Harpener Bergbau Act.-Ges.

Allgemeines

FirmennameHarpener Bergbau Act.-Ges.
OrtssitzDortmund
StraßeVoßkuhle 38
Postleitzahl44141
Art des UnternehmensKohlebergwerke
AnmerkungenAuch: "Abt. Hochöfen und Nebenproduktfabriken" [KSB]. Seit 1935 Mehrheit bei Flick. Um 2005: "Harpen AG" Adresse (1943): Goldstr. 14.
QuellenangabenInternet: www.harpen.de [Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1900)] [KSB: Referenzliste Plungerpumpen (um 1910)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5993]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
04.01.1856 Gründung der Gesellschaft als "Harpener Bergbau Aktiengesellschaft, Dortmund" mit einem Grundkapital von Talern 1.100.000,00, zerlegt in 5500 Aktien zu je 200 Talern, auf 12 in der Nähe von Harpen, unweit Bochum, gemutete Kohlenfelder (4844 preuß. Morgen) Diese ersten Grubenfelder der Gesellschaft heißen Heinrich Gustav, Prinz von Preußen, Klothkamp, Neumond, Sirius, Harpen, Hackelmey, Rosenbaum, Selinde, Werhahn, Amalia und Hofesaat. "Harpen" ist der Name eines in Bochum gelegenen Dorfes, unter dem sich die größten Kohlefelder der Gesellschaft befinden.
01.02.1856 bis 31.12.1846 Noch im Gründungsjahr wird auf Schacht Jakob der Zeche Heinrich Gustav bei Werne das Kohlengebirge erreicht und mit dem Abteufen der zweiten Zeche "Prinz von Preußen" bei Altenbochum begonnen.
1859 Es beginnt die regelmäßige Förderung.
1870 Einführung der Harpen Aktie an der Berliner Börse
1904 Bleichert (Leipzig) baut eine Loren-Seilbahn für die Harpener Bergbau (4810 m lang)
1914 Robert Müser wechselt in den Aufsichtsrat von Harpen, dessen Vorsitz er bis zu seinem Tode innehat.
1920-1921 Die Mitarbeiterzahl steigt auf einen Höchststand von 43.558.
1920 Von den Schachtanlagen wird Robert Müser im Verwaltungsbezirk Langendreer als Großschachtanlage fertiggestellt. Sie nimmt die Zechen Heinrich Gustav, Amalia und Caroline in sich auf.
1924 Ausgabe einer siebenprozentigen Anleihe im Betrage von Reichsmark 7.500.000,00, von welcher RM 5.000.000,00 begeben werden. Die restlichen RM. 2.500.000,00 gelangen wieder zur Einziehung.
1925 Es wird ein neuer Schacht in der Nähe von Lanstrop abgeteuft.
1926 Erwerb der Zeche Massen durch die Gewerkschaft Siebenplaneten von der "Buderus Eisenwerke A.-G." in Wetzlar
1926 Errichtung einer Zentralkokereianlage auf Zeche Gneisenau
1926 Veräußerung der 50.2prozentigen Beteiligung an der "'Demerag' Donau-Main-Rhein-Schiffahrts-A.-G.", Nürnberg
1928 Stillegung der Zeche Roland. - Auf dem Weg der Verringerung der Zahl der Schachtanlagen schreitet die Gesellschaft in den folgenden Jahren durch die Vereinigung der Zechen Neu-Iserlohn I - Neu-Iserlohn II weiter fort.
1929 Das Programm der Zusammenlegung der Schachtanlagen wird in diesem Jahr weiter durchgeführt.
02.1929 Die Mittel zur Durchführung des Werkserneuerungsprogramms muß die Gesellschaft, soweit ihre eigenen Reserven nicht ausreichen, durch kurzfristige Kredite beschaffen. Zur Ablösung dieser Kredite wird eine 6prozentige Anleihe in Höhe von $10 Millionen aufgenommen. Aufgelegt im Februar 1929 zu 90 %. Der Betrag von 10.000.000,00 (autorisiert 20.000.000,00). Stückelung: 1.000,00 und 3.500,00. Laufzeit: 20 Jahre (bis 1. Januar 1949). Rückzahlung: Die Bonds sind nach Wahl der Gesellschaft jederzeit mit 40tägiger Vorankündigung ganz oder teilweise rückzahlbar, und zwar bis 1. Januar 1939 zu 102 %, bis 1. Januar 1944 zu 101 % und bis 1. Januar 1949, bis zu welchem Zeitpunkt die Anleihe zurückgezahlt sein muß, zu 100 %. Zur Sicherung der Rückzahlungen sind an einen Tilgungsfonds Halbjahreszahlungen zu leisten, die seit 1931 5 cts. für jede metrische Tonne geförderter oder aus einem der verpfändeten Grundstücke entnommener Kohle, mindestens jedoch 275.000,00, betragen müssen. Die Gesellschaft hat das Refeht, die Tilgung auch durch Rückkäufe vorzunehmen. Zur Sicherung dieser Anleihe sind im gleichen Range auf die Werksliegenschaften der Gesellschaft Grundschulden an erster Stelle eingetragen. Umtausch in Aktien (Aktienoption): Nachdem weder die Bonds-Inhaber noch die National City Co. die Option ausgeübt hatten, werden die bereitgehaltenen RM 20.000.000,00 Harpener Stammaktien per Ende 1931 eingezogen.
11.06.1929 Die außerordentliche Generalversammlung vom 11. Juni 1929 beschließt eine Kapitalerhöhung im Ausmaße von nom. RM 10.000.000,00 Stammaktien.
