v. Arnim'sche Steinkohlen-Werke

Allgemeines

Firmennamev. Arnim'sche Steinkohlen-Werke
OrtssitzZwickau (Sachs)
OrtsteilPlanitz
Postleitzahl08062
Art des UnternehmensKohlebergwerk
AnmerkungenNicht in [Reichs-Adreßbuch (1900) 3576]. Dazu auch: Alexanderschacht (I und II bekannt). Seit 1923 zum "Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienverein" (s.d.).
Quellenangaben[Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1893) 132] [Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1895)] [Görlitzer Maschinenbauanstalt: Ventildampfmaschinen (um 1920)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
11.11.1892 Inbetriebnahme einer unterirdischen Wasserhaltungsmaschine auf dem Alexanderschacht in rd. 250 m Tiefe
1901 Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1902 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1903 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1907 Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt
1923 Übernahme durch den "Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienverein". Dieser gliedert das Bergwerk neben den Altgemeindeschächten der Betriebsabteilung Bockwa an.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1895 [Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1895)] 1895 [Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1895)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1895 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1898/99 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1901 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1901 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1902 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1903 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfmaschine 1907 Görlitzer Maschinenbauanstalt und Eisengießerei AG
Dampfpumpmaschine 1877 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfpumpmaschine 1892 unbekannt
Dampffördermaschine   unbekannt
Dampfmaschine   unbekannt
Dampfmaschine um 1897 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1877 Wasserhaltungsmaschine 1 unterirdisch Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG Fördermenge 1 cbm/min unterirdische Maschine  
1877 Wasserhaltungsmaschine 1 oberirdisch unbekannt Fördermenge 2 cbm/min oberirdische Maschine  
1898 neu Dampfkessel 1 Elektrizitätswerk im Bühl unbekannt Heizfläche 80.7 qm durch Kokofengase geheizter Vierrohrkessel mit 8 atm Ãœberdruck.  
ab 1899 Fördermaschine 1 Heinrichschacht unbekannt Leistung 30 PS elektrische Maschine. Hebt in einer Fahrt 600 kg Nutzlast und ist im Stande, aus 107 m Teufe in 10 Stunden 400 Karren = 200 t  
neu seit 1901 Dampfkessel 1 Kokerei im Brühl Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG Heizfläche 165 qm 9 at Betriebsüberdruck, bestehend aus Röhrenkessel und darunterliegendem Zweiflammrohrkessel; Heizung durch Koksofengase.  
neu seit 1901 Elektromotoren 2 Alexanderschacht II Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Leistung je 150 PS Je ein Motor zum direkten Antrieb einer Fördermaschine (Hersteller: Hoppe). Typ F. 2000, 500 Volt. Regelung der Geschwindigkeit mit "Hollertszug-Schaltung" durch Regulierung der Erregerströme.  
neu seit 1901 Fördermaschinen 2 Alexanderschacht II Maschinenfabrik von C. Hoppe Nutzlast je 600 t Mit zwei auf einer Stahlwelle (D= 250 mm) sitzenden Seiltrommeln D= 2240 mm, b= 850 mm einem direkt gekuppelten
Gleichstrom-Elektromotor F. 2000 für 500 Volt und 150 PS. Mit elektrischer Wirbelstrombremse, Hand- und Luftdruckbremse und einem Sicherheits-Apparat. Fördermenge: 360 t aus 221 m Teufe in 10 Stunden.
 
neu seit 1901 Generatoren 2 Alexanderschacht II Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Leistung je 250 kW Direkt mit einer Tandem-Maschine gekuppelt. 500 V, 500 A, n= 112 U/min. Erregung mittels Gleichstrom-Nebenschlußmaschine, Modell S.G. 200 für 240 Volt, angetrieben von einer auf der Dampfmaschinenwelle aufgesetzten Riemenscheibe.  
neu seit 1903 Dampfkessel 3 Kokerei im Bühl unbekannt Heizfläche je 80 qm Batteriekessel für 9 atm Ãœberdruck, bestehen aus je 2 Ober- und 2 Unterkesseln. Heizung durch Koksofengase, nötigenfalls durch Kohlenfeuerung  
neu seit 1903 Generator 1 Neuer Alexanderschacht Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Leistung 580 kW Als Schwungrad-Dynamo ausgeführter Drehstrom-Dynamo für 580 kW bzw. 435 wirkliche kW Leistung bei 550 Volt Hauptspannung. Erregung durch eine direkt gekuppelte Erregermaschine für 59,5 A bei 240 V  
um 1885 Dampfkessel 3 Ventilatorschacht unbekannt Heizfläche je 51.09 qm Siederohrkessel, auf 5 atü geprüft. Zur Feuerung dient ein besonderer Ofen  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1923 Anschluß (Namensverlust) danach Erzgebirgischer Steinkohlen-Aktien-Verein  




