F. A. Hammersen Act.-Ges.

Allgemeines

FirmennameF. A. Hammersen Act.-Ges.
OrtssitzOsnabrück (Nieders)
StraßeIburger Str.
Postleitzahl49082
Art des UnternehmensWeberei und Spinnerei
AnmerkungenNicht zu verwechseln mit Ursprungsfirma "C. H. Hammersen, Weberei" (s.d.). Um 1840-1869 siehe "Gebr. Hammersen". Mit Zweigwerken in Rheine, Bocholt, Rheydt und Riesa (siehe alle). Bildet seit 1935 die Werksgruppe Osnabrück der "Christian Dierig Aktiengesellschaft", Oberlangenbielau.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 1610] [Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1894)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2699] [Adreßbuch der Wollen-...-Industrie 1 (1928) 458)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1869 Gründung der alten Hammersen-Gesellschaft durch Austritt von Friedrich Heinrich Hammersen, Bruder von Chr. H. Hammersen, aus der gemeinsamen Firma. F. H. Hammersen, gründet eine Kattunweberei an der Johannisstraße mit 45 Webstühlen und 50 Beschäftigten.
1893 Inbetriebnahme einer neuen Weberei mit 800 Webstühlen mit angeliederter Ausrüstungsanstalt an der Iburger Straße
1900 Gründung (lt. [Adreßbuch der Wollen- und Baumwollen-Industrie 1 (1928) 458)])
Sommer 1901 Neben der Weberei wird mit dem Bau einer neuen Spinnerei begonnen.
11.04.1902 Die erste Baumwolle trifft ein.
01.05.1902 Eröffnung der Spinnerei
06.1902 In der Spinnerei sind 39.000 Spindeln in Betrieb
1927 Das "Siebenstern"-Warenzeichen wird als Schutzmarke eingetragen.
30.09.1935 Die gesamten Anlagen (Grundbesitz, Maschinen usw.) sind Eigentum der "Christian Dierig A.-G.", Langenbielau, auf die die alte "F. H. Hammersen Actien-Gesellschaft" mit Wirkung vom 30. September 1935 auf Grund des Umwandlungsgesetzes vom 5. Juli 1934 übergeht.
12.1935 Organvertrag mit der "Christian Dierig Aktiengesellschaft", Langenbielau, vom Dezember.
11.12.1935 Gründung. Die Firma lautet urspr. "F. H. Hammersen Aktiengesellschaft Textilbetriebe". Die Gründung der neuen A.-G. erfolgt im Zusammenhang mit dem Übergang der "F. H. Hammersen Actien-Gesellschaft" auf die "Christian Dierig A.-G.", Langenbielau, und zwar zur Fortführung der "besonderen Art und bewährten Tradition des Hammersen-Geschäfts".
17.12.1935 Handelsgerichtlich eingetragen
27.12.1935 Durch Generalversammlungsbeschluß vom 27. Dezember 1935 wird der Zusatz "Textilbetriebe" in der Firmenbezeichnung gestrichen.
1935 Die Firma der alten Hammersen-Gesellschaft ist durch handelsgerichtliche Eintragung vom 31. Dezember 1935 erloschen.
1942 Bemerkungen zum Abschluß für 1942: Im Mittelpunkte des Geschehens standen bei Dierig die bekannten Konzentrationsmaßnahmen in der Textilindustrie, denen gerade die Gesellschaft als Großunternehmen glaubte beispielgebend Rechnung tragen zu müssen, so daß unsere Betriebe besonders stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Obgleich die Gesellschaft der Unkostensenkung ihre Aufmerksamkeit in noch erhöhtem Maße zuwandte, war unter diesen Umständen in Verbindung mit den anerkannt niedrigen Preisen eine Verschlechterung des Ergebnisses nicht zu vermeiden. Trotzdem gestattet das Ergebnis die Aufrechterhaltung der Vorjahresdividende, wobei man es für angebracht hielt, die außerordentlichen Erträge im wesentlichen zwar Verstärkung der offenen Rücklagen zu benutzen. Im Gewinn enthalten ist der Gewinn der Organgesellschaft "F. H. Hammersen A.-G." in Osnabrück. Auch bei dieser Gesellschaft spielte die Konzentration in der Textilwirtschaft eine entscheidende Rolle, so, daß die für Christian Dierig geschilderten Verhältnisse auch für die Geschäftsentwicklung bei Hammersen weitgehend zutreffen. Die Organgesellschaft Hammersen hat ein weiteres in deren Bilanz erscheinendes Guthaben von RM 500.000,00 gebildet.
Ende 2. Weltkrieg Das Werk ist zu 90 Prozent zerstört.
1981 Das Konkursverfahren wird eingeleitet.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Baumwollgarn 1902 Beginn 1981 Ende (Konkurs)  
Baumwollgewebe 1869 Beginn in der Johannisstr. 1981 Ende (Konkurs) 1928 (aus Osnabrück und Rheine): Haus- und Gartenkleiderstoffe, Schürzenstoffe, Vorhang- und Dekorationsstoffe, Flanelle (roh und bunt), Bleichwaren, Futterstoffe, Farbsatins