08.1929 Mit der Gasabgabe an die Ruhrgas A.-G. wird auf Gneisenau begonnen.
12.1929 Die Gesellschaft beteiligt sich an der Gründung der "Ruhrmontanindustrie Aktiengesellschaft", Essen.
12.1929 Die Anleihe von 1924 in Höhe von RM 5.000.000,00 wird auf Grund eines Umtauschangebotes im Dezember 1929 nahezu voll, im Verhältnis 1:1, in Aktien der Gesellschaft eingetauscht.
1930 Die Produktion erfährt einen scharfen Rückgang.
01.1930 Mit der Gasabgabe an die Ruhrgas A.-G. wird auf Robert Müser im Januar begonnen, nachdem der erste Gaskompressor und die Gasreinigungsanlage fertiggestellt waren.
1931 Im Laufe des Jahres werden auf der Großschachtanlage Gneisenau verschiedene Neuanlagen in Betrieb genommen.
06.1931 Stillegung der Zeche Karl
1932 Der Ausbau des Schachtes IV der Zeche Gneisenau wird fortgesetzt.
1932 Die Anlagen der stillgelegten Zeche Neu-Iserlohn II werden abgebrochen.
1932 Verkauft wird das Gut Geeste bei Lingen am Dortmund-Ems-Kanal
1934 Auf Robert Müser werden zwei Hochleistungskessel und die Erweiterung der Wasserreinigungsanlage zur Sicherstellung des Dampfbetriebes in Auftrag gegeben.
1934 Auf Schacht I der Zeche Neu-Iserlohn und auf Schacht Eduard der Zeche Siebenplaneten werden die Arbeiten zum Weiterabteufen um je 125 m in Angriff genommen.
1934 Auf der Anlage Hugo I wird zur Sicherstellung der Druckluftversorgung eine neue Druckluftleitung bestellt.
05.1934 Umtausch der Dollar-Bonds in RM-Schuldverschreibungen: Nachdem im Mai 1934 gemachten Umtauschangebot von $ 1.000,00 in RM 3.000,00 bzw. 500,00 in RM 1.500,00 vierprozentige RM-Schuldverschreibungen gelangen bisher 843.000,00, die zu RM 4,20 je Dollar = RM 3.540.600,00 von dem Anleihekonto als getilgt abgesetzt werden, zum Umtausch. Die 1933 in RM-Schuldverschreibungen ausgewiesene Schuld in Höhe von RM 2.115.000,00 erhöht sich 1934 um Reichsmark 414.600,00 auf RM 2.529.000,00. Mit diesem Betrage ist sie in den Anleihen enthalten. (Umlaufender Betrag: RM 216.000,00 31. Dezember 1942). Angebot eines Umtausches des planmäßig bis 2. Januar 1944 zu tilgenden Restbetrages in 4 % Schuldverschreibungen von 1942.)
01.07.1934 bis 30.09.1934 Der neue Schacht IV auf der Anlage Gneisenau wird fertiggestellt und im dritten Vierteljahr in Betrieb genommen.
08.1934 Die der Kokerei Gneisenau angeschlossene Schwachgasgeneratorenanlage wird in Betrieb genommen. In der Kompressorenanlage wird ein dritter Gasverdichter betriebsfertig.
07.10.1934 Weihe des Schachtes Gneisenau IV
Ende Dezember 1934 Der Wetterschacht Hugo-Ost erreicht Ende Dezember die endgültige Teufe von 653 m. Mit der Herstellung der Füllörter wird begonnen.
1935 Zur Schaffung einer eigenen Kohlebasis erlangt Flick bis 1935 die Mehrheit an der Harpener Berbau AG.
1935 In Verfolg der Bestrebungen, auf dem Wege der Steinkohleveredelung die Treibstoffversorgung Deutschlands aus eigenen Rohstoffquellen zu fördern, beteiligt sich die Gesellschaft an der Gründung der Ruhrbenzin A.-G. in Oberhausen-Holten.
13.08.1935 Die außerordentliche Generalversammlung vom 13. August 1935 beschließt eine Herabsetzung des Grundkapitals von RM 90.300.000,00 auf RM 60.000.000,00 in der Weise, daß die seitens der Gesellschaft zu erwerbenden RM 300.000,00 Vorzugsaktien eingezogen werden (der Erwerb aus dem Besitz der Kohlen-Vertriebs-A.-G., Dortmund, ist bis 1943 zum Kurse von 100 % erfolgt) und die RM 90.000.000,00 Stammaktien im Verhältnis von 3:2 zum Zwecke der teilweisen Rückzahlung des Grundkapitals an die Aktionäre mittels Ausreichung von RM 30.000.000,00 neu auszugebenden, vom 1. Januar 1935 ab mit jährlich 4,5 % verzinslichen und außerdem mit einer von der Dividende der Gesellschaft abhängigen Zusatzverzinsung ausgestatteten Teilschuldverschreibungen (Teilschuldverschreibungen von 1935) zusammengelegt werden. Aufgelegter Betrag der Anleihe: RM 30.000.000,00. Stückelung: 27000 Stück über je RM 1.000,00 (Nr. 1-27 000), 30 000 Stück über Je RM 100,00 (Nr. 27 001-57 000), eingeteilt in 60 Serien zu je RM 500.000,00 Nr. 1-60). Verzinslich vom 1. Januar 1935 ab mit jährlich 4,5 % zuzüglich einer von der Dividende der Gesellschaft abhängigen Zusatzverzinsung derart, daß die jährliche Gesamtverzinsung nach erfolgter Kapitalberichtigung bei einer Dividende von 3,05 % und darüber immer 1 % höher ist als das l.l5fache der auf die Aktien zur Ausschüttung gelangenden Dividende. Die Zinsen und die Zusatzzinsen sind jährlich einmal zahlbar, und zwar am 1. Juli jedes Jahres für das vorausgegangene Kalenderjahr.
