Kammgarnspinnerei Stöhr & Co.

Allgemeines

FirmennameKammgarnspinnerei Stöhr & Co.
OrtssitzLeipzig
OrtsteilPlagwitz
StraßeElisabethallee 64
Postleitzahl04229
Art des UnternehmensKammgarnspinnerei
AnmerkungenAuch "... & C. AG". Um 1943 als "Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. Aktien-Gesellschaft". 1928 mit Zweigbetrieben in Gautzsch und Wüstegiersdorf; mit 138.240 Spindeln, 38.260 Zwirnspindeln, Wollwäscherei, Kammerei, Bleicherei, Woll- und Garnfärberei und Druckerei.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 3458] [Adreßbuch Wollen-...-Ind. I (1928) 359] [Georg: Maschinenbau I (o.J.) 632, Taf. 39] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1525]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
24.01.1880 Gründung der Kammgarnspinnerei in Leipzig-Plagwitz durch Eduard Stöhr als Kommanditgesellschaft auf Aktien mit einem Grundkapital von M 1.500.000,00
1885 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1887 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1889 Gründung der Botany Worsted Mills in New York, welche Kämmerei, Kammgarn- und Streichgarnspinnerei sowie Herren- und Damenstoffweberei umfaßte.
1891 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1896 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1902 Gründung der Konkordia Spinnerei Stöhr & Co. in Politz (Sudetengau).
1911 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft unter der Firma "Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. Aktien-Gesellschaft" unter Angliederung der Kammgarnspinnerei C. F. Solbrig Söhne A.-G. in Chemnitz.
1918 Während des Krieges wird die Beteiligung an der Botany Worsted Mills in Höhe von $ 5.500.000,00 von den Amerikanern sequestiert.
1923 Cramer wird Mitglied des Vorstands der "Leipziger Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG".
1923 Unbeschadet der Freigabeforderungen wird die frühere Tochtergesellschaft "Botany Worsted Mills, New York", die größte amerikanische Kammgarnspinnerei, aus den Händen des Alian Property Custodian zurückerworben. An der neuen "Botany Consolidated Mills" ist Stöhr mit 25 % beteiligt, während der maßgebliche Einfluß bei der amerikanischen Stöhr-Linie und dem Bankhaus Blair & Co. liegt.
1924 Stöhr nimmt zum Erwerb der Beteiligung an der "Botany Consolidated Mills" und zum Ausbau des deutschen Geschäftes einen größeren amerikanischen Kredit in Anspruch. Bei dieser Gelegenheit erhalten die Amerikaner eine Option auf 50 % einer Holdinggesellschaft, in die je die Hälfte des Stöhr- und Etag-Kapitals eingebracht werden soll. Die Konvertierung des amerikanischen Kredites erfolgt später durch eine Anleihe von $ 4.000.000,00, für die Stöhr die volle Bürgschaft übernahm und die von der "Continental Textile Company Ltd., New York", der 1926 gegründeten neuen Holdinggesellschaft der Botany Consolidated Mills, herausgegeben wird. In der Stöhr-Bilanz ist die Beteiligung an der Botany Consolidated Mills mit rund RM 7.000.000,00 aktiviert.
1926 Die Beteiligung an der "Botany Consolidated Mills" arbeitet sehr unbefriedigend; in 1926 ergibt sich ein Verlust von $ 4.500.000,00.
1927 Stöhr entschließt sich, den größten Teil seiner amerikanischen Beteiligungen abzustoßen. Es verbleibt Stöhr lediglich eine Restbeteiligung von 5 % am Stammkapital der Botany Consolidated Mills, während als Gegenwert für den Verkauf sämtliche "Etag"-Aktien sowie ein großer Posten eigener Aktien Stöhr wieder zufließen und außerdem die Haftung für die 4-Mill.-Dollar-Anleihe der Continental Textile Cy. entfällt. Die freundschaftlichen Beziehungen zur Botany Consolidated Mills und der amerikanischen Stöhr-Linie bleiben in vollem Umfange bestehen.
1927 An der Vaterländischen Kammgarnspinnerei und Weberei A.-G., Budapest, wird weiteres Interesse durch Aktienerwerb genommen.