Allgemeines

ZEIT1901
THEMAFörderanlage auf Alexanderschacht II
TEXTNach der Ausmauerung des Schachts wurde ein massives 25 m hohes Treibehaus errichtet und ein eiserner Seilscheibenstuhl eingebaut. Bei 17 m über der unteren Hängebank, direkt über den Fördertrümern, gelangten auf einem starken, schmiedeeisernen Trägergerüst zwei elektrisch angetriebene Fördermaschinen zur Aufstellung. Jede dieser Maschinen besteht aus zwei, auf einer 250 mm starken Stahlwelle sitzenden Seiltrommeln von 2240 mm Durchmesser und 850 mm Breite und einem direkt gekuppelten Gleichstrom-Elektromotor F. 2000 für 500 Volt Spannung mit einer normalen Leistung von 150 Pferdestärken. Jede Maschine ist mit drei Bremsen, einer elektrischen mit der Seilkorbwelle direkt gekuppelten Wirbelstrombremse, einer Hand- und einer Luftdruckbremse sowie mit einem Sicherheitsapparat gegen etwaiges Übertreiben ausgestattet. Die Maschinen heben in einer Fahrt je 600 kg Nutzlast und sind im Stande, aus 221 m Teufe in 10 Stunden je 360 t zu fördern. Der zum Betrieb der beiden Fördermaschinen erforderliche elektrische Strom wird in einer besonderen elektrischen Zentrale erzeugt und mittels eines eisenbandarmierten Bleikabels von 280 qmm Kupferquerschnitt zugeleitet. In dem für diese Zentrale erbauten, an die Primärstation I anstoßenden neuen Maschinenhaus im sogen. Bühl wurden die beiden Primärdynamomaschinen und Betriebsdampfmaschinen aufgestellt. Diese sind von der Görlitzer Maschinenbau-Anstalt gelieferte liegende Tandemdampfmaschinen mit Kondensation. Jede Maschine leistet bei 7,5 at Eintrittsspannung und 112 Umdrehungen in der Minute 256 - 340 wirkliche Pferdestärken. Die beiden mit je einer Tandemmaschine direkt gekuppelten Dynamomaschinen sind Gleichstrom-Nebenschluß-Maschinen für je 500 Volt
Spannung und 500 Ampère Maximalleistung. Die Erregung dieser Dynamos erfolgt von je einer Gleichstrom-Nebenschlußmaschine, Modell S.G. 200 für 240 Volt Spannung, die ihren Antrieb je von einer auf der Dampfmaschinenwelle aufgesetzten Riemenscheibe erhält. Die Regelung der Geschwindigkeit der Fördermotoren geschieht nach dem System "Hollertszug-Schaltung" in der Sekundärstation durch Regulierung der Erregerströme, für die besondere eisenbandarmierte asphaltierte Bleikabel mit einem Kupferquerschnitt von 16 qmm vorgesehen sind. Der gesamte elektrische Teil der Doppelförderanlage ist von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin hergestellt, während die Fördermaschinen von der Firma C. Hoppe in Berlin geliefert worden sind. Die Kesselanlage
in der Kokerei im Bühl wurde durch einen kombinierten Dampfkessel der Sächsischen Maschinenfabrik zu Chemnitz von 165 qm Heizfläche zu 9 at Betriebsüberdruck, bestehend aus einem Röhrenkessel und einem darunterliegenden Zweiflammrohrkessel, verstärkt. Die Heizung erfolgt, wie bei den 4 vorhandenen Batteriekesseln, durch Kokofengase.
QUELLE[Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1902) 140]