Ende 1935 Gegen Ende des Jahres erwirbt die Gesellschaft aus dem Besitz der "Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte", Rosenberg, den ausschlaggebenden Teil der Kuxe der Gewerkschaft der Steinkohlenzeche "Mont-Cenis", Sodingen i. W., um sich damit das Belieferungsrecht im Werksselbstverbrauch ihrer Großaktionärin zu sichern. Die Gesellschaft hofft mit dieser Angliederung die Beschäftigung ihrer Anlagen, namentlich, aber den Koksabsatz, nicht unwesentlieh aufzubessern. Die Bezahlung des Kaufpreises erfolgt durch Kokslieferungen, die sich auf mehrere Jahre erstrecken.
1936 Um die beim Erwerb der Minorität der "Essener Steinkohlenbergwerke A.-G." eingegangenen Verpflichtungen abzulösen, begiebt die Gesellschaft eine 5prozentige Anleihe in Höhe von RM 15 Mill.
1936 Die Aktien der "Essener Steinkohlenbergwerke AG" werden an ein Konsortium unter Führung von Friedrich Flick verkauft, die dann in Teilbeträgen auf die "Harpener Bergbau-AG" übergehen, so daß im Laufe der Zeit sämtliche Aktien der "Essener Steinkohlenbergwerke AG" in den Besitz von Harpen gelangen, deren Aktien wiederum zu einem Großteil in den Händen von Friedrich Flick sind.
03.1936 Der Gesellschaft bietet sich die Möglichkeit, aus dem Besitz der "Vereinigten Stahlwerke A.-G." ein Minoritätspaket der "Essener Steinkohlenbergwerke A.-G." zu erwerben. Die Gesellschaft entschießt sich hierzu, weil zwischen den beiden Gesellschaften durchaus gleichgeartete Interessen bestehen. In dieser Beteiligung sieht die Gesellschaft die Möglichkeit, in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit der "Essener Steinkohlenbergwerke A.-G." sowohl in der Verfolgung gleicher Ziele als auch in der Behandlung sortenmäßiger Probleme nicht unerhebliche Vorteile für das wittschaftliche Arbeiten der beiderseitigen Unternehmungen zu sichern und damit im Interesse beider Gesellschaften ihrer Existenzfähigkeit eine breitere Grundlage zu schaffen.
01.04.1936 Die bisher stilliegende Kokerei der Zeche Hugo II wird wieder in Betrieb gesetzt.
01.04.1937 Die "Essener Steinkohlenbergwerke A.-G.", Essen, tritt dem Verkaufsverein Harpen/Mont-Cenis, Siebenplaneten und Victoria-Lünen bei.
09.1937 Die Gesellschaft beteiligt sich an der Gründung der "Steinkohlen-Elektrizitäts-A.-G.", Essen.
09.1937 Zwecks Umtausch der mittelfristigen 5porentigen Anleihe von 1936 begibt die Gesellschaft im September eine neue langfristige 5prozentige Anleihe in Höhe von RM 15 Mill. Die Inhaber der Teilschuldverschreibungen von 1936 erhalten eine Vergütung von dreiviertel Prozent.
Ende 1937 Ende des Jahres wird die "Gewerkschaft Victoria-Lünen" mit Harpen vereinigt. Seither besteht der Verkaufsverein aus Harpen/Mont-Cenis, der Gewerkschaft Siebenplaneten und der "Essener Steinkohlen-Bergwerke A.-G."
1939 Erweiterung eines Kraftwerkes und einer Zentralwäsche
1939 Abteufen eines Schachtes
1939 Ausbau einer Hochdruckkesselanlage.
1939 Übergang der Gewerkschaft der Steinkohlenzeche Mont-Cenis durch Vermögensübertragung auf Harpen nach Vereinigung sämtlicher Kuxe in der Hand von Harpen
01.08.1939 Mit Wirkung vom 1. August 1939 Verkauf der Zeche Mont-Cenis an die Gewerkschaft "ver. Constantin der Große"
1940 Erweiterung der Betriebseinrichtungen und Instandsetzung einer der Großkokereien. Verschiedene Verkäufe von Beteiligungen.
11.04.1940 Laut ao. Hauptversammlung vom 11. April 1940 Genehmigung eines Vertrages mit der "Reichswerke Aktiengesellschaft für Erzbergbau und Eisenhütten 'Hermann Göring'" und der Steinkohlengewerkschaft der "Reichswerke 'Hermann Göring'", demzufolge gegen Gewährung von Aktien der "Anhaltischen Kohlenwerke" die aus den Zechen Julia, von der Heydt, Recklinghausen I und II bestehende Zechengruppe Herne sowie die Zeche Victoria mit der Gewerkschaft Victoria-Fortsetzung, ferner fast zwei Drittel des mit Victoria markscheidenden Feldes Preußen in den Besitz der Steinkohlengewerkschaft der "Reichswerke 'Hermann Göring'" übergehen. Den Gegenwert für diese Steinkohlensubstanz leisten die Reichswerke in Braunkohlensubstanz, und zwar bringen sie ihre im Bereich des Ostelbischen Braunkohlen-Syndikats gelegenen Betriebe - Welzow und Niederlausitz in die Anhaltischen Kohlenwerke ein und übertragen die ihnen hieraus zufließenden neuen Aktien dieser Werke auf Harpen.