1927 Die Forderung an den Public Custodian für das beschlagnahmte Eigentum der Gesellschaft im Werte von rund 5.500.000,00 ist in der Bilanz nicht aktiviert. Nach dem amtlichen Bericht über die Freigabeverhandlungen im Jahre 1926 besitzt die Gesellschaft ein bares Guthaben von rund 5.500.000,00. Die zurückbehaltenen 20 % des Freigabeguthabens von 1.100.000,00 werden auch mit 5 % verzinst, was jährlich etwa 50.000,00 ausmacht, die der Gesellschaft später zufließen sollen. Die bis zum 4. März 1923 auf das beschlagnahmte deutsche Eigentum angefallenen Zinsen fließen bekanntlich in einen Zinsenfonds, der erst nach 24 Jahren freigegeben wird. Die Höhe dieser Zinsen kann man nur schätzen, sie werden aber sicherlich auch noch Dollar 1.000.000,00 ausmachen.
20.12.1927 bis 31.12.1937 Die Gesellschaft beteiligt sich an der Ende 1937 erfolgten neuen Kapitalerhöhung der "Vaterländische Kammgarnspinnerei und Weberei A.-G.", Budapest.
1928 Die im Jahre 1927 aus Amerika übernommenen eigenen Aktien sind im Laufe des Jahres 1928 an befreundete Unternehmen abgegeben worden. Die 5%ige Beteiligung an der Botany Consolidated Mills Inc., New York, wird abgestoßen.
1928 Verstärkt wird der Beteiligungsbesitz am Amsterdamsch Wol-Syndicaat, Amsterdam, und der Maatschappij voor Textielondernemingen, Amsterdam.
1928 Aus dem Interessenkreis der Elberfelder Textilwerke A.-G. (Etag) wird ein Aktienpaket von F. W. Krause & Co. Bankgeschäft K.-G. a. A., Berlin, sowie die Mehrheit der Aktien der Ohligser Leinen- und Baumwollspinnerei A.-G., Ohligs, und Aktien der Seidenweberei Frowein & Co. A.-G., Elberfeld, übernommen.
08.1928 Die Gesellschaft erwirbt die Strickgarn- und Weftspinnerei A. F. Dinglinger, Wüstegiersdorf, welche als Zweigniederlassung des Leipziger Werkes fortbetrieben wird.
11.1928 Es erfolgt die 80%ige Freigabe der in Amerika beschlagnahmt gewesenen Vermögenssubstanz der Gesellschaft. Zur Zeit der Freigabe beträgt dieses Vermögen ca. $ 6.300.000,00. Davon sind für Abgaben, Auslagen und Provisionen 1.300.000,00 abzuziehen, worin auch eine Zinsentschädigung an die Botany Consolidated Mills Inc. in New York liegt, welche der Gesellschaft die Herabsetzung des 10%igen Zinssatzes des früher 4.000.000,00 betragenden amerikanischen Darlehens zugestanden hat. Von dem der Gesellschaft netto verbleibenden Betrag von ca. 5.000.000,00 bleiben ca. 1.100.000,00 weiter in den Vereinigten Staaten beschlagnahmt. Dieser Betrag, ebenso wie ein noch strittiger Betrag von ca. 330.000,00 aus Zinsverrechnungen sind in der Bilanz nicht bewertet. Bar zugeflossen sind der Gesellschaft ca. 3.600.000,00 = RM 15.000.000,00.
28.12.1928 Im Zusammenhange mit der Freigabe des in den USA beschlagnahmten Vermögens beschließt die außerordentliche Hauptversammlung vom 28. Dezember 1928, das Stammaktienkapital um RM 4.500.000,00 auf RM 22.000.000,00 zu erhöhen.
28.12.1928 Die Hauptversammlung genehmigt einen Fusionsvertrag mit der "Kammgarnspinnerei Gautzsch Akt.-Ges.", Gautzsch bei Leipzig, wonach das Vermögen dieser Gesellschaft als Ganzes unter Ausschluß der Liquidation mit Wirkung ab 1. Januar 1928 von der Gesellschaft übernommen wird.
1930 Die Beteiligung an der Frowein & Co. A.-G., Elberfeld, kann ohne Verlust abgestoßen werden.
1930 Durch Übernahme des Anteils eines ausgeschiedenen Teilhabers wird die Beteiligung am "Amsterdamsch Wol-Syndicaat" um hfl. 400.000,00 erhöht.
1932 Bei den Beteiligungen werden im Laufe des Jahres 1932 verschiedene Veränderungen durchgeführt, und zwar wird das Kapital der Elberfelder Textilwerke A.-G. (Etag) von RM 5.000.000,00 auf RM 3.000.000,00 und das Kapital der C. F. Solbrig Söhne A.-G. von RM 2.000.000,00 auf RM 1.600.000,00 herabgesetzt.
