Porzellanfabrik Johann Seltmann GmbH

Allgemeines

FirmennamePorzellanfabrik Johann Seltmann GmbH
OrtssitzVohenstrauß (Opf)
Postleitzahl92648
Art des UnternehmensPorzellanfabrik
AnmerkungenExistiert ab 1901 (noch 1991) Haushalts-, Kaffee- und Teegeschirr, dekoratives Porzellan, Geschenkartikel. Porzellanzeichen: Krone mit Kreuz, darüber bogenförmig in Einzellettern ähnlich Schreibschrift "Johann Seltmann"; unter der Krone die Bogenschrift "Vohenstrauss"
Quellenangaben[Klingenbrunn (1991) 458] [Referenzliste Rockstroh (1904)] [Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 201]
Hinweise[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 201]: Porzellanfabrik; Ziegelei; Schloßgut




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1901 Gründung mit drei Öfen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
dekoratives Porzellan 1901 Beginn 1991 [Klingenbrunn (1991) 458]  
Porzellan 1901 Beginn 1991 [Klingenbrunn (1991) 458]  
Porzellangeschirr 1901 Beginn 1991 [Klingenbrunn (1991) 458]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1904 Maschinenfabrik und Eisengießerei, Eisenkonstruktionswerkst. und Kesselschmiede Heinrich Rockstroh




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1914 Dynamomaschinen 2   unbekannt          
1914 Elektromotore 5   unbekannt          




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1914 500        




Allgemeines

ZEIT1914
THEMABeschreibung
TEXTDie Fabrik hat eine eigene Tischlerei und Kistenschreinerei und erzeugt selbst die Holzwolle zum Verpacken der fertigen Geschirre.
Zur Herstellung der Masse und Glasur dienen:
10 Trommelmühlen,
3 Massepressen,
3 Rührwerke und 2 Quirle,
4 Masseschlagmaschinen,
3 Massepumpen,
1 Kollergang.
Ferner erzeugen:
2 Tonschneider,
1 Chamottebrecher
nebst Sortierzylinder die nötige Chamottemasse für die zum Brennen des Porzellans erforderlichen Kapseln.
Die von zirka 180 bis 200 männlichen und weiblichen Arbeitern, teils auf mechanischem Wege, teils durch Gießverfahren verfertigten großen Mengen Rohgeschirre werden in acht großen Brennöfen mit überschlagender Flamme verglüht und gebrannt. Zur Bearbeitung der rohen Geschirre stehen mehrere Abstaubanlagen mit Ventilatoren sowie Glasurabputzmaschinen zur Verfügung. Die Farben der bemalten Geschirre werden in zwei großen Zugmuffeln eingebrannt.
Zur Beförderung der Rohmaterialien, halbfertigen und fertigen Waren dienen 4 Aufzüge.
Die Fabrik verfertigt sämtliche Porzellangeschirre für den deutschen Markt, zum täglichen Gebrauch, wie Seriengeschirre in Feston und glatt halbstark, massive Hotelgeschirre, weiß und dekoriert, konische Geschirre, Tassen, Kaffee- und Teegeschirre, Speiseservice in weiß und dekoriert; außerdem betreibt sie aber auch ein sehr bedeutendes Exportgeschäft und als Spezialitäten erzeugt die Fabrik Geschirre mit japanesischen und chinesischen Malereien, sowie Indisch Blau Unterglasur.
Als Absatzgebiet kommt Deutschland mit zirka zwei Drittel der gesamten Produktion in Betracht, während ein Drittel nach dem Ausland verschickt wird; das Exportgeschäft erstreckt sich nach allen zivilisierten Ländern der Erde.
Zu den Johann Seltmann'schen Unternehmungen gehört auch das Schloßgut Waldau bei Vohenstrauß mit zirka 600 Tagwerk Grund, Feldern, Wiesen, Wald und Teichen. Die alte Burg, die bis vor zwei Jahren der Gemeinde Walden als Kirche zur Verfügung stand, ist über 1000 Jahre alt. das Schloß selbst wurde vor zirka 600 Jahren vom Fürstbischof Rommel erbaut. Zum ökonomiebetrieb gehören: 1 Spiritusbrennerei, 1 Bierbrauerei und 1 Dampfziegelei, letztere produziert jährlich zirka 2500000 Mauer-, Dach- und Hohlziegel, die in der nordöstlichen Oberpfalz zu Bauzwecken Verwendung finden. Jeder einzelne Betrieb ist durch ein Industriegleis mit der Staatsbalm verbunden.
QUELLE[Industrie der Oberpfalz in Wort und Bild (1914) 201]