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Zwickauer Brückenberg-Steinkohlenbau-Verein A.-G.
Firmenname | Zwickauer Brückenberg-Steinkohlenbau-Verein A.-G. |
Ortssitz | Zwickau (Sachs) |
Postleitzahl | 080xx |
Art des Unternehmens | Kohlebergwerk |
Anmerkungen | Dazu: "Ernst-Julius-Schacht" und Holzhängeschacht bei Schacht I. Siehe auch: "Einheitsschacht". 1920 fusioniert mit "Steinkohlenbergwerk Morgenstern". Nach 1945 als "Steinkohlenwerk Karl Marx", ab 1952 als VEB und ab 1968 Teil des "VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop". Hatte um 1875 unterirdische Wasserhaltungsmaschinen mit rotierender Bewegung, Schiebersteuerung, Expansion und Kondensation von "Hofmann & Zinkeisen", was gegenüber den Maschinen mit direkter Stoßsteuerung eine ganz außerordentliche Ersparnis an Dampf und Kohle erbrachte [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1876) 173]; keine Angaben zu Daten und Einsatzorten. |
Quellenangaben | [Reichs-Adreßbuch (1900) 3576] [Referenzliste Sächs Masch-Fabr Hartmann (1900)] [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1896) 127] |
Hinweise | Auf dem Brückenbergschacht I wurde im Jahre 1883 als Reserve für die Wasserhaltung eine zweite unterirdische Dampfpumpe, welche der vorhandenen [deren Daten sind unbekannt] ganz gleich gebaut ist, aufgestellt [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1885) 141]. |
Zeit |
Ereignis |
25.06.1855 |
Gründung zwecks Abbau von Steinkohlenlagern und Verwertung der gewonnenen Produkte unter dem Brückenberg östlich von Zwickau |
1859 |
Der Brückenbergschacht I wird abgeteuft |
1861 |
Der Brückenbergschacht II wird als Ernst-Julius-Schacht abgeteuft |
23.08.1870 |
Der Verein erhält die Genehmigung für eine eigene Kohlenbahn, die direkt an das Staatsbahnnetz in Zwickau anschließen soll. |
Sept. 1872 |
Eröffnung der Kohlenbahn |
31.01.1873 |
Abschluß eines Vertrags über die Betriebsführung der Kohlenbahn durch die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen auf Rechnung des Brückenberg-Steinkohlenbau-Vereins |
1874 |
Teufbeginn für den Brückenbergschacht IV südlich der bestehenden Schächte. |
06.03.1874 |
Brand im Treibehaus des Einigkeitsschachts aus unbekannter Ursache. Das Gebäude steht in kurzer Zeit in vollen Flammen. Es gelingt, den Schacht abzudecken, so daß nichts Brennendes hineinfällt. Die untertägige Mannschaft kann sich über Fahrten und den Beharrlichkeitsschacht retten. |
08.11.1874 |
Am Abend bricht der im Abteufen befindliche Schacht Nr. IV (7,50 x 2,26 m) bei einer Tiefe von 154 m ein. Er stand voll in Bolzenschrotzimmerung, sollte ausgemauert werden und war mit 7 Mann belegt. Ursache ist ein Wasserdurchbruch mit eingeschwemmtem Kies (Quarzkonglomerat) bei ca. 34 m Teufe. Der Schacht wird aufgegeben, und es wird beschlossen, einen neuen Schacht niederzubringen. |
1880 |
Beu einer Zweigbahn mit einer Gleislänge von 1548 Metern zum Brückenbergschacht IV |
1882 |
Der "Erzgebirgische Steinkohlen-Actien-Verein" wird Mitbenutzer der Kohlenbahn |
28.05.1892 |
Die Zäpfung der alten Hermannsgrube auf dem Schichtenkohlenflötz vom Wilhelmschacht III des "Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbauvereins" aus zieht diesem Werk viel Wasser zu, wodurch auch die weiter im Fallen gelegenen Werke des Brückenberg-Steinkohlenbauvereins in Mitleidenschaft gezogen werden. |
1895 |
Aufnahme einer Anleihe von 1.620.000 Mark, aufgenommen bei der Leipziger Bank |
1906 |
Vertragsabschluß zur Mitnutzung der Brückenbergschachtbahn durch die Gewerkschaft Morgenstern |