1932 Von der im Vorjahre 5 : 1 sanierten Vaterländischen Kammgarnspinnerei und Weberei A.-G., Budapest, übernahm die Gesellschaft auf Grund früherer Vereinbarungen nom. Pengö 1.284.102,40 Aktien entsprechend einem Gegenwert von RM 942.800,00 in teilweiser Umwandlung eines Kredites in Aktienkapital.
1932 Neu beteiligt sich die Gesellschaft durch die Leipziger Wollkämmerei A.-G. gemeinsam mit der Bremer Wollkämmerei und der Woll-Wäscherei und -Kämmerei, Döhren bei Hannover, an der Gründung der Wilhelmsburger Wollkämmerei A.-G. in Harburg-Wilhelmsburg.
1932 Auf Grund freundschaftlicher Beziehungen übernimmt die Gesellschaft ferner nom. RM 500.000,00 Aktien der Deutschen Bank, Berlin.
29.06.1932 Gemäß Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 29. Juni 1932 wird eine Kapitalherabsetzung in erleichterter Form rückwirkend auf den 31. Dezember 1931 in der Weise beschlossen, daß a) nom. RM 2.000.000,00 eigene Stammaktien zur Einziehung kamen, b) das alsdann RM 20.120.000,00 batragende Grundkapital im Verhältnis 10 : 7 auf RM 14.084.000,00 ermäßigt wird.
1935 Es wird ein nicht erheblicher Posten anderer deutscher Aktien sowie ein Betrag von Forderungen der Mavotex nach Deutschland übernommen; so weit diese konzernfremd sind, werden sie wieder abgestoßen.
1935 Planmäßige Durchführung von spinntechnischen und betriebsorganisatorischen Verbesserungen in den Werken.
1935 Die Gesellschaft bringt ihr Interesse an der Zellwollfabrikation durch Zeichnung eines Betrages von nom. RM 45.000,00 der -Sächsischen Zellwoll-Aktiengesellschaft, Flauen i. V., zum Ausdruck.
1936 Verkauf von nom. RM 1.250.000,00 Aktien der Leipziger Wollkämmerei, Leipzig, an die Thüringer Wollgarnspinnerei Akt.-Ges., Leipzig
1936 Erneuerung und Modernisierung des Maschinenparks
1936 Nom. RM 75.000,00 Aktien der Thüringischen Zellwolle A.-G., Schwarza, werden gezeichnet.
13.05.1936 Die Hauptversammlung vom 13. Mai 1936 beschließt die Herabsetzung des Stammaktienkapitals von nom. RM 14.000.000,00 um nom. RM 1.400.000,00 auf nom. Reichsmark 12.600.000,00 durch Einziehung eigener Aktien, die die Gesellschaft zum Kurse von 54.6 % durch Hingabe von nom. hfl. 1.250.000,00 Aktien der N. V. Maatschappij voor Textielondernemingen (Mavotex), Amsterdam, erwarb.
1937 Gemeinsam mit der seit Jahrzehnten befreundeten Kronstädter Tuch- und Modewaren-Fabriken Wilhelm Scherg & Cie. A.-G. in Kronstadt Gründung der "Corona" Kammgarnspinnerei R. A. G., Weidenbach bei Kronstadt (Rumänien), an der die Stöhr A.-G. mit einem Betrage im Gegenwert von RM 600.000,00 beteiligt ist.
1937 In Australien wird die Firma Stoehr & Co. Proprietary Limited, Sydney, mit einem Kapital im Gegenwert von RM 300.000,00 gegründet, um die bereits bestehende Wolleinkaufsorganisation auf die neugegründete Firma zu übernehmen und fortzuführen.