1941 Kündigung der 5-Prozent-Anleihe von 1936 zum 1. April 1942.
1942 Umtausch der 5-Prozent-Anleihe von 1937 und der 4,5-Prozent-Anleihe von 1934 (früher 6 % Dollarbonds) in eine 4-Prozent-Anleihe von 1942. Aufgelegter Betrag: RM 20.000.000,00. Stückelung: Stücke zu RM 500,00 und AM 1.000,00, Verzinsung: Ab 1. Oktober 1942 mit 4 %. Tilgung: Ab 1. Oktober 1948 mittels Auslosung in um die durch die Tilgung ersparten Zinsen anwachsenden Jahresraten und Gesamtkündigung frühestens zum 1. Oktober 1948. Börsen-Notiz: In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Main) und Hamburg.
29.04.1942 Laut Aufsichtsratsbeschluß vom 29. April 1942 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 15 % = RM 9.000.000,00 auf RM 69.000.000,00 zum 3l. Dezember 1941 durch Zuschreibung auf Maschinen und maschinelle Anlagen in Höhe von RM 4.730.000,00, auf Beteiligungen in Höhe von RM 4.100.000,00, auf Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von RM 600.000,00.
20.05.1942 Lt. Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 20. Mai 1942 Kapitalerhöhung um RM 1.000.000,00 durch Ausgabe von 1000 Inhaberaktien zu je RM 1.000,00 mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1942.
18.06.1943 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44
01.07.1952 Die "Essener Steinkohlenbergwerke AG" werden als Teil des Flick-Konzerns aufgrund der alliierten Gesetze in die Umgestaltungen des deutschen Steinkohlenbergbaus zusammen mit der "Harpener Bergbau-AG" einbezogen. Nachdem die Zechen Grillo 1, Grillo 2 und Grillo 3 auf die neu gegründete "Monopol Bergwerks-AG" in Kamen und die Zechen Grimberg 3/4, Dorstfeld und Oespel auf die "Harpener Bergbau-AG" übergegangen waren, erhält die "Essener Steinkohlenbergwerke AG" von der "Harpener Bergbau-AG" u.a. die Zeche Hugo in Gelsenkirchen sowie das unverritzte Feld Kobold.
1969 Harpen bringt sein gesamtes Bergbauvermögen in die Ruhrkohle Aktiengesellschaft ein. Im Firmenbesitz verbleiben unter anderem die Energiewirtschaft, ein umfangreicher Wohnungs- und Flächenbestand, die Binnenschiffahrt sowie etliche Beteiligungen.
1982 Beginn des langfristigen Privatisierungsprogramms im Immobilienbereich. Die Wohnimmobilien werden in Gewerbeimmobilien umgeschichtet.
1989 Die Omni Holding AG, Bern, beteiligt sich mit über 50% am Harpener Grundkapital.
1991 Finanzieller Zusammenbruch des Großaktionärs Omni Holding AG. Harpen erleidet in diesem Zusammenhang einen erheblichen finanziellen Verlust.
1992 Die VEW AG, Dortmund, erwirbt eine 61,1%ige Beteiligung am Harpener Grundkapital. Die Westdeutsche Landesbank Girozentrale WestLB, Düsseldorf, übernimmt weitere 20%. Harpen vollzieht den Wandel von der Immobilien- und Beteiligungsverwaltung zum Dienstleistungskonzern.