1909 |
Der Morgensternschacht III wird mit einer Zweigbahn an die Brückenbergschachtbahn angeschlossen. |
1909 |
Bau der Zweigbahn zum Morgensternschacht III durch das Dresdner Bauunternehmen "Seim & Riedel" |
26.01.1917 |
Explosion eines 42 Jahre alten Walzenkessels mit darunter liegenden Siederohren (H= 59 qm, p= 4 atm). Infolge Wassermangels reißt die Feuertafel aus, und die Kesselstirnwand wird herausgeschlagen. Der Speiserufer (Dampfpfeife) funktionierte nicht. 1 leicht Verletzer |
19.02.1920 |
Die Aktionäre der Gewerkschaft Morgenstern und der Brückenbergschächte beschließen die Zusammenlegung der Schächte rückwirkend ab dem 1. Januar unter dem gemeinsamen Namen "Gewerkschaft Morgenstern", wobei beide Werke als autonome Betriebsabteilungen weitergeführt werden |
12.03.1922 |
Infolge eines über längere Zeit bestehenden Wassermangels explodiert auf Schacht 1 ein Walzenkessel mit zwei Unterkesseln und Unterfeuerung (H= 150 qm, p= 11 at, erbaut 1911). 1 Toter und 2 Leichtverletzte. Der erste Schuß und der Boden des Oberkessels werden total zerstört |
1945 |
Die Betriebsabteilung Brückenberg wird als "Steinkohlenwerk Karl Marx" geführt |
1948/49 |
Die Brückenbergschachtbahn wird bis zum Morgensternschacht IV (später: Martin-Hoop-Schacht IV) verlängert. Dieser war bislang nur als Wetterschacht in Betrieb und wird zur Ausbeutung des Mülsenfeldes zum Hauptförderschacht ausgebaut. Die Kohletransporte beginnen dort im Juli 1949. |
21.12.1998 |
Einstellung des Güterverkehrs auf der Brückenbergschachtbahn zum Bahnhof Pöhlau |
31.12.1998 |
Streckensperrung der Brückenbergschachtbahn. Die Strecke wird nicht abgebaut. |
06.01.2010 |
Museale Wiederinbetriebnahme einer 4,5 km langen Teilstrecke der Brückenbergbahn zwischen dem neuen Haltepunkt Gartenanlage und dem Bahnhof Zwickau-Pöhlau durch den "Förderverein Brückenbergbahn e.V.". - Das Projekt wird im Mai 2011 als gescheitert erklärt. |
Produkt |
ab |
Bem. |
bis |
Bem. |
Kommentar |
Steinkohle |
1859 |
Beginn nach 1859 |
1968 |
Ende der Förderung (Karl-Marx-Schacht I) |
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Zeit |
Objekt |
Anz. |
Betriebsteil |
Hersteller |
Kennwert |
Wert |
[...] |
Beschreibung |
Verwendung |
1875-1917 |
Dampfkessel |
1 |
Schacht I |
J. Müller |
Heizfläche |
59 |
qm |
Walzenkessel mit Siederohren, p= 4 atm |
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1909 aufgestellt |
Dampfturbine |
1 |
Schacht III |
unbekannt |
Leistung |
1500 |
PS |
Turbogenerator mit Zoelly-Turbine und Drehstromgenerator n= 3000 U/min, 1000 kW bei cos phi = 0,8, 220 V, 50 Hz. Mit Westinghouse-Leblanc-Gegenstromkondensator mit Wasserschleuderpumpe, dazu ein Kaminkühler Bauart Moll. |
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ab 1900 |
Schornstein |
1 |
Schacht III |
unbekannt |
Höhe |
65.5 |
m |
3 m Durchmesser |
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ab 1901 |
Dampfkessel |
4 |
Schacht III |
unbekannt |
Heizfläche (je?) |
160 |
qm |
Vorwärmerkessel für 10 atm Überdruck von 160 qm Heizfläche und bestehen aus je 2 Unter- und 2 Oberkesseln. |
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ab 1901 |
Drehstrom-Gleichstrom-Umformer |
1 |
Schacht III |
Siemens & Halske AG |
Leistung |
36 |
kW |
Zum Umformen des Drehstroms von 2000 V in Gleichstrom von 120 V. Leistung der Drehstrommaschine bei 735 U/min, bei 2000 V und 16,5 A: 45 kW oder 60 PS. Leistung des direkt gekuppelten Gleichstrommotors bei 120 V und 300 A: 36 kW oder 49 PS. Der Gleichstrommotor dient zum Erregen des Generators und zum Laden der Akkumulatorenbatterie. |