1938 Auflösung des Amsterdamsch Wol Syndicaat. - Gesamtbesitz an Mavotex-Aktien nur noch eine Minderheit.
1938 Inbetriebnahme der Zellwoll-Spinnbandmaschine
1938 Im Werk Markkleeberg Umstellung der Kraftanlage auf Strombezug von auswärts.
1939 Erneuerung des Maschinenparks und der Betriebseinrichtungen.
1939 Weitere Erhöhung der Beteiligungen an der Konkordia Spinnerei Stöhr & Co., Politz (Sudetengau).
1939 Übernahme von Aktien der Wolle und Tierhaare A.-G. Wotirag, Berlin, und der Thüringische Zellwolle A.-G., Schwarza




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Kammgarn 1880 Beginn (Gründung) 1928 [Adreßbuch Wollen-...-Ind. I (1928) 359] 1928: Rohweiße und farbige Kammgarne für Web-, Wirk- und Strickzwecke




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1885 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1887 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1891 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1896 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1928 Dampfkraft     unbekannt Gesamtleistung 8800 PS    




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1928 3600       vmtl. einschl. Zweigbetriebe




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Walter Gramer, Leipzig; Dr. Theodor Gutknecht-Stöhr, Leipzig; Fritzludolf Koch, Leipzig. Aufsichtsrat: Georg Stöhr, Leipzig, Vorsitzer; Dr. jur. Ernst Schoen von Wildenegg, Mitglied des Vorstandes der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Leipzig, 1. stellvertretender Vorsitzer; Dr. h. c. Günther Quandt, Berlin, 2. stellv. Vorsitzer; Dr. jur. Ludolf Colditz, i. Fa. Gebr. Brehmer, Leipzig; Erich Davignon, i. Fa. Roediger & Davignon, Leipzig; Dipl.-Ing. Armin Keil, Direktor der Konkordia Spinnerei Stöhr & Co., Politz (Sudetengau): Günter Lüdeke, Rittergutsbesitzer, Homburg, Kreis Wolfenbüttel; Oswald Rösler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bank, Berlin; Hofrat Horst Weber, Leipzig. Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1943: Sächsische Revisions- und Treuhandgesellschaft A.-G., Leipzig. Geschäftsjahr: 1. Januar bis 31. Dezember. Hauptversammlung (Stimmrecht): Je nom. RM 100,00 Stamm- und Vorzugsaktien 1 Stimme, jedoch in den besonderen drei Fällen je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 30 Stimmen; in diesen drei Fällen stehen den 126000 Stimmen der RM 12.600.000,00 Stammaktien 25.200 Stimmen der RM 84.000,00 Vorzugsaktien gegenüber. Reingewinn-Verwendung nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen: a) zunächst entfällt auf die Vorzugsaktien eine Dividende bis zu 6% ihres Nennbetrages; sie sind auf diesen Dividendensatz beschränkt und haben keinen Anspruch auf Nachzahlung, wenn in einem Geschäftsjahr eine Dividende überhaupt nicht oder nicht bis zur vorbezeichneten Höchstgrenze zur Verteilung gelangt-, b) alsdann werden auf die Stammaktien bis zu 4 % als Gewinnanteil ausgeschüttet; c) hiernach erhält der Aufsichtsrat den ihm satzungsgemäß zustehenden Anteil am Jahresgewinn; d) der Rest wird an die Stammaktionäre verteilt, soweit die Hauptversammlung keine andere Verwendung bestimmt. Feste jährliche Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrates: Die von der Hauptversammlung gewählten Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben dem Ersatz der durch ihre Tätigkeit erwachsenen Barauslagen eine jährlich feste Vergütung von RM 2.000,00 für jede Person. Mitglieder von Ausschüssen erhalten außerdem eine jährliche feste Vergütung von RM 1.500,00 für jede Person. Der Vorsitzer des Aufsichtsrates erhält das Doppelte, die stellvertretenden Vorsitzer das l,5-fache dieser Beträge. Grundkapital (1943): nom. RM 12.600.000,00 Stammaktien in 8600 Stücken zu je RM 1.000,00 Lit. A (Nr. 1-14, 225-3008, 3271-6202, 6459-8000, 8141-8143, 8201-8450, 8926-10000); 40000 Stücken zu je RM 100,00 Lit. B (Nr. 1-40000); nom. RM 884.000,00 Vorzugsaktien in 280 Stücken.zu je RM 300,00 (Nr. l-280). RM 12.684.000,00 Die dem Unternehmen befreundeten Gesellschaften, im In- und Ausland besitzen an Aktien der Gesellschaft noch, RM 460.000,00 Stammaktien und RM 84.000,00 Vorzugsaktien, d.h. 5 % des Grundkapitals, von dem der Gesellschaft auf etwa 1 % die Option zusteht.