1995 Die RAG Aktiengesellschaft, Essen, erwirbt die von der WestLB gehaltene 20%ige Beteiligung an der Harpen
2000 Die VEW AG fusioniert mit der RWE AG, Essen. Die Beteiligung der VEW an Harpen geht somit auf die neue RWE AG über.
2001 Neuformulierung der Strategie. Ausrichtung auf die Kerngeschäftsfelder Energie und Immobilien.
2002 Die RWE-AG übernimmt zusätzlich die von der RAG Aktiengesellschaft gehaltene Beteiligung an der Harpen AG.
2003 Harpen ist Teil des RWE Konzerns und unter dem Dach der RWE Power AG zuständig für die Geschäftsfelder Dezentrale Energie und Regenerative Energie.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Ammoniakwasser 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1923 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Aromate 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Cumaronharze 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Heizöl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Imprägnieröl 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Koks 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Leichtöl 1923 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Leuchtgas 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Mittelöl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1924 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Preßkohle 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
schwefelsaures Ammoniak 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Schlackensteine 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Schweröl 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1924 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Starrschmiere 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Steinkohle 1856 Beginn (Gründung) 1969 Bergbau an "Ruhrkohle AG"  
Teer 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Teerpech 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Treiböl 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Waschöl 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  
Ziegelsteine 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 68]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1894 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1895 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1900 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1900 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1900 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1913 33145 32161 984   alle Zechen, davon 30165 Vollarbeiter bzw. 798 technische und 186 kaufmännische Beamte
1922 44402 42211 2191   alle Zechen; davon 39025 Vollarbeiter bzw. 1337 technische und 854 kaufmännische Beamte
1923 43907 41620 2287   alle Zechen; davon 32196 Vollarbeiter bzw. 1397 technische und 890 kaufmännische Beamte
1924 31584 29575 2009   alle Zechen, davon 22009 Vollarbeiter bzw. 1255 technische und 754 kaufmännische Beamte
1925 28260 26359 1901   alle Zechen, davon 22775 Vollarbeiter bzw. 1201 technische und 700 kaufmännische Beamte




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1913 1913 Steinkohle 8625577   t
1913 1913 Koks 1631977   t
1913 1913 Preßkohle 426737   Stück
1913 1913 Ammoniakwasser 262   t
1913 1913 schwefelsaures Ammoniak 21917   t
1913 1913 Stickstoffinhalt 4555   t
1913 1913 Teer 52391   t
1913 1913 Teerpech 3881   t
1913 1913 Rohnaphthalin 898   t
1913 1913 Waschöl 920   t
1913 1913 Treiböl 86   t
1913 1913 Imprägnieröl 15   t
1913 1913 Anthrazenöl 888   t
1913 1913 Starrschmiere 417   t
1913 1913 Rohbenzol 6135   t
1913 1913 Rohtoluol 922   t
1913 1913 Rohlösungsbenzol I 582   t
1913 1913 Rohlösungsbenzol II 343   t
1913 1913 Leuchtgas 190000   cbm
1913 1913 Elektrische Arbeit 61749   MWh
1913 1913 Ziegelsteine 11096000   Stück
1922 1922 Steinkohle 7180087   t
1922 1922 Koks 2095650   t
1922 1922 Preßkohle 221737   Stück
1922 1922 Ammoniakwasser 4536   t
1922 1922 schwefelsaures Ammoniak 24781   t
1922 1922 Stickstoffinhalt 6782   t
1922 1922 Teer 66968   t
1922 1922 Mittelöl 666   t
1922 1922 Schweröl 747   t
1922 1922 Teerpech 2231   t
1922 1922 Rohnaphthalin 1246   t
1922 1922 Waschöl 651   t
1922 1922 Heizöl 15   t
1922 1922 Anthrazenöl 747   t
1922 1922 gereinigtes Benzol 4844   t
1922 1922 Reinbenzol 4074   t
1922 1922 gereinigtes Toluol 510   t
1922 1922 Reintoluol 623   t
1922 1922 Gereinigtes Lösungsbenzol I 625   t
1922 1922 gereinigtes Lösungsbenzol II 844   t
1922 1922 Cumaronharze 1011   t
1922 1922 Elektrische Arbeit 104473   MWh
1922 1922 Ziegelsteine 14395000   Stück
1923 1923 Steinkohle 3011023   t
1923 1923 Koks 726084   t
1923 1923 Preßkohle 55235   Stück
1923 1923 Ammoniakwasser 1093   t
1923 1923 schwefelsaures Ammoniak 9330   t
1923 1923 Stickstoffinhalt 2095   t
1923 1923 Teer 24310   t
1923 1923 Leichtöl 2   t
1923 1923 Mittelöl 346   t
1923 1923 Schweröl 281   t
1923 1923 Teerpech 922   t
1923 1923 Rohnaphthalin 359   t
1923 1923 Waschöl 346   t
1923 1923 Anthrazenöl 284   t
1923 1923 gereinigtes Benzol 1018   t
1923 1923 Reinbenzol 520   t
1923 1923 gereinigtes Toluol 164   t