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1890 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1894 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1901? Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1869 Umbenennung zuvor Gebr. Hammersen F. A. Hammersen macht sich selbständig
1 Nebenwerk danach F. H. Hammersen A. G., Baumwollspinnerei, Rohweberei und Bleicherei Rheine Zweigwerk Rheine des Osnabrücker Stammwerks
1 Nebenwerk danach F. H. Hammersen A. G., Baumwollspinnerei Bocholt Zweigwerk Bocholt des Osnabrücker Stammwerks
1 Nebenwerk danach F. H. Hammersen A. G., Baumwollspinnerei Rheydt. Zweigwerk Rheydt des Osnabrücker Stammwerks
1 Nebenwerk danach F. H. Hammersen A. G., Baumwollspinnerei Riesa Zweigwerk Riesa des Osnabrücker Stammwerks




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dr. Hermann Bötzelen, Osnabrück, Vorsitzer; Dr. Ernst Hegels, Osnabrück; Ferdinand Kopf, Osnabrück; Eduard Angerbauer, Osnabrück. Aufsichtsrat: Dr. Wolfgang Dierig, Langenbielau, Vorsitzer; Carl Stolcke, Osnabrück, stellv. Vorsitzer; Dr. Raimund Bamberg, Langenbielau; Gottfried Dierig, Langenbielau: Otto Burkhardt, Essen (Ruhr); Julius Graf, Langenbielau; Julius Lütgert, Osnabrück. Grundkapital: nom. RM 5.000.000,00. Großaktionär: Christian Dierig A.-G., Langenbielau (100 %).
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2699]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTZweck: Technische und kaufmännische Bewirtschaftung der Betriebsanlagen der alten F. H. Hammersen Actiengesellschaft, Osnabrück, im Auftrage des jeweiligen Eigentümers dieser Anlagen (Christian Dierig A.-G.), so daß die Gesellschaft den Charakter einer Organgesellschaft hat. Erzeugnisse der gesamten Werksgruppe: Garne Nr. 8 bis 42 (Mischgarne-Baumwolle/Zellwolle/Flockenbast- und Zellwollgarne). Gewebe: Rohnessel, westfälische und süddeutsche Weißwaren für Leib- und Bettwäsche, Bleichflanelle, Finette, Panama, Futterstoffe, Farbsatins; Popeline, Schürzen-, Trachten-, Sportstoffe, Modekleiderstoffe aus Zellwolle und Kunstseide, Roh-, Buntflanelle, Dekorationsstoffe sowie sonstige Buntwaren.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2699]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Die gesamten Anlagen (Grundbesitz, Maschinen usw.) sind Eigentum der Christian Dierig A.-G., Langenbielau, auf die die alte F. H. Hammersen Actien-Gesellschaft mit Wirkung vom 30. September 1935 auf Grund des Umwandlungsgesetzes vom 5. Juli 1934 übergegangen ist. Die technische und kaufmännische Bewirtschaftung der Anlagen ist der neuen F. H, Hammersen A.-G. seitens der Eigentümerin übertragen. Anlagen: Baumwollspinnerei, Buntweberei und Ausrüstung, Osnabrück; Baumwollspinnerei, Rohweberei und Bleicherei, Rheine (Westf.); Baumwollspinnerei Bocholt (Westf.); Baumwollspinnerei Rheydt; e) Baumwollspinnerei Riesa (Elbe) mit insgesamt 260000 Spindeln; Buntweberei in Osnabrück mit 1500 Stühlen, Rohweberei in Rheine mit 1975 Stühlen, Ausrüstungsanstalt in Osnabrück und Stück-Bleicherei in Rheine mit den entsprechenden Maschinen, dazu noch eine Anzahl gut eingerichteter Nebenbetriebe. Sonstiger Besitz: 239 werkseigene Häuser mit 653 Wohnungen sowie vier Mädchenwohnheime.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 2699]


ZEIT1928
THEMAAnlagen (incl. Zweigbetriebe)
TEXTInsgesamt 300.000 Spindeln, 3.500 Webstühle, 3.100 Arbeiter, Dampfkraft: 2.200 PS, Elektroenergie: 10.100 PS. Mit Bleicherei, Färberei, Rauherei und Appretur. Zweigbetriebe in Rheine, Bocholt, Rheydt und Riesa
QUELLE[Adreßbuch der Wollen-...-Industrie 1 (1928) 458)]