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1525]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Erwerb und Betrieb von Kämmereien und Kammgarnspinnereien und damit zusammenhängenden oder ähnlichen Unternehmungen sowie Beteiligung an anderen Unternehmungen oder Geschäften des In- und Auslandes entsprechender Art. Erzeugnisse: Rohweiße und zuggefärbte Garne in reiner Wolle, zellwollgemischt, und in reiner Zellwolle für Weberei, Strickerei, Wirkerei und Trikotagenfabrikation; Faserstoffgarne roh, gebleicht und farbig, Strumpfwollen und Handarbeitsgarne.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1525]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: 1. Werk Plagwitz in Leipzig. Fabrikanlagen: Spinnerei, Färberei und Druckerei für Kammzug. 2. Werk Markkleeberg bei Leipzig. (Frühere Kammgarnspinnerei Gautzsch A.-G.). Fabrikanlagen: Rohweiß-Spinnerei. 3. Werk Wüstegiersdorf, früher A. F. Dinglinger; Fabrikanlagen: Handstrickgarn- und Maschinenstrickgarnspinnerei, Faserstoffgarne. 4. Gesamtmaschinelle Einrichtungen: 5 Waschsysteme, 134 Kammstühle, 136.676 Spinnspindeln, 38.144 Zwirnspindeln. Ausgedehnte Einrichtungen zum Färben und Drucken der gekämmten Wolle sowie Einrichtungen für Strang- und Kreuzspulfärberei ermöglichen es, die gesamte Garnproduktion einschließlich der Mischgarne im farbigen Zustand zur Ablieferung zu bringen. 5. Kraftanlagen: Gesamtstärke der Maschinenkraft für Plagwitz, Markkleeberg und Wüstegiersdorf 10000 PS. Die Erzeugung der gesamten im Werk Leipzig-Plagwitz benötigten Ernergie für Licht und Kraft erfolgt durch die im Jahre 1929 fertiggestellte Kraftanlage, die die Entnahme eines Teiles des nach der Krafterzeugng vorhandenen Dampfes zur Verwendung im Betriebe gestattet. Als Reserve sind zwei ältere Dampfturbinen vorhanden. Für Nacht- und Notbeleuchtung steht ferner ein Stadtanschluß zur Verfügung, der gleichzeitig eine Reserve von 1000 kW gewährleistet. 6. Häuser: 15 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser. Buchwert der Wertpapiere des Anlagevermögens: Reichsmark 220.000,00, enthaltend Aktien der Thüringische Zellwolle A.-G., Schwarza,. der Sächsjsche Zellwolle A.-G., Plauen, und der Wolle und Tierhaare A.-G. Wotirag, Berlin. Buchwert der Wertpapiere des Umlaufvermögens: Reichsmark 2.754.943,25.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1525]


ZEIT1943
THEMABeteiligung an folgenden Unternehmens
TEXT1. Leipziger Wollkämmerei (s.d.), Leipzig; Beteiligung: mehr als 75 %; 2. C. F. Solbrig Söhne A.-G. (s.d.), Chemnitz, Beteiligung: mehr als 75 %; 3. Elberfelder Textilwerke A.-G. (s.d.), Wuppertal-Elberfeld ("Etag"), Beteiligung: mehr als 75 %; 4. Ohligser Leinen- und Baumwollweberei Akt.-Ges. (s.d.), Ohligs, Beteiligung: mehr als 75 %; 5. Peter Schürmann & Schröder K.-G. (s.d.), Vogelsmühle bei Dahlhausen an der Wupper, Beteiligung: mehr als 50 %; 6. Wallstraßen-Grundgesellschaft m. b. H. (s.d.), Leipzig, Beteiligung: 25%; 7. Konkordia Spinnerei Stöhr & Co. Kommandit-Ges. (s.d.), Polilz (Sudetengau), Beteiligung: mehr als 50 %; 8. Vaterländische Kammgarnspinnerei und Weberei A.-G. (s.d.), Budapest, Beteiligung: mehr als 50%; 9. "Corona" Kammgarnspinnerei R. A. G." (s.d.), Weidenbach (Rumänien), Beteiligung: 50%. Buchwert der Beteiligungen: RM 7.822.772,00, darin ist ferner noch als Merkposten von RM 1,00 die 20 %ige Restforderung der Gesellschaft an den Alien Property Custodian, Washington, enthalten. Diese Restansprüche auf Grund des amerikanischen Freigabegesetzes belaufen sich einschließlich der Zinsen auf mehr als $ 1.500.000,00. Da der amerikanische Kongreß weitere Rückzahlungen unter der Begründung, daß die deutsche Regierung ihren Zahlungsverpflichtungen aus dem deutsch-amerikanischen Schuldenabkommen in den letzten Jahren nicht mehr nachgekommen ist, abgelehnt hat, läßt sich gegenwärtig in keiner Weise übersehen, wie die Interessen des privaten deutschen Eigentums einmal geschützt werden sollen. So bleibt dieser Anspruch vorläufig wie bisher nur als Merkposten in der Bilanz. Buchwert der Wertpapiere des Anlagevermögens: Reichsmark 220.000,00, enthaltend Aktien der Thüringische Zellwolle A.-G., Schwarza,. der Sächsjsche Zellwolle A.-G., Plauen, und der Wolle und Tierhaare A.-G. Wotirag, Berlin. Buchwert der Wertpapiere des Umlaufvermögens: Reichsmark 2.754.943,25.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 1525]