1923 1923 Reintoluol 102   t
1923 1923 Gereinigtes Lösungsbenzol I 140   t
1923 1923 gereinigtes Lösungsbenzol II 212   t
1923 1923 Cumaronharze 188   t
1923 1923 Elektrische Arbeit 94433   MWh
1923 1923 Ziegelsteine 11920000   Stück
1924 1924 Steinkohle 5771061   t
1924 1924 Koks 1598339   t
1924 1924 Preßkohle 141739   Stück
1924 1924 schwefelsaures Ammoniak 16342   t
1924 1924 Stickstoffinhalt 3370   t
1924 1924 Teer 41580   t
1924 1924 Leichtöl 2   t
1924 1924 Mittelöl 87   t
1924 1924 Schweröl 133   t
1924 1924 Teerpech 333   t
1924 1924 Rohnaphthalin 718   t
1924 1924 Waschöl 87   t
1924 1924 Anthrazenöl 135   t
1924 1924 gereinigtes Benzol 6726   t
1924 1924 Reinbenzol 71   t
1924 1924 gereinigtes Toluol 901   t
1924 1924 Reintoluol 18   t
1924 1924 Gereinigtes Lösungsbenzol I 755   t
1924 1924 gereinigtes Lösungsbenzol II 516   t
1924 1924 Cumaronharze 531   t
1924 1924 Elektrische Arbeit 102688   MWh
1924 1924 Ziegelsteine 4816000   Stück
1925 1925 Steinkohle 6734533   t
1925 1925 Koks 1443548   t
1925 1925 Preßkohle 265338   Stück
1925 1925 schwefelsaures Ammoniak 21467   t
1925 1925 Stickstoffinhalt 4450   t
1925 1925 Teer 48495   t
1925 1925 Leichtöl 25   t
1925 1925 Teerpech 2834   t
1925 1925 Rohnaphthalin 1388   t
1925 1925 Waschöl 991   t
1925 1925 Anthrazenöl 991   t
1925 1925 gereinigtes Benzol 7860   t
1925 1925 Reinbenzol 159   t
1925 1925 Reinxylol 132   t
1925 1925 gereinigtes Toluol 1579   t
1925 1925 Reintoluol 296   t
1925 1925 Gereinigtes Xylol 168   t
1925 1925 Gereinigtes Lösungsbenzol I 832   t
1925 1925 gereinigtes Lösungsbenzol II 867   t
1925 1925 Cumaronöl 74   t
1925 1925 Cumaronharze 980   t
1925 1925 Elektrische Arbeit 113880   MWh
1925 1925 Ziegelsteine 12392000   Stück
1925 1925 Schlackensteine 3317000   Stück




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Generaldirektor Bergassessor Ernst Buskühl, Dortmund, Vorsitzer; Direktor Walter Borgmann, Dortmund; Direktor Dr. Hugo Krüger, Dortmund; Direktor Bergassessor Karl Reiss, Gelsenkirchen-Buer; Direktor Bergassessor Otto Schlarb, Dortmund-Grevel; Direktor Bergassessor Ernst Schulze Höing, Bochum-Werne; Direktor, Bergassessor Alfred Wimmelmann, Harnm (Westf.). Aufsichsrat: Dr. Friedrich Flick, Berlin; Vorsitzer; Dr. Albert Vogler, Dortmund, stellv. Vorsitzer; Dr. Ernst Tengelmann, Mitglied des Aufsichtsrates der Essener Steinkohlenbergwerke A.-G., Essen, stellv. Vorsitzer; Geheimrat Gustav Brecht, Vorsitzer des Vorstandes der Rheinischen A.-G. für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation, Köln; Louis Brügmann, Dortmund; Werner Carp, Ratingen bei Düsseldorf; August von Finck, Inhaber des Bankhauses Merck, Finck & Co., München; Dr. jur. Heinrich Giesbert, Vorsitzer des Vorstandes der Buderus'sche Eisenwerke A.-G., Wetzlar; Carl Goetz, Vorsitzer des Aufsichtsrates der Dresdner Bank, Berlin; Konrad Kaletsch, Direktor der Mitteldeutschen Stahlwerke G. m. b. H., Berlin; Dr. Gustav Knepper, Mitglied der Geschäftsführung der Mitteldeutschen Stahlwerke G. m. b. H., Essen; Dr. rer. pol. h. c. Robert Pferdmenges, Geschäftsinhaber des Bankhauses Pferdmenges & Co., Köln; Dipl.-Ing. Karl Raabe, Vorsitzer des Vorstandes der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sulzbach-Rosenberg; Johann Heinrich von Stein, Mitinhaber des Bankhauses J. H. Stein, Köln; Dr. Kurt von Sydow, Zemlin über Cammin (Pomm.); Dr. Hermann Terberger, Vorstandsmitglied der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sulzbach-Rosenberg; Dr. Frederik Hendrik Fentener van Vlissingen, Utrecht (Holland); Bernhard Weiß, Berlin; Staatsfinanzrat a. D. Hans Weltzien, Geschäftsinhaber der Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Fritz Lang, Wirtschaftsprüfer, Berlin. Geschäftsjahr: Ab 1924: 1. Januar bis 31. Dezember (bis 1923: Juli/Juni). Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme. Reingewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt, wird wie folgt verteilt: 1. Zunächst werden auf die Aktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; 2. sodann erhält der Aufsichtsrat den ihm satzungsgemäß zustehenden Anteil am Jahresgewinn; 3. der Rest wird an die Aktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Grundkapital: nom. RM 70.000.000,00 Stammaktien in Stücken zu je RM 1.000,00 und zu je RM 100,00. Buchwert: a) Beteiligungen: RM 89.412.557,32; b) Wertpapiere: RM 11.371.809,39. Dividenden ab 1935: 2.5, 3.5, 4.5, 4.5, 4.5, 4.5, 4.5, 4 %. Beteiligung der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte: 60%.