im Sommer auf den Domänen der Umgegend arbeiten und deren männliche Verwandte in den Kohlenbergwerken beschäftigt sind.
QUELLE[Bettgenhäuser: Industrieen des Hzgt. Braunschweig I (1899) 65]