Zeit |
Ereignis |
04.03.1821 |
Geburt von Hermann Bleibtreu als jüngster Sohn des Bergmeisters Leopold Bleibtreu (1777-1839) und seiner Ehefrau Anna Maria, geborene Ackermann (1787-1871) in (Bonn-)Pützchen |
1838 |
Hermann Bleibtreu beginnt als 17-jähriger an der Bonner Universität das Studium der Natur- und Bergwissenschaften |
1839 |
Der Tod seines Vaters zwingt Hermann Bleibtreu, zusammen mit seinem Bruder Gustav (1809-1881) die Leitung der Alaunfabrikation zu übernehmen. |
1844-46 |
Hermann Bleibtreu setzt sein 1839 unterbrochenes Studium bei Justus von Liebig (1803-1873) in Gießen beziehungsweise dessen ehemaligem Assistenten August Wilhelm Hofmann (1818-1892) in London (Royal College of Chemistry) fort und promoviert 1846. |
frühe 1850er |
Hermann Bleibtreu beschäftigten zunehmend Versuche, den teuer aus England importierten Portlandzement durch ein aus heimischen Rohstoffen hergestelltes Fabrikat zu ersetzen. |
1853 |
Hermann Bleibtreu erhält ein Patent zur Herstellung von Portlandzement. Die Vorversuche finden auf dem Gelände der ehemaligen Festungsziegelei in Züllchow statt. Der Weg zur industriellen Produktion ist langwierig und teuer, erfordert die Beteiligung weiterer Investoren, schließlich die Finanzierung über Aktien. |
Juni 1853 |
Gründung des "Bonner Bergwerks- und Hütten-Vereins" aus der Vereinigung der Bleibtreu'schen Aktivitäten mit den Alaunwerken des Konkurrenten Matthias Jäger unter Einbeziehung der Bleibtreu'schen Alaunhütten und Grubenfelder |
1856 |
Gustav und Hermann Bleibtreu können den Verwaltungsrat des "Bonner Bergwerks- und Hütten-Vereins" davon überzeugen, eine Zementfabrik zu bauen, und Hermann Bleibtreu wird zu deren Geschäftsführer ernannt. |
1856 |
Baubeginn der Zementfabrik am Rheinufer in Oberkassel |
1858 |
Fertigstellung. Trotz positiver Erfahrungen der Kölner Dombauverwaltung und der regionalen Eisenbahnen bleiben die Abnehmer zögerlich. |
1868/69 |
Werkserweiterung durch zwei große Bleibtreu'sche Schachtöfen mit 28 m Höhe und 7 m Durchmesser |
1870 |
In den ersten vier Jahren lag die Auslastung der Fabrik unter 50 Prozent der Kapazität. 1870 können nur in sechs Jahren bescheidene Dividenden erwirtschaftet werden. Schwankende Qualität der eigenen Produkte und der zähe Abwehrkampf der englischen Konkurrenz durchkreuzen die Planungen. Der grundlegende Fehler liegt jedoch in der Standortwahl. Sie ging von der irrigen Annahme aus, man könne die Braunkohlevorkommen auf der Hardt als billiges Brennmaterial verwenden. In Wirklichkeit müssen außer Ton (aus Hangelar) alle Rohstoffe (Kalkstein aus Budenheim bei Mainz; Steinkohle von der Ruhr) aus entfernten Regionen herangeschafft werden. |
1871 |
Hermann Bleibtreu gibt die Geschäftsleitung des Zementwerks auf |
25.04.1881 |
Tod von Hermann Bleibtreu. - In den letzten zehn Lebensjahren beschäftigte er sich mit der Braunkohleforschung. |
bis 1882 |
Aufstellung weiterer fünf Schachtöfen mit senkrechten Ofenwandungen, die letzten beiden mit Stahlblechmantel |
1888 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1891 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1897/98 |
Errichtung eines Wasserturms |
1908/09 |
Aufstellung der ersen Drehöfen |
bis 1914 |
Errichtung eines neuen und in sich geschlossenen Werks mit allen drei Produktionsstufen: Aufbereitung nun im Naßverfahren, und (bis 1914) einer Drehofenanlage mit vier Drehöfen |
bis 1914/15 |
Stillegung aller Schachtöfen |
1927/28 |
Dyckerhoff übernimmt Aktien der Bonner Zementfabrik mit einer Sperrminorität von 25 % |
1970 |
Der letzte noch vorhandene Drehrohrofen wird demontiert und in die Türkei verkauft |
1985 |
Vollständige Übernahme durch Dyckerhoff und Weiterbetrieb als Zweigwerk |
1986 |
Einstellung der Produktion |
1987 |
Betriebsschließung |
1989 |
Nach Auseinandersetzungen um den Umfang der Unterschutzstellung die Eintragung in die Denkmalliste |