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5993]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Bergbau, insbesondere Kohlenbergbau, und die Verarbeitung der durch den Bergbau gewonnenen Mineralien sowie die Erzeugung von Gegenständen des Bergweiksbedarfs. Handel mit Mineralien, mit Erzeugnissen aus Mineralien und mit Gegenständen des Bergwerksbedarfs sowie die Beförderung, die Spedition und die Lagerung von Gütern. Die Gesellschaft kann zu diesem Zwecke andere Unternehmungen erwerben oder sich an solchen beteiligen. Sie kann Gewinngemeinschaften und sonstige Verträge der im § 256 des Aktiengesetzes genannten Art abschließen. Die Großschachtanlage Gneisenau im Verwaltungsbezirk Dortmund-Derne ist noch in der Ausbildung begriffen; der Anschluß der Zeche Scharnhorst ist bereits erfolgt. Neben den modernen Kokereien auf Robert Müser und Gneisenau sind noch 2 Anlagen auf Neu-Iserlohn und Hugo in Betrieb. In Verbindung mit den Kokereien Gneisenau und Robert Müser werden Einrichtungen geschaffen und in Betrieb genommen, um das anfallende Gas, soweit es nicht zu eigenen Zwecken gebraucht wird, abzugeben (Gasreinigung, Gaskompression, Gasspeicherung). Die Siebereien und Wäschen hat die Gesellschaft in großem Ausmaße um- oder neugebaut, um den Betrieb rationeller zu gestalten. Pachtvertrag mit der Gewerkschaft Siebenplaneten. Die Gesellschaft gehört folgenden Verbänden an: Rheinisch-Westfälisches Kohlen-Syndikat A.-G., Essen. Der Vertrag des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats, Essen, gilt bis zum 31. März 1952 mit der Maßgabe, daß er mit einer Mehrheit von drei Vierteln der Stimmen aller Mitglieder zu jedem Monatsletzten mit einer Frist von 3 Monaten gekündigt werden kann. Dem ab 1. April 1935 von Harpen zusammen mit der Gewerkschaft Siebenplaneten gebildeten Verkaufsverein (Liefergemeinschaft) im Syndikat ist ab 1. April 1937 auch die Essener Steinkohlenbergwerke A.-G. beigetreten. Die Kohlenwertstöffe werden durch die Aktiengesellschaft der Kohlenwertstoffverbände, Bochum, an der die Gesellschaft beteiligt ist, vertrieben, und zwar ist die Aktiengesellschaft ausschließlich geschäftsführendes Organ folgender Kohlenwertstoffverbände: A.-G. der Kohlenwertstoffverbände mit den Gruppen Benzin-Benzol-Verband, Deutsche Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung / Dachvereinigung, Deutsche Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung / Kokerei-Vereinigung, Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse, Treibgas-Vereinigung, Schwefelsäure-Gemeinschaft, Cumaronharz-Verband. Der Vertrag der Aktiengesellschaft der Kohlenwertstoffverbände kann mit einjähriger Kündigungsfrist zum Schlusse eines Kalenderjahres gekündigt werden. Dieses Kündigungsrecht kann erstmalig mit Wirkung zum 31. Dezember 1951 ausgeübt werden. In Ausnahme von dieser Regelung ist jeder Verband außerdem berechtigt, bis zum 30. Juni 1947 seine Mitgliedschaft auf den 31. Dezember 1947 zu kündigen. Übt ein Verband dieses Kündigungsrecht aus, so ist jeder der übrigen Verbände berechtigt, sich dieser Kündigung durch eine bis zum 31. Juli 1947 abzugebende Erklärung anzuschließen.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5993]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Zweigniederlassung: Duisburg-Ruhrort. Berechtsame im niederrheinisch-westfälischen Bergbaubezirk: Größe etwa 144000000 qm = rd. 65,5 Normalfelder. Ferner das Steinkohlenbergwerk Borgloh, Aktiengesellschaft in Abwicklung, in Wellendorf = 11 093 486 qm = rd. 5 Normalfelder. Grundstücke: Der Oberflächengrundbesitz beläuft sich auf 1876 ha; davon sind 249 ha bebaute Betriebsgrundstücke und 289 ha Wohngelände. Auf letzterem sind 2308 Häuser errichtet mit insgesamt 7307 Beamten- und Arbeiterwohnungen. An unbebauten Grundstücken besitzt die Gesellschaft 1338 ha. Darin sind enthalten 116 ha für Bergehalden und ehemaliges, z.Z. unbenutztes Betriebsgelände, 357 ha Sandgrundstücke in der Haardt und 158 ha, welche zu landwirtschaftlichen Höfen gehören. 634 ha sind gärtnerisch, land- und forstwirtschaftlich ausgenutzt. Die restlichen 73 ha. sind Sportplätze, Grünanlagen, Straßen usw. Die Hauptverwaltung befindet sich in eigenen Gebäuden in Dortmund. Die Gesellschaft besitzt und betreibt, aufgeteilt in drei Verwaltungsgruppen, folgende Steinkohlenzechen (s.d.): Gruppe Bochum: Robert Müser, Neu-Iserlohn, Massener Tiefbau (stillgelegt); ferner betreibt die Gesellschaft auf Grund eines langfristigen, Betriebsvertrages die Zeche der Gewerkschaft Siebenplaneten. Gruppe Buer: Hugo I und Hugo II. Gruppe Dortmund: Gneisenau in Dortmund-Derne; ferner (stillgelegt): Preußen, Kurl und Roland. Auf den Zechen Robert Müser und Gneisenau werden moderne Kokereien, auf Neu-Iserlohn und Hugo II Klein-Kokereien betrieben. Die Gesellschaft besitzt zur Zeit 505 Koksöfen mit Gewinnung von Teer, Ammoniak/Benzolen und Gas sowie eine gemeinsame Benzolreinigungsanlage und Teerdestillation. Weiter ist je eine Brikettfabrik auf Siebenplaneten und in Aschaffenburg vorhanden. Es sind Umschlageinrichtungen in Gustavsburg, Aschaffenburg und Regensburg vorhanden. Zu der Gesellschaft gehören insgesamt fünf betriebsfähige Zechen. Darunter sind besonders die in Verfolg der seit 1929 durchgeführten Betriebszusammenfassungen geschaffenen Großschachtanlagen Gneisenau, Robert Müser und Hugo zu nennen. Es werden Fettkohlen, Gas- und Gasflammkohlen und Eßkohlen gefördert und ebenso wie Koks in allen marktgängigen Sorten abgesetzt. Die Kraftanlagen der Zechen der Gesellschaft bestehen aus