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ab 1901 |
Dynamomaschine |
1 |
Schacht III |
Siemens & Halske AG |
Leistung |
550 |
kW |
Drehstrommaschine für direkte Kupplung mit der Dampfmaschine. 2000 V, max. 160 A; bei induktionsfreier Belastung: 500 - 550 kW, bei induktiver: 385 - 424 kW |
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ab 1901 |
Gleichstromgenerator |
1 |
Schacht III |
Siemens & Halske AG |
Leistung |
12 |
kW |
n= 600 U/min, 120 V, 100 A = 12 kW oder 16 PS, direkt von einer stehenden Dampfmaschine angetrieben |
als Reserve-Erregermaschine |
ab Okt. 1902 |
Elektromotor |
1 |
Schacht III |
unbekannt |
Leistung |
60 |
PS |
Drehstrommotor, 2000 Volt, 16,6 Ampere, 582 U/min, 60 Pferdestärken zum Antrieb des Ventilators auf Schacht HE |
Ventilatorantrieb |
ab Okt. 1902 |
Pumpe |
1 |
Wasserversorgungsstation |
unbekannt |
Fördermenge |
100 |
cbm/h |
Plungerpumpe von 260 mm Plungerdurchmesser, 300 mm Hub, die bei 120 Spielen in der Minute in 10 Stunden 1000 cbm Wasser auf 50 m Höhe befördert. Antrieb durch einen 40-PS-Elektromotor |
Wasserversorgung |
ab Okt. 1902 |
Elektromotor |
1 |
Schacht III |
unbekannt |
Leistung |
15 |
PS |
Drehstrommotor, 2000 Volt, 4,5 Ampere, 970 U/min, 15 Pferdestärken zum Antrieb der Schmiedetransmission auf Schacht HE |
Antrieb der Schmiede |
ab Okt. 1902 |
Elektromotor |
1 |
Schacht II |
unbekannt |
Leistung |
40 |
PS |
Drehstrommotor, 2000 Volt, 13,9 Ampere, 725 U/min, 40 Pferdestärken zum Antrieb für das Sägewerk auf Schacht II |
Antrieb des Sägewerks |
ab Okt. 1902 |
Elektromotor |
1 |
Wasserversorgungsstation |
unbekannt |
Leistung |
40 |
PS |
Drehstrommotor, 2000 Volt, 11 Ampere, 725 U/min, 40 Pferdestärken zum Antrieb einer Pumpe |
Antrieb der Wasserversorgungsstation |
ab Okt. 1902 |
Elektromotor |
1 |
Schacht II |
unbekannt |
Leistung |
10 |
PS |
Drehstrommotor, 500 Volt, 10,94 Ampere, 950 U/min, 10 Pferdestärken zum Antrieb der Schmiedetransmission |
Antrieb der Schmiede |
ab Okt. 1902 |
Elektromotoren |
2 |
Schacht II |
unbekannt |
Leistung |
15 |
PS |
Drehstrommotor, 500 Volt, 17 Ampere, 950 U/min, 15 Pferdestärken zum Antrieb der Gleisseilbahn bzw. der Kettenbahn auf Schacht II |
Antrieb der Seil- und Kettenbahnen |
ab Okt. 1902 |
Elektromotor |
1 |
Schacht IV |
unbekannt |
Leistung |
60 |
PS |
Drehstrommotor, 2000 Volt, 17,5 Ampere, 570 U/min, 60 Pferdestärken zum Ventilatorantrieb |
Antrieb eines Ventilators |
ab Okt. 1902 |
Elektromotor |
1 |
Schacht IV |
unbekannt |
Leistung |
25 |
PS |
Drehstrommotor, 2000 Volt, 7 Ampere, 970 U/min, 25 Pferdestärken zum Antrieb des Sägewerks |
Antrieb des Sägewerks |
ab Okt. 1902 |
Elektromotor |
1 |
Schacht IV |
unbekannt |
Leistung |
15 |
PS |
Drehstrommotor, 2000 Volt, 4,5 Ampere, 960 U/min, 15 Pferdestärken zum Antrieb der Schmiedetransmission |
Antrieb der Schmiede |
seit 1896 |
Dampfkessel |
4 |
Schacht II |
unbekannt |
Druck |
8 |
bar |
Liegende Siederohrkessel, bestehend aus einem zylindrischen Hauptkessel von etwa 12 m Länge und 2 darunterliegenden Siederohren von etwa 10 m Länge |
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Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt
Zeit |
Bezug |
Abfolge |
andere Firma |
Kommentar |
1920 |
Anschluß (Namensverlust) |
danach |
Gewerkschaft Morgenstern |
Beide bleiben autonome Abteilungen |
1 |
Nebenwerk |
danach |
Einigkeitsschacht |
= Brückenbergschacht I |
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