Fördermaschinen, Hochdruckluft-, Niederdruckluft- und Gaskompressoren, Ventilatoren, Wasserhaltungs- und Grubenhilfsmaschinen usw. Die Gesellschaft besitzt Anschlußgleise von insgesamt 88 km Länge. Nebenbetriebe: 1. Abteilung Schiffahrt in Duisburg-Ruhrort; Grundbesitz: 4025 qm (1245 qm in Duisburg, 4098 qm in Ruhrort), 572 qm in Mannheim und 34344 qm in Mainz-Gustavsburg; Hafenanlagen: In Ruhrort: Schiffsreparaturwerkstatt, gemieteter Kohlenlagerplatz; In Mainz-Gustavsburg: Umschlagsanlage, bestehend aus Dampfkranen, elektrischem Portaldrehkian und gemietetem Kohlenlagerplatz; in Aschaffenburg: Brikettfabrik mit Feinkohlensilo, Umschlagsanlage, bestehend aus Vollportaldrehkranen und gemietetem Kohlenlagerplatz; in Regensburg: Umschlagsanlage, bestehend aus Halbportaldrehkran, Kohlenbunker und gemietetem Kohlenlagerplatz; Schiffspark: Die auf dem Rhein und den westdeutschen Kanälen verkehrenden Schiffe bestehen aus 9 Schleppdampfern und 3 Gasschleppern sowie 83 Kähnen und 2 Kranpontons. Die angeschlossene Gesellschaft Mainkette A.-G. besitzt 2 Schleppdampfer. Häuser: In Duisburg: 1 Beamtenwohnhaus; in Ruhrort: 1 Bürogebäude, 1 Werkstättengebäude, 2 Magazingebäude, 1 Holzlagergebäude, 1 Arbeiterwohnhaus; in Mainz-Gustavsburg: 1 Büro- und Wohnhaus, 1 Materialien- und Mannschaftsgebäude in Mannheim: 1 Büro- und Wohnhaus; in Aschaffenburg: 1 Brikettfabrikgebäude mit Nebengebäuden, 1 Büro-und Beamten-Wohnhaus. 2. Holzeinkaufsabteilung Dortmund. Anlagen in Recklinghausen-Süd: Sägewerkhalle, Maschinenhaus, Lagerschuppen. Häuser in Recklinghausen-Süd: Werkswohnungen und Bürohaus. 3. Beamten- und Arbeiterhäuser: 2321 Häuser mit rd. 7343 Beamten und Arbeiterwohnungen. Auf dem Gebiete der Belegschaftsfürsorge werden Kindergärten, Koch- und Haushaltungsschulen, ein Kinder- und ein Frauenerholungsheim, Werksbüchereien, ein Ledigenheim und Belegschaftshäuser unterhalten. Grubenfelder: 185664506 qm = 81,25 Normalfelder (einschließlich Siebenplaneten. Steinkohlenzechen: Robert Müser, Neu-Iserlohn in Bochum; Hugo I, Hugo II in Gelsenkirchen-Buer; Gneisenau in Dortmund-Herne; Scharnhorst in Dortmund-Scharnhorst; Kurl in Dortmund-Kurl. Ferner betreibt sie auf Grund eines langfristigen Betriebsvertrages die Zeche der Gewerkschaft Siebenplaneten. Buchwert der gesamten Anlagen am 31. Dezember 1942 nach der Kapitalberichtigung: RM 79.335.056,15.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5993]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXTTochtergesellschaften und Beteiligungen (s.d.): 1. Gewerkschaft Kobold bei Lünen; 2. Gewerkschaft Siebenplaneten (Pachtvertrag mit der Gewerkschaft Siebenplaneten); 3. Essener Steinkohlenbergwerke A.-G., Essen; 4. Chemische Werke Essener Steinkohle A.-G., Essen; 5. Kohlenkontor Weyhenmeyer & Co., Mannheim (vormals Rheinische Kohlenhandel- und Reederei G. m. b. H.); 6. Steenkolen Handelsvereenlging, Utrecht; 7. Ruhrbenzin A.-G., Oberhausen-Holten; 8. Ruhrchemie A.-G., Sterkrade-Holten; 9. Ruhrgas A.-G., Essen; 10. Buderus'sche Eisenwerke, Wetzlar; 11. Harpener Kohlenhandels-Aktien-Gesellschaft, Basel; 12. Mainkette Reederei und Kohlenvertriebs-A.-G., Dortmund; 13. C. G. Maier A.-G. für Schifffahrt, Spedition und Commission, Mannheim; 14. Steinkohlen-Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft, Essen; 15. Anhaltische Kohlenwerke, Berlin; 16. Firma Karl Bellwinkel, Hamburg; 17. Weitere Gesellschaften, an denen die Harpener Bergbau-A.-G. beteiligt ist: Ruhrbenzol G. m. b. H., Bochum; Kohlengroßhandlung Justus Arnold G. m. b. H., Hamburg; N. V. Rijnscheepvaart Mij. "Undine", Haag; Löfken & Piepmeyer G. m. b. H., Lübbecke (Westf.); Derner Ölwerke G. m. b. H., Dortmund-Derne; Ruhrwohnungsbau A.-G., Dortmund; außerdem verschiedene kleinere Gesellschaften. Buchwert: a) Beteiligungen: RM 89.412.557,32.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5993]


ZEIT1925
THEMABetriebsbeschreibung (Zusammenfassung)
TEXTGeneraldirektor: Bergassessor Fickler. Direktion s. die einzelnen Zechen. Direktor der Koksöfen u. Nebenproduktenfabriken: Dr. Karl Hilgenstock. Zechen: Amalia (1859), Caroline (1870), Gneisenau (1891), Heinrich Gustav (1859), von der Heydt (1889), Hugo (1895), Julia (1889), Kurl (1899), Neu-Iserlohn (1884), Preußen (1891), Prinz von Preußen (1859), Recklinghausen (1889), Roland (1904), Scharnhorst (1891), Siebenplaneten (1905; mit eigener Beteiligung), Victoria-Lünen (1908; mit eigener Beteiligung), Vollmond (1884). Kohlenarten: Fettkohle (5.461.087 t), Gas- u. Gasflammkohle (903.824 t), Eßkohle (369.622 t). Beteiligung (einschl. Siebenplaneten und Victoria-Lünen): 11.085.000 t Kohle, 2.868.200 t Koks, 649.580 t Preßkohle. Verbrauchsbeteiligung: 255.000 t. Die Kokereien der Zechen Amalia, Heinrich Gustav, Recklinghausen I u. II standen von Anfang Oktober 1923 bis Ende Oktovwe 1924 unter französischer Verwaltung (Micum); die Koksgewinnung aus dieser Zeit (für die Nebenerzeugnisse liegen keine Zahlen vor) ist in den obigen Angaben enthalten.
QUELLE[Bergwerke und Salinen im niederrh.-westf. Bergbaubezirk (1926) 68]